Garcia in den 1970er Jahren

Jerome John „Jerry“ Garcia (* 1. August 1942 in San Francisco, Kalifornien; † 9. August 1995 in Lagunitas-Forest Knolls, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Musiker, der vor allem als Bandleader der Rockgruppe Grateful Dead bekannt wurde.

Biographie

Jerry Garcia, der Sohn der Krankenschwester Ruth (geb. Clifford) und des spanischen Swingmusikers José Ramon García, wurde nach dem Tin-Pan-Alley-Komponisten Jerome Kern benannt. Mit vier Jahren verlor er den Mittelfinger seiner rechten Hand, als sein älterer Bruder ihm diesen beim Holzhacken mit einer Axt abtrennte. Ein Jahr später musste Garcia mit ansehen, wie sein Vater bei einem Angelunfall ertrank. Er wuchs dann bei seinen Großeltern auf, während seine Mutter arbeiten ging.

Musik

Garcia (vorn) und Mickey Hart, 1987

Zu seinem 15. Geburtstag 1957 bekam Garcia seine erste Gitarre. Er nahm Zeichenstunden in einem College und spielte in seiner Freizeit Gitarre, hauptsächlich Country, Jazz, Folk und Blues.

1960 verließ er die High School und trat in den Militärdienst ein, wurde aber bald wieder entlassen, nachdem er wiederholt nicht zum Dienst erschienen war. Nach seiner Rückkehr nach San Francisco traf er dort den Lyriker Robert Hunter, mit dem er später die meisten Lieder für die Grateful Dead und seine Soloprojekte schrieb. García kaufte in Dana Morgans Musikladen ein Banjo von dem jungen Angestellten Bill Kreutzmann, der später Schlagzeuger bei Grateful Dead wurde. García spielte zu dieser Zeit in einigen Bluegrass-Bands. Zu dieser Zeit gründete er mit Bob Weir, Bob Matthews, Marshall Leicster, Tom Stone und Ron McKernan (alias Pigpen), die sich alle regelmäßig in Dana Morgans Musikladen aufhielten, die Bluegrass-Band Mother McCree’s Uptown Jug Champions. Auf Drängen von Pigpen entwickelte sich Mother McCree immer mehr zum Elektrischen hin, und so wurden aus der Formation 1965 die Warlocks und noch im selben Jahr schließlich die Grateful Dead.

Soloprojekte

1972 begann Garcia an seiner Solokarriere zu arbeiten. Bereits 1971 hatte er mit Howard Wales zusammen ein Soloalbum aufgenommen, bei dem alle Songs von Wales geschrieben waren. Sein erstes wirkliches Soloalbum enthielt dann hauptsächlich Garcia/Hunter-Kompositionen, von denen einige Eingang in das Grateful-Dead-Repertoire fanden. Bei diesem Album spielt García auch alle Instrumente (Gitarren, Keyboards, Gesang) selbst; seltene Aufnahmen also, bei denen man Jerry García auf einem Tasteninstrument hört. Nur das Schlagzeug wurde vom Grateful-Dead-Kollegen Bill Kreutzmann gespielt.

In der Folge spielte Garcia regelmäßig mit seiner Jerry García Band, daneben war er Mitglied (beziehungsweise Bandleader) von Legion of Mary und Old and in the Way. Bei fast allen Soloprojekten begleiteten ihn John Kahn am Bass und Merl Saunders an den Keyboards. Auch Mitglieder der Grateful Dead waren öfter Gastmusiker bei Garcías Solobands. Seine Soloarbeiten waren auch geprägt von seiner Freundschaft zu David Grisman, einem Mandolinespieler, der auch schon mit Jazzikonen wie Stephane Grappelli gespielt hatte. Bei Old And In The Way hatte Garcia schon mit Grisman zusammengearbeitet. 1990 hatten sie wieder Kontakt aufgenommen und seither häufig zusammen gejammt und auch Konzerte gegeben. Ihr Repertoire umfasste unter anderem Jazz, Folk und Bluegrass, jedoch immer akustisch. 1991 veröffentlichten sie Garcia/Grisman, weitere Alben sowie der Film Grateful Dawg im Jahr 2000 folgten. Besonders hervorzuheben sind die Pizza Tapes. Dabei handelt es sich um Aufnahmen von einer Jamsession, die von einem Pizzaauslieferer gestohlen wurden. Als das Bootleg immer weitere Kreise zog, wurden Aufnahmen der Session schließlich offiziell veröffentlicht.

Equipment

Gitarren

„Du konntest einen Verstärker verlieren, du konntest Sachen kaputt machen – und manchmal haben wir das auch. Aber ich hätte Jerry nie in die Augen schauen können und sagen: ‚Ich habe deine Gitarre nicht.‘“

Steve Parish, Jerry Garcías Equipmentmanager<