Als ihr bis zu diesem Zeitpunkt persönlichstes Album enthält es eine Reihe von Songs über ihre Bindung zu ihrer Familie und ihrem katholischen Glauben.
Hintergrund
1989 galt Madonna als die erfolgreichste internationale Sängerin und das neue Album Like a Prayer sollte vor allem ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen. Dieses bis dahin persönlichste Album präsentierte erstmals sehr stark autobiographisch geprägte Texte und wagte erstmals Experimentelles abseits des Mainstreams (u. a. das Duett Love Song mit Prince, die Sound-CollageAct of Contrition als konzeptuelles „Reworking“ des Titelsongs). Die Produktion von Madonna, Patrick Leonard und Stephen Bray orientierte sich dieses Mal mehr am „klassischen“ Sound von Rock, Soul und Funk, aufgebaut auf eingängigen Melodien.
Geschrieben wurde der Titelsong Like a Prayer 1988, als Madonna in dem Stück Speed the Plow am Broadway auftrat und erstmals Abstand von ihrem Leben als Superstar suchte. Insgesamt sind die Themen dieses Albums eher ernst bis düster: Trennung, häusliche Gewalt, Familie, Tod, Glaube, Kindheit und Trauma. Madonna hatte zu diesem Zeitpunkt einen Scheidungskrieg mit Sean Penn hinter sich gebracht (der Song Till Death Do Us Part handelt davon). Andere Songs bearbeiten ihre traumatische Vergangenheit (Oh Father, Promise to Try), Unabhängigkeit und Emanzipation (Express Yourself), die um sich greifende AIDS-Epidemie (Pray for Spanish Eyes) oder beschwören einen utopischen Optimismus herauf (Cherish, Dear Jessie).
Die Veröffentlichung der Vorabsingle Like a Prayer geriet zu einem der größten Skandale ihrer Karriere: In dem Musikvideo von Mary Lambert beobachtet Madonna, wie eine junge Frau getötet wird und ein zur Hilfe eilender Afroamerikaner (gespielt von Leon Robinson) fälschlicherweise von der Polizei für den Täter gehalten wird. Sie flieht vor den wahren Tätern in eine Kirche, zeigt in einem Traum Stigmata an ihren Händen, küsst einen schwarzen Heiligen (auch Leon Robinson) und befreit den Afroamerikaner durch ihre Zeugenaussage aus dem Gefängnis. Im Video tanzt sie auf einem Feld brennender Kreuze. Während in den USA die brennenden Kreuze zur Absetzung und dem Boykott des Videos führten, zeigten sich europäische Länder „schockiert“ wegen der „blasphemischen Szenen“. Als Folge setzte der Hauptsponsor Pepsi den angelaufenen Werbespot mit Madonna ab und kündigte seine Mitwirkung als Sponsor ihrer geplanten Welttournee (die 5-Millionen-US-Dollar-Gage durfte Madonna behalten). Madonna: „Damals hat mein Toursponsor Pepsi Cola am meisten Probleme gemacht. Die hatten Angst wegen der erotischen Anspielungen. Aber sie haben gezahlt, sind abgehauen und das war’s.“ Das Video wurde auch in Deutschland auf MTV nur nachts ausgestrahlt. Single wie Album gerieten, auch wegen dieser eher unfreiwilligen Werbung durch die Verdammung durch Elternverbände und Kirchenvertreter, zu einem ihrer größten Erfolge.
Der spätere Filmregisseur David Fincher drehte die Aufsehen erregenden Videos zu Express Yourself und Oh Father und der Fotograf Herb Ritts inszenierte mit Cherish eins seiner ersten Videos. Die Singles platzierten sich weltweit in den Charts und verkauften sich neun Millionen Mal.
Like a Prayer (gewidmet ihrer an Krebs verstorbenen Mutter) verkaufte sich über 15 Millionen Mal und gilt neben Ray of Light als Madonnas gelungenstes Album. Beide erhielten durchweg gute Kritiken und zählen auch bei den Fans zu den Favoriten. Das Time Magazine wählte das Album unter die 100 besten aller Zeiten.[1] Auch der Rolling Stone nennt das Album als eins der „besten Pop und Rock Alben aller Zeiten“ und der Titelsong wurde zu einem der besten 500 Songs aller Zeiten gekürt und 2006 als eines der „Capital Gold’s All-Time Top 500“ der britischen Charts ausgezeichnet.
Like a Prayer ist nicht nur eins von Madonnas erfolgreichsten Alben, sondern etablierte sie auch als ernstzunehmende Musikerin und Songschreiberin.
Supernatural (Madonna, Patrick Leonard), veröffentlicht als B-Seite zur Single Cherish. Eine spätere Remix Version erschien 1992 auf dem Red Hot and Dance AIDS Benefit Album.[2]
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