Captain Beefheart & His Magic Band ¦ Trout Mask Replica

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Veröffentlichung Trout Mask Replica:

1969

Hörbeispiel(e) Trout Mask Replica:

Trout Mask Replica auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Trout Mask Replica (engl. „Forellenmasken-Nachbildung“) ist das dritte Studioalbum von Captain Beefheart & His Magic Band und wurde im Juni 1969 veröffentlicht. Das Doppelalbum wurde von Frank Zappa produziert und auf dessen Label Straight Records veröffentlicht.

Trout Mask Replica verbindet musikalisch radikal und einzigartig Einflüsse aus Blues, Avantgarde, Free Jazz und anderen Genres amerikanischer Musik mit polyrhythmischen Klängen und atonalen Harmonien. Dazu singt und rezitiert Captain Beefheart (mit bürgerlichem Namen Don Glen Van Vliet) heulend, schreiend, wimmernd und grölend seine surrealistischen, häufig bewusst absurden Texte (Spoken Word). Trout Mask Replica wird allgemein als Beefhearts bestes Album und als Meilenstein der Rockmusik sowie der experimentellen Musik betrachtet. Es übte einen starken Einfluss auf die Entstehung von Stilen wie Alternative Rock, New Wave oder (Post-)Punk aus.

Das Magazin Rolling Stone führt das Album auf Platz 60 der 500 besten Alben aller Zeiten.[1] Der italienische Musikkritiker Piero Scaruffi wählte Trout Mask Replica in seiner Auswahl der besten Rock-Alben aller Zeiten auf Platz 1.[2]

Entstehungsgeschichte

Trout Mask Replica wurde nach Safe as Milk (1967) und Strictly Personal (1968) als drittes Album von Captain Beefheart & His Magic Band veröffentlicht. Das in den Jahren 1967/68 entstandene Mirror Man erschien erst 1971, zeigt aber im Nachhinein deutlich die Entwicklung Captain Beefhearts und seiner Band von einem eigenwilligen, doch im Grund konventionellen Blues mit fremden Einflüssen zu den experimentellen Klängen auf Trout Mask Replica. Rechtliche Streitigkeiten, künstlerische Differenzen und nicht abgesprochene Änderungen durch den Produzenten Bob Krasnow an Strictly Personal führten später sogar so weit, dass sich Beefheart von seinen vorigen Veröffentlichungen distanzierte.

Nur das Angebot seines alten Schulfreundes Frank Zappa, der ihm volle künstlerische Freiheit und Kontrolle zusicherte und das nächste Album auf seinem neugegründeten Label Straight Records veröffentlichen wollte, hielt zu diesem Zeitpunkt Beefheart von einem – 1984 endgültig erfolgten – Rückzug aus dem Musikgeschäft und der vollständigen Hingabe an die Malerei ab. Zappa produzierte das Album und wirkte als Sprecher bei mehreren Titeln mit.

Die Proben in einem kleinen, angemieteten Haus in Woodland Hills (Los Angeles) zogen sich unter klausurähnlichen und von Geldnot bestimmten Bedingungen über ein Jahr hin. Die Musiker John French und Bill Harkleroad beschreiben die Zustände als „kultähnlich“[3] und ein Besucher beschreibt die Situation als „regelrecht mansonesk[4] Beefheart, der seine Stücke in Windeseile komponierte – ohne allerdings irgendeine Form von Notenschrift zu beherrschen – sang den Musikern die betreffenden Passagen baldmöglichst vor und probte so lange, bis das in seinem Kopf vorhandene fertige Arrangement perfekt saß.[5] Die eigentlichen Aufnahmen im Studio nahmen danach insgesamt weniger als fünf Stunden in Anspruch.[1]

Das Album

Captain Beefheart 1974

Die Musik auf Trout Mask Replica verbindet minimalistischen Rhythm and Blues mit Free Jazz und Avantgarde, Garage Rock mit Neuer Musik, Field Recording mit Polyrhythmik und Atonale Musik mit Folksongs unterbrochen durch Spoken-Word-Einschübe. Der charakteristische Sound des Albums ist (neben der üblichen Rhythmusgruppe mit E-Bass und Schlagzeug) geprägt durch zwei Slide-Gitarren – die eine mit einem gläsernen Bottleneck, die andere mit einem stählernen gespielt. Dazu kommen neben verschiedenen Saxophonen so ungewohnte Blasinstrumente wie Bassklarinette und Musetteoboe zum Einsatz.

Von den 28 Titeln dauern viele nicht länger als zwei Minuten. Doch diese sind oft vollgepackt mit Tempo- und Rhythmuswechseln. Das tradierte Schema von Strophe und Refrain spielt keine Rolle. Im Hintergrund sind Gesprächsfetzen und andere Geräusche zu vernehmen und im Vordergrund ertönt Beefhearts mehrere Oktaven umfassende Stimme, die sich scheinbar bemüht, heulend und jaulend, schreiend und grölend nicht den richtigen Ton oder den richtigen Takt zu treffen.

Die Aufnahmen zu Trout Mask Replica waren eine Zerreißprobe für die Freundschaft zwischen Beefheart und Zappa. Der streng strukturierte und durchorganisierte Zappa „… hatte tatsächlich Schwierigkeiten, denn solche abenteuerlichen Aufnahmetechniken, wie in einem Raum bei geschlossener Tür zu singen, während das Mikrofon im Nebenzimmer steht (‚China Pig‘), oder den gesamten Vokalpart eines Liedes (‚The Blimp‘) durchs Telefon zu sprechen waren für den Studioperfektionisten Zappa wirklich zu viel“.[5] Beefhearts Weigerung, bei den Aufnahmen Monitor-Kopfhörer zu tragen, hatte den (vielleicht) unbeabsichtigten Effekt zur Folge, dass er im Grund eher zum Echo und Nachhall der Studioräume sang als zur eigentlichen Musikbegleitung.[6]

Die Kakophonie der Musik auf Trout Mask Replica wird adäquat ergänzt durch die Texte Captain Beefhearts. Matthias Leitner schreibt auf on3 „… dass die Texte auf einer Skala zwischen kryptisch und unverständlich changieren, dass die Musik – einmal losgelassen – einem den letzten Nerv raubt … “.[7] Sie sind „… völlig absurd und irgendwie nicht von dieser Welt stammend, mitunter sehr kontrovers. Titel wie ‚Dachau Blues‘, ‚Old Fart At Play‘, ‚Neon Meate Dreams Of An [sic] Octafish‘ sprechen für sich. Purer Nonsens, aber mitunter auch geheimnisvolle, surreale poetische Transzendenz.“[8]

Das bekannte, leuchtend bunte Albumcover von Trout Mask Replica gestaltete der Grafiker Cal Schenkel, der bereits zuvor – wie auch später immer wieder – für Zappa und dessen Labels Straight Records und Bizarre Records tätig war. Vor einem rot-rosa-farbenen Hintergrund posiert eine Person in grüner Jacke mit Fellkragen und blauem Schal. Auf dem Kopf trägt sie einen kegelförmigen Hut, auf dessen Spitze ein Federball thront. Vor das Gesicht hält sich die Person den Kopf eines – nach Aussage Schenkels – echten Karpfens.[9]

Veröffentlichung

Straight Records brachte Trout Mask Replica am 19. Juni 1969 als Doppel-LP und Kompaktkassette auf den Markt. Im März 1989 veröffentlichte es Reprise Records erstmals auf CD. 2013 erschien durch Zappa Records ein 2012 angefertigtes Remaster auf CD. Dieses legte Third Man Records 2018 als LP neu auf. Seit 2021 wird das Album per Musikstreaming und im hochauflösendem Audioformat (24-Bit/96 kHz) als Download angeboten.

Titelliste

Frank Zappa, im Hintergrund Captain Beefheart
Bill Harkleroad 1973
Roy Estrada 2006

Alle Songs stammen aus der Feder von Don Van Vliet alias Captain Beefheart.

Seite 1:

  1. Frownland – 1:39
  2. The Dust Blows Forward ´N the Dust Blows Back – 1:53
  3. Dachau Blues – 2:21
  4. Ella Guru – 2:23
  5. Hair Pie: Bake 1 – 4:57
  6. Moonlight On Vermont – 3:55

Seite 2:

  1. Pachuco Cadaver – 4:37
  2. Bills Corpse – 1:47
  3. Sweet Sweet Bulbs – 2:21
  4. Neon Meate Dreams of a Octafish – 2:25
  5. China Pig – 3:56
  6. My Human Gets Me Blues – 2:42
  7. Dali’s Car – 1:25

Seite 3:

  1. Hair Pie: Bake 2 – 2:23
  2. Pena – 2:31
  3. Well – 2:05
  4. When Big Joan Sets Up – 5:19
  5. Fallin’ Ditch – 2:03
  6. Sugar ´N Spikes – 2:29
  7. Ant Man Bee – 3:55

Seite 4:

  1. Orange Claw Hammer – 3:35
  2. Wild Life – 3:07
  3. She’s Too Much for My Mirror – 1:42
  4. Hobo Chang Ba – 2:01
  5. The Blimp (Mousetrapreplica) – 2:04
  6. Steal Softly Thru Snow – 2:13
  7. Old Fart at Play – 1:54
  8. Veteran’s Day Poppy – 4:30

Rezeption

QuelleBewertung
AllmusicSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[10]
Laut.deSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[11]
PitchforkSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[12]
MusikexpressSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[13]

Der Cartoonist und Schriftsteller Matt Groening erzählt, dass er im Alter von 15 Jahren dachte, „ … das ist das Schlimmste, was ich je hörte. Ich sagte zu mir, sie probieren es noch nicht mal! Eine einzige schlampige Kakophonie. Dann hörte ich noch ein paar mal rein, da ich nicht glauben konnte, dass Frank Zappa mir das antun könnte – und weil ein Doppelalbum viel Geld kostet. Ab dem dritten Hören, erkannte ich, dass sie es absichtlich machten; sie wollten es genau so klingen lassen. Beim sechsten oder siebten Mal machte es Klick und ich dachte, es ist das großartigste Album, das ich je gehört habe“.[14]

Der einflussreiche BBC-Radio-1-DJ John Peel sagte: „Wenn es irgend etwas in der Geschichte der Popmusik gegeben hat, das als Kunstwerk bezeichnet werden kann, so dass es auch Menschen aus anderen Bereichen der Kunst verstehen, dann ist wahrscheinlich ‚Trout Mask Replica‘ dieses Werk.“[15] Sein erstes Hörerlebnis des Albums beschrieb er folgendermaßen: „Ich taumelte in die Nacht von Hollywood und wusste, dass nichts so sein würde wie zuvor.“[16] Goedzak schrieb zum Tod Captain Beefhearts auf der Freitag, das Album „ist das schönste und das schlimmste Album zeitgenössischer Musik, das ich kenne.“[17] Der Musiker, Radiomoderator und Schriftsteller Carl-Ludwig Reichert äußerte sich: „Nur wer sich alle vier Seiten von ‚Trout Mask Replica‘ am Stück anhören mag, kann mein Freund sein.“[18]

Die Website Pitchfork wählte das Album auf Platz 54 der 200 besten Alben der 1960er Jahre.[19] New Musical Express führt es auf Platz 279 der 500 besten Alben aller Zeiten.[20] Trout Mask Replica gehört zu den 1001 Albums You Must Hear Before You Die.

Trout Mask Replica inspirierte zahlreiche nachfolgende Bands und Musiker wie die Talking Heads, The White Stripes, Tom Waits, Public Image Ltd., The Fall oder Franz Ferdinand.[21][22]

2010 wurde das Album in die National Recording Registry der Library of Congress aufgenommen.[23]

Literatur

  • Bill Harkleroad, Billy James: Lunar Notes: Zoot Horn Rollo’s Captain Beefheart Experience. Firefly Pub, 1998, ISBN 0-946719-21-7. (engl.)
  • John „Drumbo“ French: Beefheart: Through the Eyes of Magic. Prober Music Publishing, 2010, ISBN 978-0-9561212-1-9. (engl.)

Einzelnachweise

  1. a b 500 Greatest Albums List (2003): 60, rollingstone.com, abgerufen am 20. Januar 2024.
  2. www.scaruffi.com (Aufgerufen am 28. November 2011)
  3. John French auf www.beefheart.com (Memento des Originals vom 13. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beefheart.com (Aufgerufen am 26. November 2011)
  4. Mike Barnes: Captain Beefheart. Quartet Books, 2000, ISBN 0-7043-8073-0.
  5. a b Daniel Gottschalk und Udo Pasterny in Rock Session 3. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1979, ISBN 3-499-17270-4.
  6. www.allmusic.com (Aufgerufen am 26. November 2011)
  7. Matthias Leitner: Ein unhörbares Album auf on3.de (Memento vom 5. Januar 2012 im Internet Archive).
  8. Matthias Weiß auf www.fairaudio.de (Memento vom 4. Oktober 2011 im Internet Archive).
  9. Awesome Album Covers: Trout Mask Replica (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive), wnew.radio.com.
  10. Review von Steve Huey auf allmusic.com (abgerufen am 28. Oktober 2017)
  11. Review von Yannik Gölz auf laut.de (abgerufen am 28. Oktober 2017)
  12. Review von Marc Masters auf pitchfork.com (abgerufen am 28. April 2018)
  13. Review von Franz Schöler, in: Musikexpress 06/1989, Ausgabe 401, S. 126.
  14. „The first time I heard Trout Mask, when I was 15 years old, I thought it was the worst thing I'd ever heard. I said to myself, they're not even trying! It was just a sloppy cacophony. Then I listened to it a couple more times, because I couldn't believe Frank Zappa could do this to me – and because a double album cost a lot of money. About the third time, I realised they were doing it on purpose: they meant it to sound exactly this way. About the sixth or seventh time, it clicked in, and I thought it was the greatest album I'd ever heard.“www.beefheart.com (Memento vom 17. Juli 2012 im Internet Archive) (Aufgerufen am 4. Februar 2015)
  15. „If there has been anything in the history of popular music which could be described as a work of art in a way that people who are involved in other areas of art would understand, then ‚Trout Mask Replica‘ is propably that work.“Mike Barnes auf WWW.furious.com (Memento desOriginals vom 20. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.furious.com (Aufgerufen am 28. November 2011)
  16. Philipp Krohn/Ole Löding: Sound of the Cities. Eine popmusikalische Entdeckungsreise. Rogner & Bernhard, Berlin 2015, ISBN 978-3-95403-091-0, S. 295.
  17. www.freitag.de (Aufgerufen am 28. November 2011)
  18. Karl Bruckmaier: Soundcheck. Die 101 wichtigsten Platten der Popgeschichte. C.H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42093-1.
  19. The 200 Best Albums of the 1960s auf pitchfork.com, abgerufen am 28. Oktober 2017
  20. NME: The 500 Greatest Albums of All Time auf nme.com, abgerufen am 24. September 2020
  21. Mission: unlistenable auf theguardian.com, abgerufen am 28. Oktober 2017
  22. Captain Beefheart and the Magic Band: Trout Mask Replica (1969) auf elsewhere.co.nz, abgerufen am 28. Oktober 2017
  23. Complete National Recording Registry Listing auf loc.gov (abgerufen am 4. Januar 2021)

Artist(s)

Veröffentlichungen von Captain Beefheart die im OTRS erhältlich sind/waren:

Captain Beefheart auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Captain Beefheart, Toronto 1974

Captain Beefheart (* 15. Januar 1941 in Glendale, Kalifornien; † 17. Dezember 2010 in Arcata, Kalifornien)[1] war das Pseudonym von Don Glen Van Vliet (geboren als Donald Vliet), einem US-amerikanischen Autor, Dichter, Komponisten und Musiker experimenteller Rock- und Bluesmusik sowie Maler. Seine unkonventionelle Musik wurde ab den späten 1960er-Jahren einem größeren Publikum bekannt. Dies wurde begünstigt durch Unterstützung und Zusammenarbeit mit seinem Schulfreund, dem Gitarristen und Komponisten Frank Zappa. Ein wesentlicher Teil von Beefhearts musikalischem Werk zeichnet sich durch ungewöhnliche Arrangements, Polyrhythmik, nichtmetrisches Timing und oftmals kryptische oder bewusst absurde Songtexte aus. Seine wohl bekannteste Veröffentlichung ist das Doppelalbum Trout Mask Replica aus dem Jahr 1969.

Werk

Erste Schritte

Van Vliet zog mit seiner Familie 1954 nach Lancaster in die Mojave-Wüste, wo er an der High School den jungen Frank Zappa kennenlernte. Im Winter 1958/59 nahm er mit ihm erste Stücke auf, von denen das Stück Lost in a Whirlpool auf dem 1996 erschienenen Zappa-Album The Lost Episodes herauskam. Dieses enthält unter anderem neben drei gemeinsamen Aufnahmen aus den Jahren 1968/69 außerdem das Lied Tiger Roach, welches Zappa und Beefheart 1962 oder 1963 mit den Musikern Janschi (Bass) und Vic Mortenson (Schlagzeug) aufgenommen hatten. 1964 gründete er die Magic Band und debütierte mit ihr 1965 bei der Hollywood Teenage Fair.

Frühwerk

Bereits im folgenden Jahr veröffentlichte die Gruppe ihre erste Single Diddy Wah Diddy, kurz darauf gefolgt von Moonchild, einfache, direkte Rhythm-and-Blues-Stücke, die aber anfangs nicht auf Anklang in der Musikindustrie stießen. Die Band versuchte einen Plattenvertrag zu bekommen und Beefheart unterschrieb verschiedene Verträge, die ihm angeboten wurden, was ihm später noch rechtliche Probleme und anstrengende Gerichtsprozesse bescherte. Trotzdem konnte die Band 1967 ihr erstes Album Safe as Milk bei Buddah Records veröffentlichen. Hier spielte Ry Cooder auf mehreren Stücken Gitarre, setzte aber auch nachträgliche Änderungen durch.

Das Folgewerk Strictly Personal von 1968 wurde vom Produzenten Bob Krasnow in „psychedelischer“ Manier unabgesprochen neu abgemischt. Krasnow veränderte es dadurch so sehr, dass Van Vliet sich später davon distanzierte. Nur das Angebot Frank Zappas, mit vollständiger kreativer Kontrolle zu seinem neu gegründeten Label Straight Records zu wechseln, hielt Beefheart davon ab, sich zurückzuziehen.

Strictly Personal zeichnet sich bereits als ungewöhnliche und komplexe Kombination aus Delta Blues und Avantgarde-Rock mit gelegentlichen Free-Jazz-Einflüssen aus. 1992 erschienen einige von Krasnow unbearbeitete Takes der Aufnahmesessions auf I May Be Hungry But I Sure Ain’t Weird, ansonsten gelten die Masterbänder des Albums als verschollen.

Erst 1971 erschien dann Mirror Man, das eigentlich zweite Album der Band, das bereits 1967/1968 aufgenommen worden war. Es besteht aus nur vier langen Stücken, von denen Kandy Korn sich in einer anderen Version auch auf Strictly Personal findet. Das Album ist deutlich das fehlende Glied („missing link“) im Frühwerk der Band, wird doch hier die beginnende Wandlung der Band von einer zwar eigenwilligen, aber letztlich noch konventionellen Bluesrockband hin zu einem experimentellen Format erstmals deutlich.

Trout Mask Replica

Im Jahr 1969 erschien das von Frank Zappa produzierte Album Trout Mask Replica (deutsch: „Forellenmasken-Nachbildung“) als eine der ersten Veröffentlichungen des Labels Straight Records. Das Doppelalbum enthält achtundzwanzig Musikstücke, die über die Dauer eines Jahres eingespielt wurden. Gemeinsam mit dem Nachfolger Lick My Decals Off, Baby gilt Trout Mask Replica vielen Kritikern als ein Meilenstein der Rockgeschichte und als das beste Album von Captain Beefheart & his Magic Band. Auf diesen musikalisch radikalen Alben ist der Einfluss von Free Jazz und moderner Klassik stärker als auf den Vorgängern. Beefheart selbst erklärte immer, überhaupt keine Einflüsse zu haben.

Die meisten Kompositionen auf dem Album sind von Polyrhythmen und atonaler Harmonik gekennzeichnet und verschmelzen Einflüsse aus Free Jazz und Delta Blues. Der charakteristische, roh wirkende Klang entstand durch die Besetzung aus zwei Leadgitarren, Bassklarinette, mehreren Saxophonen sowie Beefhearts rauem Gesang, der sich nur vage am Takt der Musik orientiert. Die Aufnahmen zum Album entstanden in langen Sessions, während deren die Magic Band im selben Haus zusammenlebte, in dem das Album auch aufgenommen wurde. Beefheart bestand darauf, seine Gesangsparts ohne Monitorkopfhörer aufzunehmen, hörte also die Musik nicht, während er sang.[2]

Bekannt wurde auch die von Grafiker Cal Schenkel gestaltete Albumhülle von Trout Mask Replica: Das Foto auf der Vorderseite zeigt eine Person vor leuchtend rotem Hintergrund, die sich den präparierten Kopf eines Karpfens als Maske vor das Gesicht hält, wie zum Gruß die rechte Hand erhebt und auf dem Kopf einen kegelförmigen Hut mit einem Federball obenauf trägt.

Das Magazin Rolling Stone führt das Album auf Platz 60 der 500 besten Alben aller Zeiten.[3]

Die „Tragic Band“

Captain Beefheart bei einem Konzert in der Convocation Hall, Toronto, 1974
Captain Beefheart (links) mit Frank Zappa bei einem Konzert in New Haven, CT

Die Ansprüche, die Beefheart in diesen komplexen Werken mit seiner rauen, etwas an den Bluessänger Howlin’ Wolf erinnernden Stimme, deren Umfang über viereinhalb Oktaven reichte, und seiner surrealen Lyrik an den Hörer stellte, überforderten die breite Hörerschaft, und ein kommerzieller Erfolg blieb aus. Auf den beiden 1972 veröffentlichten Alben The Spotlight Kid und Clear Spot milderte er die konzeptionelle Strenge der Vorgänger zugunsten eines verspielteren, gelegentlich fast konventionellen Stils. Nachdem auch diese Platten nicht den erhofften Erfolg hatten, zerbrach die Magic Band, und Beefheart verlor seinen Plattenvertrag.

Beefheart ging nun für zwei Jahre nach Großbritannien und veröffentlichte dort mit einer neuen, unter Fans teils als „Tragic Band“ bezeichneten Magic Band die Alben Unconditionally Guaranteed (1974) und Bluejeans And Moonbeams (1974). Viele Kritiker sahen darin seine schlechtesten Arbeiten, da er seinen unverkennbaren Stil zu kraftlosem Popblues verwässere. Captain Beefheart kehrte in die USA zurück. Er traf wieder auf seinen alten Freund Frank Zappa, und auf der Tournee 1975 entstand das gemeinsame Live-Album Bongo Fury. Sein Auftritt hier passt zum ironisch-zynischen Stil und zur expressiven Spielfreude Zappas.

Spätwerk

1976 produzierte er Bat Chain Puller, das als Album anfangs unveröffentlicht blieb. Nachdem er 1978 einen neuen Vertrag bei Virgin Records bekam, erschienen einige der Stücke auf Shiny Beast (Bat Chain Puller). Stilistisch war das Werk wieder eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, einer exzentrischen Melange aus Bluesrock und Avantgarde.

Das 1980 erschienene Doc at Radar Station bringt die Grundelemente seines Werks – den Blues, eine expressiv-absurde Lyrik, komplexe Gitarren- und Rhythmusarrangements und fremdartige, fast atonale Kompositionen – noch einmal in der für Beefheart typischen Weise zusammen.

1982 erschien mit Ice Cream For Crow sein letztes Album, das wieder mehr konventionelle Arrangements aufweist und als spätes Bekenntnis zum Blues gedeutet wurde. Das vorletzte Stück The Thousandth And Tenth Day Of The Human Totem Pole wird als ein erster und letzter pessimistischer Kommentar des Captain zur menschlichen Zivilisation interpretiert. 1984 gab es weitere Aufnahmen, die jedoch nicht veröffentlicht wurden. Danach wurde keine neue Musik von Captain Beefheart mehr veröffentlicht, und er trat nicht mehr als Musiker auf.

Karriereende, Neubeginn und Rückzug

1985 beendete Van Vliet seine Karriere als Musiker, zog sich mit seiner Frau in die Mojavewüste zurück und machte die Malerei zu seinem Beruf. Wegen seines zeichnerischen Könnens hatte er in seiner Kindheit als Wunderkind gegolten und Anfang der 1950er Jahre sogar ein Stipendium in Europa angeboten bekommen, das seine Eltern jedoch ausschlugen.

Für Vliet bewährte sich diese Entscheidung, da er als Maler von seinen Arbeiten, die zuweilen an die COBRA-Gruppe und andere an „primitiver“ Kunst interessierte 50er-Jahre-Malerei erinnern, besser leben konnte als von seiner Arbeit als Musiker. Einige seiner Bilder erzielten Preise von über 100.000 US-Dollar.[4] Mit Beginn der 1990er Jahre zog sich Don Van Vliet vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Es wurde trotz gegenteiliger Behauptungen vermutet, dass dies auf eine Erkrankung mit multipler Sklerose zurückzuführen sei. 2004 wohnte er in Trinidad, Kalifornien.[5] Vliet verstarb am 17. Dezember 2010 in Nordkalifornien nach einer Komplikation infolge von multipler Sklerose.[6]

Rezeption

Das allgemeine Erkennen des Potentials von Vliets Musik setzte erst mit der Beendigung seiner Musikkarriere ein. Insbesondere junge Punk- und New-Wave-Bands wie Devo, Pere Ubu, The Fall, Public Image Ltd. und viele andere ließen sich von ihm inspirieren. Mit den Jahren wuchs diese Anerkennung weiter, im Rückblick wird er als einer der wichtigsten Musiker der Rockgeschichte gesehen, einer der ersten, die den Rock an seine musikalische Grenze brachten.

Bandmitglieder

  • 1964: Gitarre: Alex St. Clair und Doug Moon. Bass: Jerry Handley. Schlagzeug: Paul Blakely.
  • 1967: Gitarre: Alex St. Clair und Antennae Jimmy Semens (geboren Jeff Cotton). Bass: Jerry Handley. Schlagzeug: John „Drumbo“ French. Einige Stücke begleitet Ry Cooder auf dem Album Safe as Milk.
  • 1969: Gitarre: Antennae Jimmy Semens (geboren als Jeff Cotton), Zoot Horn Rollo (geboren als Bill Harkleroad). Bass: Rockette Morton (Mark Boston). Schlagzeug: John „Drumbo“ French. Bassklarinette: The Mascara Snake (Victor Hayden).
  • 1970: Gitarre: Zoot Horn Rollo (Bill Harkleroad), andere Quellen („Captain Beefheart Electricity“) nennen auch Doog Moon und Jeff Cotton. Bass: Rockette Morton (Mark Boston). Bassklarinette: The Mascara Snake. Schlagzeug: John French und Art Tripp (als Ed Marimba), der auch Percussion spielte.
  • 1972: Gitarre: Zoot Horn Rollo und Winged Eel Fingerling (Elliott Ingber). Bass: Rockette Morton und Oréjon (Roy Estrada). Schlagzeug: John French, Art Tripp (als Ted Cactus und Ed Marimba), Rhys Clark.
  • 1978: Gitarre: Jeff Morris Tepper, Richard Redus. Keyboards: Eric Drew Feldmann. Posaune: Bruce Fowler. Schlagzeug: Robert Williams. Percussion: Art Tripp (Ed Marimba).
  • 1980: Gitarre: Jeff Morris Tepper, Gary Lucas, John French, Keyboards: Eric Drew Feldmann, Posaune: Bruce Fowler. Schlagzeug: Robert Williams, John French. Bass: John French.
  • 1982: Gitarre: Jeff Morris Tepper, Gary Lucas. Keyboards: Eric Drew Feldmann. Bass und Marimba: Richard Midnight Hatsize Snyder. Schlagzeug: Cliff Martinez.

Bedeutung und Zitate

  • „Wenn Beefheart Pop machte, hörte es sich an wie Avantgarde, wenn er Avantgarde machte, wie ein Hörspiel, wenn er Hörspiel machte, war es ein Song.“ (Carl Ludwig Reichert)[7]
  • If anyone in the world of rock music really deserves to be labeled as a genius, I think that he could be it.” (John Peel)
    • (deutsch: „Wenn irgendjemand in der Welt der Rockmusik es wirklich verdient hat, als Genie bezeichnet zu werden, dann, so denke ich, könnte er es sein“)
  • Captain Beefheart is the most important musician to rise in the Sixties, far more significant and far-reaching than the Beatles; as important for all music as Ornette Coleman was for jazz, as Leadbelly was for the blues.” (Lester Bangs)
    • (deutsch: „Captain Beefheart ist der wichtigste Musiker, den die Sechziger Jahre hervorgebracht haben, weitaus bedeutender und weitreichender als die Beatles; so bedeutend für jegliche Musik wie Ornette Coleman es für den Jazz war und Leadbelly für den Blues.“)
  • The White Stripes haben drei Songs von ihm gecovert, Party of Special Things to Do, China Pig sowie Ashtray Heart und im Jahr 2000 als Single bei dem bekannten Indielabel Sub Pop veröffentlicht.
  • The Kills schließen ihre Live-Shows fast immer mit einer Coverversion von Captain Beefhearts Drop Out Boogie.
  • Bat Chain Puller wurde in die legendäre Wireliste The Wire’s „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen.

Diskografie

  • 1959–1969 The Early Years
  • 1965 The Legendary A&M Sessions (Singles von 1965, die später zusammen als Album erschienen)
  • 1967 Safe as Milk (UK: SilberSilber)[8]
  • 1967 Mirror Man (remastert mit Bonustracks als The Mirror Man Sessions erhältlich, erschien erst 1971)
  • 1968 Strictly Personal
  • 1969 Trout Mask Replica (UK:GoldGold)
  • 1970 Lick My Decals Off, Baby
  • 1972 The Spotlight Kid (auf CD nur in Kombination mit Clear Spot erhältlich)
  • 1972 Clear Spot (auf CD nur in Kombination mit The Spotlight Kid erhältlich)
  • 1974 Unconditionally Guaranteed
  • 1974 Bluejeans & Moonbeams
  • 1976 Bat Chain Puller
  • 1978 Shiny Beast (Bat Chain Puller)
  • 1978 Live At My Father's Place, N.Y.C. (December 11, 1978)
  • 1980 Doc At the Radar Station
  • 1982 Ice Cream For Crow
  • 1983 Top Secret
  • 1992 I May Be Hungry But I Sure Ain’t Weird (Aufnahmen von 1967–1968)
  • 1993 Crazy Little Things (Live at Cowtown, Kansas City, April 22, 1974, Triangle Records PYCD080)
  • 1993 A Carrot Is As Close As A Rabbit Gets To A Diamond (Aufnahmen von 1974–1984, Virgin Universal CDVM9028)
  • 1999 Grow Fins: Rarities 1965–1982
  • 2003 Railroadism – Live In The USA 72-81
  • 2005 Prime Quality Beef
  • 2010 Amsterdam '80
  • 2012 Diddy Wah Diddy

Ausstellungen

  • 1985: „Don Van Vliet. Bilder und Zeichnungen“, Galerie Michael Werner, Köln
  • 1985: „Don Van Vliet“, Mary Boone/Michael Werner Gallery, New York
  • 1987: Galerie Brinkmann, Amsterdam
  • 1988: Galerie Lelong, Zürich
  • 1988: „Don Van Vliet. New Work“, San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco
  • 1990: „Don Van Vliet. Neue Bilder 1989–1990“, Galerie Michael Werner, Köln
  • 1990: „Don Van Vliet. New Paintings and Drawings“, Fred Hoffman Gallery, Santa Monica
  • 1991: Kunsthallen Brandts Klaedefabrik, Odense, Dänemark
  • 1993–1994: „Don Van Vliet. Stand up to be discontinued“, Bielefelder Kunstverein, Bielefeld (weiter nach Odense, Brighton, Göteborg)
  • 1994: „Don Van Vliet, Bilder und Zeichnungen“, Galerie Daniel Blau, München
  • 1995: „God’s Empty Socks and Other Paintings by Don Van Vliet“, Michael Werner Gallery, New York
  • 1995: „Don Van Vliet“, Galleri Stefan Andersson, Umedalen/Umeå, Schweden
  • 1995: „Don Van Vliet“, Cleveland Center for Contemporary Art, Cleveland (OH)
  • 1996: „Don Van Vliet. Arbeiten der 70er und 80er“, Galerie Michael Werner, Köln
  • 1998: „Don Van Vliet. Recent Paintings“, Knoedler & Company, New York
  • 2000: „Don Van Vliet“, Lowe Gallery, Atlanta
  • 2001: „Don Van Vliet. Paintings from the Eighties“, Michael Werner Gallery, New York
  • 2001: „Don Van Vliet. Works on Paper“, Fleisher/Ollman Gallery, Philadelphia
  • 2002: Barbican Centre, London

Gedichte und Bilder

  • Don Van Vliet: Skeleton Breath, Scorpion Blush. Verlag Gachnang & Springer, Bern/Berlin 1987, ISBN 978-3-906127-15-6. (Gedichtband, Vorwort: A. R. Penck, Übersetzung aus dem Englischen: Catherine Schelbert)
  • Don Van Vliet. New Work, in association with Michael Werner Gallery, (Katalog anlässlich der Ausstellung bei Knoedler & Company, New York, 11. November – 5. Dezember 1998), New York: Knoedler & Company, (1998)
  • Don Van Vliet, [mit einem Gedicht von Don Van Vliet], (Katalog zur Ausstellung „Don Van Vliet. Arbeiten der 70er und 80er“ in der Galerie Michael Werner, Köln, 22. Juni – 27. Juli 1996), Köln: Michael Werner, (1996)
  • Don Van Vliet. Stand Up to Be Discontinued, Bielefelder Kunstverein, Museum Waldhof, Texte von Andreas Beaugrand, Karsten Ohrt, Jessica Rutherford, Paolo Bianchi, Luca Ferrari, Diedrich Diederichsen, Roberto Ohrt, A.R. Penck, Hardcover mit CD, Ostfildern: Cantz, (1993)
  • New Work: Don Van Vliet (Text: Bohn R. Lane), San Francisco Museum of Modern Art, (1988)
  • Don Van Vliet. Neun Bilder, (Text: Wilfried Dickhoff), Galerie Michael Werner, Köln (1988)
  • Don Van Vliet. Zehn Bilder, (Text: A. R. Penck), Galerie Michael Werner, Köln (1987)
  • Don Van Vliet. Sechs Bilder, (Text: A. R. Penck) Galerie Michael Werner, Köln, (1985)

Trivia

  • In Stephen Kings Roman Christine ist die verstorbene Katze des Protagonisten Dennis Guilder nach Captain Beefheart benannt. In der deutschen Übersetzung wird dies jedoch zu „Captain Rinderherz“. Auch ihr Nachfolger trägt den Namen eines erfolgreichen Musikers: Screamin’ Jay Hawkins.
  • Der niederländische DJ und Produzent hat Don Diablo nach Captain Beefheart benannt.[9]

Literatur

  • Riding Some Kind of Unusual Skull Sleigh – Don Van Vliet, 2003.
  • Mike Barnes: Captain Beefheart: The Biography, 2002, ISBN 0-8154-1190-1.
  • Ken Brooks: Captain Beefheart: A Tin Teardrop, Agenda Ltd. 2000, ISBN 1-899882-11-1.
  • Kevin Courrier: Trout Mask Replica (in der Buchreihe „33 1/3“ über einflussreiche LPs der Musikgeschichte) Continuum New York/London 2007, ISBN 0-8264-2781-2.
  • Luca Ferrari: Pearls before swine, perle ai porci. Ice cream for crows, gelato ai corvi. A tribute to the art of Captain Beefheart. Ed. by Gigi Marinoni, mit CD Single Poetry reading by Don Van Vliet. Sonic Book, Rom 1996.
  • Ben Watson: Frank Zappa – the Negative Dialectics of Poodle Play. Quartet Books, London 1994, ISBN 0-7043-7066-2.
  • Colin David Webb: Garantiert ungewöhnlich … Das Leben des Captain Beefheart. Sonnentanz-Verlag, Augsburg 1990, ISBN 3-926794-06-2.
  • John French: Beefheart: Through the Eyes of Magic. London 2010.

Aufsätze

  • Diedrich Diederichsen: Die südkalifornische Verschwörung. Abgründe – 880 Seiten rekonstruierter Wahnsinn: John „Drumbo“ French schreibt über Captain Beefhearts Magic Band. In: taz, 7. August 2010

Einzelnachweise

  1. Simon Vozick-Levinson: Captain Beefheart, a.k.a. Don Van Vliet, dies at 69. In: Musik Mix. Entertainment Weekly, abgerufen am 17. Dezember 2010.
  2. Watson: The Negative Dialectics of Poodle Play. Kapitel zur Entstehung von Trout Mask Replica, S. 153–156.
  3. 500 Greatest Albums List (2003). In: „Rolling Stone“-Website. Abgerufen am 20. Januar 2024.
  4. Dirty Champagne. In: Artnet. Abgerufen am 9. Februar 2011.
  5. Don Van Vliet. Biografie. In: Artnet. Abgerufen am 9. Februar 2011.
  6. Rock-Legende, Captain Beefheart ist tot. In: Spiegel Online. 18. Dezember 2010, abgerufen am 19. Dezember 2010.
  7. Carl Ludwig Reichert: Blues – Geschichte und Geschichten. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2001, ISBN 3-423-24259-0, S. 184.
  8. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK
  9. Don Diablo: „Freddie Mercury is my hero“ – Interview Michiel Veenstra. 5 Essential Tracks, 26. November 2017, abgerufen am 10. Oktober 2018.

Veröffentlichungen von The Magic Band die im OTRS erhältlich sind/waren:

The Magic Band auf Wikipedia (oder andere Quellen):

The Magic Band was the backing band of American singer, songwriter and multi-instrumentalist Captain Beefheart between 1967 and 1982. Originally Beefheart had simply been the lead singer of the group, formed by guitarist Alex St. Clair, but eventually they morphed into a backing band for him. The rotating lineup featured dozens of performers, many of whom became known by nicknames given to them by Beefheart. Longtime members during the band's heyday included drummer/arranger John French (a.k.a. Drumbo), guitarist Bill Harkleroad (a.k.a. Zoot Horn Rollo), bassist/guitarist Mark Boston (a.k.a. Rockette Morton), percussionist/keyboardist Art Tripp (a.k.a. Ed Marimba), guitarist Jeff Cotton (a.k.a. Antennae Jimmy Semens), and guitarist Elliot Ingber (a.k.a. Winged Eel Fingerling). Ex-members of the Magic Band formed the short-lived group Mallard in 1974.[2] The Magic Band reformed in 2003, without Beefheart with artists like guitarist and bassist Eric Klerks.

Origins

The members of the original Magic Band had come together in 1964. At this time Don Van Vliet (later dubbed Captain Beefheart) was simply the lead singer of the group, which had been brought together by guitarist and former classmate Alex St. Clair. As in many emerging groups in California at the time, there were elements of psychedelia and the foundations of contemporary hippie counterculture. In this early incarnation they were a blues-rock outfit.[3]

The group was therefore promoted as "Captain Beefheart and his Magic Band", on the premise that Captain Beefheart had "magic powers" and, upon drinking a Pepsi, could summon up "His Magic Band" to appear and perform behind him.[4] The strands of this logic emanated from Vliet's Beefheart persona having been "written in" as a character in a "teenage operetta" that friend Frank Zappa had formulated,[5] along with Van Vliet's renowned "Pepsi moods" with his mother Willie Sue and his generally spoilt teenage demeanor. The name "His Magic Band" changed to "the Magic Band" in 1972.

The group played numerous car-club dances and juke joint gigs, and won the Teenage Fair Battle of the Bands.[6] (The Teenage Fair was an annual event held at the Hollywood Palladium in the 1960s. It was sponsored by radio stations and had rides and various merchandise booths with music- and youth-related items. Bands performed.) In late 1965, the group landed a contract for recording two singles with the newly created A&M Records label with Leonard Grant as their manager. At this time musical relationships had also been struck with members of Rising Sons, who would later feature in the band's recordings. The A&M deal also brought some contention between members of the band, torn between a career as an experimental "pop" group and that of a purist blues band. Working with young producer David Gates also opened up horizons for Vliet's skills as a poet-cum-lyricist, with his "Who Do You Think You're Fooling" on the flip side of the band's first single, a cover of the Ellas McDaniel/Willie Dixon-penned hit "Diddy Wah Diddy". Fate and circumstance, not for the first time, would befall the band's success upon its release – which coincided with a singles cover of the same song by the Remains.[7] The initial line-up of the Magic Band that entered the studio for the A&M recordings was not that which emerged by the second release, "Moonchild", also backed by a Vliet-penned number, "Frying Pan". A 12" vinyl 45rpm mono EP/mono mini-cassette tape was later released in 1987, with the four tracks of the two singles, plus "Here I Am, I Always Am" as a fifth previously unreleased song. This release was titled The Legendary A&M Sessions, with a red-marbled cover and (later) members Moon, Blakely, Vliet, Snouffer and Handley seated in a "temperance dance band" photo-pose.

The original Magic Band was primarily a rhythm and blues band, led by local Lancaster guitarist Alexis Snouffer, along with Doug Moon (guitar), Jerry Handley (bass), and Vic Mortenson (drums), the last being rotated with and finally replaced by Paul "P.G." Blakely. For the first A&M recording Mortenson had been called up for active service and Snouffer stood in on drums, with a recently recruited Richard Hepner taking up the guitar role. By the time the single was aired on a pop television show, P.G. Blakely was back in the drum seat. He then left for a career in television and was replaced by John French by the time the band cut their first album, as the first release on the new Buddah Records label.

Personnel in the Magic Band for Beefheart's first album, Safe as Milk, were Alex St. Clair, Jerry Handley and John French. Earlier meetings with the Rising Sons had also secured them the guitar and arranging skills of Ry Cooder, which also brought about input from Taj Mahal on percussion and guitar work from Cooder's brother-in-law Russ Titelman. Further guests to this line-up included Milt Holland on percussion and the all-important and controversial theremin work on "Electricity" by Samuel Hoffman. It was perhaps this track, above the others, which caused A&M to view the band as "unsuitable" for their label with what was seen as weird and too psychedelic for popular consumption. Thus, this album was recorded for Buddah, with the band signed to Kama Sutra, which left them close to penniless after extricating themselves from A&M. A large proportion of the tracks on this album were co-written with Van Vliet by Herb Bermann, whom Vliet initially met up with at a bar gig near Lancaster. Part-time Hollywood television actor and budding scriptwriter Bermann and his then wife Cathleen spent some time in Vliet's company prior to this release.[8] Bermann would later write for Neil Young and script an early Spielberg-directed television medical drama. Gary "Magic" Marker (the "Magic" added by Beefheart) was involved in early session work for this release, and his involvement with Rising Sons was also instrumental in acquiring the skills of Cooder, upon an unfulfilled suggestion that Marker might produce the album.[9] Marker would later lay down two uncredited bass tracks for Trout Mask Replica before being replaced by Mark Boston.

French worked on five more Beefheart albums, while Snouffer worked with Beefheart on and off on three more albums. Bill Harkleroad joined the Magic Band as guitarist for Trout Mask Replica and stayed with Beefheart through May 1974.

Relationship with Beefheart

While appearing humorous and kind-hearted in public, by all accounts Van Vliet was a severe taskmaster who abused his musicians verbally and sometimes physically. Vliet once told drummer John French he had been diagnosed as a paranoid schizophrenic and thus he would see nonexistent conspiracies that explained this behaviour.[10] The band were reportedly paid little or nothing. French recalled that the musicians' contract with Van Vliet's company stipulated that Van Vliet and the managers were paid from gross proceeds before expenses, then expenses were paid, then the band members evenly split any remaining funds—in effect making band members liable for all expenses. As a result, French was paid nothing at all for a 33-city US tour in 1971 and a total of $78 for a tour of Europe and the US in late 1975. In his 2010 memoir Beefheart: Through The Eyes of Magic French recounted being "... screamed at, beaten up, drugged, ridiculed, humiliated, arrested, starved, stolen from, and thrown down a half-flight of stairs by his employer".[11]

The musicians also resented Van Vliet for taking complete credit for composition and arranging when the musicians themselves pieced together most of the songs from taped fragments or impressionistic directions such as "Play it like a bat being dragged out of oil and it's trying to survive, but it's dying from asphyxiation."[12] John French summarized the disagreement over composing and arranging credits metaphorically:[13]

If Van Vliet built a house like he wrote music, the methodology would go something like this ... The house is sketched on the back of a Denny's placemat in such an odd fashion that when he presents it to the contractor without plans or research, the contractor says "This structure is going to be hard to build, it's going to be tough to make it safe and stable because it is so unique in design." Van Vliet then yells at the contractor and intimidates him into doing the job anyway. The contractor builds the home, figuring out all the intricacies involved in structural integrity himself because whenever he approaches Van Vliet, he finds that he seems completely unable to comprehend technical problems and just yells, "Quit asking me about this stuff and build the damned house."...When the house is finished no one gets paid, and Van Vliet has a housewarming party, invites none of the builders and tells the guests he built the whole thing himself.

Most of the group quit after the recording of Unconditionally Guaranteed in 1974, owing to years of allegedly abusive treatment by Beefheart, lack of compensation, and dissatisfaction with his new crossover direction. Beefheart's subsequent recordings in the late 1970s would enlist a new cast of younger musicians under the Magic Band heading.

Reunion

Receiving only a "grumpy" reception from Van Vliet,[11] the Magic Band re-formed in 2003 with John French on drums, lead vocals and harmonica, Gary Lucas and Denny Walley on guitars, Rockette Morton on bass, and Robert Williams on drums for the vocal numbers. The initial impetus came from Matt Groening, who wanted them to play at the All Tomorrows Parties festival he was curating. For their subsequent European tour, Williams left and was replaced by Michael Traylor.

John Peel was initially skeptical about the re-formed Magic Band. However, after he aired a live recording of the band playing at the 2003 All Tomorrow's Parties festival on his radio show, he was at a loss for words and had to put on another record to regain his composure. In 2004 the band did a live session for him at his home "Peel Acres".[14] They played over 30 shows throughout the United Kingdom and Europe, and one in the United States.[15] They also released two albums: Back to the Front (on the London-based ATP Recordings, 2003) and the live album 21st Century Mirror Men (2005).

The group disbanded in 2006 but re-formed in 2011, with Lucas and Traylor replaced by Eric Klerks and Craig Bunch respectively, to play at ATP once again (which was due to take place in November, curated by Jeff Mangum).[16] The festival was postponed until the following March but they honoured the other UK and Ireland dates which had been booked to coincide with it, the new line-up being dubbed "The Best Batch Yet" by Beefheart song-title-referencing commentators. They returned to play the rescheduled ATP and more UK gigs in March 2012, followed by a European tour in September and October. They toured Europe again in 2013 and 2014.

The re-formed band's repertoire was initially drawn mainly from the Clear Spot and Trout Mask Replica albums, with some of the latter's songs performed as instrumentals, allowing the intricacy of the instrumental parts to be heard, where they had previously been obscured by Beefheart's vocals or sax. During subsequent tours the setlist has been expanded to include a more representative selection of Beefheart's repertoire. French has described the set as "a play which should be rolled out from time to time".

Discography

With Captain Beefheart:

The Magic Band solo:

Members

Original run

Classic era

  • Alex St. Clair – guitar, drums, musical director (1964–68; 1972–74; died 2006)
  • Jerry Handley – bass (1964–68)
  • John French (Drumbo) – drums, vocals, guitar, musical director (1966–69; 1970–71; 1975–76; 1977; 1980)
  • Jeff Cotton (Antennae Jimmy Semens) – guitar, slide guitar, vocals (1967–69)
  • Bill Harkleroad (Zoot Horn Rollo) – guitar, slide guitar, musical director (1968–74)
  • Mark Boston (Rockette Morton) – bass, guitar (1968–74)
  • Victor Hayden (The Mascara Snake) – bass clarinet (1968–69; died 2018)
  • Art Tripp (Ed Marimba) – drums, marimba, percussion, piano, harpsichord (1969–74; session guest:1969, 1978)
  • Elliot Ingber (Winged Eel Fingerling) – guitar (1970–71; 1971–72; 1974–76)
  • Roy Estrada (Oréjon) – bass (1972–73; session guest:1969)

Others

  • Doug Moon – guitar (1964–67; session guest:1969)
  • Paul G. Blakely – drums (1964–65; 1966; died 1995)
  • Vic Mortenson – drums (1965)
  • Richard Hepner – guitar (1965–66)
  • Ry Cooder – guitar, slide guitar (1967)
  • Gerry McGee – guitar, slide guitar (1967; died 2019)
  • Gary "Magic" Marker – bass (1968; died 2015)
  • Jeff Burchell – drums (1969)
  • Bruce Fowler (Fossil) – trombone, air bass (1975–76; 1978–80)
  • Greg Davidson (Ella Guru) – guitar, slide guitar (1975)
  • Jimmy Carl Black (Indian Ink) – drums, percussion (1975; session guest:1969; died 2008)
  • Denny Walley (Feelers Rebo) – guitar, slide guitar, accordion (1975–78)
  • Jeff Moris Tepper (White Jew) – guitar, slide guitar (1976–82)
  • John Thomas – keyboards (1976)
  • Eric Drew Feldman (Black Jew Kittaboo) – bass, keyboards (1976–81; session guest:1982)
  • Gary Jaye – drums (1976–77; died 2011)
  • Robert Williams (Wait For Me) – drums, percussion (1977–81)
  • Richard Redus (Mercury Josef) – guitar, slide guitar (1978–79)
  • Richard Snyder (Brave Midnight Hat Size) – guitar, slide guitar, bass, marimba, viola (1980–82)
  • Gary Lucas – guitar, slide guitar (1980–82)
  • Cliff Martinez – drums, percussion, glass washboard (1981–82)

Reunion era

Current

  • John French – drums, vocals, saxophone, guitar, harmonica (1966–69; 1970–71; 1975–76; 1977; 1980; 2003–2017)
  • Mark Boston – bass, guitar (1968–74; 2003–2017)
  • Eric Klerks – guitar, bass, iPad (2009–2017)
  • Andrew Niven – drums (2013–2017)
  • Max Kutner – guitar (2014–2017)
  • Jonathan Sindleman – keyboards (2016–2017)[1]

Past

  • Denny Walley – guitar, slide guitar, accordion (1975–78; 2003–14)
  • Robert Williams – drums, percussion (1977–81; 2003)
  • Gary Lucas –guitar, slide guitar (1980–82; 2003–09)
  • Michael Traylor – drums (2003–09)
  • Craig Bunch – drums (2009–13)
  • Brian Havey – keyboards (2016)

Timeline

References

  1. ^ a b "The Magic Band Farewell Tour 2017 – Captain Beefheart Radar Station".
  2. ^ Colin Larkin, ed. (1992). The Guinness Encyclopedia of Popular Music (First ed.). Guinness Publishing. p. 1595. ISBN 0-85112-939-0.
  3. ^ Ankeny, Jason. "Captain Beefheart – Biography". AllMusic. Retrieved 21 November 2022.
  4. ^ Courtier, Kevin. Captain Beefheart's Trout Mask Replica (3313), p. 32, London: Continuum Press (2007)
  5. ^ "Captain Beefheart vs. the Grunt People". The Captain Beefheart Radar Station. Archived from the original on April 7, 2007. Retrieved March 17, 2007.
  6. ^ French, John "Drumbo" (2010-01-11). Beefheart: Through The Eyes of Magic. Proper Music Publishing. ISBN 9780956121240.
  7. ^ "Beefheart vs The Remains". Discogs.com. Retrieved July 18, 2011.
  8. ^ Johnston, Graham. "The Captain Beefheart Radar Station – Herb Bermann interview pt 1". Beefheart.com. Archived from the original on October 20, 2008. Retrieved February 11, 2010.
  9. ^ "Grow Fins CD box set booklet p.38 [also in vinyl set booklet]". Discogs.com. April 3, 2009. Retrieved July 18, 2011.
  10. ^ teejo. "Don't argue the Captain". Freewebs.com. Retrieved July 18, 2011.
  11. ^ a b "John "Drumbo" French: Through The Eyes Of Magic review and interview" diskant.net. Retrieved April 7, 2010.
  12. ^ Barnes, Mike (2000). Captain Beefheart. Omnibus Press. p. 59. ISBN 1844494128.
  13. ^ Barnes 2001, pp. 815–816
  14. ^ "Radio 1 – Keeping It Peel – Sessions – 2004". BBC. Retrieved February 11, 2010.
  15. ^ "Captain Beefheart Up Sifter: Magic memories". Beefheart.com. Archived from the original on August 17, 2009. Retrieved February 11, 2010.
  16. ^ "ATP curated by Jeff Mangum". Atpfestival.com. Retrieved July 18, 2011.

Captain Beefheart & His Magic Band ¦ Trout Mask Replica
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