John Cale & Terry Riley ¦ Church Of Anthrax
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Veröffentlichung Church Of Anthrax:
1971
Hörbeispiel(e) Church Of Anthrax:
Church Of Anthrax auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Artist(s)
Veröffentlichungen von John Cale die im OTRS erhältlich sind/waren:
Wrong Way Up ¦ Mercy ¦ Poptical Illusion ¦ Church Of Anthrax
John Cale auf Wikipedia (oder andere Quellen):

John Cale (* 9. März 1942 in Garnant, Wales) ist ein britischer Artrock-Musiker mit klassischer Ausbildung in Bratsche und Piano. Er war 1965 Gründungsmitglied der US-Avantgarde-Band The Velvet Underground, stieg aber schon 1968 aus und widmete sich erfolgreich einer Solokarriere.
Leben und Werk
Cale hat an der Universität London am Goldsmiths College Musik studiert. 1963 erhielt er über den bekannten US-amerikanischen Komponisten Aaron Copland ein Leonard-Bernstein-Stipendium und studierte an der Berkshire School of Music Klavier und Viola. In New York arbeitete er mit John Cage und La Monte Young[1], bevor er mit Lou Reed 1965 die später von Andy Warhol protegierte Band The Velvet Underground gründete. Von dem Minimalisten La Monte Young übernahm er die Idee der Drone-Experimente für sein Bratschenspiel.
1968 verließ er die Band und tritt seitdem als Solokünstler bzw. mit eigener Begleitband auf. Auf Nick Drakes Album Bryter Layter (1970) wirkte er als Gastmusiker mit. Weiterhin arbeitete er unter anderem mit Patti Smith (als Produzent) und Brian Eno (ex-Roxy Music) zusammen. Er produzierte auch Nico, die als Sängerin auf dem ersten Velvet-Underground-Album auftrat, sowie The Stooges (deren gleichnamiges Debütalbum von 1969, auf dem er auch Bratsche spielt), Element of Crime und die Happy Mondays.
Cales erstes Soloalbum Vintage Violence erschien 1970 und ist dem Folk-Pop-Genre zuzuordnen.
1972 stand John Cale zum ersten Mal seit der Auflösung von The Velvet Underground wieder gemeinsam mit Lou Reed und Nico auf der Bühne. Dabei wurde das Bootleg-Album Le Bataclan ’72 aufgenommen. Ebenfalls 1972 nahm Cale mit dem Londoner Royal Philharmonic Orchestra, Ron Wood und Legs Larry Smith (Bonzo Dog Band) The Academy In Peril auf. Andy Warhol gestaltete das Cover und verwendete den Song Days Of Steam für den Soundtrack zu seinem Film Heat.
1973 wurde das neo-romantische Opus Paris 1919 veröffentlicht. Es war laut dem Musikmagazin Rolling Stone ein surrealistisches Werk, welches „die gesamte europäische Hochkultur durch eine dadaistische Perspektive verzerrte“. Die Zeitschrift Musikexpress hörte hier „sinnliche, mystische Orchesterarrangements“. Bei dem Werk spielten Musiker wie Lowell George und Richard Hayward von Little Feat mit.
Ein Auftritt in Alan Bangs Musiktalk-Sendung Nightflight auf dem Radiosender BFBS im Februar 1984 sowie Cales Solokonzert auf dem E-Piano in der WDR-Life-Mitschnitt-Reihe Rockpalast sind legendär. Cales Aufnahmen erhielten oftmals gute Kritiken, der große kommerzielle Erfolg als Pop-Solokünstler wurde von dem Avantgardisten nie wirklich angestrebt. Zwischenzeitlich verabschiedete sich Cale weitgehend aus dem Popgeschäft und produzierte Soundtracks, Ballettmusik sowie The Rapture, das letzte Studioalbum von Siouxsie and the Banshees. Paris 1919 wurde in die Wireliste The Wire’s „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ aufgenommen.
1990 nahm John Cale gemeinsam mit Lou Reed das Album Songs for Drella auf, eine Hommage an den zwei Jahre zuvor verstorbenen Andy Warhol. Diese und andere Zusammenarbeiten mit früheren Mitmusikern führten 1993 zu einer vorübergehenden Wiedervereinigung von Velvet Underground. 1991 folgte seine Mitarbeit an dem Album Sahara Blue von Hector Zazou.
Bei der Biennale in Venedig im Jahr 2009 repräsentierte Cale seine Heimat Wales.[2]
Im November 2010 wurde Cale im Buckingham Palace zum Officer of the British Empire ernannt.[3] Er ist immer noch als Komponist von Filmmusik, etwa für französische Arthouse-Filme, sehr aktiv. Nebenbei ist er ein versierter Hobby-Historiker.[4]
Am 3. April 2016 führte er in Paris zum 50. Jubiläum des Albums The Velvet Underground und zum Start der Ausstellung The Velvet Underground – New York Extravaganza[5] die Lieder der Platte in der Philharmonie de Paris mit seiner Gruppe und Gästen (u. a. Peter Doherty, Carl Barât, Etienne Daho, Lou Doillon und Nick Franglen von Lemon Jelly) auf.[6]
Diskografie
- Vintage Violence (1970)
- Church of Anthrax (1971, mit Terry Riley)
- The Academy In Peril (1972)
- Le Bataclan ’72 (1972, mit Lou Reed, Nico)
- Paris 1919 (1973)
- June 1, 1974 (1974, mit Kevin Ayers, Brian Eno, Nico)
- Fear (1974)
- Slow Dazzle (1975)
- Helen of Troy (1975)
- Guts (1977) – Kompilation
- Animal Justice (1977, EP)
- Sabotage/Live (1979)
- Honi Soit (1981)
- Music for a New Society (1982)
- Caribbean Sunset (1983)
- John Cale Comes Alive (1984)
- Artificial Intelligence (1985)
- Words for the Dying (1989)
- Songs for Drella (1990, mit Lou Reed)
- Wrong Way Up (1990, mit Brian Eno)
- Even Cowgirls Get The Blues (live) (1991)
- Paris s’éveille, suivi d’autres compositions (1991, Filmmusik)
- Beitrag zum Tributalbum an Leonard Cohen I’m your fan (1991) mit einer Coverversion von Hallelujah
- Fragments of a Rainy Season (live) (1992)
- 23 Solo Pieces for La Naissance de L’Amour (1993)
- Last Day on Earth (1994, Soundtrack mit Bob Neuwirth)
- N’oublie pas que tu vas mourir (1994)
- Seducing Down The Door (1994, Kompilation)
- Antartida (1995, Soundtrack)
- I Shot Andy Warhol (1996, Soundtrack)
- Basquiat (1996, Soundtrack)
- Walking on Locusts (1996)
- Eat/Kiss: Music for the Films of Andy Warhol (1997)
- Somewhere In The City (1998, Soundtrack)
- Le vent de la nuit (1999, Soundtrack)
- The Unknown (1999)
- Close Watch: An Introduction to John Cale (1999, Kompilation)
- American Psycho (2000, Soundtrack)
- Saint-Cyr (2000, Soundtrack)
- Sun Blindness Music (2001)
- Stainless Gamelan (2001)
- Dream Interpretation (2001)
- 5 Tracks (2003, EP)
- Hobosapiens (2003)
- Black Acetate (2005)
- Process (Soundtrack) (2005)
- Paris 1919 (Expanded & Remastered, 12 Bonustracks) (2006)
- Live Circus (2007, Doppel-CD)
- Live at Rockpalast (2010, Doppel-CD/Vinyl)
- Extra Playful (2011, EP)
- Shifty Adventures in Nookie Wood (2012)
- M:FANS (2016)
- Mercy (2023)
- Poptical Illusion (2024)
Filmografie (Auswahl)
- 1971: Andy Warhols Women
- 1972: Andy Warhol: Hollywood
- 1974: Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen (Caged heat)
- 1986: Gefährliche Freundin (Someting wild)
- 1991: Paris erwacht (Paris s’éveille)
- 1992: Wer die Wahl hat (Primary Motive )
- 1993: Wenn Liebe entflammt (La naissance de l’amour)
- 1995: Vergiß nicht, daß du sterben mußt (N’oublie pas que tu vas mourir)
- 1996: Basquiat
- 1996: I Shot Andy Warhol
- 1998: New York People – Stories aus einer verrückten Stadt (Somewhere in the City)
- 1999: Die Jungfrau
- 1999: Le vent de la nuit
- 2000: Abschied. Brechts letzter Sommer
- 2000: Die Schule der verlorenen Mädchen (Saint-Cyr)
- 2000: American Psycho
- 2003: Paris – The Business of Pleasure (Paris)
- 2004: Process
- 2008: Salamandra
- 2011: Seitengänge (Sport de filles)
- 2011: Ein brennender Sommer (Un été brûlant)
Weblinks

- John Cale bei IMDb
- John Cale bei Discogs
- Andreas Weigel: John Cale. Ausgewählte Werke von 1967 bis 1981. ORF, Ö3, „Musicbox“. 1. April 1982, 15:05-15:59 Uhr.
- Interview mit Cale anlässlich der Veröffentlichung seines Albums Hobosapiens im Kölner Stadtmagazin StadtRevue, Heft 10/03
- Offizielle Website von John Cale (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ »Niemand möchte ernsthaft Bratsche spielen«, Interview SZ-Magazin 19/2017.
- ↑ Dagmar Leischow: John Cales neues Album: „Ich wollte Dirigent werden“. Interview in Die Tageszeitung, 21. September 2012.
- ↑ Investitures at Buckingham Palace (John Cale). Zimbio.com, 19. November 2010.
- ↑ Diedrich Diederichsen: John Cale zum 70.: „Radikal vielseitig“. Süddeutsche Zeitung, 9. März 2012.
- ↑ Archivierte Kopie (Memento vom 11. Juni 2016 im Internet Archive) Abgerufen am 12. Juni 2016
- ↑ John Cale | Philharmonie de Paris. 3. April 2016, abgerufen am 8. Juli 2023 (englisch).
- ↑ Chartquellen: DE AT CH UK US
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NAME | Cale, John |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Artrock-Musiker |
GEBURTSDATUM | 9. März 1942 |
GEBURTSORT | Garnant, Wales |
Veröffentlichungen von Terry Riley die im OTRS erhältlich sind/waren:
Church Of Anthrax
Terry Riley auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Terrence „Terry“ Mitchell Riley (* 24. Juni 1935 in Colfax, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Komponist und Pianist. Er trug mit seinen aus der asiatischen und afrikanischen Trancemusik adaptierten „mikropolyphonen“ Strukturen zur „Erfindung“ der Minimal Music bei und gehört zu deren populärsten Vertretern.[1] Gegen Mitte der 1960er Jahre führte er die auf rhythmischen Modellen beruhende Kompositionstechnik der Pattern-Music in die Minimal Music ein.
Leben und Wirken
Riley trat als Pianist und Improvisator seit Mitte der 1950er Jahre auf. Er studierte Musik am Shasta College, der San Francisco State University und am San Francisco Conservatory, bevor er 1961 sein Masterstudium in Komposition an der University of California, Berkeley bei Seymour Shifrin und Robert Erickson absolvierte. Er war in die Tätigkeiten des San Francisco Tape Music Center involviert, wo er mit Morton Subotnick, Steve Reich, Pauline Oliveros und Ramon Sender in Berührung kam.[2] Weiterhin studierte er indischen Gesang bei Pran Nath; er machte mehrere Reisen nach Indien, wo er die Begleitung auf den Tablas und der Tanpura lernte. Seit 1971 lehrte er viele Jahre am Mills College klassische indische Musik.

In den frühen 1960er Jahren spielte er zunächst Soloauftritte auf der Orgel, die die ganze Nacht bis zum Sonnenaufgang andauerten. Als einer der ersten Komponisten arbeitete er bereits 1963, während der Aufnahmen für Music for the Gift in Paris, mit Loops und Zeitverzögerungen auf der Basis einer Anordnung, die von einem unbekannten Toningenieur entwickelt wurde, der für Riley tätig war.[3] Terry Riley nannte diesen Vorläufer späterer Echogeräte Time Lag Accumulator. Später wurde eine gleichartige Anordnung von Robert Fripp unter dem Namen Frippertronics bekannt. Es handelt sich um zwei Revox-Bandmaschinen, bei denen der räumliche Abstand der Maschinen zueinander die Länge der Tonbandschleife und somit die zeitliche Verzögerung bestimmt.[4]
Sein Werk umfasst Kompositionen für Kammerensemble, für Großformationen und für Ensembles der Rockmusik und der improvisierten Musik. Von seinem Werk In C, das 1964 in San Francisco uraufgeführt wurde, wurden viele unterschiedliche Versionen auf Tonträger eingespielt. Auch verfasste Riley Filmmusiken, beispielsweise für Sandy Whitelaws Thriller Life Span oder Alain Tanners Spielfilm No Man’s Land (1985).
Als renommierter Pianist, Sänger und Improvisator trat Riley auch weltweit als Solokünstler auf. Im Laufe seiner Karriere arbeitete er zudem mit unterschiedlichsten Künstlern wie La Monte Young, Don Cherry/Karl Berger (Live in Köln February 23, 1975), John Cale (Church of Anthrax), Krishna Bhatt, Stefano Scodanibbio oder Bruce Conner zusammen. Riley wurde vielfach ausgezeichnet, z. B. für seine Werke für das Kronos Quartet, für welches er 15 Werke schrieb, darunter dreizehn Streichquartette und The Sands, ein Konzert für Streicherquartett und Orchester.
A Rainbow in Curved Air inspirierte Pete Townshend von der Band The Who zu seinen Synthesizer-Einführungen bei den Liedern Won’t Get Fooled Again und Baba O’Riley wobei der Titel als Würdigung an Riley und an Meher Baba zu verstehen ist. Zudem benannte sich die Band Curved Air nach der Komposition.
Riley erhielt 2007 die Ehrendoktorwürde der Chapman University. 2020 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt.[5]
Privates
Terry Riley lebte ab 1975 in der Nähe von Nevada City, Kalifornien, in der Kleinstadt North San Juan auf der „Sri Moonshine Ranch“.[6], seit 2020 lebt er in Japan.[7] Er ist der Vater des Gitarristen Gyan Riley.
Diskografie (Auswahl)
- In C (zahlreiche Einspielungen)
- A Rainbow in Curved Air / Poppy Nogood and the Phantom band (CBS)
- Church of Anthrax mit John Cale (Columbia)
- No Man’s Land (Plainisphare)
- The Persian Surgery Dervishes (Shandar)
- Shri Camel (CBS)
- Descending Moonshine Dervishes (Kukuck)
- The Harp of New Albion (Celestial Harmonies) (in reiner Stimmung)
- Salome Dances for Peace – Kronos Quartet (Nonesuch Records)
- Chanting the Light of Foresight – Rova Saxophone Quartet (New Albion) (in reiner Stimmung)
- Assassin Reveries- ARTE Quartett (New World Records)
- Looking for Mushrooms
- Music for The Gift (Cortical Foundation)
- Autodreamographical Tales (Tzadik 2010)
- Aleph (Tzadik 2010)
- Keyboard Studies mit John Tilbury (unveröffentlichtes Material aus den Jahren 1964/65, Another Timbre 2023)
Literatur
- Robert Carl Terry Riley's in C. Oxford University Press, 2009, ISBN 978−0−19−532528−7
- Ulli Götte: Minimal Music – Geschichte, Ästhetik, Umfeld Wilhelmshaven: Florian Noetzel-Verlag 2002. ISBN 978−3−7959−0777−8
- Keith Potter Four Musical Minimalists: La Monte Young, Terry Riley, Steve Reich, Philip Glass. Music in the Twentieth Century series. Cambridge, UK; New York, New York: Cambridge University Press 2000
- Christoph Wagner Disziplin und Ekstase: Terry Riley oder minimal music als Gegenkultur. Neue Zeitschrift für Musik 161(5) (2000): 16–19.
Weblinks

- Webpräsenz von Terry Riley
- Biografie auf musicline.de
- Noten und Audiodateien von Terry Riley im International Music Score Library Project (Die Werke stehen unter Creative-Commons-Lizenz.)
- Terry Riley bei AllMusic (englisch)
- Terry Riley bei Discogs
Einzelnachweise
- ↑ Dorling Kindersley Verlag: Kompakt & Visuell Klassische Musik. München, ISBN 978−3−8310−3136−8, S. 444.
- ↑ David W. Bernstein The San Francisco Tape Music Center: 1960s Counterculture and the Avant-garde University of California Press 2008
- ↑ loopers-delight
- ↑ Baumgärtel, Tilman: Schleifen. Zur Geschichte und Ästhetik des Loops. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015, ISBN 978−3−86599−271−0, S. 225 - 250.
- ↑ 2020 newly elected members. American Academy of Arts and Letters, abgerufen am 6. März 2020.
- ↑ Howard Hersh, A Composer on the Edge: Minimalist Terry Riley, on a journey of spiritual and artistic discovery, is deeply moved by the concept of artist-as-madman, in: Los Angeles Times, 10. Januar 1993
- ↑ James Hadfield: Pioneering composer Terry Riley finds himself comfortably marooned in Japan. 15. Mai 2021, abgerufen am 21. Juni 2024 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Riley, Terry |
ALTERNATIVNAMEN | Riley, Terrence Mitchell |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Komponist und Pianist |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1935 |
GEBURTSORT | Colfax, Kalifornien |