AnnenMayKantereit (AMK) ist eine deutsche Pop-Rockband aus Köln, die 2011 gegründet wurde. Die Gruppe singt überwiegend auf Deutsch. Als besonderes Merkmal gilt die markante raue Stimme des Sängers Henning May.[1]

Bandgeschichte

Christopher Annen
Henning May
Severin Kantereit

Gründung

Die drei Gründungsmitglieder, aus deren Nachnamen sich der Bandname zusammensetzt, hatten sich während ihrer Schulzeit am Schiller-Gymnasium in Köln-Sülz kennengelernt.[2] Anfangs waren sie noch zu dritt als Straßenmusiker in Köln unterwegs. Bei einer Jam-Session auf der Uniwiese in Köln stieß der Bassist Lars Lötgering dazu.[3]

Erste Veröffentlichungen

Im Jahr 2013 erschien ihr erstes selbst aufgenommenes Album,[4] das im Rahmen einer Release-Party im Gebäude 9 in Köln vorgestellt wurde.[5] Es war in Eigenregie entstanden, teilweise wurden auch Auftritte auf der Straße aufgenommen.[6] Es wurde 2016 erneut herausgegeben unter dem Namen „AMK“.[7] Das Album wie auch die Neuauflage sind heute vergriffen.

Ihre Lieder veröffentlichten AnnenMayKantereit vor allem auf ihrem eigenen YouTube-Kanal.[8] Von August 2014 bis September 2020 war Malte Huck Bassist der Band.[9] Der Trompeter Ferdinand Schwarz begleitet die Band seit 2014 auf ihren Tourneen.[10]

Nachdem das Video zu dem Song Wohin du gehst veröffentlicht worden war, folgte eine deutschlandweite Clubtour. Im Sommer 2014 spielte die Band auf mehreren großen Festivals, darunter das Appletree Garden Festival, das Sound of the Forest, das Open Flair und das Reeperbahn Festival. Im Herbst des Jahres spielten sie mehrere Konzerte als Vorgruppe der Beatsteaks[11] und begleiteten die Stadtrandlichter Tour von Clueso als Vorgruppe.[12] Beim New Music Award der ARD-Jugendprogramme zählten sie 2014 zu den Finalisten.[13] Mit dem Song Oft gefragt traten AnnenMayKantereit im Dezember 2014 in der Fernsehsendung Circus HalliGalli auf,[14] im Anschluss folgte Anfang 2015 erneut eine Clubtour. Im Sommer 2015 gab es weitere Festivalauftritte, unter anderem beim Haldern Pop Festival und bei Rock am Ring.

Karriere

Im Herbst 2015 unterschrieb die Band einen Plattenvertrag bei Universal. Gemeinsam mit Moses Schneider nahm sie in den Hansa Studios in Berlin die EP Wird schon irgendwie gehen auf, die im Oktober 2015 beim Label Vertigo Berlin veröffentlicht wurde.[15] Im Februar 2016 wurde die Singleauskopplung Pocahontas aus dem Album Alles nix Konkretes veröffentlicht, das im März 2016 bei Universal erschien. Die Gruppe spielte während des Festivalsommers 2016 zahlreiche Open-Air-Konzerte, unter anderem beim Hurricane Festival und beim Highfield-Festival. Im Herbst 2016 veröffentlichte die Band einen Livemitschnitt eines Konzerts in Berlin.

In der Folge Böser Boden der Fernsehreihe Tatort vom November 2017 hatte die Band mit dem Stück Oft gefragt einen Gastauftritt. Im Dezember 2018 erschien ihr Album Schlagschatten. Im Januar 2019 schloss die Gruppe einen Verlagsvertrag mit BMG.[16] Ende Januar 2019 begann nach einjähriger Pause eine neue Tournee der Band,[17] von Mai bis August traten sie bei Festivals im deutschsprachigen Raum auf. Im September 2019 veröffentlichten sie den Song Ozean, den sie bereits während ihrer Tournee gespielt hatten.

Wegen der COVID-19-Pandemie mussten sie ab März 2020 alle weiteren geplanten Konzerte absagen.[18] Im September 2020 trat die Band in Berlin bei der Großdemonstration von Fridays for Future erstmals wieder vor Publikum auf.[19] Dabei gab sie die Trennung von Bassist Malte Huck bekannt.[20] Im Oktober 2020 gaben sie im Rahmen einer Benefiz-Veranstaltung von SOS Méditerranée ein Konzert, wegen der Pandemie allerdings ohne Publikum.[21] Im November 2020 veröffentlichten sie ohne Ankündigung mit 12 ihr drittes Studioalbum.[22]

Im Juli 2021 gab die Band erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mehrere kleine Konzerte[23] und trat als Überraschungsgast beim Watt en Schlick Festival auf.[24] Während der Klimaproteste vor der Bundestagswahl 2021 trat die Gruppe neben Künstlern wie Jan Delay und Zoe Wees bei Fridays for Future in Hamburg auf.[25]

Im Juni 2022 spielten sie erstmals als Headliner auf dem Kessel Festival in Stuttgart.[26] Sowohl auf der Clubtour 2022, die die Band wegen Corona vorzeitig abbrechen musste,[27] als auch bei den Festivalterminen 2022[28] wurde die Band von einem Streichquartett, einer vierköpfigen Jazz-Combo[29] und Sophie Chassée als neuer Bassgitarristin begleitet.[30] Im August 2022 war die Band beim Taubertal-Festival in der aktuellen Besetzung zu sehen.[31]

Die Gruppe wurde von 2014 bis 2020 von Carlo Luis Ruben Schenk,[32] dem ehemaligen Gitarristen der Band Coatslippers, gemanagt.[33] Seit 2021 managt die Band sich unter dem Label AnnenMayKantereit GmbH selbst.[34][35] Im November 2022 trat die Band erstmals bei der Sessionseröffnung des Kölner Karnevals auf.[36] Im Dezember gab die Gruppe in der ausverkauften Lanxess Arena zwei Konzerte als Abschluss ihrer Konzerttournee 2022.[37] Im Januar 2023 gab sie anlässlich einer Demonstration gegen die Räumung von Lützerath ein kostenloses Konzert.[38] Am 9. September 2023 beendete die Band ihre Konzerttournee 2023 vor 40.000 Fans im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion.[39]

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
2016Alles nix Konkretes
Vertigo Berlin (UMG)
DE1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(182 Wo.)DE
AT1
Platin
Platin

(46 Wo.)AT
CH6
(30 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 18. März 2016
Verkäufe: + 415.000
2018Schlagschatten
Vertigo Berlin (UMG)
DE2
Platin
Platin

(114 Wo.)DE
AT3
(103 Wo.)AT
CH10
(64 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. Dezember 2018
Verkäufe: + 200.000
202012
AnnenMayKantereit Records (UMG)
DE4
(19 Wo.)DE
AT8
(8 Wo.)AT
CH15
(9 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 17. November 2020
2023Es ist Abend und wir sitzen bei mir
AnnenMayKantereit Records (UMG)
DE1
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023DE
AT2
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2023AT
CH2
(22 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 3. März 2023

Auszeichnungen

Nominierungen

Weblinks

Commons: AnnenMayKantereit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Catharina Hettiger: In Würzburg erleben AnnenMayKantereit ihr größtes Tour-Konzert. In: main-ding.de. Mainpost, 5. Oktober 2015, abgerufen am 22. August 2022.
  2. Alina: Draußen Musik machen – Interview mit AnnenMayKantereit. In: lizzynet.de. 1. Februar 2014, abgerufen am 20. Mai 2023.
  3. AnnenMayKantereit. In: laut.de. Abgerufen am 3. März 2020.
  4. AnnenMayKantereit: CD-Nachweis in der deutschen Nationalbibliothek. 2013, abgerufen am 27. März 2019.
  5. Patrick Hagedorn: AnnenMayKantereit Freundschaft auf musikalisch. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 22. Januar 2014, abgerufen am 22. August 2022.
  6. Marcus Bäcker: Junge Band aus Köln überrollt den Musikmarkt. In: Welt.de. 3. Oktober 2015, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  7. Discogs: AnnenMayKantereit – AMK. Discogs, abgerufen am 22. Februar 2024.
  8. Josa Mania-Schlegel: Liebeskummer für die Generation Tinder. In: Süddeutsche.de. 26. August 2015, abgerufen am 6. Oktober 2015.
  9. Malte Bormann: Eine Band wie ein Zuhause. In: BR.de. 9. Januar 2015, abgerufen am 12. Februar 2015.
  10. Trompeter Ferdi (18): Annenmaykantereit machen Schulkumpel zum Star. In: Express. 18. März 2016, abgerufen am 23. März 2019.
  11. Jan Felix Walther: AnnenMayKantereit live im Berliner Lido: Mit jeder einzelnen Faser der Halsschlagader. In: Rolling Stone Magazin. 1. Oktober 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  12. Clueso gibt AnnenMayKantereit als Special Guest für Stadtrandlichter Tour bekannt. In: FourArtists. 31. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. März 2019; abgerufen am 19. September 2022.
  13. SPUTNIK: Im Finale 2014: AnnenMayKantereit. In: MDR Sputnik. 9. Juli 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2014; abgerufen am 22. Dezember 2014.
  14. AnnenMayKantereit – Oft gefragt. In: prosieben.de. 8. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Januar 2017; abgerufen am 29. März 2024.
  15. AnnenMayKantereit: Unsere neue EP auf PledgeMusic. In: PledgeMusic.com. 16. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. März 2019.
  16. AnnenMayKantereit exklusiv bei BMG. In: Musikpressedienst. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Januar 2019.
  17. Thomas Reitmair: AnnenMayKantereit gehen 2019 wieder auf große Tour. In: Eventmagazin. 29. Mai 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. März 2019.
  18. Landstreicher Booking: AnnenMayKantereit. In: landstreicher-booking.de. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  19. Jette Wiese: Fridays for Future kündigt Großdemo in Berlin an. In: Tagesspiegel. 23. September 2020, abgerufen am 27. September 2020.
  20. Martin Böhmer: Großdemo in Berlin: Deshalb spielen „AnnenMayKantereit“ bei Klima-Demo nur zu dritt. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 25. September 2020, abgerufen am 27. September 2020.
  21. SOS Sessions unterstützen Seenotrettung. In: MusikWoche. 27. Oktober 2020, abgerufen am 13. Januar 2023.
  22. AnnenMayKantereit: Überraschungsalbum um Mitternacht. In: kulturnews.de. 16. November 2020, abgerufen am 17. November 2020.
  23. AnnenMayKantereit Tour 2021. In: festivalsunited.com. Abgerufen am 16. August 2021.
  24. Freizeit: Tausende beim „Watt en Schlick Festival“. In: Zeit Online. 1. August 2021, abgerufen am 13. Januar 2023.
  25. "Fridays for Future": Zehntausende demonstrieren im Norden. In: ndr.de. 24. September 2021, abgerufen am 2. November 2021.
  26. Thomas Morawitzky: Kesselfestival Stuttgart: Feiern mit den Orsons und AnnenMayKantereit. In: Stuttgarter Zeitung. 26. Juni 2022, abgerufen am 27. Juni 2022.
  27. Hey Leute, wir machen es kurz. In: Instagram. 20. Mai 2022, abgerufen am 14. August 2022.
  28. Nicole Bastong: So war der Donnerstag auf dem Rocco del Schlacko: Gut gelaunte Bierduschen und Staubschlucken bis zum Abriss: Das Rocco-Gefühl ist zurück. In: Saarbrücker Zeitung. 12. August 2022, abgerufen am 14. August 2022.
  29. Danke für das tolle Feedback für unsere Proberaum Sessions! In: Instagram. 27. Juli 2022, abgerufen am 14. August 2022.
  30. Von der Hochschule Osnabrück zur Bassistin bei AnnenMayKantereit: Sophie Chassée ist seit Anfang des Jahres Bassistin bei der erfolgreichen deutschen Band. In: HASEPOST. 18. August 2022, abgerufen am 19. September 2022.
  31. AnnenMayKantereit. (81/121). In: laut.de. Abgerufen am 20. August 2022.
  32. Irrsinn Management & Label. In: irrsinnig.com. Abgerufen am 18. September 2022.
  33. Coatslippers. In: MyOwnMusic. Abgerufen am 18. August 2021.
  34. Dietmar Schwenger: AnnenMayKantereit gehen neue Wege. In: MusikWoche. 15. September 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  35. AnnenMayKantereit GmbH, Köln – HRB 105915 Amtsgericht Köln. In: CompanyHouse. Abgerufen am 8. Oktober 2022.
  36. AnnenMayKantereit – Tommi (Sessionseröffnung 2022) 11. November 2022. In: YouTube. 11. November 2022, abgerufen am 12. November 2022.
  37. Christian Knop, Kerstin van Kan: Köln: AnnenMayKantereit, Konzerte in ausverkaufter Lanxess-Arena. In: Express. 24. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  38. Lützerath: AnnenMayKantereit-Konzert wegen Unterspülung verlegt. In: wdr.de. 8. Januar 2023, abgerufen am 9. Januar 2023.
  39. „Es tut gut, endlich hier zu sein“: AnnenMayKantereit bringen 40.000 Fans im Kölner Stadion zum Singen. 9. September 2023, abgerufen am 10. September 2023.
  40. Stadt Köln Pressemitteilung vom 16. Juli 2021: Holger Czukay Preis für Popmusik der Stadt Köln 2021, von Robert Baumanns, abgerufen am 17. Juli 2021
  41. WDR: 1LIVE Krone 2017: Das Voting beginnt - Die Nominierten stehen fest. In: WDR Presselounge. 6. November 2017, abgerufen am 19. September 2022.
  42. Emely Schrön: Verleihung zum ersten Mal in Bielefeld: Nominierte für die „1Live Krone 2023“ stehen fest. 30. November 2023, abgerufen am 3. Januar 2024.