My Bloody Valentine ¦ Loveless

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LP (Album, Gatefold)

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GTIN: 0887830015950 Artist: Genres & Stile: , ,

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Veröffentlichung Loveless:

1991

Hörbeispiel(e) Loveless:




Loveless auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Loveless ist das zweite Studioalbum der irisch-britischen Rockband My Bloody Valentine und erschien im November 1991.

Es gilt als zentrales Werk im Genre Shoegazing und bedeutete für die Band den internationalen Durchbruch. Nach seinem Erscheinen entfernten sich die vier Bandmitglieder jedoch zunächst immer weiter voneinander. Erst 2013 veröffentlichte die Band mit m b v ein weiteres Album.

Entstehungsgeschichte

Es erschien am 4. November 1991 nach zweijähriger Aufnahmezeit über das Label Creation Records, den Vertrieb in den USA übernahm Sire Records. Die Aufnahme des Albums fand in 19 verschiedenen Studios statt und soll über 250.000 £ gekostet haben, was das Label Creation an den Rand des Ruins brachte. Mehrmals wurde der Vertrag mit der Band beinahe gekündigt. Die Band dankte im Booklet jedem Helfer und Mitproduzenten, selbst „wenn sie nur Tee gemacht haben“ (Kevin Shields). Seit der Produktion des Albums leidet Shields nach eigenen Angaben an einem mittelschweren Tinnitus.[1]

Aufgrund eines Nervenzusammenbruches konnte der Drummer Colm Ó Cíosóig nur die Schlagzeugpattern für das Album entwickeln, zum eigenen Spiel war er mit Ausnahme des ersten Songs, Only Shallow, nicht in der Lage. Laut Frontmann Kevin Shields wurden die einzelnen Schlagzeug-Parts einfach geloopt, was kein großer Verlust gewesen sei. Cíosóig schrieb außerdem das kurze instrumentale Interlude Touched.

Laut Shields gebe es kaum etwas Schlimmeres als Musik mit schlechten Texten. Man habe mehr Zeit für das Schreiben der Texte als für das Kreieren der Musik verwendet. Dennoch gibt er zu, dass die meisten Texte auf dem Album unverständlich seien. Das liege daran, dass die Gesangparts oft spät in der Nacht aufgenommen wurden und die Sängerin Bilinda Butcher dementsprechend verschlafen gewesen sei. Shields scherzte, dass er einmal in Erwägung gezogen habe, mehrere Versuche entschlüsselter Songtexte auf der Webseite der Band prozentual nach der Richtigkeit zu bewerten.[2]

Das Cover des Albums zeigt ein Standbild aus dem Musikvideo zu Soon.

Am 30. Mai 2012 brachte Sony Music ein Remaster von Loveless als Doppel-CD auf den Markt.

Eine Neuveröffentlichung auf LP und Doppel-CD erfolgte am 21. Mai 2021 durch Domino Records, wo die Band seit März 2021 unter Vertrag steht.

Rezeption

QuelleBewertung
AllmusicSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[3]
Rolling StoneSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[4]
PitchforkSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[5]
NMESternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[6]
UncutSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
Laut.deSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
MusikexpressSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]

Kommerziell war das Album kein großer Erfolg, von der Kritik wurde es jedoch hoch gelobt und gilt als eines der besten Alben seines Genres, das zudem viele andere Künstler inspiriert hat. So gab Heather Phares von Allmusic dem Album die volle Punktzahl und schrieb:

„‚Isn't Anything‘ was good enough to inspire an entire scene of My Bloody Valentine soundalikes, but ‚Loveless’‘ greatness proved that the band was inimitable.“

Isn’t Anything‘ war gut genug, um eine ganze Szene von My-Bloody-Valentine-Nachahmern zu inspirieren, doch die Großartigkeit von ‚Loveless‘ bewies, dass die Band unnachahmlich war.

Heather Phares[3]

Die englischsprachige Ausgabe des Rolling Stone vergab zwar zunächst „nur“ vier von fünf Sternen, wählte das Album jedoch auf Platz 39 der 100 besten Alben der 1990er Jahre.[10] Darüber hinaus erreichte Loveless 2003 Platz 219, 2012 Platz 221 und 2020 Platz 73 der 500 besten Alben aller Zeiten.[11][12]

In der Aufstellung der 500 besten Alben aller Zeiten des New Musical Express belegt es Platz 18.[13]

Pitchfork wählte Loveless auf Platz 2 der 100 besten Alben des Jahrzehnts und kürte es zum besten Shoegazing-Album aller Zeiten.[14][15]

Die Zeitschrift Spin führt es auf Platz 14 der 300 besten Alben aus dem Zeitraum 1985 bis 2014 sowie auf Platz 16 der 90 besten Alben der 1990er Jahre.[16][17]

Das Album belegt Platz 38 der 200 besten Alben aller Zeiten in der Auswahl von Uncut.[18]

Musikexpress lobte das Album, bemängelte jedoch die Klangqualität der Pressung und vergab daher 1991 nur fünf von sechs Sternen:

„Mit ultra-verzerrt geschrammelten Sechssaitern installiert die irische Gruppe eine massive Soundmauer aus brachialem Lärm. Den Kontrapunkt zu diesem Gitarrengetöse bilden gefügige Popmelodien und zarter, traumverlorener Satzgesang. Würde nicht das Klangbild dieser LP bisweilen in undefinierbarem Frequenzmatsch verschwimmen, so hätte der betörende Musikkosmos der Valentines glatt die höchste Punktzahl verdient.“

Peter Jebsen[19]

Die Veröffentlichung als Remaster erhielt 2012 die Höchstwertung.[9]

„Das Album, zusammen mit der Single „You Made Me Realise“ und der E.P. „Glider“ enthüllt einen matten, traumhaften Schleier ätherischer Gesänge, der von einem gewaltigen Getöse von verzerrten Gitarren und Samples in manchmal undefinierbaren Tonlagen getragen wird. „Der Sound von Gott, der in Zeitlupe niest“, wie es Guinness Rockopedia beschrieb. „Shoegazing“ war geboren.“

Mark Blacklock[20]

„Die Manie zahlt sich aus. Denn „Loveless“ ist ein Album wie kein anderes. Es setzt komplett neue Standards für die Gitarrenmusik – und reiht sich mühelos in die Liga der bis heute unerreichten Meisterwerke ein. Für viele ist es Liebe auf den ersten Ton. Dabei ist „Loveless“ ein einziger Widerspruch. Die Songs sind hässlich und schön zugleich, viel zu laut und doch immer zu leise, unheimlich anstrengend und dabei maximal entspannend. Die verzerrten Gitarren verzerren auch die Wahrnehmung, der psychedelische Faktor ist enorm. Das akustische Wurmloch wird auch dadurch erreicht, dass der Gesang den Instrumenten untergeordnet ist. Die Stimmen von Kevin Shields und Co-Gitarristin Bilinda Butcher sind quasi der Walgesang der Popmusik: Sie sind zart und zerbrechlich, aber selbst durch eine kilometerdicke Wall of Noise noch klar wahrnehmbar.“

Bettina Dunkel[21]

Loveless wurde in die 1001 Albums You Must Hear Before You Die aufgenommen.

Titelliste

Kevin Shields von "My Bloody Valentine" live, 1989

Bis auf die gekennzeichneten Ausnahmen stammen alle Songs aus der Feder von Kevin Shields.

  1. Only Shallow (Bilinda Butcher, Kevin Shields) – 4:17
  2. Loomer (Butcher, Shields) – 2:38
  3. Touched (Colm Ó Cíosóig) – 0:56
  4. To Here Knows When (Butcher, Shields) – 5:31
  5. When You Sleep – 4:11
  6. I Only Said – 5:34
  7. Come in Alone – 3:58
  8. Sometimes – 5:19
  9. Blown a Wish (Butcher, Shields) – 3:36
  10. What You Want – 5:33
  11. Soon – 6:58

Einzelnachweise

  1. Adrian Deevoy: My Bloody Valentine's Kevin Shields: ‘I play through the pain‘ auf theguardian.com (abgerufen am 27. August 2021)
  2. McGonigal, Mike (2007). Loveless. (New York) The Continuum International Publishing Group Inc. ISBN 0-8264-1548-2 im Rahmen der 33 ⅓-Buchreihe
  3. a b Review von Heather Phares auf Allmusic (abgerufen am 8. August 2021)
  4. Review von Ira Robbins auf Rolling Stone (abgerufen am 8. August 2021)
  5. Review von Mark Richardson auf Pitchfork (abgerufen am 8. August 2021)
  6. Review von Dele Fadele auf NME (archiviert vom 17. August 2000; abgerufen am 8. August 2021)
  7. Review von Stephen Troussé auf Uncut (abgerufen am 8. August 2021)
  8. Review von Sven Kabelitz auf Laut.de (abgerufen am 8. August 2021)
  9. a b Review von Jochen Overbeck, in: Musikexpress 07/2012, Ausgabe 678, S. 96.
  10. 100 Best Albums of the '90s auf Rolling Stone (abgerufen am 8. August 2021)
  11. The 500 Greatest Albums of All Time auf Rolling Stone (abgerufen am 8. August 2021)
  12. Greatest Albums List (Published 2003) auf Rolling Stone (abgerufen am 8. August 2021)
  13. The 500 Greatest Albums Of All Time auf NME (abgerufen am 8. August 2021)
  14. Top 100 Albums of the 1990s auf Pitchfork (abgerufen am 8. August 2021)
  15. The 50 Best Shoegaze Albums of All Time auf Pitchfork (abgerufen am 8. August 2021)
  16. The 300 Best Albums of the Past 30 Years (1985-2014) auf Spin (abgerufen am 8. August 2021)
  17. The Greatest Albums of the 90s, in: Spin 09/1999, S. 126.
  18. 200 Greatest Albums Of All Time, in: Uncut 02/2016.
  19. Review von Peter Jebsen, in: Musikexpress 02/1992, Ausgabe 433, S. 76.
  20. Dimery, Robert (Hg.): 1001 Alben – Musik, die sie hören sollten, bevor das Leben vorbei ist, 8. Auflage, Edition Olms Zürich 2015, S. 655.
  21. Bettina Dunkel: Ruhmeshalle: My Bloody Valentine - Loveless auf br.de (abgerufen am 27. August 2021)

Weblinks

Literatur

  • Cavanagh, David (2000). The Creation Records Story: My Magpie Eyes Are Hungry for the Prize. (London) Virgin Books. ISBN 0-7535-0645-9.
  • DeRogatis, Jim (2003). Turn On Your Mind: Four Decades of Great Psychedelic Rock. (Milwaukee) Hal Leonard Corporation. ISBN 0-634-05548-8.
  • McGonigal, Mike (2007). Loveless (33 ⅓). (New York) The Continuum International Publishing Group Inc. ISBN 0-8264-1548-2.

Artist(s)

Veröffentlichungen von My Bloody Valentine die im OTRS erhältlich sind/waren:

EP’s 1988-1991 ¦ Isn’t Anything ¦ Loveless ¦ m b v

My Bloody Valentine auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Kevin Shields 1989

My Bloody Valentine ist eine irisch-britische Rockband, die 1983 in Dublin gegründet wurde und seit 1985 in London ansässig ist. Zusammen mit Bands wie Lush, Slowdive, Curve und Ride prägte sie das Genre Shoegazing.

Bandgeschichte

Urmitglieder von My Bloody Valentine waren Gitarrist und Sänger Kevin Shields und Schlagzeuger Colm Ó Cíosóig, die sich seit ihrer Kindheit in den 1970er Jahren kannten und bereits in verschiedenen Bands in Dublin zusammen gespielt hatten. Zusammen mit Dave Conway wurde schließlich 1983 My Bloody Valentine gegründet; ihren Namen entnahmen sie dem Titel eines kanadischen Horrorfilms. Nach einer Tour durch die Niederlande und Deutschland nahmen sie 1985 in Berlin ihre Debüt-EP This Is Your Bloody Valentine auf.

Nach ihrem Umzug nach London und einigen personellen Wechseln stabilisierte sich 1987 die Besetzung der Band, die nun aus Shields, Ó Cíosóig, der Gitarristin und Sängerin Bilinda Butcher und der Bassistin Debbie Googe bestand. In dieser Zeit produzierten sie einige EPs; ihren Durchbruch erreichten My Bloody Valentine aber 1988 mit der You Made Me Realise EP, veröffentlicht bei Creation Records, und den nachfolgenden EPs und Alben.

Nachdem 1991 die für ein Independentlabel kostenaufwändige Produktion von Loveless Creation Records in finanzielle Probleme gebracht hatte, wechselten My Bloody Valentine zu Island Records. Nachdem die Band ca. £ 500.000 von Island Records für ein Studio und Aufnahmen ausgegeben hatten, ohne dass verwertbare Ergebnisse produziert worden waren, beendete die Plattenfirma den Vertrag, ohne dass es zu einer Veröffentlichung gekommen war. Danach zerfiel die Band.

Während der Inaktivität von My Bloody Valentine arbeitete Kevin Shields mit Experimental Audio Research, Curve und Primal Scream sowie vereinzelt als Produzent und Remixer. Colm Ó Cíosóig nahm ein Album mit Hope Sandoval von Mazzy Star auf. 2003 wurde Sometimes aus dem Album Loveless in Sofia Coppolas Film Lost in Translation zusammen mit vier neuen Titeln von Kevin Shields verwendet. Im Jahr 2004 gab es Gerüchte über eine Reunion, die sich jedoch nicht bestätigten. Erst 2007 wurden mehrere Konzerttermine für Großbritannien bekannt gegeben, von denen die Hälfte sofort ausverkauft war. Auch 2008 und 2009 gab die Band eine Reihe von Konzerten, unter anderem auf dem Roskilde-Festival in Dänemark und dem Benicàssim in Barcelona.

Nach 22 Jahren veröffentlichte die Band Anfang Februar 2013 ihr drittes Album m b v.

Stil

Ihr Stil, eine Mischung aus vielschichtigen Gitarrenspuren, in den Hintergrund gemischtem Gesang und den Einsatz von Gitarren-Rückkopplungen, machte My Bloody Valentine richtungsweisend für die britische Independent-Musikszene Anfang der 1990er-Jahre. Die englische Musikpresse prägte für diese Art der Musik später den Begriff Shoegazing. Als Einflüsse gab die Band The Velvet Underground, Sonic Youth, Cocteau Twins, Wire und The Jesus and Mary Chain an; Kevin Shields nannte auch The Beach Boys als einen persönlichen Einfluss.

Kevin Shields elaborierter und energiereicher Feedback-Gitarrensound wirkte zu Beginn der 1990er-Jahre prägend auf amerikanische Bands aus dem Grunge-Umfeld wie die Smashing Pumpkins oder Dinosaur Jr.

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE UK
1988Isn’t AnythingDE57
(1 Wo.)DE
UK22
(2 Wo.)UK
Charteinstieg in UK erst 2012
1991LovelessDE23
(1 Wo.)DE
UK7
Gold
Gold

(4 Wo.)UK
2013m b vDE55
(1 Wo.)DE
UK29
(1 Wo.)UK
Charteinstieg in UK erst 2021

Kompilationen

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
2012EP’s 1988–1991UK33
(1 Wo.)UK

Weitere Kompilationen

  • 1989: Ecstasy and Wine

Singles, EPs und Minialben

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1990Soon
Loveless
UK41
(3 Wo.)UK
1991To Here Knows When
Loveless
UK29
(2 Wo.)UK

Weitere Singles, EPs und Minialben

  • 1985: This Is Your Bloody Valentine
  • 1985: Geek
  • 1986: The New Record by My Bloody Valentine
  • 1987: Sunny Sundae Smile
  • 1987: Strawberry Wine
  • 1987: Ecstasy
  • 1988: You Made Me Realise
  • 1988: Feed Me with Your Kiss
  • 1988: Instrumental (nur erhältlich mit den ersten 5000 Exemplaren der LP Isn’t Anything)
  • 1990: Glider
  • 1991: Tremolo
  • 1991: When You Sleep
  • 1992: Les Inkoruptibles
  • 1993: We Have All the Time in the World
  • 2008: Edun (Mit Thom Yorke)

Quellen

  1. a b c Chartquellen: DE UK
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK

Weblinks

Commons: My Bloody Valentine – Sammlung von Bildern