Johnny Cash ¦ American Recordings

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GTIN: 0600753441695 Artist: Genres & Stile: , ,

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Veröffentlichung American Recordings:

1994

Hörbeispiel(e) American Recordings:

American Recordings auf Wikipedia (oder andere Quellen):

American Recordings ist das erste Album in der American-Recordings-Serie des Country-Sängers Johnny Cash. Es wurde im November 1994 veröffentlicht und war das erste Album, das nach der Umbenennung von Def American auf Rick Rubins Label American Recordings veröffentlicht wurde.

Songs und Zusammenarbeit

Rick Rubin wollte mit Johnny Cash ein Album aufnehmen, das sich von den oft überproduzierten Country-Produktionen der Zeit abhob und nur davon leben sollte, dass Cashs Präsenz sich mit seinem Gesang und Gitarrenspiel entfaltet.[1] Elf der 13 Stücke wurden nur mit Gesang und Gitarre in Rubins Wohnzimmer bzw. in Cashs Blockhütte aufgenommen. Die Tracks 9 und 13 sind Livemitschnitte aus The Viper Room. Cash selbst sagte in den Linernotes über das Album: „Alles, was zählt, ist, dass meine Gitarre und ich eins sind.“

Rubin motivierte Cash, alles zu singen, was er wollte,[2] legte ihm aber vermutlich auch einige Titel nahe.[3] Dabei spielte Cash nicht nur eigene Klassiker wie Delia's Gone, sondern auch Songs von seinem Freund Kris Kristofferson und seinem ehemaligen Schwiegersohn Nick Lowe sowie von Leonard Cohen, Tom Waits und Loudon Wainwright III. Besondere Aufmerksamkeit erhielt Thirteen, das der Düsterrocker Glenn Danzig speziell für Cash geschrieben hatte. Mit der von Rubin angeregten Interpretation von genrefremden Songs, die auf den folgenden Alben der American-Recordings-Reihe fortgesetzt wurde, konnte Cash neue Hörerschichten gewinnen.[1] So wurde der Song Tennessee Stud für den Soundtrack des Tarantino-Films Jackie Brown eingesetzt.

Die Songs befassen sich mit Gewalt, Kriegserinnerungen, Glaubensbekenntnissen[3] und dem Wunsch nach Freiheit, der durch die in Let the Train Blow the Whistle und Down There by the Train referenzierten Züge symbolisiert wird.[4] Im von Anton Corbijn gedrehten Video von Delia's Gone spielt Kate Moss die Titelrolle, die von Cash ermordet und beerdigt wird.[5]

Titelliste

  1. Delia's Gone (Karl Silbersdorf, Dick Toops) – 2:17
    Ursprünglich aufgenommen von Cash für The Sound of Johnny Cash (1962)
  2. Let the Train Blow the Whistle (Cash) – 2:15
  3. The Beast in Me (Nick Lowe) – 2:45
    Ursprünglich aufgenommen von Lowe für The Impossible Bird (1994)
  4. Drive On (Cash) – 2:23
  5. Why Me Lord? (Kris Kristofferson) – 2:20
    Ursprünglich aufgenommen von Kristofferson für Jesus Was A Capricorn (1972)
  6. Thirteen (Glenn Danzig) – 2:29
    Von Danzig für Cash geschrieben und später von der Band Danzig aufgenommen für Danzig 6:66 Satan's Child (1999)
  7. Oh, Bury Me Not (Introduction: A Cowboy's Prayer) (Alan Lomax, John A. Lomax, Roy Rogers, Tim Spencer) – 3:52
    Ursprünglich aufgenommen von Cash für Sings the Ballads of the True West (1965)
  8. Bird on a Wire (Leonard Cohen) – 4:01
    Ursprünglich aufgenommen von Cohen für Songs from a Room (1969)
  9. Tennessee Stud [live] (Jimmy Driftwood) – 2:54
  10. Down There by the Train (Tom Waits) – 5:34
    Von Waits für Cash geschrieben und später von Waits auf seiner Raritätenkollektion Orphans: Brawlers, Bawlers & Bastards veröffentlicht
  11. Redemption (Cash) – 3:03
  12. Like a Soldier (Cash) – 2:50
  13. The Man Who Couldn't Cry [live] (Loudon Wainwright III) – 5:01
    Ursprünglich aufgenommen von Wainwright für Attempted Mustache (1973)

Kommerzieller Erfolg

Nach der kommerziell wenig erfolgreichen Zeit seit den frühen achtziger Jahren hatte Cash mit American Recordings wieder ein bei Kritik und Käufern populäres Album.[6] In den Billboard 200 belegte das Album 1994 Platz 110 und kam bei den Top Country Albums auf Platz 23. In den USA wurden knapp 500.000 Exemplare des Albums verkauft.[7]

Auszeichnungen

American Recordings gewann 1995 den Grammy als Best Contemporary Folk Recording.[6] Das Album belegte auf der vom Rolling Stone veröffentlichten Liste der 500 großartigsten Alben aller Zeiten Platz 364.[7] Es belegte 1994 in mehreren Jahresranglisten vordere Plätze: Unter den 25 Best Albums of 1994 des Mojo belegte es Platz 4,[8] im Pazz & Jop Critics Poll von The Village Voice erreichte es Platz 7,[9] und bei The Face Platz 15.[10] Beim NME belegte das Album Platz 23[11] und war dort auch Album des Monats.[12] Auch Q führte American Recordings unter den 50 besten Alben des Jahres 1994.[13]

Rezeption

In der Rezension des amerikanischen Rolling Stone sprach Paul Evans Cash zu, unwiderlegbar cool zu sein. Rubin habe mit nackter Gitarre und Cashs weiser Stimme eine Produktion geschaffen, die zäher sei als Leder. Es sei das Album, das Cash habe machen müssen, und dabei sowohl auf grimmige Weise der Legende Cashs ergeben als auch gänzlich zeitgemäß. Hier sei Country so kathartisch, wie Country nur sein könne.[14] Im deutschen Rolling Stone wurde American Recordings beschrieben, ’als würde Gott persönlich aus dem Alten Testament vorlesen.[15] Trotz des Verzichts auf den vertrauten Boom-chicka-boom-Rhythmus früherer Cash-Aufnahmen, zeige „kein Album den Man In Black deutlicher, dunkler und mehr auf der Höhe seiner Kunst“.[4] Entertainment Weekly sprach davon, dass Cashs Stimme „der Grand Canyon der amerikanischen Musik“ sei.[16] Der Allmusic Guide bemerkte, das Album sei zwar teilweise überbewertet worden, habe Cash aber ins Rampenlicht zurückgebracht, wo er hingehöre.[3]

Die American-Recordings-Reihe

Nach dem Erfolg von American Recordings arbeitete Cash bis zu seinem Tod weiter mit Rubin. Es folgten die Veröffentlichungen von Unchained, American III: Solitary Man, American IV: The Man Comes Around sowie die nach Cashs Tod veröffentlichten Alben American V: A Hundred Highways (2006) und American VI: Ain’t No Grave (2010).

Quellen

  1. a b Eike Schmitz: The Gospel Music of Johnny Cash. A Story of Faith and Redemption. Power Metal.de, 23. April 2008, abgerufen am 16. November 2023.
  2. Johnny Cash: American Recordings. A Cup of Coffey, 12. September 2006, abgerufen am 11. November 2023 (englisch).
  3. a b c Mark Deming: American Recordings auf allmusic.com (englisch)
  4. a b Maik Brüggemeyer: Wiederhören #39: Johnny Cash - American Recordings (Memento vom 8. September 2005 im Internet Archive) auf rollingstone.de
  5. Cash. Enough said. (Memento vom 6. Oktober 2008 im Internet Archive) auf jamsbio.com (englisch).
  6. a b Fred Danker: Johnny Cash's Story. Country Music Hall of Fame, archiviert vom Original am 26. September 2007; abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  7. a b 364) American Recordings. Rolling Stone, 1. November 2003, archiviert vom Original am 26. August 2008; abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  8. Mojo: End of year lists auf rocklistmusic.co.uk (englisch).
  9. The 1994 Pazz & Jop Critics Poll auf robertchristgau.com (englisch)
  10. The Face Lists auf rocklistmusic.co.uk (englisch)
  11. 1994 NME Albums auf rocklistmusic.co.uk (englisch).
  12. Johnny Cash American Recordings CD auf cduniverse.com (englisch).
  13. Q Magazine: End of year Lists auf rocklistmusic.co.uk (englisch).
  14. Paul Evans: Johnny Cash: American Recordings (Memento vom 17. November 2007 im Internet Archive) auf rollingstone.com (englisch).
  15. Ralf Schlüter: Rezension von American Recordings (CD) in Rolling Stone, Dezember 1994.
  16. David Browne: American Recordings (1994) (Memento vom 21. April 2009 im Internet Archive) auf ew.com (englisch)

Artist(s)

Veröffentlichungen von Johnny Cash die im OTRS erhältlich sind/waren:

Johnny Cash Is Coming To Town ¦ The Mystery Of Life ¦ Water From The Wells Of Home ¦ Boom Chicka Boom ¦ Easy Rider: The Best Of The Mercury Recordings ¦ Classic Cash: Hall Of Fame Series ¦ At San Quentin ¦ I Walk The Line ¦ Out Among The Stars ¦ Greatest Hits: Volume 1 (Johnny Cash) ¦ Johnny Cash And The Royal Philharmonic Orchestra ¦ American Recordings ¦ Sings The Songs That Made Him Famous ¦ At The Carousel Ballroom, April 24, 1968 ¦ Johnny Cash: Vinyl Story ¦ Greatest Hits ¦ A Night To Remember ¦ American III: Solitary Man ¦ At Folsom Prison

Johnny Cash auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Johnny Cash (1970)

Johnny Cash (* 26. Februar 1932 in Kingsland, Arkansas als J. R. Cash; † 12. September 2003 in Nashville, Tennessee) war einer der einflussreichsten US-amerikanischen Country-Sänger und Songschreiber. Er trat auch in Filmen und Fernsehserien als Schauspieler auf.

Er ist bekannt für seine markante Bassbariton-Stimme und den sogenannten „Boom-Chicka-Boom“-Sound seiner Begleitband Tennessee Three sowie seine kritischen und unkonventionellen Texte. Sein musikalisches Spektrum reicht von den 1950er Jahren mit Country, Gospel, Rockabilly, Blues, Folk und Pop bis hin zum Alternative Country Anfang des 21. Jahrhunderts.

Er erreichte mit 13 Singles Platz 1 der amerikanischen Country-Charts; die erste war 1956 I Walk the Line, die letzte 1976 One Piece at a Time. Viele seiner Platten konnten sich auch in den amerikanischen Pop-Charts platzieren. Berühmt sind seine Konzerte in den Gefängnissen Folsom und San Quentin Ende der 1960er Jahre. Johnny Cash, der den Beinamen „Man in Black“ trug, schrieb etwa 500 Songs, verkaufte mehr als 90 Millionen Tonträger und wurde mit 13 Grammy Awards ausgezeichnet.

Biografie

Erste Jahre

Das Haus in Dyess, in dem Johnny Cash aufwuchs.
Johnny Cash (1955)

J. R. Cash war das vierte von sieben Kindern des mittellosen Farmers Raymond Cash (* 13. Mai 1897, Kingsland, Arkansas, † 23. Dezember 1985, Hendersonville, Tennessee) und dessen Frau Carrie Rivers Cash (* 13. März 1904, Rison, Arkansas, † 11. März 1991, Hendersonville, Tennessee). Sein Vorname lautet tatsächlich „J. R.“ und war ein Kompromiss aus dem von der Mutter präferierten „John“ und „Ray“ nach dem Vater.[1]

Drei Jahre nach seiner Geburt zog die Familie auf eine Farm in Dyess, Arkansas, die der Familie im Rahmen des New Deal unter Präsident Franklin D. Roosevelt günstig zur Verfügung gestellt worden war. Das nahe am Tyronza River gelegene Haus, in dem Cash bis zu seinem Highschool-Abschluss wohnte, wurde zweimal durch Hochwasser beschädigt, worauf sich sein später geschriebener Song Five Feet High and Rising bezieht.[2] Seit Mai 2018 ist das Haus im National Register of Historic Places eingetragen.[3]

Schon im Alter von fünf Jahren arbeitete Cash auf den Baumwollfeldern. Er hatte sechs Geschwister: Roy, Louise, Jack, Reba, Joanne und Tommy. Sein zwei Jahre älterer Bruder Jack starb im Mai 1944 im Alter von 14 Jahren bei einem Unfall mit einer Kreissäge.

Johnny Cashs Mutter schenkte ihm seine erste Gitarre, als er zehn Jahre alt war, und er erhielt in dieser Zeit auch einige Gesangsstunden. Im Mai 1950 hatte Cash anlässlich seiner Abschlussfeier auf der Highschool seinen ersten Solo-Auftritt als Sänger. Nach seinem Schulabschluss arbeitete er zunächst unter anderem am Fließband der Fisher-Automobilwerke in Pontiac, Michigan sowie in einer Margarinefabrik in Texas.

1950 ging Cash zur U.S. Air Force, wo er seinen Vornamen in „John R.“ änderte, weil das Militär Initialen als Vornamen nicht akzeptierte. Ab Oktober 1951 wurde er auf dem Fliegerhorst Landsberg/Lech bei der 12th Radio Squadron Mobile (RSM) des United States Air Force Security Service (USAFSS) eingesetzt und hörte auf einer Abhörstation Morsecodes aus dem sowjetischen Funkverkehr ab.[4][5]

In Landsberg kaufte er sich im Musikhaus Ballach für 20 DM eine Gitarre und begann damit auf Bühnen aufzutreten.[6] Hier gründete Cash, der neben Gitarre auch Mundharmonika spielte, seine erste Band, die Landsberg Barbarians, eine Anspielung auf die in Landsberg verlegte Truppenzeitung The Landsberg Bavarian. Nachdem er im Oktober 1951 im „Amerikino“ in der Kaserne den Film Inside the Walls of Folsom Prison (deutscher Filmtitel: Meuterei im Morgengrauen) gesehen hatte, schrieb er den Folsom Prison Blues.

Ab Februar 1952 trat er regelmäßig als Sänger bei den Wohltätigkeitsveranstaltungen der US-Streitkräfte auf, meist zugunsten hilfsbedürftiger deutscher Kinder. Nachdem er seine Militärzeit im Juni 1954 als Staff Sergeant beendet hatte, zog er nach Memphis und heiratete die zwei Jahre jüngere Vivian Liberto, die er 1951 in San Antonio kennengelernt hatte. Aus dieser Ehe stammen seine Töchter Rosanne (* 1955), Kathleen (Kathy, * 1956), Cindy (* 1959) und Tara (* 1961).

Karrierebeginn

Tagsüber arbeitete Cash als Vertreter für Elektrogeräte, abends spielte er zusammen mit den Tennessee Two, dem Gitarristen L