Body Count ¦ Body Count

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Release

Veröffentlichung Body Count:

1992

Hörbeispiel(e) Body Count:




Body Count auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Body Count ist das selbstbetitelte Debütalbum der Rap-Metal-Band Body Count, das zunächst am 30. März 1992 unter dem Namen Cop Killer erschienen war. Nachdem der Warner-Vertrieb etwa eine halbe Million Stück des Albums ausgeliefert hatte, wurde es nach monatelanger Kontroverse[1] am 28. Juli 1992 zurückgezogen und unter neuem Namen und ohne den kontroversen Song Cop Killer, der durch ein Stück namens Freedom of Speech (eine Zusammenarbeit des Sängers Ice-T mit Jello Biafra) ersetzt wurde, neu veröffentlicht. Die ursprüngliche Version war vor allem von Polizeiverbänden angeprangert worden, die Ice-T und seiner Band eine Mitschuld an den einen Monat nach Veröffentlichung des Werks beginnenden Unruhen in Los Angeles gaben. Im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf des gleichen Jahres äußerten sich mehrere Kandidaten, darunter Bill Clinton, George Bush und Pat Buchanan, zu diesem Song.

Musikstil

Body Count gilt heute als wegweisendes Album. Die Zeitschrift Intro bezeichnete es als einen „der ersten Versuche, über eine komplette Albumlänge HipHop und harte Rock-Musik zu verbrüdern“.[2] Damit stellt es auch einen Vorreiter des Nu Metal dar. Die Bandbreite der Songs reicht von Thrash Metal über relativ klassischen Hip-Hop bis hin zur Powerballade The Winner Loses.

Kontroversen

Am 11. Juni begann die Debatte um das Album, nachdem eine Polizistenvereinigung aus Texas in einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit getreten war, um sich über Body Count zu beschweren. Am folgenden Tag bat ein Mitglied des Stadtrats von Los Angeles, Joan Milke Flores, die sich zu diesem Zeitpunkt als republikanische Kandidatin im Wahlkampf für das US-Repräsentantenhaus befand, Time Warner, das Album freiwillig zurückzuziehen. Sie wandte sich auch an sämtliche Radiosender der Region und bat sie, die Band zu boykottieren, ungeachtet der Tatsache, dass Body Count sowieso nicht gespielt wurden.

Wenige Tage darauf schlossen sich weitere Polizistenvereinigungen Flores an. Der Gewerkschaftsführer der Polizei in Los Angeles meinte zum Song Cop Killer: „This song does nothing but arouse the passions of the criminal element who make the streets of Los Angeles unsafe.“ (Dieser Song spornt die kriminellen Elemente an, die die Straßen von Los Angeles unsicher machen). Die Plattenfirma stellte sich zunächst mit dem Argument der künstlerischen Freiheit auf die Seite der Band. Am 16. Juni forderte der republikanische Gouverneur von Alabama, Guy Hunt, die Plattenläden des Staates auf, das Album nicht mehr zu verkaufen. Am 17. Juni ging bei Time Warner ein von 60 Kongressmitgliedern (von denen 57 der Republikanischen Partei angehörten) unterschriebener Brief ein, der das Unternehmen für den Vertrieb des Albums kritisierte. Kurz darauf nahmen drei der größten Plattenladenketten die Alben aus dem Programm. US-Vizepräsident Dan Quayle nannte das Album obszön.[3] Auch andere Politiker und Personen des öffentlichen Lebens empörten sich über die Inhalte des Albums. Präsident George Bush etwa nannte den Song „krank“ („sick“), einige Polizeivereinigungen riefen zum Boykott aller Time-Warner-Produkte auf und Charlton Heston besuchte eine Aktionärsversammlung des Unternehmens, wo er eine Rede hielt, in der er sich mit den Songs Cop Killer und KKK Bitch auseinandersetzte und Time Warner für deren Verbreitung kritisierte.[4] Der republikanische Präsidentschaftskandidaturanwärter Pat Buchanan äußerte sich mit Bezug auf die Unruhen in Los Angeles: „… where did the mob come from? It came out of rock concerts where rap music celebrates raw lust and cop killing.“ (Woher kam der Mob? Er kam aus Rockkonzerten, bei denen Rapmusiker rohe Wollust und das Töten von Polizisten feiern.)[5]

Das Album erreichte in der entschärften Version Platz 26 der Billboard Charts, nachdem es vor der Debatte konstante Platzierungen zwischen 32 und 50 hatte. Time Warner und Body Count trennten sich kurze Zeit später.

Titelliste

Ursprüngliche Version

In dieser Version ist auf dem Cover des Albums ein im Graffiti-Stil gemalter, muskulöser Gangster mit Revolver an der Hüfte und Schloßkette in der Hand zu sehen, auf dessen Brust die Worte Cop Killer tätowiert sind.

  1. Smoked Pork
  2. Body Count’s in the House
  3. Now Sports
  4. Body Count
  5. A Statistic
  6. Bowels of the Devil
  7. The Real Problem
  8. KKK Bitch
  9. C Note
  10. Voodoo
  11. The Winner Loses
  12. There Goes The Neighborhood
  13. Oprah
  14. Evil Dick
  15. Body Count Anthem
  16. Momma’s Gotta Die Tonight
  17. Out in the Parking Lot
  18. Cop Killer

Neue Version

Das Cop-Killer-Tattoo auf dem Cover wurde in dieser Version durch ein Body-Count-Tattoo ersetzt. Der letzte Song wurde ersetzt durch Freedom Of Speech (Remix unter Verwendung von Jimi HendrixFoxy-Lady-Sample). Das Intro zu Cop Killer („Out In The Parking Lot“) wurde weggelassen.

Bedeutung der Liedtexte

Die Texte des Albums sind durchsetzt von Ironie und Übertreibung, wie Ice-T in Interviews betonte. Der All Music Guide attestiert den Lyrics eine Comicbuchähnlichkeit. Zwischen einzelnen Liedern finden sich gesprochene Informationen und Statements der Band, wie etwa A Statistic („Im Moment sind mehr Schwarze im Gefängnis als an einem College“). Grundthemen sind insbesondere Polizeigewalt, Rassismus, Drogen und Sex. Textlich hervorstechende Songs sind im Folgenden beschrieben.

KKK Bitch (Nr. 8)

KKK Bitch (KKK für Ku-Klux-Klan) erzählt von den Tourerlebnissen der Band im Süden der USA. In der Einleitung wird der Song als Love Story angekündigt, es folgt die Geschichte einer Begegnung mit einer gutaussehenden weißen Südstaatlerin, die dem Protagonisten nach dem Geschlechtsverkehr eröffnet, dass ihr Vater der Grand Wizard des Ku-Klux-Klans sei. Mit weißen Laken bekleidet besucht die Band ein Treffen des Klans. Den Hasspredigten setzen Body Count ein Statement gegen Rassismus entgegen, demzufolge sie alle Mädchen lieben, unabhängig von ihrer Herkunft, wenn sie nur für Sex zu haben sind. In die Kritik geriet dieser Song insbesondere für eine Textzeile, die eine sexuelle Beziehung zwischen Ice-T und den zwölfjährigen Nichten von Tipper Gore impliziert.[6]

Momma’s Gotta Die Tonight (Nr. 16)

Dieser Song handelt von der Beziehung des Ich-Erzählers zu seiner Mutter. Zunächst betont er die Liebe zu seiner Mutter und seinen Dank, bevor er darstellt, warum er sie nun hasst. In einem Dialog erklärt sie ihm, dass man Weißen nicht trauen dürfe, woraufhin der Erzähler fragt „I thought we were all the same momma, why momma?“ (Ich dachte, wir wären alle gleich, Mama, warum, Mama?), was seine Mutter damit beantwortet, dass sie sich solcherlei Fragen verbitte. Als er eines Tages der Mutter eine weiße Freundin vorstellt und dafür geschlagen wird, findet er heraus, dass seine Mutter eine Rassistin ist, woraufhin er sie anzündet. Dem Hörer wird empfohlen, sich bei solchen Auseinandersetzungen entweder deutlich von Rassismus zu distanzieren oder wie beschrieben vorzugehen.[7]

Cop Killer (Nr. 18)

Cop Killer ist ein aus der Ich-Perspektive geschriebener Song, in dem von den Vorbereitungen zum Mord an einem Polizisten aus Rache für erlittene Misshandlung und Diskriminierung durch Polizeibeamte erzählt wird. Der Song nimmt ausdrücklich Bezug auf Rodney King und den damaligen Polizeipräsidenten von Los Angeles, Daryl Gates (FUCK THE POLICE, for Daryl Gates. – FUCK THE POLICE, for Rodney King.)

Ice-T stellte wiederholt klar, dass es sich bei dem Song nicht um einen Aufruf zur Gewalt handele und er selbst kein „Cop Killer“ sei. Es handele sich um Fiktion,[8] und wer seine Texte wörtlich nähme, hielte vermutlich auch David Bowie für einen Astronauten.[9]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Body Count bei AllMusic (englisch)
  2. intro.de: Body Count – Live In L.A. (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  3. New York Times: Dissing the Rappers Is Fodder for the Sound Bite (Memento vom 12. März 2007 im Internet Archive)
  4. Esther Addley: Wisdom from the 'hood. The Guardian vom 13. August 2003 (aufgerufen am 9. November 2009)
  5. Radical History Review: Fears of the White Unconscious: Music, Race, and Identification in the censorship of „Cop Killer“ (Memento vom 11. Oktober 2006 im Internet Archive)
  6. Robert Christgau: Mr. Tipper. Village Voice, 21. Juli 1992
  7. Interpretation von James Bowman für National Review: http://www.findarticles.com/p/articles/mi_m1282/is_n14_v44/ai_12504454/pg_2@1@2Vorlage:Toter Link/www.findarticles.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Juni 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.findarticles.com
  9. Matthew McKinnon: Hang the MC – Blaming hip hop for violence: a four-part series (Memento vom 11. November 2007 im Internet Archive). Artikel vom 7. Februar 2006 bei cbc.ca (aufgerufen am 14. Mai 2008)

Artist(s)

Veröffentlichungen von Body Count die im OTRS erhältlich sind/waren:

Bloodlust ¦ Carnivore ¦ Body Count

Body Count auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Body Count ist eine 1990 vom Rapper Ice-T gegründete US-amerikanische Band, die besonders durch ihre damalige Innovation, Hip-Hop-Elemente mit Heavy-Metal-Elementen und Hardcore Punk zu verknüpfen, bekannt wurde. Die Texte des ersten Albums, insbesondere des Songs zu Cop Killer, sorgten für Kontroversen in den Vereinigten Staaten.

Geschichte

1992 erschien auf Ice-Ts Album Original Gangster der Song Body Count, mit dem die Band auch in Hip-Hop-Kreisen Anerkennung bekam. Zusammen mit den Musikern Ernie C (Ernie Cunnigan, Gitarre), D-Roc (Dennis Miles, Gitarre), Mooseman (Lloyd Roberts III, Bass) und Beatmaster V (Victor Ray Wilson, Schlagzeug) veröffentlichte Ice-T 1992 das Debütalbum Body Count, das vor allem durch die damals moderne Mischung aus Hip-Hop und Hard Rock sowie durch die öffentliche Kritik am Song Cop Killer auffiel. Der Text brachte der Band für längere Zeit negative Schlagzeilen und den Vorwurf ein, Gewalt gegen Polizeibeamte gutzuheißen. Im Detail nimmt der Text Bezug auf den schwarzen US-Bürger Rodney King, der im selben Jahr von weißen Polizisten misshandelt worden war. Dieser Song war Auslöser für die Beendigung des Plattenvertrags zwischen Body Count und der Warner Music Group wenige Monate später.

Das 1994 auf dem Label Priority Records erschienene Album Born Dead brachte zwar durchschnittlichen kommerziellen Erfolg, konnte aber keine neuen inhaltlichen Akzente setzen. Zudem fehlten in textlicher Hinsicht extreme Songs, die das erste Album so bekannt gemacht hatten. Bassist Mooseman verließ außerdem kurz nach Erscheinen von Born Dead die Band. Trotzdem konnte 1997 – verzögert durch den Tod des Schlagzeugers Beatmaster V – das Album Violent Demise: The Last Days veröffentlicht werden, das aber ebenso wie sein Vorgänger keine Neuerungen brachte und sich dazu als kommerzieller Misserfolg erwies. Ex-Bassist Mooseman wurde im Jahr 2000 auf offener Straße erschossen. Gitarrist D-Roc erlag im August 2004 einem Krebsleiden. 2005 reformierte Ice-T die Band. Besetzung: Sänger/Frontmann Ice-T, Leadgitarrist Ernie C, OT (Schlagzeug), Bendrix (Rhythmusgitarre) und Vincent Price (Bass). 2006 erschien das Album Murder 4 Hire, eine Etappe der Tour führte die Band im August auch nach Deutschland.

2011 beteiligte sich Body Count am Soundtrack des Videospiels Gears of War 3,[1] nachdem Ice-T bereits auf der Electronic Entertainment Expo 2011 in Los Angeles zusammen mit den Entwicklern von Epic Games das Spiel vorgestellt hatte. Ein Ausschnitt des Songs The Gears of War ist dabei erstmals im Gameplay-Trailer Horde 2.0: Five against all zu hören.[2] 2014 erschien mit Manslaughter das erste Album der Band seit dem 2006 veröffentlichten Murder 4 Hire. Das Album Manslaughter wurde von Rezensenten positiv aufgenommen.[3][4][5]

Ende März 2017 erschien das sechste Studioalbum Bloodlust. Zu dem Song No Lives Matter sagte Ice-T, die klare Botschaft der Black-Lives-Matter-Bewegung werde durch „All Lives Matter“-Botschaften relativiert. In der Sache sei es zwar richtig, auch andere marginalisierte Gruppen zu benennen, hier ging es aber darum, dass Schwarze in den USA sterben. Der Song wurde bereits im Februar 2017 als Single veröffentlicht. Bei den Aufnahmen wirkten die Gäste Randy Blythe, Dave Mustaine und Max Cavalera (bei All Love Is Lost) mit.[6] Anfang März 2020 erschien das siebte Studioalbum Carnivore, auf dem wiederum einige Gäste vertreten sind (Amy Lee, Jamey Jasta und Riley Gale von Power Trip).[7] Mit dem Lied Bum-Rush gewann die Band bei den Grammy Awards 2021 den Grammy in der Kategorie Best Metal Performance.[8]

Mitglieder

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1992Body Count
Sire Records
DE25
Gold
Gold

(50 Wo.)DE
US20
Gold
Gold

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 30. März 1992
Verkäufe: + 750.000
1994Born Dead
Virgin Records
DE5
(21 Wo.)DE
AT5
(13 Wo.)AT
CH10
(10 Wo.)CH
UK15
(4 Wo.)UK
US74
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. September 1994
1997Violent Demise: The Last Days
Virgin Records
DE45
(5 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 11. März 1997
2006Murder 4 Hire
Escapi Music
Erstveröffentlichung: 1. August 2006
2014Manslaughter
Sumerian Records
DE92
(1 Wo.)DE
US102
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Juni 2014
2017Bloodlust
Century Media
DE13
(6 Wo.)DE
AT24
(1 Wo.)AT
CH18
(2 Wo.)CH
US157
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 31. März 2017
2020Carnivore
Century Media
DE5
(3 Wo.)DE
AT8
(2 Wo.)AT
CH10
(3 Wo.)CH
US28
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. März 2020

Quellen

  1. Twitter
  2. Gears of War 3: Neues Gameplay-Video zu Horde 2.0
  3. Rezension bei AllMusic.com
  4. Rezension bei AllAroundTheRock.co.uk
  5. Rezension bei Altpress.com
  6. Body Count: Details zum neuen Album „Bloodlust“. In: Rolling Stone. 7. Februar 2017 (rollingstone.de [abgerufen am 25. Dezember 2017]).
  7. www.faz.net
  8. 2020 Grammy Winners & Nominees. grammy.com, abgerufen am 15. März 2021 (englisch).

Weblinks

Commons: Body Count – Sammlung von Bildern