Mötley Crüe ¦ Shout At The Devil
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CD (Album, Digisleeve)
Nicht vorrätig
Zusätzliche Information
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Inhalt | |
Ausgabe | 2023 Reissue, 40th Anniversary Edition, Limited Edition, Original LP Replica Sleeve, Remastered |
Label |
Release
Veröffentlichung Shout At The Devil:
1983
Hörbeispiel(e) Shout At The Devil:
Shout At The Devil auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Shout at the Devil ist das 1983 erschienene zweite Studioalbum der US-amerikanischen Glam-Metal-Band Mötley Crüe. Es wurde von Tom Werman produziert und am 26. September 1983 veröffentlicht.
Stil
Das Album griff klanglich zwar noch die am Punk orientierte Härte des Debütalbums auf, wirkte in der Produktion jedoch schon polierter und radiotauglicher als das Vorgängeralbum. Das Album enthielt eine Coverversion des Lieds Helter Skelter, das 1968 von The Beatles geschrieben und veröffentlicht worden war. Die Band widmete den Titel Knock ‘em Dead, Kid dem Los Angeles Police Departement.[1]
Für das Songwriting zogen die Bandmitglieder Inspiration aus Sachbüchern über die Themen schwarze Magie, Flüche, Zauberei und Okkultismus. Außerdem las Bassist Nikki Sixx zur Anregung die Schriften des Satanisten Anton LaVey.[2] In Bezug auf die inhaltliche Gestaltung des Albums und der dazu folgenden Konzerttournee beschäftigte sich Sixx mit der Psychologie des Nationalsozialismus als grausames Massenphänomen, ihm schwebte vor, die Shows von Mötley Crüe als Mischung aus Nazi-Parteitag und schwarzer Messe zu inszenieren. Überall in den Konzerthallen sollten dabei Mötley-Crüe-Symbole statt Hakenkreuze hängen. Auf den Song God Bless the Children of the Beast kamen Mötley Crüe durch das Intro des Albums Diamond Dogs von David Bowie von 1974.[2] Als die Rockband den Song I Will Survive aufnahm, hängten die Bandmitglieder einen Gong an die Decke, dessen Seil straff zusammengedreht war, so dass der Gong um die eigene Achse wirbelte und einen merkwürdigen schwirrenden Klang erzeugte.
Shout at the Devil führte die Band konzeptionell stärker in Richtung Glam Metal: Die Mitglieder traten auf den Fotos dieser Zeit stark geschminkt auf, wobei die Farben Weiß, Schwarz und Rot dominierten; die Bühnenkleidung bekam aufgrund der Schnitte und Farben Kostümcharakter. Mötley Crüe verzichtete jedoch darauf, den Mitgliedern besondere Charaktere zuzuweisen.
Gestaltung
Das Albumcover der LP-Originalausgabe von 1983 war ein Gatefold-Cover. Das Covermotiv war ein in glänzendem Schwarz gehaltener Drudenfuß, der sich auf einem mattschwarzen Hintergrund befand. Dieser findet sowohl als Schutzsymbol gegen böse Geister als auch als satanisches Symbol Verwendung. Oberhalb des Symbols war der Name der Band abgebildet, unter dem Drudenfuß der Titel des Albums. Beide Schriftzüge waren in Blutrot gehalten.
Auf den Innenseiten des geöffneten Covers befanden sich vier Porträts der Bandmitglieder; auf der linken Seite waren Nikki Sixx und Vince Neil, auf der rechten Seite Mick Mars und Tommy Lee abgebildet. Die Rückseite zeigte ein Gruppenfoto der Band, das dem Drudenfuß unterlegt war, der hier wie auf der Titelseite in glänzendem Druck ausgeführt war. Oberhalb des Symbol waren die Liedtitel abgedruckt, allerdings nicht in der Reihenfolge, in der sie sich auf der LP befanden. Unterhalb der Titelliste befand sich der Aufdruck „Caution, This Record May Contain Backward Messages“ (deutsch: ‚Achtung, diese Schallplatte kann Rückwärtsbotschaften enthalten‘). Der Hinweis bezog sich zwar auf die Tatsache, dass Lee und Sixx versucht hatten, den Satz „Jesus is Satan“ als Overdub auf dem Titellied des Albums unterzubringen, ist aber vor allem als ins Konzept des Albums passend zu verstehen.[3]
Die Innenhülle zeigte auf der einen Seite wiederholt das Motiv des Drudenfußes, der diesmal in Weiß auf rotem Hintergrund abgebildet war. Auf der anderen Seite der Hülle befanden sich die in rot abgedruckten Texte der Lieder sowie die Produktionsnotizen und Liner Notes. Hier befand sich auch der Widmungstext zu Knock ‘em Dead, Kid.
Die Betonung des Visuellen im Zusammenhang mit der Annäherung an den Glam Metal setzte sich auch in den Produktionsnotizen fort, wo nach der Liste der an den Aufnahmen beteiligten Musikern zuerst der Fotograf Barry Levine und seine Beiträge zur Realisierung des Albums genannt werden. Diese umfassten die „Fotos für das Album-Cover, Studio-Fotos, Video-Konzepte, das Album-Cover-Konzept, sowie Beratungen zur Choreografie, zum Marketing und Merchandising“.[1] Erst anschließend fanden sich weitere Hinweise zur Produktion des Albums wie das Mastering und andere Arbeiten. Diese Reihenfolge wurde bei der Neuauflage 2003 geändert.
Später veröffentlichte Ausgaben des Albums zeigten auf der Vorderseite des Covers unterhalb des Bandlogos vier quadratische Porträts der Bandmitglieder, die aus den Fotos entstanden waren, die sich bei der Originalausgabe auf der Innenseite des Covers befunden hatten. In ihrer Anordnung und vor dem schwarzen Hintergrund erinnern sie an das Cover des Albums Let It Be von The Beatles. Unterhalb des Fotos befand sich der Albumtitel; das Bandfoto auf der Coverrückseite ist identisch mit dem der Originalausgabe. Der Drudenfuß taucht lediglich einmal auf, nämlich als Hintergrund des durchsichtigen CD-Halters, wo er als brennendes Symbol dargestellt ist.
Rezeption
Das Album erreichte Platz 17 der US-Charts und wurde in großen Stückzahlen verkauft. Es wurde in den USA im Januar 1985 mit Doppelplatin ausgezeichnet, am 15. Mai 1997 erhielt es die Vierfach-Platin-Auszeichnung für 4 Mio. verkaufte Alben in den USA.[4] In Lords of Chaos wird Shout at the Devil als „verwässerte Kostprobe des Dämonischen“ bezeichnet, die die Band „Hunderttausenden von leicht zu beeindruckenden Vorstadtjugendlichen gebracht“ habe.[5] Die kanadische Band Zimmers Hole bezieht sich mit dem Titel ihres Albums When You Were Shouting at the Devil... ...We Were in League with Satan sowohl auf Mötley Crües Album als auch das Lied In League with Satan vom Debütalbum Welcome to Hell der britischen Band Venom.
Titelliste
- 1:13 – In the Beginning (Geoff Workman, Nikki Sixx)
- 3:16 – Shout at the Devil (Sixx)
- 4:07 – Looks That Kill (Sixx)
- 2:54 – Bastard (Sixx)
- 1:33 – God Bless the Children of the Beast (Mick Mars)
- 3:09 – Helter Skelter (John Lennon, Paul McCartney)
- 3:21 – Red Hot (Mars, Vince Neil, Sixx)
- 3:24 – Too Young to Fall in Love (Sixx)
- 3:40 – Knock 'Em Dead, Kid (Neil, Sixx)
- 4:17 – Ten Seconds to Love (Neil, Sixx)
- 3:51 – Danger (Mars, Neil, Sixx)
2003 wurden sämtliche bis dahin erschienene Mötley-Crüe-Alben auf dem eigenen Label der Band, Mötley Records, wiederveröffentlicht. Zusätzlich enthielten die Neuausgaben Lieder, die in der jeweiligen Zeit der Albumaufnahme entstanden waren.
Bonustitel der Neuauflage:
- 3:18 – Shout at the Devil (demo) (Sixx)
- 5:06 – Looks That Kill (demo) (Sixx)
- 2:29 – Hotter Than Hell (demo) (Sixx)
- 3:19 – I Will Survive (Mars, Sixx)
- 3:03 – Too Young to Fall in Love (demo) (Sixx)
Weblinks
- Shout at the Devil bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 19. Juli 2011.
Einzelnachweise
- ↑ a b Produktionsnotizen des Albums; Originalausgabe, 1983.
- ↑ a b Mötley Crüe: The Dirt. Autobiographie der Glam-Metal-Band Mötley Crüe verfasst mit Co-Autor Neil Strauss, aus dem Amerikanischen von Kirsten Borchardt, Hannibal Verlag, Höfen, 2nd edition, 2002. S. 112
- ↑ Lee, Tommy, Mick Mars, Vince Neil, Nikki Sixx and Neil Strauss: The Dirt: Confessions of the World’s Most Notorious Rock Band. Regan Books, 2002, ISBN 0-06-039288-6.
- ↑ RIAA Auszeichnungsdatenbank.
- ↑ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: Lords of Chaos: The Bloody Rise of the Satanic Metal Underground. Feral House, Venice CA 1998, S. 25.
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Artist(s)
Veröffentlichungen von Mötley Crüe die im OTRS erhältlich sind/waren:
OST The Dirt: Soundtrack ¦ The End: Live In Los Angeles ¦ Girls, Girls, Girls ¦ Shout At The Devil ¦ Too Fast For Love ¦ Generation Swine ¦ Theatre Of Pain ¦ Greatest Hits Mötley Crüe ¦ Crücial Crüe: The Studio Albums 1981-1989 ¦ Supersonic And Demonic Relics ¦ Cancelled
Mötley Crüe auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Mötley Crüe [ˈmɑːtli kɹuː] (Verballhornung von englisch motley crew „zusammengewürfelter Haufen“ bzw. „kunterbunter Haufen“) ist eine US-amerikanische Glam-Metal-Band, die 1980 in Los Angeles von Nikki Sixx, Mick Mars, Tommy Lee und Vince Neil gegründet wurde. Sowohl Sänger Neil als auch Schlagzeuger Lee wurden in den 1990er Jahren zeitweise durch andere Musiker ersetzt, wurden aber zurückgeholt. Trotz vieler rechtlicher Streitigkeiten und privater Probleme bestand die Band bis 2015 in ihrer Originalbesetzung. Ende 2018 reformierte sich die Band für die Veröffentlichung des Soundtracks für den die Biographie der Band behandelnden Film The Dirt, der im März 2019 erschien. 2023 wurde Mars durch John 5 ersetzt.
Mötley Crüe sind einer der bekanntesten Benutzer des Heavy-Metal-Umlauts und Vorreiter einer Musikrichtung, die viele andere Bands hervorbrachte. Bis heute haben sie weltweit etwa 28 Millionen Alben verkauft.
Geschichte
Die Band wurde im Januar 1980 von Bassist Nikki Sixx gegründet, nachdem sich dieser von der Band London getrennt hatte. Sixx fragte seinen ehemaligen Bandkollegen Greg Leon, ob dieser nicht noch ein paar Musiker kenne, die mit ihm eine Band gründen wollten. Leon empfahl ihm den Schlagzeuger Tommy Lee, damals Mitglied der Band Suite 19. Sixx und Lee suchten nun nach weiteren Musikern. Durch eine Anzeige in einem Musikmagazin trafen sie den Gitarristen Mick Mars.
Da die Band noch immer ohne Namen war, schlug Sixx den Namen Xmass vor, was jedoch von den anderen Bandmitgliedern schnell abgelehnt wurde. Mick Mars erinnerte sich an den Kommentar eines Bassisten einer seiner alten Bands, der die Bandmitglieder als „bunten Haufen“ (engl.: motley crew) bezeichnete – daher entschied die Band, sich Mottley Krew zu nennen, was später in Mötley Crüe geändert wurde. Die Umlautzeichen wurden in Anlehnung an die Biermarke Löwenbräu gewählt, die nach Aussage der Bandmitglieder ihr Lieblingsbier war. Einzig ein Sänger fehlte noch. Dieser wurde durch Zufall gefunden. Eigentlich wollte die Band den Gitarristen der Band Rock Candy überreden, in die Band zu kommen. Mick Mars konnte sich jedoch mit seiner Meinung durchsetzen, dass ein Gitarrist reiche, und stattdessen wurde Vince Neil nach einem Konzert von Rockandi als Sänger abgeworben.
Rockandi war von James Alverson (Gitarre) gegründet worden, neben Vince Neil gehörten noch der Schlagzeuger Robert Stokes und der Bassist Joe Marks zur Gruppe. Die eigenwillige Schreibweise des Bandnamens war dabei bewusst gewählt.[1]
1980er Jahre
Mötley Crüe nahmen im November 1981 das Debütalbum Too Fast for Love auf. Das Album wurde von der Band selbst produziert und auf dem bandeigenen Label Leathür Records veröffentlicht. Der Erfolg des Albums in der Los-Angeles-Club-Szene verhalf der Band Anfang 1982 zu einem Plattenvertrag mit Elektra Records. Das Album wurde remastert und am 20. August 1982 erneut veröffentlicht.
Mötley Crüe wurden schnell zu einer der populärsten Bands des Landes – berühmt sowohl für ihre Musik als auch für ihren massiven Drogenkonsum. Die Mischung aus Heavy-Metal- und Glam-Rock-Einflüssen bescherte der Band in den 1980ern einige sehr erfolgreiche Alben. Zu diesen gehörten Shout at the Devil (1983), Theatre of Pain (1985) und Girls, Girls, Girls (1987). Die Songs handelten von ihrer Liebe zu Motorrädern, Whiskey und Strip Clubs und erzählten von den stetigen Eskapaden mit Drogen und Sexorgien.
Im August 1989 spielten sie beim Moscow Music Peace Festival neben Bands wie Bon Jovi, Ozzy Osbourne, Scorpions, Skid Row und Cinderella.
Die Band erreichte den Höhepunkt ihrer Karriere mit dem Erscheinen des fünften Albums Dr. Feelgood am 23. September 1989. Das Album stieg am 14. Oktober desselben Jahres auf den ersten Platz der Billboard Charts und verblieb in diesen für 109 Wochen.
1990er Jahre
In den 1990er Jahren war Mötley Crüe eher für die Ehefrauen der Bandmitglieder als für ihre Musik berühmt. Sowohl Lee als auch Sixx heirateten ehemalige Playboy-Playmates und Darstellerinnen der Fernsehserie Baywatch – Die Rettungsschwimmer von Malibu. Lee heiratete Pamela Anderson und Sixx Donna D’Errico. Sänger Neil heiratete das Playmate Heidi Mark. Von diesen Ehen hatte jedoch keine dauerhaften Bestand.
Vince Neil musste die Band im Februar 1992 nach internen Streitigkeiten verlassen.[2] Für reichlich Unmut bei den drei verbliebenen Bandmitgliedern hatten die anhaltende Disziplinlosigkeit, der Arbeitsunwille und mangelnde Zuverlässigkeit von Frontmann Neil gesorgt.[3] Er begann eine anfangs erfolgreiche Solo-Karriere. Nachdem Nikki Sixx in einem Interview mit dem Magazin Spin die Frage nach seinen aktuellen musikalischen Favoriten damit beantwortet hatte, dass er von The Scream begeistert sei, rief deren Sänger John Corabi am 14. Februar 1992 das Mötley-Crüe-Management an, um sich zu bedanken. Kurz nachdem er das Gespräch beendet hatte, teilte ihm Nikki Sixx per Anruf mit, dass Vince Neil die Band verlassen habe und die Crüe nach einem neuen Sänger suche.[4] Er nahm Sixx’ Einladung an, spielte am 17. und 18. Februar 1992 vor und bekam den Job als Sänger von Mötley Crüe.[5] Nach der Trennung verlor Schlagzeuger Tommy Lee für dreieinhalb Jahre den persönlichen Kontakt zu Ex-Sänger Vince Neil. Als jedoch Skylar, die kleine Tochter von Neil, im August 1995 an Nierenkrebs verstarb, rief Tommy Lee ihn per Telefon an, um ihn seelisch aufzubauen.[6]
2013 behauptete Sebastian Bach, Mötley Crüe hätten ihn zu dieser Zeit gefragt, ob er diesen ersetzen wolle. Nikki Sixx reagierte sauer und bezichtigte Bach der Lüge.[7] Daraufhin postete Bach auf seiner Facebook-Seite ein Interview, in dem Nikki Sixx 1994 selbst darüber berichtet, zuerst Bach, dann Steve Perry von Journey und zuletzt John Corabi gefragt zu haben.[8] Corabi wurde im September 1992 als neuer Sänger der Gruppe vorgestellt, hatte jedoch schon zahlreiche Songs für das nächste Crüe-Album (Arbeitstitel: Til Death Do Us Part) mit der Band geschrieben.[9] Das 1994 erschienene Album, das schlicht Mötley Crüe[10] hieß und von Bob Rock produziert worden war, war jedoch kommerziell nicht erfolgreich, vor allem wohl deshalb, weil die Fans der Band den Wechsel des Band-Sounds weg vom Glam und hin zu härteren, zeitgemäßen Klängen nicht abnahmen. Das Album stieg zwar am 2. April 1994 auf Platz 7 der Billboard 200 ein, landete aber nach zehn Wochen bereits auf Platz 194 und verschwand dann ganz aus den Charts.[11]
Während der Arbeiten an dem Album Generation Swine 1997 insistierte das Plattenlabel, dass Vince Neil aus kommerziellen Gründen zur Band zurückkehren solle. Dieser nahm, auch weil seine eigene Karriere mittlerweile im Sande verlief, das Angebot an, was das Aus von John Corabi bei Mötley Crüe bedeutete. Die Titel Flush und Let Us Prey auf Generation Swine sind noch unter Mitwirkung von Corabi entstanden.[12]
Tommy Lee war mit dieser Entwicklung nicht einverstanden, da er eine musikalische Rückwärtsorientierung wahrnahm, nahm mit der Gruppe 1998 aber noch die beiden neuen Titel für das Best-of-Album Greatest Hits (Bitter Pill und Enslaved) auf. Er spielte auch auf der anschließenden Tournee mit der Band, verkündete danach jedoch seinen Ausstieg aus der Band.
2000 bis 2015
Er wurde durch Randy Castillo ersetzt, der vormals das Schlagzeug in der Band von Ozzy Osbourne gespielt hatte. Mit ihm nahm die Gruppe das Album New Tattoo auf, das im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Vor der zugehörigen Tournee erkrankte Castillo an Krebs. Für die Tournee wurde er durch Samantha Maloney, Schlagzeugerin der Band Hole, ersetzt. Castillo starb am 26. März 2002.
2001 erschien ihre Autobiografie The Dirt, die in der Regie von Jeff Tremaine verfilmt wurde und im März 2019 erstmals auf Netflix ausgestrahlt wurde.[13][14] 2004 erwies der Spielwaren-Hersteller McFarlane Toys der Band seine Reverenz, als er Miniatur-Skulpturen aller vier Musiker im Outfit der Shout at the Devil Tour veröffentlichte.
In den letzten Jahren spielte Sixx in den Bands 58 (ursprünglicher Projektname 1958 nach Nikkis Geburtsjahr) und Brides of Destruction, Lee in Methods of Mayhem und als Solokünstler, und Neil tourte jährlich als Solokünstler, wobei er hauptsächlich Mötley-Crüe-Lieder sang. Mars litt an schweren Rückenproblemen durch seine Krankheit Spondylitis ankylosans, die im Alter von 20 Jahren bei ihm diagnostiziert worden war.
Im September 2004 verkündete Sixx, dass er und Neil neue Lieder aufnehmen würden. 2004 wurde eine Tour in Originalbesetzung geplant, die am 14. Februar in San Juan starten sollte. Das dazugehörige Album zu der Tour erschien im Februar 2005 und heißt Red, White, & Crüe, auf dem drei neue Lieder (darunter ein The-Rolling-Stones-Cover) sowie die Lieblingslieder der Bandmitglieder zu hören sind.
Im Zuge dieser Veröffentlichung kam es wie geplant zur großen Reuniontour, welche die Crüe im Sommer 2005 auch zum ersten Mal seit 1991 (damals noch im Zuge der Monsters-of-Rock-Tournee mit AC/DC, Metallica, Queensrÿche und Black Crowes) wieder nach Deutschland führte. Beim Rock am Ring und Rock im Park fanden diese Konzerte statt.
Im Januar 2006 wurde die Live-DVD Carnival of Sins veröffentlicht. Fast zeitgleich verkündete Nikki Sixx, dass bereits an einem neuen Mötley Crüe Album gearbeitet wird.
Am 25. Januar 2006, kurz vor dem dritten Teil ihrer Carnival-of-sins-Reunion-Tour, erhielten Mötley Crüe 25 Jahre nach der offiziellen Gründung der Band einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood.
Nachdem das letzte Live-Album Entertainment or Death (1999) noch eine Sammlung von Live-Aufnahmen aus verschiedenen Konzerten und Zeitabschnitten war, veröffentlichten Mötley Crüe im Mai 2006 auch in Deutschland (nachdem es bereits Anfang des Jahres in Amerika veröffentlicht wurde) das Album Carnival of Sins – live. Hierbei handelt es sich um einen kompletten Konzertmitschnitt, welcher mit der DVD-Version identisch ist. Ebenfalls im Mai erscheint eine Hörbuch-Version von The Dirt, die von Ralf Richter gelesen wird, aber dem Umfang des Buches keinesfalls gerecht wird, weil nur Ausschnitte aus einzelnen Kapiteln vorgetragen werden.
Im April 2008 erschien das Lied Saints of Los Angeles bei AOL Music. Das gleichnamige Album wurde Mitte Juli 2008 veröffentlicht.
Im Sommer 2009 besuchte die Crüe nach etlichen Jahren im Zuge der „Saints of Los Angeles European Tour“ wieder Deutschland und spielte dabei in München, Stuttgart, Berlin und Köln. Vorbands waren Duff McKagan's Loaded und Backyard Babies.
2013 gab Sänger Vince Neil bekannt, dass sich die Band 2015, nach einer Abschiedstour, auflösen wolle. Er sagte zwar, dass er nicht kategorisch ausschließe, jemals neue Projekte mit seinen Kollegen zu machen, doch dies werde frühestens in zehn Jahren zu erwarten sein. Eine Hinauszögerung der Abschiedstour schloss Neil jedoch aus. Er, und später auch Tommy Lee, nannten Mick Mars’ Gesundheit als Grund für die Auflösung. Dieser bestritt dies aber. Des Weiteren wolle man die Band auf ihrem Zenit beenden.[15]
Nach der angekündigten Abschiedstour mit Alice Cooper im Vorprogramm löste sich die Band am 31. Dezember 2015 nach drei Konzerten im Staples Center in Los Angeles auf. Das letzte der Konzerte wurde für Veröffentlichungen aufgezeichnet.[16][17]
Seit 2015
Mötley Crüe sollten bei der Amtseinführung des neu gewählten 45. Präsidenten der USA am 20. Januar 2017 auftreten, wurden jedoch wieder ausgeladen. Die Einladung hätte nur gegolten, wenn die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gewonnen hätte.[18]
Die Filmbiographie The Dirt – Sie wollten Sex, Drugs & Rock’n’Roll wurde im März 2019 veröffentlicht. Am 18. November 2019 gab Mötley Crüe die Wiedervereinigung der Band bekannt. Dies geschah in einem Statement, das die Band auf ihren öffentlichen Kanälen in Form eines Videos veröffentlichte. Das Statement wird vom Rapper Machine Gun Kelly gesprochen, der in The Dirt Tommy Lee darstellt. Die Band kündigte weiterhin an, mit der Band Poison und Def Leppard 2020 auf Stadiontournee durch die USA gehen zu wollen. Am 1. Juni 2020 wurde die Tour jedoch wegen der COVID-19-Pandemie auf Juni bis September 2021 verlegt.[19] Sie wurde dann erneut auf Juni 2022 verschoben.[20]
Im November 2021 verkauften Mötley Crüe zudem die Rechte ihres gesamten Backkatalogs an BMG Rights Management.[21] Im Februar 2023 wurde auf der offiziellen Instagram-Seite der Band der Beitritt von John 5 als Gitarrist bestätigt. Mick Mars hat sich aufgrund seiner Krankheit dazu entschieden, nicht mehr live aufzutreten.
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | ||||
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DE | AT | CH | UK | USTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent | |||
1981 | Too Fast for Love | — | — | CH95 (1 Wo.)CH | — | US77 Platin (62 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 10. November 1981 Charteinstieg in CH erst 2022 |
1983 | Shout at the Devil | DE42 (1 Wo.)DE | — | CH59 (2 Wo.)CH | — | US17 ×4 (111 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 26. September 1983 Charteinstieg in CH erst 2022, in DE erst 2023 |
1985 | Theatre of Pain | DE44 (9 Wo.)DE | — | CH25 (4 Wo.)CH | UK36 (3 Wo.)UK | US6 ×4 (72 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 21. Juni 1985 |
1987 | Girls, Girls, Girls | DE46 (4 Wo.)DE | — | CH13 (7 Wo.)CH | UK14 Silber (11 Wo.)UK | US2 ×4 (46 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 15. Mai 1987 |
1989 | Dr. Feelgood | DE21 (13 Wo.)DE | — | CH7 Gold (11 Wo.)CH | UK4 Gold (7 Wo.)UK | US1 ×6 (109 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 1. September 1989 |
1994 | Mötley Crüe | DE55 (9 Wo.)DE | AT25 (7 Wo.)AT | CH21 (8 Wo.)CH | UK17 (2 Wo.)UK | US7 Gold (10 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 15. März 1994 |
1997 | Generation Swine | — | — | — | UK80 (1 Wo.)UK | US4 Gold (9 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 24. Juni 1997 |
2000 | New Tattoo | — | — | — | — | US41 (6 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 11. Juli 2000 |
2008 | Saints of Los Angeles | DE88 (1 Wo.)DE | AT73 (1 Wo.)AT | CH42 (4 Wo.)CH | UK78 (1 Wo.)UK | US4 (12 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 24. Juni 2008 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Literatur
- The Dirt – Sie wollten Sex, Drugs & Rock N Roll. Hannibal, Wien, ISBN 3-85445-214-4 (Bandbiografie).
- Dante Bonutto: Mötley Crüe – The Official Biography. Cherry Lane Books, ISBN 0-89524-284-2 (englisch).
- Sylvie Simmons: Lüde, Crüde and Rüde. Penguin, ISBN 1-898141-95-9 (englisch).
- Tommy Lee, Anthony Bozza: Tommyland. Simon & Schuster, New York, ISBN 0-7434-8343-X (englisch).
- Nikki Sixx: The Heroin Diaries: A Year in the Life of a Shattered Rock Star. Pocket Books, ISBN 978-0-7434-8628-6 (englisch).
- Vince Neil, Mike Sager: Tattoos & Tequila – To Hell and Back With one of Rocks Most Notorious Frontmen. Orion Books, 2010, ISBN 978-1-4091-0479-7 (englisch).
- Vince Neil und mit Mike Sager: Tattoos & Tequila – Mein Weg zur Hölle und zurück mit Mötley Crüe. Hannibal Verlag, Höfen 2011, ISBN 978-3-85445-335-2 (Originalausgabe: Tattoos And Tequila).
Weblinks
- motley.com
- Mötley Crüe bei Discogs
- Mötley Crüe bei AllMusic (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Vince Neil: Tattoos and Tequila. Orion Books, 2010, ISBN 978-1-4091-0479-7.
- ↑ Mötley Crüe: The Dirt. Autobiographie der Glam-Metal-Band Mötley Crüe verfasst mit Co-Autor Neil Strauss, aus dem Amerikanischen von Kirsten Borchardt, Hannibal Verlag, 2. Ausgabe, Höfen 2002, S. 273–277.
- ↑ Mötley Crüe: The Dirt. Autobiographie der Glam-Metal-Band Mötley Crüe verfasst mit Co-Autor Neil Strauss, aus dem Amerikanischen von Kirsten Borchardt, Hannibal Verlag, 2. Ausgabe, Höfen 2002, S. 320.
- ↑ John Corabi in einem Interview für Inner City Rocks Podcast (Episode 56), veröffentlicht am 25. Juni 2010
- ↑ Mötley Crüe: The Dirt. Autobiographie der Glam-Metal-Band Mötley Crüe verfasst mit Co-Autor Neil Strauss, aus dem Amerikanischen von Kirsten Borchardt, Hannibal Verlag, 2. Ausgabe, Höfen 2002, S. 279 ff.
- ↑ Mötley Crüe: The Dirt. Autobiographie der Glam-Metal-Band Mötley Crüe verfasst mit Co-Autor Neil Strauss, aus dem Amerikanischen von Kirsten Borchardt, Hannibal Verlag, 2. Ausgabe, Höfen 2002, S. 320.
- ↑ Blabbermouth: SEBASTIAN BACH On His MÖTLEY CRÜE Singer Claim: 'I'm Not Making Anything Up'. 11. November 2013, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Blabbermouth: Does This 1994 SIXX Interview Support BACH's Claim He Was Asked To Join MÖTLEY CRÜE? 15. September 2013, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
- ↑ John Corabi Biographie auf kissfaq.com (Memento vom 27. August 2008 im Internet Archive)
- ↑ Motley Records/Beyond 724384779726
- ↑ Billboard. Abgerufen am 26. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Booklet zu Generation Swine
- ↑ Arno Frank: Geht's noch? Film über Rockband Mötley Crüe. In: spiegel-online.de. 23. März 2019, abgerufen am 24. März 2019.
- ↑ Mötley Crüe bei IMDb
- ↑ Blabbermouth: MÖTLEY CRÜE's TOMMY LEE Says MICK MARS 'Doesn't Wanna Tour Much Longer'. 17. Oktober 2013, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Blabbermouth: SLIPKNOT, GUNS N' ROSES, JUDAS PRIEST, DISTURBED Members Says Goodbye To MÖTLEY CRÜE (Video). 1. Januar 2016, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Blabbermouth: TOMMY LEE's 'The Crüecifly' Malfunctions During MÖTLEY CRÜE's Final Concert (Video). 1. Januar 2016, abgerufen am 26. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Eike Cramer: Vince Neil: Doch keine Performance bei Inauguration von Donald Trump. In: Metal Hammer. 21. November 2016.
- ↑ Motley Crue, Def Leppard, Poison & Joan Jett and the Blackhearts Postpone North American Stadium Tour. In: Billboard. Juni 2020, archiviert vom Original am 11. Juni 2020; abgerufen am 11. Juni 2020.
- ↑ Nikki Sixx Has No Concerns About Mötley Crüe's Upcoming Stadium Tour. metalheadzone.com, 15. Januar 2022, archiviert vom Original am 27. Januar 2022; abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ BMG Acquires Mötley Crüe's Recordings Catalog. 30. November 2021, abgerufen am 8. Dezember 2022.
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