Pink (2019)

Pink, stilisierte Eigenschreibweise P!nk (* 8. September 1979 in Doylestown, Pennsylvania als Alecia Beth Moore), ist eine US-amerikanische Pop-Rock-Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin. Sie wurde mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet und zählt mit über 50 Millionen verkauften Alben und mehr als 80 Millionen verkauften Singles zu den erfolgreichsten Künstlern der Gegenwart.[1]

Leben

Kindheit und Jugend

Alecia Moore wurde 1979 in Pennsylvania als Tochter von Judith Kugel und James „Jim“ Moore (1945–2021)[2] geboren. Ihr Vater, ein Vietnam-Veteran, war irischer Herkunft und leitete eine Versicherungsgesellschaft. Ihre Mutter, eine Krankenschwester, ist deutsch-litauischer Herkunft jüdischen Glaubens.[3] Pink hat einen 1977 geborenen Bruder. In ihrer Heimatstadt Doylestown besuchte sie die Kutz Elementary School, die Klinger Middle School und die Central Bucks High School West. Den Highschool-Abschluss holte sie später per GED nach.[4]

Als sie sieben Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden. Den Verlust des Vaters, der zentralen Figur in ihrem bisherigen Leben, hat sie lange Zeit nicht verkraftet. Das Verhältnis zur Mutter gestaltete sich in der Folgezeit immer schwieriger; sie verlor zusehends die Kontrolle über ihre Tochter, bis es zur offenen Auflehnung kam. Pink begann Drogen zu nehmen und regelmäßig Alkohol zu trinken. Auf Veranlassung der Mutter war sie im Alter von 14 Jahren in therapeutischer Behandlung, die jedoch ohne Erfolg blieb.[3] Als sie in der 10. Klasse die Schule verließ, kam es zum endgültigen Bruch: Die Mutter warf ihre 16-jährige Tochter aus der gemeinsamen Wohnung. Nach ihrem Schulabbruch arbeitete sie kurzzeitig in einer Imbisskette.[5] In dieser Zeit schrieb sie zahlreiche Gedichte, in denen sie ihre Gefühle ausdrückte und eigene Erfahrungen zu verarbeiten suchte. Eines dieser Gedichte bildete später die Grundlage für ihren Song Family Portrait.

Herkunft des Künstlernamens

P!nk Logo

Der Name Pink basiert auf persönlichen Erlebnissen aus Kindheit und Teenageralter: Als sie mit acht Jahren ein Ferienlager besuchte, zog ihr ein Junge die Hose herunter und kommentierte ihr Erröten mit den Worten „Look at that pink girl!“[6]

Jahre später sah sie mit Freunden den Film Reservoir Dogs an. Durch die Figur „Mr. Pink“ wurde die Erinnerung an das Kindheitserlebnis wieder wach und sie wurde von ihren Freunden fortan nur noch „Pink“ genannt. Später beschloss sie, diesen Namen für sich anzunehmen.[3]

Privatleben

Während der X-Games in Philadelphia lernte Pink im August 2001 den Motocross-Fahrer Carey Hart kennen. Die beiden wurden kurz darauf ein Paar.[4] Ende 2003 trennten sie sich für einige Monate. In dieser Zeit hatte Pink eine kurze Affäre mit dem Schlagzeuger Tommy Lee, dem Ex-Mann von Pamela Anderson.[3] Nachdem sie sich mit Carey Hart versöhnt hatte, machte Pink ihm bei einem Rennen im Juli 2005 einen Heiratsantrag.[7] Sie heirateten am 7. Januar 2006 in Costa Rica.[8] Im Februar 2008 gab das Paar seine Trennung bekannt, ließ sich aber nicht scheiden.[9] Im April 2009 erklärte Hart, dass beide der Ehe noch eine Chance gäben.[10] Am 2. Juni 2011 brachte Pink in Los Angeles eine Tochter namens Willow Sage Hart zur Welt,[11] am 26. Dezember 2016 einen Sohn.[12] Pink ist Mitglied der Tierrechtsorganisation PETA.

Erfahrung mit Drogen

Ihren ersten Kontakt mit Rauschmitteln hatte Pink im Alter von 13 Jahren. In den folgenden Jahren nahm sie regelmäßig Drogen, vor allem LSD, Ecstasy und Marihuana, aber auch Heroin.[13] Nach dem Konsum verschiedener Drogen und einer größeren Menge Alkohol brach sie 1995 zusammen; die Überdosis führte beinahe zum Tod.[14] Dieses Erlebnis soll sie dazu bewogen haben, fortan keine Drogen mehr zu nehmen.

Musikalische Karriere

Frühe Karriere

Pink (2006)

Weil sie als kleines Mädchen unter starkem Asthma litt, bekam sie Gesangs- und Tanzunterricht, um ihre Atemtechnik zu verbessern. Im Laufe der Zeit entwickelten sich ihre stimmlichen Fähigkeiten durch das Gesangstraining so gut, dass sie Mitglied in einem kirchlichen Gospelchor wurde. Ihr Vater, der ihr oft Lieder vorsang und sich dabei selbst auf derrnal noopener noreferrer">Don’t Let Me Get Me, Just Like a Pill und Family Portrait waren kommerziell ebenfalls erfolgreich; mit Just Like a Pill landete sie sogar auf Platz 1 der britischen Charts.

M!ssundaztood grenzte sich musikalisch deutlich vom Vorgänger ab. Vorherrschend war nun ein poppiger Sound, den Perry mit unverkennbaren Rock-Einflüssen versah. Da diese Pink dazu geraten hatte, eigene Lebenserfahrungen in ihre Songs einfließen zu lassen, erhielt das Album eine stark persönliche Note. Die offene Thematisierung ihrer Vergangenheit und die kritische Betrachtung ihres bisherigen Erscheinungsbildes als Künstlerin führten zu überwiegend positiven Reaktionen. Das Album konnte weltweit hohe Positionen in den Charts verbuchen und wurde mehr als zwölf Millionen Mal verkauft; in Großbritannien war es 2002 das am zweithäufigsten verkaufte Album.[15] In über 20 Ländern wurde M!ssundaztood mit Gold oder Platin ausgezeichnet, außerdem erhielten das Album und die Single Get the Party Started je eine Nominierung bei der Grammy-Verleihung 2003.

Ursprünglich sollte Pink Anfang 2002 im Vorprogramm von Janet Jacksons „All for You“-Tour auftreten, doch die für Europa angesetzten Termine wurden als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September abgesagt. Stattdessen ging sie von Mai bis Dezember erstmals auf eine eigene Tournee. Die „Party“-Tour führte von Nordamerika über Europa und Asien bis nach Ozeanien. Im selben Jahr trat Pink in Nordamerika außerdem noch als Supporting Act von Lenny Kravitz auf.

2003–2005: Try This

2003 beteiligte sich Pink mit dem Titel Feel Good Time am Soundtrack von 3 Engel für Charlie – Volle Power. In den USA verfehlte sie damit erstmals den Sprung in die Top 50, während die Single in Europa erfolgreicher war. Im November 2003 erschien das Album Try This. Die Hinwendung zu einem an Rock angelehnten Sound, die Pink bereits beim Vorgänger praktiziert hatte, wurde bei den meisten Titeln fortgesetzt. Dies lag in erster Linie an der Zusammenarbeit mit Tim Armstrong von der Punkband Rancid. Pink hatte die Gruppe auf deren US-Tour mit den Foo Fighters begleitet und in dieser Zeit zusammen mit Armstrong einige Songs geschrieben, von denen ein Großteil später auf ihrem dritten Album vertreten war.

Als erste Single wurde Trouble veröffentlicht. Der an Punkrock angelehnte Titel erreichte in mehreren europäischen Ländern, Kanada und Australien die Top Ten, in den USA aber lediglich Platz 68. Bei der Grammy-Verleihung 2004 wurde Pink für Trouble als „Beste weibliche Gesangsdarbietung im Bereich Rock“ ausgezeichnet; es war ihr erster Grammy als Solo-Künstlerin. Feel Good Time war außerdem in der Kategorie „Beste Zusammenarbeit mit Gesang – Pop“ nominiert. In der Folge zeigte sich, dass das Album Try This trotz guter Kritiken nicht an die Verkaufszahlen von M!ssundaztood anknüpfen konnte. Auch die Singles blieben insgesamt weit hinter den Erwartungen zurück. Vor allem in den USA war dies auffällig, da vom Album kaum mehr als 700.000 Einheiten verkauft wurden[16] und es ohne Hit-Single blieb. Der Song Last to Know wurde dort nicht einmal ausgekoppelt. Aus diesem Grund wurden für die „Try This“-Tour 2004 ausschließlich Termine in Europa und Australien angesetzt. Nach dem Ende der Tour legte Pink eine mehrmonatige Pause ein. Das für Lisa Marie Presleys Album Now What eingesungene Duett Shine war die einzige Neuveröffentlichung in diesem Zeitraum.

2005–2007: I’m Not Dead

Anfang 2005 gab Pink bekannt, dass sie gemeinsam mit dem Produzenten Billy Mann einige neue Songs geschrieben habe und die Arbeit an einem neuen Album beginnen wolle.[17] Das anstehende Album, für das sie in der Folge mit mehreren namhaften Songwritern und Produzenten, unter anderem Max Martin und Mike Elizondo, zusammenarbeitete, sollte ursprünglich den Titel Long Way to Happy tragen. Im Juli wurden Ausschnitte von mehreren neuen Titeln im Internet veröffentlicht, die einen ersten Eindruck der musikalischen Stilrichtung vermittelten.[18] Die zunächst für September des Jahres angekündigte Veröffentlichung wurde jedoch ausgesetzt und verzögerte sich um mehrere Monate.

Erst im Frühjahr 2006 erschien das Album, entgegen vorheriger Ankündigungen allerdings mit dem Titel I’m Not Dead. Dieser wurde kurzfristig gewählt, da er für Pink sowohl Standpunkt in ihrer eigenen Entwicklung als auch eine Aussage in Richtung vieler Kritiker war. Pinks viertes Studioalbum war mehrheitlich wieder sehr persönlich gehalten, ein Großteil der Lieder spiegelte Themen aus ihrem Leben oder persönliche Ansichten zu aktuellen Themen wider. Das Album erreichte weltweit hohe Chartplatzierungen, unter anderem Platz 1 in Deutschland und Australien, Top 5 in Großbritannien und Top 10 in den USA. Es war damit kommerziell deutlich erfolgreicher als der Vorgänger. Bis heute wurden rund sechseinhalb Millionen Stück verkauft.

In der Folge der Singleauskopplungen kam es teilweise zu heftigen Kontroversen über deren Inhalte. Bereits die erste Single Stupid Girls brachte große mediale Aufmerksamkeit, da Pink darin die gesellschaftliche Rolle einiger weiblicher Prominenter thematisierte und deutliche Kritik an der – ihrer Meinung nach falschen – Vorbildfunktion für junge Mädchen übte. Bei Who Knew setzte sie sich unter anderem mit dem Drogenkonsum in ihrer Jugend auseinander. Dear Mr. President, Pinks erster Titel mit politischem Inhalt, war eine offene Kritik an der US-Regierung unter dem damaligen Präsidenten George W. Bush.

Auf ihrer „I’m Not Dead“-Tour absolvierte Pink zwischen Juni 2006 und Dezember 2007 weltweit 160 Auftritte auf fünf Kontinenten, unter anderem trat sie erstmals in Afrika auf. Allein für die Konzerte in Australien wurden über 300.000 Tickets verkauft, was einen neuen Rekord für einen weiblichen Interpreten markierte.[19] Einer der Auftritte in London wurde aufgezeichnet und auf der DVD Pink: Live from Wembley Arena veröffentlicht. Als Reaktion auf die zwischenzeitlich sinkenden Absatzzahlen des Albums in den USA trat Pink Anfang 2007 zusätzlich im Vorprogramm von Justin Timberlakes „FutureSex/LoveShow“-Tour auf.

2008–2010: Funhouse

Pink auf der Funhouse-Tour (2009)

Im Oktober 2008 erschien ihr fünftes Studioalbum mit dem Titel Funhouse. Die bereits zuvor veröffentlichte Single So What behandelt Pinks Einstellung nach der Trennung von ihrem Ehemann Carey Hart. Aus dem Album wurden insgesamt sieben Singles ausgekoppelt; nach So What wurden Sober, Please Don’t Leave Me, Bad Influence, Funhouse, I Don’t Believe You und Glitter in the Air veröffentlicht.[20]

Das Open-Air-Konzert der „Funhouse Summer Carnival“-Tournee am 15. Juli 2010 in Nürnberg musste unmittelbar nach Beginn der Zugabe abgebrochen werden, Grund dafür war, dass ein Seil ihrer Trapezsicherung bei der Showeinlage zum Hit So what nicht rechtzeitig eingehängt wurde und Pink daraufhin, von einem bereits in ihre Sicherung eingehängten Seil, seitlich von der Bühne geschleudert wurde. Sie stürzte in den Graben zwischen Bühne und Publikum und verletzte sich dabei. Pink kehrte kurz auf die Bühne zurück und gab bekannt, dass das Konzert beendet werden muss.[21]

2010–2011: Greatest Hits … So Far!!!

Im November 2010 erschien ihr erstes Greatest-Hits-Album Greatest Hits … So Far!!! mit ihren größten Hits und vier neuen Songs, von denen bisher zwei als Single ausgekoppelt wurden. Die beiden Songs Raise Your Glass und Fuckin’ Perfect konnten weltweit hohe Chartplatzierungen erreichen. Auf dem Album befindet sich zudem Pinks Version des Titels Whataya Want from Me; dieser war ursprünglich bereits für Funhouse aufgenommen worden, fand schließlich aber keine Verwendung.

2011 steuerte sie für den Animationsfilm Happy Feet 2 den Titelsong Bridge of Light bei.[22] Außerdem synchronisierte sie in der englischen Or