Prince & The Revolution ¦ OST Purple Rain
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Release
Veröffentlichung OST Purple Rain:
1984
Hörbeispiel(e) OST Purple Rain:
OST Purple Rain auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Purple Rain (englisch für Lila Regen) ist das sechste Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Er nahm es mit seiner Begleitband The Revolution auf und veröffentlichte es am 25. Juni 1984 bei dem Label Warner Bros. Records. Das Album dient als Soundtrack zum gleichnamigen Film und verhalf Prince international zum kommerziellen Durchbruch; Purple Rain hielt sich 24 Wochen auf Platz eins der US-Albumhitparade und ist mit weltweit 25 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album seiner Karriere sowie eines der weltweit meistverkauften Musikalben. Es bekam einen Oscar und zwei Grammy Awards. Zudem avancierte die Purple-Rain-Tour mit 1,75 Millionen Zuschauern zur erfolgreichsten Tournee in Prince’ Karriere.
Die Musik zählt zu den Genres Contemporary R&B, Electro Funk, Elektronische Tanzmusik, Funk, Pop und vor allem Rock, da sich Prince mehr als auf seinen zuvor veröffentlichten Alben als Gitarrist präsentiert. Die Liedtexte schrieb er aus der Perspektive von The Kid, der von ihm selbstverkörperte Hauptdarsteller aus dem Film, und handeln von Liebe, Spiritualität, zwischenmenschlichen Beziehungen sowie sexuellen Anzüglichkeiten. Der Song Darling Nikki war ausschlaggebend dafür, dass in den USA der Warnhinweis „Parental Advisory – Explicit Lyrics“ („Hinweis für Eltern – allzu deutliche Liedtexte“) auf Musikveröffentlichungen eingeführt wurde. Musikkritiker bewerteten Purple Rain meist hervorragend und im Jahr 2011 wurde das Album in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.
Am 23. Juni 2017, 14 Monate nach Prince’ Tod, veröffentlichten Warner Bros. Records und NPG Records eine überarbeitete Version des Albums unter dem Namen Purple Rain Deluxe.
Entstehung
Alle neun Songs für das Purple-Rain-Album nahm Prince von Mai 1983 bis April 1984 auf, wobei er in dieser Zeit auch an Alben für Apollonia 6, Sheena Easton, Sheila E. und The Time arbeitete. Als erstes Stück für Purple Rain spielte er am 18. Mai 1983 Let’s Go Crazy in seinem damaligen privaten Tonstudio Kiowa Trail Home Studio in Chanhassen in Minnesota ein.[4] Am 15. Juni nahm er die beiden Songs Baby, I’m a Star und I Would Die 4 U bei einem Rehearsal in einer Lagerhalle namens The Warehouse in St. Louis Park in der Metropolregion Minneapolis-Saint Paul auf.[5] Eine erste Version von Baby, I’m a Star hatte Prince bereits im Dezember 1981 geschrieben, aber die vom Juni 1983 unterscheidet sich gravierend.[6] Ähnlich verhält es sich mit dem Stück I Would Die 4 U, das er bereits 1982 komponiert hatte. Die Aufnahmen vom Juni 1983 sind die ersten mit seiner damals neugegründeten Begleitband The Revolution.[6] Den Titelsong Purple Rain nahm Prince im Sommer 1983 im The Warehouse auf.[7] Eine von ihm nur auf dem Klavier gespielte Akustikversion aus dem Oktober 1983 wurde postum 2018 auf dem Album Piano & A Microphone 1983 veröffentlicht und unterscheidet sich gravierend von der, die er letztendlich auf dem Album Purple Rain platzierte. Im Juli 1983 spielte Prince Darling Nikki im Kiowa Trail Home Studio ein, sein letzter Song in Zusammenarbeit mit Toningenieur Don Batts. Vocal Overdubs für Darling Nikki nahm Prince ein paar Tage später mit Toningenieurin Susan Rogers (* 1956) auf.[8]
Am 3. August 1983 spielte Prince mit The Revolution ein Benefiz-Konzert im Musikklub First Avenue in Minneapolis in Minnesota. Dieses Konzert, bei dem er unter anderem die damals noch unveröffentlichten Songs Baby I’m a Star, Computer Blue, I Would Die 4 U, Let’s Go Crazy und Purple Rain spielte, wurde von den Toningenieuren David Leonard und David Z. Rivkin mitgeschnitten.[9] Let’s Go Crazy, inklusive Overdubs, überarbeitete Prince am 7. August im The Warehouse,[10] und am nächsten Tag spielte er dort auch Computer Blue ein.[11] Außerdem nahm er im August 1983 im Kiowa Trail Home Studio das Stück 17 Days auf,[12] das als B-Seite der im Mai 1984 veröffentlichten Singleauskopplung von When Doves Cry dient. 17 Days ist ebenfalls als Klavierversion auf dem Album Piano & A Microphone 1983 platziert, die Prince im Oktober 1983 aufgenommen hatte und sich deutlich von der ursprünglichen Version unterscheidet.
Vom 15. August bis zum 28. September 1983 arbeitete Prince für sechs Wochen mit der Toningenieurin Peggy McCreary im Tonstudio Sunset Sound in Los Angeles in Kalifornien,[13] wo er am ersten Tag den Songs Computer Blue und Purple Rain Overdubs hinzufügte.[14] Am 18. August nahmen Wendy Melvoin und Lisa Coleman das Intro von Computer Blue auf und steuerten Backing Vocals bei. Zudem fügte Prince Baby, I’m a Star und Purple Rain Saiteninstrumente sowie weitere Overdubs hinzu.[15]
Während der Zeit in Los Angeles gastierte Prince am 20. August 1983 bei einem Konzert von James Brown im Beverly Theater auf der Bühne. Er spielte aber nur kurz Gitarre und verließ nach fünf Minuten wieder die Bühne. Unmittelbar vor seinem Auftritt sang Michael Jackson als Gast bei Brown.[16][17]
Am 31. August 1983 überarbeitete Prince im Sunset Sound die beiden Songs Computer Blue – die Originalversion „Hallway Speech Version“ ist auf Purple Rain Deluxe (2017) zu hören – und I Would Die 4 U,[18] und Anfang September fügte er Baby, I’m a Star Gitarren-Overdubs hinzu.[19] Am Song Purple Rain arbeitet Prince vom 13. September bis zum 15. September,[20] Darling Nikki überarbeitete er am 19. September und am 20. September 1983 nahm er im Sunset Sound den Song The Beautiful Ones auf.[21][22]
Nachdem Prince seine Arbeiten im Sunset Sound am 28. September 1983 beendet hatte, mietete er abermals das Tonstudio in Los Angeles, wo er am 5. Oktober 1983 die drei Songs The Beautiful Ones, I Would Die 4 U und Purple Rain erneut überarbeite.[23] Das Stück Wednesday spielte er am 23. Oktober 1983 im Kiowa Trail Home Studio in Chanhassen ein,[24] das aber erst auf Piano & A Microphone 1983 postum veröffentlicht wurde. Das Instrumentalstück Father’s Song, das auf Purple Rain Deluxe ebenfalls erst postum erschien, nahm Prince am 24. Oktober 1983 im Kiowa Trail Home Studio auf.[25]
Am 7. November 1983 stellte Prince dem Label Warner Bros. Records eine Rohfassung des Purple Rain-Albums mit folgender Tracklist vor:[26]
# | Titel | Dauer | Anmerkung | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
A-1 | Let’s Go Crazy (Special Dance Remix) | 7:35 | 1984 als Maxisingle veröffentlicht | ||||||
A-2 | The Beautiful Ones | 6:10 | längere Version mit zusätzlichem Liedtext | ||||||
A-3 | Computer Blue (Hallway Speech Version) | 12:18 | 2017 auf Purple Rain Deluxe veröffentlicht | ||||||
A-4 | Darling Nikki | 4:01 | ohne Rückwärtsbotschaft | ||||||
A-5 | Wednesday | 1:59 | 2018 auf Piano & A Microphone 1983 veröffentlicht | ||||||
B-1 | Purple Rain | 10:44 | längere Version mit zusätzlichem Liedtext | ||||||
B-2 | I Would Die 4 U | 3:23 | längere Version mit zusätzlichen Instrumentalparts | ||||||
B-3 | Baby, I’m a Star | 4:18 | etwas kürzere Version | ||||||
B-4 | Father’s Song | 5:30 | 2017 auf Purple Rain Deluxe veröffentlicht | ||||||
Spieldauer: 55:59 min. |
Vom 27. Dezember 1983 bis zum 14. April 1984 arbeitete Prince wieder im Sunset Sound in Los Angeles, um das Purple-Rain-Album fertigzustellen. In dieser Zeit waren die Zwillingsschwestern Wendy und Susannah Melvoin sowie die Geschwister Lisa und David Coleman (* 1962; † 2004) oftmals musikalische Gäste in seinem Studio. Am 22. Januar 1984 nahm Prince den Song Take Me with U auf, an dem er bis zum 31. Januar arbeitete.[27][28] Ursprünglich platzierte er das Stück auf dem Album seines Nebenprojekts Apollonia 6, entschied sich später aber dafür, es für Purple Rain zu verwenden.[29]
Als letzten Song nahm Prince am 1. März 1984 When Doves Cry auf,[30] an dem er bis zum 7. März arbeitete,[31] und am 26. März stellte er das Album Purple Rain fertig.[32] Take Me with U fügte er dem Album noch am 14. April 1984 hinzu.[33][34][35] Bis zum Schluss wussten die Mitglieder von The Revolution nicht, ob und wie sie gewürdigt werden würden. Schlagzeuger Bobby Z. sagte, dass er erst, als er die Testpressung des Albumcovers sah, erkannte, wie prominent die Band erwähnt werden würde. „Da habe ich wirklich Gänsehaut bekommen“, meinte er.[36]
Gestaltung des Covers
Für die Gestaltung eines Prince-Albumcovers war erstmals die Artdirectorin Laura LiPuma zuständig, die die Nichte von Musikproduzent Tommy LiPuma war und bis einschließlich 1988 mit Prince zusammenarbeitete. Das Frontcoverfoto machte Ed Thrasher und wurde in einem Backlot der Warner Bros. Studios in Burbank in Kalifornien aufgenommen, einem Außenset der Produktionsfirma mit Namen Hennesy Street. 1975 wurde das Albumcover von Wish You Were Here der Band Pink Floyd im gleichen Studio aufgenommen.[37][38]
Auf dem Frontcover ist eine Studiokulisse zu sehen, in der Prince rittlings auf einem speziell angefertigten Hondamatic Honda CM400 A Motorrad aus dem Jahr 1981 sitzt, einen lilafarbenen Anzug in Kombination mit einem weißen Oberhemd trägt und inmitten von Rauchschwaden direkt in die Kamera schaut. Außerdem steht im Türrahmen Apollonia Kotero, die vom Licht des Wohnhauses angestrahlt wird. Oben mittig des Albumcovers ist in lilafarbener Schrift der Titel „Purple Rain“ und darunter „Prince and the Revolution“ zu lesen. Das Frontcover ist links und rechts in einem geblümten Rahmen eingefasst.
Sowohl die LP-Innenhülle als auch das CD-Booklet enthält ein Bild mit Konturen eines Frauengesichts, das Wendy Melvoin zugeordnet werden kann und von Doug Henders (* 1957) gestaltet wurde.[39] Zudem sind die Liedtexte abgedruckt, jedoch ohne die Rückwärtsbotschaften. Die Original-LP aus dem Jahr 1984 besitzt ein Poster, das Prince mit The Revolution zeigt.
Musik
Die Musik ist eine stilistische Kombination aus den Genres Contemporary R&B, Funk und Pop. Wie auf seinen zuvor veröffentlichten Alben von 1978 bis 1982 spielen Synthesizer auf Purple Rain eine dominierende Rolle. Zudem setzt Prince wieder den Drumcomputer Linn LM-1 ein, womit er in Musikgenres wie Electro Funk und Elektronische Tanzmusik vordringt. Aber eine zentrale Rolle spielt das Genre Rockmusik; mehr als auf seinen bisherigen Alben präsentiert er sich auf Purple Rain als Gitarrist; Songs wie Let’s Go Crazy, When Doves Cry und das Titelstück sind allesamt von Leadgitarrenarbeit geprägt. Tracks wie Computer Blue und Darling Nikki basieren ebenfalls auf Gitarrenspiel von Prince. Ferner benutzt er in Take Me with U zum ersten Mal in einem Stück Fingerzimbeln.[40][41][42]
Purple Rain war das erste Album in Prince’ Karriere, das wichtige Beiträge seiner Bandmitglieder enthält. Die Mitglieder von The Revolution sind auf den vier Songs Let’s Go Crazy, I Would Die 4 U, Baby I’m a Star und Purple Rain zu hören. Darüber hinaus spielen und singen Lisa Coleman und Wendy Melvoin in Computer Blue. Die übrigen vier Songs sind im Wesentlichen Soloauftritte von Prince. Die drei Tracks Take Me with U, Baby I’m a Star und Purple Rain enthalten Streichinstrumente, die von Coleman und Prince arrangiert und von Coleman und Melvoin dirigiert wurden – Novi Novog (Bratsche und Violine), David Coleman (Violoncello) und Suzi Katayama (Violoncello) spielten genannte Instrumente ein. Computer Blue enthält Songwriting-Beiträge von Dr. Fink, Coleman und Melvoin; Fink steuerte eine Keyboard-Basslinie für den Song bei.
Prince’ Arrangements wirken insgesamt dynamisch ausgefeilter als zuvor, und viele Songs konzentrieren sich auf einprägsame sowie markante Hooklines und Melodien, statt auf funky Grooves oder rhythmische Feinheiten. Obwohl die Musik in vielerlei Hinsicht eine Annäherung an den Mainstream darstellt, deuten unorthodoxe Songs wie Computer Blue und When Doves Cry auf eine erhöhte Bereitschaft hin, mit Arrangements und Songaufbau zu experimentieren. Deswegen hatte Prince nicht das Gefühl, Kompromisse einzugehen, sondern bezeichnete das Album als das „avant-purple thing“, das er je gemacht habe.[43]
Let’s Go Crazy beginnt mit einem 37 Sekunden langen Intro, das aus kirchenähnlicher Orgelmusik und einer Art Predigt von Prince besteht. Das von Rock ’n’ Roll beeinflusste Stück ist ein schneller energiegeladener Rocker, in dessen Mittelpunkt ein Gitarrenriff in Kombination mit dynamisch gespielten Synthesizer steht. Gegen Ende fügt er ein fulminantes Gitarrensolo ein, während er den Song mit einer langsameren, bluesigen Passage abschließt. Das von Popmusik beeinflusste Stück Take Me with U vermittelt ein lockeres und entspanntes Gefühl. Das Arrangement betont die Akustische Gitarre und das wirkungsvoll gespielte Streicherarrangement. Der Song enthält Live-Schlagzeug von Prince. Der Aufbau des Stücks ist einfach; das Ende der Strophen ist in einer höheren Tonart moduliert, um einen schnellen Refrain vorzubereiten. Ein plötzlicher Bridge-Abschnitt in der Mitte des Songs erhöht die Spannung. The Beautiful Ones kann als einer der besten Prince-Songs bezeichnet werden, den er in seiner Karriere geschrieben hatte. Die Rockballade baut er von einem intimen Beginn mit einem Drumcomputer und Orgel zu einem intensiven, kraftvollen Höhepunkt auf. Diskordante Synthesizer-Linien gegen Ende verstärken das Gefühl der Verwirrung und Verzweiflung.[44]
Computer Blue ist ein zuweilen eigenwillig wirkenden Rocksong, der aus drei verschiedenen Abschnitten besteht. Eine einfache Synthesizer-Figur ist der Hauptbestandteil des ersten Abschnitts, der aus einer einzigen Strophe besteht, gefolgt von einem schnellen Refrain, der zweimal wiederholt wird. Der Synthesizer ist das vorherrschende Instrument, doch im zweiten Abschnitt verlagert sich der Schwerpunkt auf die Gitarre, als Prince eine Reihe von Gitarrenskalen einsetzt. Dieser Teil fungiert als Überleitung zum ruhigeren, harmonischeren dritten Abschnitt, der auf dem Stück Father’s Song basiert. Am Ende kehrt Computer Blue zum Thema des ersten Abschnitts zurück, bevor der Song mit einem rasanten Gitarrenfinale endet. Das Instrumentalstück Father’s Song nahm Prince zwar bereits 1983 auf, wurde aber erst postum auf Purple Rain Deluxe im Jahr 2017 veröffentlicht. Darling Nikki, von Prince als „der kälteste Song“ bezeichnet, den er je geschrieben hat, ist eine harte, spannungsgeladene Rocknummer. Er singt die prägnante Melodie der Strophen mehr oder weniger A cappella, begleitet nur von stark akzentuiertem Schlagzeug und sparsamen Gitarrenspiel. Ein lautes, kraftvolles Synthesizer- und Gitarrenriff am Ende der Strophen ersetzt einen gesungenen Refrain.[44]
When Doves Cry ist ein markanter Rocksong mit einem ungewöhnlichen Sound, der zum Teil auf das Fehlen eines E-Bass zurückzuführen ist. Der Beat wird hauptsächlich von einem Drumcomputer erzeugt, der originell programmiert wurde und mit spärlichen Keyboard-Parts ergänzt ist. Bei dem in Moll geschriebenen Song bildet eine zyklische Vier-Akkord-Struktur die Grundlage der Strophen, während eine einfache Staccato-Synthesizer-Phrase einen konventionell gesungenen Refrain ersetzt. Prince baut den Song sorgfältig auf, indem er zunächst ein sich wiederholendes Synthesizer-Motiv und dann anhaltende Synthesizer-Akkorde hinzufügt, bevor er mit einem aufsteigenden Gitarrensolo beginnt. Das Stück endet mit einer ansteigenden akkordeonartigen Synthesizer-Melodie.[45] I Would Die 4 U ist aus dem Genre Pop und Rock. Die Melodielinie der Strophen beschränkt sich auf eine einzige Note, während der Refrain zuweilen an den von Take Me with U erinnert, wobei Prince im Takt singt. Mit seiner elektronisch klingenden Synthesizer-Textur und dem mechanischen Stop-Start-Beat ist der Song vom Charakter her näher dem Album 1999 als jeder andere auf Purple Rain.[44]
Baby I’m a Star besitzt einen schwungvollen Beat und kann als Dance-Rock-Nummer bezeichnet werden. Der Song basiert auf einer Synthesizer- und Klavierphrase, die sich durchgehend wiederholt und nur von einer achttaktigen Bridge unterbrochen wird, die dem Stück eine neue Kontur verleiht. Der schnelle Beat und seine Gesamtkonstruktion ähneln dem Song Dirty Mind aus Prince’ gleichnamigen Album von 1980. Purple Rain ist eine majestätische, hymnische Rockballade. Prince baut den Song allmählich zu einem emotionalen Fieberpegel auf, während sein Gesang immer leidenschaftlicher wird, bevor er ein aufgeladenes Gitarrensolo anstimmt, das sich in der Tonlage der Gitarre weit nach oben bewegt. Das Stück verschmilzt zu einem elegischen Singalong-Thema, das immer und immer wieder wiederholt wird und schließlich in eine instrumentale Coda mit Streichern mündet.[44]
Text und Gesang
Das Album zeigt, wie Prince als Liedtexter reifer wurde und versucht, mit tiefgründigeren Emotionen umzugehen. Songs wie The Beautiful Ones, When Doves Cry und Purple Rain wirken aufrichtig von Herzen und besitzen eine tiefere Bedeutung als alles, was er zuvor komponiert hatte. In einigen Stücken wird deutlich, dass Sex nicht zu Liebe führt und dass Liebe und Sex unterschiedliche Gefühle sind.[44]
Die Filmhandlung von Purple Rain gab Prince offensichtlich den Fokus und die Struktur für seine Liedtexte, denn er schrieb diese aus der Perspektive von The Kid, der von ihm selbst verkörperte Hauptdarsteller aus dem Film. Auf dem Album schildert Prince die Verwandlung von The Kid im zwischenmenschlichen Bereich; von einem unkommunikativen, entfremdeten Einzelgänger, der niemandem vertraut, zu einem voll verwirklichten Individuum, das in der Lage ist, Emotionen zu zeigen und auf einer sinnvollen Ebene mit anderen Menschen in Beziehung treten kann.[44]
Das Stück Darling Nikki war im Jahr 1984 ausschlaggebend dafür, dass in den USA auf Initiative von Tipper Gore der Warnhinweis „Parental Advisory – Explicit Lyrics“ („Hinweis für Eltern – allzu deutliche Liedtexte“) auf Musikveröffentlichungen eingeführt wurde. Gore war brüskiert, als ihre damals elfjährige Tochter in dem Song die Textzeile „I met her in a hotel lobby masturbating with a magazine“ („Ich traf sie in der Hotelempfangshalle, masturbierend mit einer Zeitschrift“) hörte.[46] Zudem steht Darling Nikki auf Platz 1 der Filthy Fifteen, einer Liste von 15 Songs, die von einem Gremium als die anstößigsten in der Musik bezeichnet wurden. Neben seinem charakteristischen Falsettgesang benutzt Prince auf dem Album auch tiefere Stimmlagen.
Den Song Let’s Go Crazy eröffnet Prince mit den von ihm gesprochenen Worten „Liebe Anwesende. Wir sind heute hier versammelt, um dieses Ding namens ‘Leben’ zu überstehen“. Im Liedtext betrachtet er das Leben in Form einer unpersönlichen, negativen Kraft, einem „de-elevator“, der versucht, dich nach unten zu bringen, wenn du nach oben willst. Prince hat dies als eine Metapher für den Teufel beschrieben. Er fragt sich, was das alles bedeutet, wenn wir sowieso alle sterben werden, und fordert uns auf, für das Jetzt zu leben, bevor der Tod uns einholt. Take Me with U ist eine gegenseitige Liebeserklärung. In Bezug auf den Film stellt der Song die Anfangsphase der Beziehung von The Kid und Apollonia dar, bevor sie durch die Eifersucht und das Misstrauen von The Kid kompliziert wird. In The Beautiful Ones drückt The Kid seine Gefühle über sein Verlangen nach seiner Geliebten und seine eigenen Unsicherheiten hinsichtlich ihrer Beziehung aus. Der Song setzt das Thema fort, dass seine Geliebte einen anderen Mann hat. The Kid hat in seinem Kopf ein perfektes Bild davon gemalt, wie eine Liebesbeziehung aussehen sollte. Unglücklicherweise verletzt der idealisierte, aber allzu menschliche Liebhaber The Kid, indem er seine unrealistischen Erwartungen nicht erfüllt und damit das von ihm geschaffene Bild zerstört. Gemäß Prince’ damaliger Toningenieurin Peggy McCreary schrieb er The Beautiful Ones bezogen auf Susannah Melvoin, Zwillingsschwester von Wendy Melvoin, die im wahren Leben 1984 seine feste Freundin war und mit der er von August 1985 bis April 1986 auch verlobt war.[46][47][48]
Computer Blue beginnt mit dem gesprochenen Intro „Wendy? Yes, Lisa? Is the water warm enough? Yes, Lisa. Shall we begin? Yes, Lisa“, das von Lisa Coleman und Wendy Melvoin vorgetragen wird. Im wahren Leben führten die beiden eine lesbische Beziehung miteinander und „waren von 1981 bis 2002 ein richtiges Paar“, was sie aber erst 2009 öffentlich bekannt gaben.[49] Im Liedtext beklagt sich The Kid über sein Liebesleben. Der Song vermittelt die Frustration eines Menschen, der sich bewusst ist, dass in seinen Beziehungen zu anderen Menschen etwas nicht stimmt, der sich aber gleichzeitig dem Problem nicht direkt stellen kann. Da The Kid anderen gegenüber gefühllos und gleichzeitig persönlich unglücklich ist, ist er im wahrsten Sinne des Wortes ein „Computer Blue“. So wie The Beautiful Ones die unrealistische Suche von The Kid nach der perfekten Geliebten thematisiert, stellt Computer Blue eine Situation dar, in der The Kid nach seiner idealen Frau, der „Gerechten“, sucht, und wie seine Unfähigkeit, sie zu finden, ihn unzufrieden macht. Aufgrund seiner emotionalen Distanziertheit und seines Misstrauens gegenüber anderen weiß The Kid nicht, was Liebe wirklich ist. Darling Nikki handelt von einer Begegnung mit einer sexbesessenen Frau, die den Mann für Sex benutzen will. Während The Kid den Song auf dem Album eindeutig als Analogie zu seiner Beziehung mit Apollonia verwendet, ist es ebenso klar, dass sie The Kid nicht untreu ist. Die Tragik von The Kid liegt in seiner Unfähigkeit zu erkennen, dass seine eigene Eifersucht die wahre Ursache für die Probleme zwischen den beiden ist.[50]
The Kid wird von seiner Geliebten in When Doves Cry verlassen, was ein Beispiel für ein typisches Prince-Thema in seinen Liedtexten ist. Er schildert eine gefühllose untreue Frau, die ihn menschlich verletzt. Doch in When Doves Cry gibt es auch Anzeichen dafür, dass The Kid sich bewusst wird, seine eigenen Fehler spielen für die Verschlechterung der Beziehung eine Rolle. Er gibt zumindest zu, dass er vielleicht zu anspruchsvoll und, wie sein Vater, zu dreist ist. Er versucht, die Beweggründe für Apollonias Handeln zu verstehen, vergleicht ihre Situation mit der seiner Mutter und fragt sich, ob Apollonia ebenso unzufrieden mit ihrem eigenen Leben ist. Er fragt sich auch, warum die beiden sich gegenseitig anschreien und vergleicht ihre Schreie mit dem Geräusch weinender Tauben. Die Taube ist sowohl ein Symbol des Friedens als auch ein Symbol des Geistes Gottes. Das Bild zeigt etwas Schönes im Schmerz, etwas, das so sehr ein Symbol für alles Gute und Friedliche ist, dass seine Qual besonders tragisch ist. Der Song wurde von Susan Moonsie (* 21. Januar 1964 in Minneapolis) inspiriert, Prince’ feste Freundin von 1981 bis 1982. Die beiden hatten einen heftigen Streit und beschlossen, sich zu trennen. Im spirituell angehauchten I Would Die 4 U scheint The Kid über das in Take Me with U beschriebene irdische Paradies hinausgegangen zu sein und einen transzendenten Bereich betreten zu haben, in dem er weder Frau noch Mann ist. The Kid beschreibt sich selbst auf verschiedene Weise als den Messias seiner Geliebten, als ihre Freiheit, als ihr Glück, als einen Nichtmenschen, als eine Taube, als ihr Gewissen und ihre Liebe. Die Annahme scheint zu sein, dass The Kid durch die Kraft der Liebe über zeitliche Unterschiede zwischen Mann und Frau hinausgegangen ist und eins mit seiner Geliebten ist.[50]
Baby I’m a Star ist eine Verkündung von The Kid, dass er angekommen ist, sowohl als Musiker als auch als Mensch. Trotz der Selbstverliebtheit des Titelnamens deutet die Textzeile „we are a star“ darauf hin, dass es neben ihn auch andere wie Apollonia und die Mitglieder von The Revolution zu Stars geschafft haben. Somit ist The Kid nicht mehr der misstrauische Einzelgänger, der er einmal war. In Purple Rain nimmt The Kid die Rolle eines wohlwollenden Führers an, der seine Geliebte zur Erleuchtung führt, die ihr nach der Taufe im „Purple Rain“ zuteilwird. Regen ist ein Symbol für das Ausströmen von Reinheit und Wahrheit aus den höheren Ebenen, während die violette Farbe traditionell für Weisheit steht. Wenn man Lila als die Vereinigung der Farben Rot (weiblich) und Blau (männlich) betrachtet, könnte man Lila auch als die Farbe der Androgynie verstehen, als Symbol für einen transzendenten Geisteszustand, den zwei Liebende erreichen können, indem sie durch die Kraft ihrer Liebe eins werden. Die Vereinigung der beiden Seelen ermöglicht ihnen, die Dualität des Alltags zu überwinden und mit Gott eins zu werden. Im violetten Regen zu baden, wie Prince im Liedtext singt, bedeutet, sich von dieser Erkenntnis durchfluten zu lassen.[41][50]
Rückwärtsbotschaft
Auf dem Album sind in zwei Songs Rückwärtsbotschaften versteckt;[51] Darling Nikki enthält am Ende den rückwärts gesprochenen Satz: „Hello! How are you? I’m fine, ‘cause I know that the Lord is coming soon … coming, coming soon!“ („Hallo! Wie geht’s? Mir geht’s gut, weil ich weiß, dass der Herr bald kommt … kommt, bald kommt!“)
In Baby I’m a Star ist im Hintergrund gleich zu Beginn und am Schluss folgender Satz rückwärts gesprochen: „Like what the fuck do they know. All their taste is in their mouth. Really. What the fuck do they know? Come on baby. Let’s go … crazy.“ („Was zum Teufel wissen sie. Ihr ganzer Geschmack ist in ihrem Mund. Wirklich. Was zum Teufel wissen sie? Komm schon, Baby. Lass uns … durchdrehen.“)
Titelliste und Veröffentlichungen
# | Titel | Dauer | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Let’s Go Crazya | 4:39 | |||||||
2 | Take Me with U (Duett mit Apollonia Kotero) | 3:53 | |||||||
3 | The Beautiful Ones | 5:14 | |||||||
4 | Computer Blueb | 3:59 | |||||||
5 | Darling Nikki | 4:13 | |||||||
6 | When Doves Cry | 5:51 | |||||||
7 | I Would Die 4 Ua | 2:49 | |||||||
8 | Baby I’m a Stara | 4:23 | |||||||
9 | Purple Raina | 8:40 | |||||||
Spieldauer: 43:52 | |||||||||
Autor aller Songs ist Prince bzw. a Prince and The Revolution b Prince, John L. Nelson, Lisa Coleman, Wendy Melvoin |
Purple Rain erschien am 25. Juni 1984 in den USA auf Schallplatte und auf Kompaktkassette, später auch auf CD und als Download. Zudem ist das Album als limitierte Auflage in lilafarbenem Vinyl sowie als limitierte Picture Disc erhältlich. Am 23. Juni 2017 veröffentlichten Warner Bros. Records und NPG Records eine überarbeitete Version des Albums mit Namen Purple Rain Deluxe.
Singles
Von dem Album wurden fünf Singles ausgekoppelt: When Doves Cry erschien am 16. Mai 1984 als Edit-Version,[34] die 3:48 Minuten lang ist. Die B-Seite 17 Days war zuvor unveröffentlicht. Die Singleversion von Let’s Go Crazy wurde am 18. Juli 1984 herausgebracht und ist auf 3:46 Minuten gekürzt,[52] wobei das Schlagzeugspiel bereits nach zehn Sekunden einsetzt und nicht nach erst 38 Sekunden. Die B-Seite Erotic City war zuvor ebenfalls unveröffentlicht. Als dritte Single wurde am 10. September 1984 Purple Rain ausgekoppelt,[53] die Veröffentlichung in den USA erfolgte am 26. September.[54] Purple Rain erschien ebenfalls in einer gekürzten Edit-Version und wird nach 4:04 Minuten ausgeblendet, die B-Seite God war zuvor auch unveröffentlicht.
I Would Die 4 U erschien in den USA am 28. November 1984.[54] Die Singleversion ist mit 2:56 Minuten um sieben Sekunden länger als die Albumversion; diese geht nahtlos in den nächsten Song Baby I’m a Star über, weshalb die letzten Sekunden nicht ausgespielt werden. Another Lonely Christmas ist das vierte zuvor unveröffentlichte Stück, das als B-Seite einer Single dient. Take Me with U wurde am 25. Januar 1985 ausgekoppelt, jedoch nur in Nordamerika, Neuseeland und Japan.[55] Die Singleversion wird nach 3:42 Minuten ausgeblendet, die B-Seite Baby I’m a Star nach 2:49 Minuten.
Ferner erschien Ende November 1984 in ausschließlich Japan eine Promo-Single mit Namen Syndicate. Auf der A-Seite ist Another Lonely Christmas in einer verkürzten Singleversion zu hören, während sich auf der B-Seite Ausschnitte der Songs The Belle of St. Mark von Sheila E. sowie Sex Shooter, Happy Birthday Mr. Christian und Blue Limousine von Apollonia 6 befinden.[56] Außerdem wurde Ende 1984 in ausschließlich England Erotic City (Full Length Version) als Promo-Maxi-Single veröffentlicht, wobei auf der B-Seite die Coverversion von I Feel for You von Chaka Khan zu hören ist.[57]
Musikvideos
Prince veröffentlichte mit When Doves Cry, Let’s Go Crazy, Purple Rain, I Would Die 4 U, Take Me with U und Baby, I’m a Star sechs Musikvideos zu Songs des Albums Purple Rain. Das Video zu Let’s Go Crazy wurde Ende November 1983 im Musikklub First Avenue in Minneapolis gedreht und zeigt verschiedene Szenen aus dem Film Purple Rain.[58] Das Titelstück Purple Rain wurde in den ersten beiden Dezemberwochen 1983 aufgenommen und ist direkt aus dem Film entnommen; es zeigt ebenfalls einen Auftritt von Prince im Musikklub First Avenue, in dem er den Song vorträgt.[59] Es ist das einzige Prince-Musikvideo, das nicht auf dem seit 2017 bestehenden Benutzerkonto des YouTube-Channels von The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) hochgeladen worden ist. Regisseur von Let’s Go Crazy und Purple Rain war Albert Magnoli (* 1952), der auch im Film Purple Rain Regie führte.
Das Video zu When Doves Cry wurde im Frühjahr 1984 produziert und ist das erste Prince-Video, in dem Wendy Melvoin mitwirkt. Zu Beginn des Musikvideos steigt Prince aus einer Badewanne und kriecht unbekleidet auf allen vieren auf dem Fußboden entlang. Dabei ist die Kameraperspektive so eingestellt, dass sein Unterkörper nicht zu sehen ist. Gegen Ende des Videos ist eine Tanz-Choreografie von Prince und The Revolution zu sehen, die jedoch in der gekürzten Singleversion des Videos nicht vollständig enthalten ist. Außerdem zeigt das Musikvideo Filmausschnitte aus dem Film Purple Rain.[58] Regisseur von When Doves Cry war Larry Williams (* 26. Juni 1950; † 31. Mai 1999), den Prince am Filmset aber nicht dabei haben wollte. Simon Fields (* 1955), Produzent mehrerer Prince-Videos zwischen 1980 und 1990, engagierte Williams und bestätigte nach Prince’ Tod: „Vor der ersten Aufnahme sagte Prince zu mir: ‘Er muss nicht dabei sein’. Also gab ich Larry ein paar Zeitschriften, und er setzte sich draußen hin und las etwas.“ Produzentin des Videos war Sharon Oreck, die Prince nach seinem Tod als „bekloppt paranoid“ beschrieb; erst „am Tag vor den Dreharbeiten wurde mir gesagt: ‘Streiche einen Raum lila und besorge eine Badewanne und ein paar Kerzen’“, wofür drei Badewannen zur Verfügung gestellt wurden, „damit Prince sich eine aussuchen konnte“. Am Tag der Dreharbeiten sei er dann sechs Stunden zu spät gekommen und „irgendwann“ verlangte Prince „ein Paar Wollunterhosen“, worauf „wir ihm diese klitzekleine lange Unterhose besorgten. Er ließ sie von der Garderobiere zu einer winzig kleinen Bananenhängematte zuschneiden und sie dann lila färben. Und die trug er dann, wenn er in der Badewanne war.“[60]
Die beiden Videos zu Baby, I’m a Star und I Would Die 4 U zeigen jeweils Liveversionen vom 13. Purple-Rain-Konzert am 20. November 1984 im Capital Centre in Landover in Maryland.[61] Take Me with U ist eine Liveversion vom 47. Purple-Rain-Konzert am 8. Januar 1985 im The Omni in Atlanta in Georgia.[62] Regisseur der drei Musikvideos war Paul Becher, der auch Regie beim Konzert Prince and the Revolution: Live führte.
Coverversionen
Von allen Songs des Albums existieren Coverversionen aus den unterschiedlichsten Musikgenres.[63][64][65] Let’s Go Crazy wurde beispielsweise von Pankow (1990), Refused (1995), The Polecats (1997), Good Clean Fun (1999), Gun (2005), Riverboat Gamblers (2009), Tori Kelly & Taron Egerton & Reese Witherspoon & Nick Kroll (2021) und Vitamin String Quartet (2023) neu aufgenommen. Zudem veröffentlichte Weird Al Yankovic mit Traffic Jam (1993) eine Parodie des Songs.
Take Me with U wurde von Monte Warden (1996), Sharon Jones and The Dap-Kings (2009), Sharleen Spiteri (2010), Tillery (2016) und Susanna Hoffs (2021) gecovert. The Beautiful Ones interpretierten Fireside (1995), Mariah Carey featuring Dru Hill (1997) und The Bad Plus (2016). Computer Blue wurde von Randy (1995) und Of Montreal (2009) neu aufgenommen. Darling Nikki spielten Mucky Pup (1993), Whale (1995), Asylum Street Spankers (1998), Talisman (1998), Rebecca Romijn-Stamos (1999), Foo Fighters (2003), Steven Bernstein (2006) und Chairlift (2009) neu ein.
When Doves Cry coverten James Last (1984), The Flying Pickets (1994), Ani DiFranco (1997), Ginuwine (1996), Barenaked Ladies (2001), Patti Smith (2002), Guy Sebastian (2003), Damien Rice (2005), Razorlight (2007), Alex Clare (2011), Scala & Kolacny Brothers (2012), YNOT & Cosmo Klein (2015) und Sarah Jarosz (2017). Zudem sind Samples in den Songs Pray (1990) von MC Hammer und in Rest in Purple (2016) von The Game integriert. Außerdem veröffentlichte der US-Post-Disco-Hip-Hopper Captain Rapp das Stück When Doves Cry Rapp (1984) und Joey Badass When Thugs Cry (2018), die beide auf When Doves Cry basieren.
I Would Die 4 U coverten Missing Persons (1999), Space Cowboy (2002), Mariachi El Bronx (2009), Raheem DeVaughn (2010), Matthew Sweet and Susanna Hoffs (2013), White Lies (2013), Lucy Dacus with Hayden Arp (2015), El Perro del Mar (2016), Chris Brokaw (2017), Rose Cousins feat. Bear’s Den & Christof van der Ven (2019) und Holly Humberstone (2021). Baby, I’m a Star interpretierten Buddy Miles (1999) und Tina Turner (2000).
Purple Rain nahmen Chris Hunter (1986), Randy Crawford (1995), Royal Philharmonic Orchestra (1995), LeAnn Rimes (1998), Lucky Peterson (1998), Patti Smith (2002), Neil Zaza (2001), Alkbottle (2004), Etta James (2006), Virgin Steele (2008), Aynsley Lister (2010), Elkie Brooks (2010), Dami Im (2016), Dwight Yoakam (2013), Jordan Rudess (2016), David Garrett (2017), Helmut Lotti (2018) und Dolly Parton (2023) neu auf.
Die B-Seiten 17 Days und Erotic City wurden ebenfalls von Musikern gecovert; 17 Days nahmen Living Colour (1993) und Dam-Funk (2012) neu auf, und Erotic City wurde von Arto Lindsay (1996), Semisonic (1998), Mardi Gras.bb (2000), George Clinton (2004) sowie von der Band Berlin (2005) interpretiert.
Im Jahr 2014 nahmen die beiden Musiker Brian Leiser (* 1972) und Frank Benbini (* 1976) von der Band Fun Lovin’ Criminals unter dem Pseudonym „Radio Riddler“ das Purple Rain-Album komplett neu auf, benannten es aber in Purple Reggae um, weil alle Songs dem Musikgenre Reggae Fusion in Kombination mit Popmusik zuzuordnen sind.[66] Für jeden Song engagierten sie Gastmusiker; beispielsweise singt Graham McPherson unter seinem Pseudonym „Suggs“ Let’s Go Crazy, Citizen Cope trägt When Doves Cry vor, Sinéad O’Connor interpretiert I Would Die 4 U, Beverley Knight ist im Song Baby, I’m a Star zu hören und Ali Campbell übernahm den Hauptgesang in Purple Rain.
Tournee
Die Purple-Rain-Tour war die kommerziell erfolgreichste Tournee in Prince’ Karriere. Sie begann am 4. November 1984 in der Joe Louis Arena in Detroit in Michigan und endete am 7. April 1985 im Orange Bowl Stadium in Miami in Florida. Die Tournee umfasste 98 Konzerte, davon 96 in den USA und zwei in Toronto (Kanada) im Maple Leaf Gardens, spielte 30 Millionen US-Dollar ein und wurde von insgesamt zirka 1,75 Millionen Menschen besucht.[67][68]
Die Gesamtkosten der Bühnenproduktion betrugen in etwa 300.000 US-Dollar; die Zuschauerkapazität der Konzerthallen variierte üblicherweise zwischen 15.000 und 20.000 Plätzen – vereinzelt trat Prince auch in Stadien mit einer größeren Zuschauerkapazität auf. Die Konzertlängen variierten zwischen 90 und 120 Minuten. Sheila E. trat mit ihrer Begleitband als Vorgruppe auf und spielte für zirka 40 Minuten. Prince’ Begleitband The Revolution bestand aus folgenden fünf Mitgliedern:[54]
- Bobby Z. (* 9. Januar 1956 als Robert B. Rivkin) – Schlagzeug
- Brown Mark (* 8. März 1962 als Mark Brown) – Backing Vocals, E-Bass
- Dr. Fink (* 8. Februar 1957 als Matthew Robert Fink) – Backing Vocals, Keyboard
- Lisa Coleman (* 17. August 1960) – Backing Vocals, Keyboard
- Wendy Melvoin (* 26. Januar 1964 als Wendy Ann Melvoin) – Backing Vocals, Akustische Gitarre
Das Purple-Rain-Konzert am 30. März 1985 im Carrier Dome in Syracuse wurde damals live in Europa übertragen und von zirka 12 bis 15 Millionen Menschen verfolgt.[69] Am 29. Juli 1985 wurde das Konzert unter dem Titel Prince and the Revolution: Live auf VHS, Betamax und Laserdisc veröffentlicht,[70] und am 6. August 1985 wurde die VHS in den USA für 100.000 verkaufte Exemplare mit Platinstatus ausgezeichnet.[71] Auf DVD erschien das Konzert am 23. Juni 2017 in der Expanded Edition von Purple Rain Deluxe, auf Blu-ray Disc wurde es am 3. Juni 2022 herausgebracht.
Vor dem letzten Purple-Rain-Konzert am 7. April 1985 im Orange Bowl Stadium, das für diesen Abend in „Purple Bowl“ umbenannt wurde, gab der damalige Prince-Manager Steve Fargnoli (* 1949; † 2001) per Presseerklärung bekannt, dieses werde „auf unbestimmte Zeit“ sein letztes Livekonzert sein.[72] Wie sich jedoch im Nachhinein herausstellte, spielte Prince bereits zwei Monate später am 7. Juni 1985, seinem 27. Geburtstag, ein Livekonzert im Prom Ballroom in Saint Paul in Minnesota.[73]
Rezeption
Presse
Professionelle Bewertungen | |
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Durchschnittsbewertung | |
Quelle | Bewertung |
AOTY[74] | 96 % |
Weitere Bewertungen | |
Quelle | Bewertung |
AllMusic[75] | |
The Guardian[76] | |
Musikexpress[77] | |
Pitchfork Media[78] | |
Rolling Stone (DE)[79] | |
Rolling Stone (USA)[80] | |
Robert Christgau[81] | A− |
Entertainment Weekly[82] | B |
Musikkritiker bewerteten Purple Rain sehr positiv und einige bezeichneten das Album sogar als Meisterwerk. Manche registrierten, dass Prince’ Liedtexte weniger explizit als zuvor waren, aber die Musik wurde als die bis dato konzentrierteste und zugänglichste von ihm beschrieben. Prince sagte, dass er am Vorabend vor der Veröffentlichung von Purple Rain besorgt über die Reaktionen der Presse gewesen sei und deshalb „so aufgeregt“ war, dass er „nicht schlafen konnte“. Als er dann aber die Kritiken gesehen habe, „waren sie alle gut“. Die Website AOTY (Album of the Year) errechnete eine Durchschnittsbewertung von 96 %, basierend auf elf Rezensionen englischsprachiger Medien.[74][36][42]
Carvell Wallace von Pitchfork Media zeigte sich begeistert und gab mit zehn Punkten die Höchstanzahl. Das Album schaffe „den Spagat zwischen den unterschiedlichsten“ Musikgenres wie „Synthie-Pop“, „Hair Metal“, „düsterem R&B und flehendem Soul“; es strotze „vor so vielen überzeugenden musikalischen Ideen, dass sie selbst in den schwächsten Tracks“ wie Take Me with U versteckt seien. Im Song The Beautiful Ones zeige sich Prince aber „von seiner besten Seite“. Das Stück Darling Nikki sei ein „Fick-Song“, der von einem „knappen und heftigen Gitarrensolo gekrönt“ werde. Zudem scheine es „in drei verschiedenen Tempi gleichzeitig zu laufen“, so dass „kein Teil des Körpers oder des Geistes in der Lage“ sei, „sich seinem wilden Griff zu entziehen“. When Doves Cry sei „eine von Prince’ bis dato ergreifendsten Kompositionen“, und im Titelsong präsentiere er sich als „teils Prediger, teils Gitarrengott“. Mit dem Album breche Prince „aus dem vom Mainstream-Radio geschaffenen Ghetto“ aus und katapultiere sich „direkt auf den Mount Rushmore der amerikanischen Musik“. Er spiele den Rock besser als die Rockmusiker, komponiere besser als die Jazzer und performe besser „als alle anderen“, ohne „jemals seine Wurzeln als Funk-Mann und Party-Leader aufzugeben“, schrieb Wallace.[78]
Stephen Thomas Erlewine von AllMusic gab mit fünf Sternen ebenfalls die Höchstanzahl und lobte, Purple Rain sei „gleichzeitig fokussierter und ehrgeiziger“ als alle fünf vorherigen Alben von Prince. Er konsolidiere seine „Funk- und R&B-Wurzeln, während er sich mit neun hervorragend ausgearbeiteten Songs mutig in Richtung Pop, Rock und Heavy Metal“ bewege. Let’s Go Crazy bestehe aus einer „furiosen Mischung aus metallischen Gitarren, Stones-Riffs und einem harten Funk-Backbeat“, und When Doves Cry sei ein „unheimliches, sparsames neo-psychedelisches Meisterwerk“. Den Titeltrack beschrieb Erlewine als „hymnische majestätische Ballade mit brillanten Gitarrenverzierungen“, und die beiden Stücke Computer Blue sowie Darling Nikki gehörten „zu seinen besten Songs“. Obwohl sich Prince’ Songwriting „auf einem Höhepunkt“ befinde, werde die Musik durch „die Präsenz von The Revolution noch schärfer“ und erhalte eine „härtere, aggressivere Note“. Letztendlich werde Purple Rain „eines der aufregendsten Rock-&-Roll-Alben aller Zeiten“ bleiben, prognostizierte Erlewine.[75]
Kurt Loder von der US-Musikzeitschrift Rolling Stone verteilte mit fünf Sternen auch die Höchstanzahl. Der Geist von Jimi Hendrix müsse „sicherlich auf Prince Rogers Nelson“ herabschauen, denn wie Hendrix scheine er eine „außerirdische musikalische Dimension erschlossen zu haben“. Prince’ Rock ’n’ Roll sei „so authentisch und fesselnd wie sein Soul“. Das Album sei „voller Leben, Erfindungsreichtum und purem Rock-’n’-Roll-Donner“, die „wilden Basslinien und der heiße, tanzbare Mix“ erinnerten an Sly Stone. Einige von Prince’ Effekten seien „einzigartig beeindruckend“, wie beispielsweise die „unheimlichen, atonalen Synthesizer-Effekte“ am Ende von The Beautiful Ones sowie die Rückwärtsbotschaft „im offen gesagt anzüglichen“ Darling Nikki. Zudem gehöre sein Gesang „weiterhin zu den abenteuerlichsten und versiertesten der aktuellen [1984]“ Musikszene. Prince mache „auch wunderbare Sachen mit Streicherklängen“, und seine Begleitband The Revolution „brennt durchweg“. Jeder, „der auf große Schöpfer“ stehe, solle Purple Rain besitzen, meinte Loder.[42][80]
Simon Price von The Guardian bewertete 37 Prince-Alben und setzte Purple Rain auf Platz 3. Er gab mit fünf Sternen die Höchstanzahl und beschrieb das Album als ein „prägnantes Vorzeigeobjekt von Prince, von Instant über experimentell bis episch“. Purple Rain sei „Super-Pop in Perfektion“.[76]
Sassan Niasseri von der deutschen Ausgabe des Rolling Stone gab vier von fünf Sternen. Zwar sei Purple Rain Prince’ kommerziell erfolgreichstes Album und gelte als „Meisterwerk“, aber es sei „nicht komplett gelungen“; mit den letzten drei Albumtracks I Would Die 4 U, Baby I’m a Star und dem Titelsong habe er seine „bis dahin gewöhnlichsten, im schlechten Sinne freundlichsten Stücke“ veröffentlicht. Genannte Songs besäßen „nichts von dem Sex“, mit dem Prince seit den frühen 1980er Jahren „nach vorne geprescht war“, und „sie klingen dem Konkurrenten Michael Jackson ähnlicher“, als ihm „lieb gewesen sein dürfte“, mutmaßte Niasseri. Die „bedeutenden Momente“ des Albums „befinden sich weiter vorne“ und machten Purple Rain „zumindest zu Prince’ bester Platte im Rock-Genre“. Das Stück The Beautiful Ones sei ein „Hörbeispiel für eines der irrsten Kontrollverluste, die ein Künstler je auf Tonspur zugelassen“ habe; Prince steigere „sich in einen Eifersuchtsanfall hinein, an dessen Ende er vor Verlangen nur noch kreischen“ könne – sein „dramatischstes“ und „bis heute auch schönstes Lied“, meinte Niasseri. Doch der „auffälligste unter den neun [Songs] ist natürlich“ im Stück When Doves Cry zu finden, das ohne Bass auskomme und tanzbar sei. Aber Prince’ „echte Blütezeit“ sei erst nach Purple Rain gekommen und zwar mit Alben wie Around the World in a Day (1985), Parade (1986), Camille (1987, aber unveröffentlicht), Sign “☮” the Times (1987), Black Album (1987 / 1994) und Lovesexy (1988). In dieser Zeit zwischen 1985 und 1988 sei Prince „unschlagbar“ gewesen.[79]
Die beiden Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland vom Musikexpress verteilten viereinhalb von sechs Sternen. Zwar sei Purple Rain „eines der Alben der 80er [sic] schlechthin, aber auch ein nicht ganz unproblematisches“. Der Titelsong sei, „sind wir ehrlich, einfach too much“, und mit Let’s Go Crazy gehe es „stramm in Richtung Rockoper“. Doch „dem gegenüber“ stünden „Geistesblitze“ wie „das schrille“ Darling Nikki oder When Doves Cry.[77]
Musikjournalist Robert Christgau gab auf einer Skala von „A+“ bis „F“ die Note „A−“ und beschrieb die „Botschaften“ im Album als „die gleichen wie früher“, sie hätten aber „an Kraft verloren“; beispielsweise könne Let’s Go Crazy nicht an die „unwiderstehlichere Tanzstunde für den Rand der Apokalypse“ wie im Song 1999 (1982) heranreichen. Zudem seien die beiden Stücke Head (1980) von Dirty Mind und Jack U Off (1981) von Controversy „anzüglicher als das erdige“ Darling Nikki. Prince möge zwar „an Reife gewonnen haben“, aber „wie viele Erwachsene vor ihm“ sei er „ein wenig blockiert, wenn er daraus Rebellen-Rock“ mache, meinte Christgau.[81]
David Browne von der Entertainment Weekly gab auf der Skala den Buchstaben „B“ und schrieb, „labberige ‘Rock’-Arrangements und der schwülstige Titelsong“ trübten „das Bild, auch wenn einige Perlen“, wie Take Me with U und When Doves Cry glänzten.[82]
Die Los Angeles Times verteilte zwar keine Note, vertrat aber eine ähnliche Meinung wie Robert Christgau. Prince’ „hochkarätige Texte und sexuelle Prahlerei“ würden auf dem Album „nun von konventionellerer Sprache abgelöst“. Es scheine, dass seine Musik „etwas von ihrem experimentellen Charakter verloren“ habe.[83]
Chartplatzierungen
Purple Rain belegte 24 Wochen ununterbrochen Platz 1 der US-Albumcharts. Die Höchstplatzierung im Vereinigten Königreich erreichte das Album im Mai 2016 nach Prince’ Tod, im Jahr 1984 erzielte es Platz sieben.
|
|
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[94] (Jahr, Titel, , Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1984 | When Doves Cry | DE16 (18 Wo.)DE | AT19 (2 Wo.)AT | CH17 (9 Wo.)CH | UK4 Platin (15 Wo.)UK | US1 (5) Platin (21 Wo.)US |
US: 21. August 1984: Platin (2.000.000+)[95] UK: 12. Mai 2023: Platin (600.000+) |
Let’s Go Crazy | — | — | — | UK7 Silber (10 Wo.)UK | US1 (2) Gold (19 Wo.)US | ||
Purple Rain | DE5 (16 Wo.)DE | AT4 (12 Wo.)AT | CH5 (11 Wo.)CH | UK8 ×2 (16 Wo.)UK | US2 Gold (16 Wo.)US |
US: 5. Dezember 1984: Gold (1.000.000+)[98] UK: 24. Februar 2023: Doppel-Platin (1.200.000+) | |
I Would Die 4 U | — | — | — | UK58 (8 Wo.)UK | US8 (15 Wo.)US | ||
1985 | Take Me with U | DEn.v.DE | ATn.v.AT | CHn.v.CH | UKn.v.UK | US25 (12 Wo.)US | |
2016 | Purple Rain | DE13 (1 Wo.)DE | AT7 (2 Wo.)AT | CH4 (3 Wo.)CH | UK6 (3 Wo.)UK | US4 (2 Wo.)US |
Wiedereinstieg postum am 22. April 2016 |
When Doves Cry | DE49 (1 Wo.)DE | AT59 (1 Wo.)AT | CH34 (1 Wo.)CH | UK26 (1 Wo.)UK | US8 (2 Wo.)US |
Wiedereinstieg postum am 29. April 2016 | |
Let’s Go Crazy | — | — | — | — | US25 (2 Wo.)US |
Wiedereinstieg postum am 7. Mai 2016 | |
I Would Die 4 U | — | — | — | — | US39 (1 Wo.)US |
Wiedereinstieg postum am 14. Mai 2016 |
Auszeichnungen für Musikverkäufe
Seit 1984 wurde Purple Rain weltweit ungefähr 25 Millionen Mal verkauft[46][99] und international mehrfach mit Gold- oder Platinstatus ausgezeichnet:
Land/Region | Auszeichnungen für Musikverkäufe (Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe) | Verkäufe |
---|---|---|
Australien (ARIA) | 3× Platin | 210.000 |
Dänemark (IFPI) | Gold | 10.000 |
Deutschland (BVMI) | 3× Gold | 750.000 |
Frankreich (SNEP) | Platin | 300.000 |
Kanada (MC) | 6× Platin | 600.000 |
Neuseeland (RMNZ) | 5× Platin | 75.000 |
Niederlande (NVPI) | Platin | 70.000 |
Österreich (IFPI) | Gold | 25.000 |
Schweiz (IFPI) | Platin | 50.000 |
Spanien (Promusicae) | Platin | 100.000 |
Vereinigte Staaten (RIAA) | 13× Platin | 13.000.000 |
Vereinigtes Königreich (BPI) | 2× Platin | 600.000 |
Insgesamt | 3× Gold 24× Platin 1× Diamant | 15.790.000 |
Hauptartikel: Prince/Auszeichnungen für Musikverkäufe
Auszeichnungen
Prince wurde für die Purple Rain-Ära mit folgenden Preisen geehrt:
American Music Awards
1985 wurde er bei den American Music Awards mehrfach ausgezeichnet und bekam folgende Preise:
- Favorisiertes Pop-/Rock-Album (Favorite Pop/Rock Album)[100]
- Favorisiertes Soul-/R&B-Album (Favorite Soul/R&B Album)[100]
- Favorisierte Soul-/R&B-Single (Favorite Soul/R&B Single): When Doves Cry[100]
Zudem wurde das Album am 20. November 2016 in der Kategorie als „Bester Soundtrack“ (Top Soundtrack) ausgezeichnet[101] – diesen Preis erhielt Prince allerdings postum, da er im April 2016 gestorben war.
BRIT Awards
1985 bekam er bei den BRIT Awards den Preis als „Bester internationaler Solokünstler“ (Best International Solo Artist).[102] Außerdem bekam Purple Rain den Preis in der Kategorie „Bester Soundtrack“ (Best Soundtrack / Cast Recording).[100]
Grammy Awards
1985 erhielt Prince bei den Grammy Awards folgende Preise:
- Bestes Album mit Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial (Best Album of Original Score written for a Motion Picture or a Television Special)[103]
- Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang – Rock (Best Rock Performance by a Duo or a Group with Vocal): Purple Rain (Single)[103]
Grammy Hall of Fame
2011 wurde das Album in die Grammy Hall of Fame aufgenommen.[104]
National Recording Registry
2011 nahm die National Recording Registry das Album in ihr Verzeichnis für Tondokumente, die als besonders erhaltenswert gelten, auf.
Oscar
1985 bekam Prince einen Oscar für das Album in der Kategorie „Beste Filmmusik“ (Best Original Song Score).[105]
Rolling Stone
2020 erstellte das US-Musikmagazin Rolling Stone eine Liste von Die 500 besten Alben aller Zeiten, unter denen sie Purple Rain auf Platz 8 setzte.[106] 2021 wählte die gleiche Zeitschrift die Songs Purple Rain auf Platz 18 und When Doves Cry auf Platz 37 von Die 500 besten Songs aller Zeiten.[107] 2024 wurde das Album vom Rolling Stone auf Platz 1 der The 101 Greatest Soundtracks of All Time gewählt.[108]
World Soundtrack Award
2004 bekam Prince einen Sonderpreis (Special Award) für das Album.[109]
Literatur
- Alan Light: Let’s Go Crazy: Prince and the Making of Purple Rain. Atria Books, New York 2014, ISBN 978-1-4767-7672-9.
- Alex Hahn: Besessen – Das turbulente Leben von Prince. Hannibal Verlag, Höfen 2016, ISBN 978-3-85445-610-0.
- Ben Greenman: Dig If You Will the Picture – Funk, Sex and God in the Music of Prince. Faber & Faber Ltd, London 2017, ISBN 978-0-571-33326-4.
- Dave Hill: Prince – A Pop Life. Droemer Knaur, München 1989, ISBN 3-426-04036-0.
- Duane Tudahl: Prince and the Purple Rain Era Studio Sessions 1983 and 1984 (Expanded Edition). Rowman & Littlefield, London 2018, ISBN 978-1-5381-1462-9.
- Duane Tudahl: Prince and the Parade & Sign o’ the Times Era Studio Sessions 1985 and 1986. Rowman & Littlefield Publishers, 2021, ISBN 978-1-5381-4451-0.
- Jake Brown: Prince in the Studio (1975–1995). Colossus Books, Phoenix 2010, ISBN 978-0-9790976-6-9.
- Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
- Jon Ewing: Prince – CD Books. Carlton Books, Rastatt 1994, ISBN 3-8118-3986-1.
- Jürgen Seibold: Prince. Verlagsunion Erich Pabel-Arthur Moewig, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-3078-3.
- Per Nilsen: DanceMusicSexRomance – Prince: The First Decade. Firefly Publishing, London 1999, ISBN 0-946719-23-3.
- Roland Mischke: Vom Nobody zum Pop-Prinzen. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-61157-8.
- Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.
Weblinks
- Princevault. Informationen zum Album Purple Rain
Einzelnachweise
- ↑ Begleitheft der CD Purple Rain von Prince and The Revolution, Warner Bros. Records, 1984
- ↑ Nilsen (1999), S. 279–280.
- ↑ Nilsen (1999), S. 280.
- ↑ Tudahl (2018), S. 85–86.
- ↑ Tudahl (2018), S. 95.
- ↑ a b Tudahl (2018), S. 96.
- ↑ Tudahl (2018), S. 104.
- ↑ Tudahl (2018), S. 115.
- ↑ Tudahl (2018), S. 119.
- ↑ Tudahl (2018), S. 125.
- ↑ Tudahl (2018), S. 128.
- ↑ Tudahl (2018), S. 133.
- ↑ Tudahl (2018), S. 135 u. S. 179.
- ↑ Tudahl (2018), S. 135.
- ↑ Tudahl (2018), S. 139.
- ↑ Greenman (2017), S. 219.
- ↑ Tudahl (2018), S. 143.
- ↑ Tudahl (2018), S. 147.
- ↑ Tudahl (2018), S. 151.
- ↑ Tudahl (2018), S. 164–167.
- ↑ Tudahl (2018), S. 175.
- ↑ Tudahl (2018), S. 174.
- ↑ Tudahl (2018), S. 176.
- ↑ Tudahl (2018), S. 187.
- ↑ Tudahl (2018), S. 188.
- ↑ Tudahl (2018), S. 195.
- ↑ Tudahl (2018), S. 241.
- ↑ Tudahl (2018), S. 247.
- ↑ Tudahl (2018), S. 248.
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Artist(s)
Veröffentlichungen von Prince die im OTRS erhältlich sind/waren:
One Nite Alone… Live! ¦ One Nite Alone… ¦ The Rainbow Children ¦ Rave In2 The Joy Fantastic ¦ Rave Un2 The Joy Fantastic ¦ Planet Earth ¦ Sign "O" The Times ¦ Welcome 2 America ¦ OST Purple Rain ¦ Piano & A Microphone 1983 ¦ Live ¦ The Gold Experience ¦ Come ¦ The Truth ¦ OST Batman™ ¦ OST Graffiti Bridge ¦ Lovesexy ¦ Diamonds And Pearls
Prince auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Prince Rogers Nelson (* 7. Juni 1958 in Minneapolis, Minnesota; † 21. April 2016 in Chanhassen, Minnesota) war ein US-amerikanischer Sänger, Komponist, Songwriter, Multiinstrumentalist, Musikproduzent und Schauspieler.
Er war ab 1978 im Musikgeschäft tätig. Vor allem in den 1980er Jahren beeinflusste er die internationale Musikszene, indem er unterschiedliche Musikgenres miteinander kombinierte. Die stilistische Bandbreite seiner Musik reichte von Contemporary R&B, Funk, Soul, Pop und Rock über Blues bis hin zum Jazz. Seine Liedtexte schrieb Prince selbst, zudem komponierte, arrangierte und produzierte er seine Songs. Außerdem spielte er Instrumente wie Gitarre, E-Bass, Klavier, Keyboard und Schlagzeug. Bei den meisten seiner Studioaufnahmen spielte er alle Instrumente selbst.
Den internationalen Durchbruch schaffte Prince im Jahr 1984 mit der Single und dem Album Purple Rain zum gleichnamigen Film, in dem er auch die Hauptrolle spielt. Zu Lebzeiten wurden weltweit mehr als 100 Millionen seiner Tonträger verkauft und er gewann sieben Grammy Awards, 1985 einen Oscar sowie 2007 einen Golden Globe Award. 2004 wurde er in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
In den 1990er Jahren verfocht Prince entschieden die Rechte an seinem geistigen Eigentum, was er unter anderem durch seinen Widerstand gegen Schallplattenfirmen zeigte. Aufgrund von Differenzen mit seiner damaligen Plattenfirma Warner Bros. Records legte er von 1993 bis 2000 seinen Künstlernamen ab. In dieser Zeit trug er statt eines aussprechbaren Namens ein Symbol als Pseudonym und wurde häufig als The Artist Formerly Known As Prince („Der Künstler, der früher als Prince bekannt war“) oder kurz TAFKAP bezeichnet. Nach dem Vertragsende mit Warner nannte sich der Musiker ab Mai 2000 wieder Prince.
Anfang des 21. Jahrhunderts grenzte er sich zunehmend von der Musikindustrie ab und wählte unkonventionelle Vertriebskanäle für seine Tonträger; einige seiner Alben waren zeitweise nur über das Internet oder als Zeitungsbeilage erhältlich.
Postum würdigten unter anderem Barack Obama, Bono, Bruce Springsteen, Elton John, Madonna, Mark Knopfler, Michael Jordan und Mick Jagger die Karriere von Prince. Seit 2017 werden sämtliche Tonträger-Veröffentlichungen des Musikers offiziell von The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) verwaltet.
Leben
Kindheit und Jugend
Prince Rogers Nelson wurde 1958 in Minneapolis geboren.[1] Benannt wurde er nach dem Bühnennamen „Prince Rogers“ seines Vaters John Louis Nelson (* 29. Juni 1916; † 25. August 2001),[2] der hauptberuflich Angestellter der Firma Honeywell International in Minneapolis war und in seiner Freizeit auf einer lokalen Bühne als Jazz-Pianist mit seiner Band The Prince Rogers Trio auftrat.[3]
Bei einem seiner Auftritte im Jahr 1956 in Minneapolis hatte Nelson die Jazzsängerin Mattie Della Shaw (* 11. November 1933; † 15. Februar 2002)[4] kennengelernt, die schwarze und weiße Vorfahren hatte. Er engagierte sie als Sängerin in seiner Jazz-Band, und am 31. August 1957 heirateten die beiden.[5] Aus erster Ehe mit seiner Frau Vivian (* 1920; † 1973)[6] brachte Nelson drei Töchter und einen Sohn mit. Auch Mattie Shaw hatte bereits einen Sohn (* 1953; † 2019)[7] mit ihrem ersten Ehemann (* 1918; † 1992).[8]
In einem späteren Interview erklärte John L. Nelson, er habe den ersten Sohn in seiner zweiten Ehe Prince genannt, damit dieser das verwirklichen könne, was Nelson sich selbst vorgenommen hatte.[9] Am 18. Mai 1960 bekamen die Nelsons noch eine gemeinsame Tochter.[3][10]
Das Ehepaar lebte mit sieben Kindern aus drei verschiedenen Beziehungen gemeinsam in einem Haus in Minneapolis, bis es sich 1965 räumlich trennte und am 24. September 1968 scheiden ließ.[11] John L. Nelson zog aus, und Prince blieb bei seiner Mutter, die ab 1967 mit Hayward Julius Baker (* 23. September 1915; † 29. Dezember 2010)[12] liiert war und ihn später heiratete.[13] „Ich konnte ihn von Anfang an nicht leiden“, sagte Prince über seinen Stiefvater in einem späteren Interview.[13] Im Oktober 1970 bekamen Mattie Shaw und Baker einen gemeinsamen Sohn,[14] der damit zu den insgesamt sechs Halbgeschwistern von Prince zählt.
Wegen Streitigkeiten mit Baker zog Prince 1970 im Alter von zwölf Jahren zu seinem leiblichen Vater. Doch John L. Nelson verbannte seinen Sohn 1972 aus dem Haus, weil dieser sich mit einem Mädchen getroffen hatte. Fortan wohnte Prince bei seiner Tante, der Schwester von Nelson, bis er schließlich 1973 von Bernadette Anderson (* 1932; † 2003)[15] aufgenommen wurde. Diese war geschieden und hatte ebenfalls sechs Kinder. Ihren Sohn André Simon Anderson (* 1958), der sich später André Cymone nannte, hatte Prince bereits 1965 in der Schule kennengelernt.[16]
Im Juni 1976 bestand Prince seine Abschlussprüfung an der Central Highschool, und im Dezember 1976 bezog er im Alter von 18 Jahren seine erste eigene Wohnung in Minneapolis.[17][18]
Familie
Von August 1985 bis Ende April 1986 war der 160 cm[19] große Sänger Prince mit Susannah Melvoin verlobt und wohnte mit ihr in Chanhassen in Minnesota.[20][21] Ab 1987 war er mit Sheila E. verlobt, die die Beziehung 1988 beendete. Die Partnerschaft und die Verlobung hielt das Paar damals geheim. Erst im September 2014 machte Sheila E. in ihrer Autobiografie beides öffentlich.[22]
Am 8. August 1990 lernte Prince bei seiner Nude-Tour in Mannheim die 15 Jahre jüngere Tänzerin Mayte Garcia kennen.[23] Mit der damals minderjährigen Garcia stand Prince anschließend permanent in Verbindung; er integrierte sie 1992 als Tänzerin und Hintergrundsängerin in seine Begleitband The New Power Generation. Am 14. Februar 1996 heirateten die beiden in Minneapolis, und aus der Ehe stammte ein Sohn, der am 16. Oktober 1996 in Minneapolis geboren wurde. Das Kind war eine Frühgeburt, litt am Pfeiffer-Syndrom Typ 2 mit körperlichen und geistigen Behinderungen und starb nach einer Woche am 23. Oktober 1996.[24][25] Im August 1997 war Garcia erneut schwanger, erlitt aber drei Monate später eine Fehlgeburt.[26]
Im Sommer 1998 trennten sich Prince und Garcia, die nach Marbella in ein Herrenhaus zog, das Prince ihr gekauft hatte. Im Mai 2000 wurde die Ehe geschieden.[27]
Das zweite Mal heiratete Prince am 31. Dezember 2001 auf Hawaii,[28] diesmal die Kanadierin Manuela Testolini (* 19. September 1976), die er 1997 auf seiner damaligen Love-4-One-Another-Charities-Tour kennengelernt hatte, bei der sie als Beraterin arbeitete.[29] Die Ehe blieb kinderlos und am 24. Mai 2006 reichte Testolini die Scheidung ein, die im Oktober 2007 vollzogen wurde.[30]
Von Herbst 2014 bis zu seinem Tod war Prince mit der Sängerin Judith Hill (* 1984) liiert, was Hill erst am 16. Juni 2016 – zwei Monate nach Prince’ Tod – bekanntgab.[31] Meldungen und Berichte, die sein Privatleben betrafen, kommentierte Prince ausgesprochen selten und schirmte es rigoros ab.
Tod
Am Abend des 14. April 2016 beendete Prince sein zweites Konzert an diesem Tag im Fox Theatre in Atlanta in Georgia. Auf dem nächtlichen Heimflug verlor er das Bewusstsein und sein gemieteter Privatjet machte um 01:00 Uhr in Moline in Illinois eine Notlandung,[32] etwa 60 Flugminuten vor der geplanten Ankunft in seiner Heimatstadt Minneapolis. Er hatte eine Überdosis des Schmerzmittels Percocet eingenommen, ein Kombinationspräparat aus Oxycodon – einem starken Opioid – und Paracetamol, worauf ihm Rettungspersonal noch auf dem Flugplatz den Opioidantagonisten Naloxon als Gegenmittel verabreichte.[33] Anschließend wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Er war laut The New York Times seit Jahren medikamentenabhängig[34] und Sheila E. sagte nach Prince’ Tod, als Folge von jahrelangem Tanzen in Highheels habe er an Hüft- und Knieschmerzen gelitten.[35]
Prince verließ das Krankenhaus in Moline am Morgen des 15. April und flog zurück nach Minneapolis.[36] Am 20. April kontaktierte sein Management aufgrund eines „schweren medizinischen Notfalls“ den in Kalifornien ansässigen Arzt Howard Kornfeld, der auf Patienten mit einer Medikamentenabhängigkeit spezialisiert ist. Da Kornfeld verhindert war, flog sein Sohn Andrew, Mitarbeiter und damals Medizinstudent, nach Minneapolis, um Prince am folgenden Tag zu besuchen.[37]
Am 21. April 2016 wurde Prince in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen in einem Fahrstuhl von seinem persönlichen Assistenten und Mitarbeiter Kirk Johnson leblos aufgefunden,[38] worauf Andrew Kornfeld den Rettungsdienst alarmierte. Der Versuch einer Wiederbelebung blieb erfolglos, und Prince wurde um 10:07 Uhr Ortszeit für tot erklärt.[39] Er wurde 57 Jahre alt.
Am nächsten Tag wurde der Leichnam eingeäschert.[40] Prince’ Urne ist als Miniaturmodell seines Paisley Park Studios gestaltet, dekoriert mit dem lilafarbenen Symbol, das er von 1993 bis 2000 als Künstlernamen trug. Die Urne befindet sich im Paisley Park Studio, kann aber nicht mehr offiziell besichtigt werden.[41][42]
Am 2. Juni 2016 veröffentlichten die in Minnesota zuständigen Rechtsmediziner den Obduktionsbericht; als Todesursache wurde eine Überdosis des Schmerzmittels Fentanyl festgestellt, die sich Prince selbst verabreicht hatte. Der Tod des Musikers wird als Unfall bezeichnet.[43] Im August 2016 gaben Ermittler bekannt, bei einer Durchsuchung am 21. April 2016 im Paisley Park Studio Tabletten gefunden zu haben, bei denen es sich laut Aufdruck auf der Medikamentenverpackung um das Schmerzmittel Hydrocodon handelte; tatsächlich enthielten die Tabletten aber das weitaus stärkere Opioid Fentanyl, für das Prince kein Rezept gehabt habe.[33] Ärzte stellten ihm Rezepte nicht unter seinem Realnamen aus, sondern benutzten einen Decknamen, um seine wahre Identität zu verschleiern.[44] Die Beweislage besagt, nichts deute darauf hin, dass Prince wissentlich Fentanyl eingenommen habe. Woher der Musiker die gefälschten Schmerzmittel erhalten habe, konnte nicht geklärt werden.[45]
Zwei Jahre nach Prince’ Tod beendete die Staatsanwaltschaft am 19. April 2018 ihre Ermittlungen ohne Anklage; es seien keine Beweise für ein bösartiges Motiv, eine Straftat, Vorsatz oder Komplott gefunden worden.[45] Nach Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen reichte Prince’ Familie gegen die behandelnden Ärzte des Musikers Klagen ein, die aber alle Ende 2019 von den US-Gerichten abgewiesen wurden.[46]
Nachlass
Da Prince kein Testament verfasst hatte, wurden im Mai 2017 seine leibliche Schwester Tyka Evene Nelson (* 1960) sowie seine damals noch fünf lebenden Halbgeschwister Sharon Louise Nelson (* 1940), Norrine Patricia Nelson (* 1941), John Rodger Nelson (* 13. Januar 1945; † 3. September 2021), Alfred Frank Alonzo Jackson Jr. (* 6. Juli 1953; † 29. August 2019) und Omarr Julius Baker (* 1970) per Gerichtsbeschluss als Erben bestimmt.[47]
Doch über Prince’ Nachlass entstand ein Rechtsstreit, der sowohl den Immobilienbesitz als auch den Wert seines Musikkatalogs sowie Aufnahmen mit unveröffentlichten Tonträgern umfasste. Vor allem die Comerica Bank & Trust, zuständiges Nachlassgericht für den Prince-Nachlass, und die Bundessteuerbehörde der Vereinigten Staaten Internal Revenue Service konnten sich nicht auf eine einheitliche Summe einigen. Dabei wurden die drei jüngeren Geschwister Tyka Nelson, Alfred Jackson und Omarr Baker durch den US-Musikverlag Primary Wave vertreten, da dieser im Sommer 2020 alle oder die meisten Interessen von den dreien aufkaufte und somit einen Anteil von 42 Prozent besitzt.
Die drei älteren Geschwister Sharon Nelson, Norrine Nelson und John Rodger Nelson wurden von Charles F. Spicer Jr, einem gerichtlich bestellten Berater sowie Regisseur und Musikproduzent, und Rechtsanwalt L. Londell McMillan (* 1966) vertreten, der in den 1990er und 2000er Jahren mit Prince zusammenarbeitete und ihn in rechtlichen Fragen beriet.[48]
Im Januar 2022 einigten sich alle Parteien schließlich auf eine Summe von 156,4 Millionen US-Dollar (damals ungefähr 140 Millionen Euro). Eigentlich sollte das Vermögen zwischen Primary Wave und Prince’ drei ältesten Geschwistern oder deren Familien aufgeteilt werden.[49] Doch im Januar 2024 reichten Charles F. Spicer und L. Londell McMillan eine Klage gegen Sharon und Norrine Nelson ein, weil die beiden Prince’ Schwestern auf unzulässige Weise versucht haben, Spicer und McMillan aus dem Prince-Nachlass als Manager zu drängen. Zudem beinhaltet die Klage Sharon Nelsons Bemühungen, ihre Autorität über Prince’ Wohnsitz Paisley Park Studio, der zum Museum umfunktioniert wurde, geltend zu machen, wo sie „(erfolglos) versuchte, das gesamte Personal von Paisley Park durch Personen ihrer Wahl zu ersetzen und die Leitung von Paisley Park zu übernehmen“. Die gesamte Klage bezieht sich aber nur auf einen etwa 50-prozentigen Anteil am Prince-Nachlass, der Anteil von Primary Wave ist nicht in den Rechtsstreit involviert.[50]
Am 5. Juli 2024 wies eine Richterin in Delaware, wo die Klage von Spicer und McMillan eingereicht wurde, die Anträge der Erben ab, die Klage abzuweisen, was einen weiteren Rechtsstreit um den Nachlass von Prince zur Folge haben könnte.[51]
Karriere
Musikalische Anfänge
Als Prince’ Vater John L. Nelson von seiner Familie wegzog, ließ er sein Klavier im Haus zurück. Prince nutzte das, um selbst Klavierspielen zu lernen. Als er ab 1973 in der Familie von André Anderson wohnte, unternahmen die beiden Jugendlichen viel zusammen und lernten Gitarre, E-Bass, Keyboards, Schlagzeug und später auch Synthesizer spielen. Zusammen mit einem Cousin zweiten Grades von Prince gründeten sie ihre erste Band Phoenix. Sie wurde nach einem Album der Band Grand Funk Railroad aus dem Jahr 1972 benannt, und Prince übernahm den Gesang und spielte E-Gitarre, wobei er ein Telecaster-Modell der Marke Hohner bevorzugte. Nachdem Phoenix in Soul Explosion umbenannt worden war, wurde im Jahr 1974 Grand Central Corporation der neue Name der Band. Sie coverte Songs bekannter Interpreten. Das Schlagzeug bei Grand Central Corporation übernahm noch im selben Jahr Morris Day, der später Frontsänger der Band The Time wurde. 1975 wurde Prince von dem Musiker Pepé Willie (* 1948)[52] als Studiomusiker engagiert und nahm mit dessen Band 94 East diverse Songs auf, die aber erst 1986 auf dem Album Minneapolis Genius veröffentlicht wurden.[53]
Im Frühjahr 1976 wurde Grand Central Corporation in Shampayne umbenannt und Prince nahm mit der Band im Studio MoonSound in Minneapolis weitere Songs auf. Dieses Studio gehörte dem gebürtigen Engländer Chris Moon (* 1952),[54] der Gedichte und Texte schrieb, die er vertonen wollte. Prince half ihm dabei und durfte im Gegenzug kostenlos seine eigene Musik im Studio MoonSound aufnehmen. Dadurch konnte er sein Wissen in Tontechnik weiterentwickeln und sich auch als Musiker fortbilden. Die Band Shampayne löste sich in dieser Zeit auf. Chris Moon riet Prince dazu, seinen Nachnamen Nelson abzulegen und unter dem Künstlernamen „Prince“ aufzutreten. Jedoch lehnte Moon ab, Manager von Prince zu werden. Stattdessen kontaktierte er Owen Husney (* 1947), Besitzer einer Werbeagentur in Minneapolis, und spielte ihm Songs von Prince vor. Im Dezember 1976 wurde Husney per Vertrag der erste Manager von Prince, und Anfang April 1977 flogen die beiden nach Kalifornien. Dort hatte Husney Treffen mit Vertretern von diversen Schallplattenunternehmen organisiert, um einen Künstlervertrag für Prince abzuschließen. Am 25. Juni 1977 unterzeichnete Prince bei Warner Bros. Records seinen ersten Schallplattenvertrag, der ihm unter anderem ein Budget von 180.000 US-Dollar für die ersten drei Alben zusicherte.[55] Bei Warner Bros. Records stand Prince bis zum 31. Dezember 1999 unter Vertrag.
Die ersten Schritte im Musikgeschäft (1978–1981)
Das Debütalbum For You erschien im April 1978. Kommerziell erfolgreich war das Album jedoch nicht, es verfehlte den Goldstatus in den USA. Zudem waren die Produktionskosten so hoch, dass das für die ersten drei Alben geplante Budget von 180.000 US-Dollar mit dem ersten bereits fast aufgebraucht war.[56][57]
Im Frühjahr 1979 engagierte Prince die Management-Agentur Bob Cavallo (* 1939) und Joseph Ruffalo, aufgrund ihrer italienischen Herkunft damals auch scherzhaft Spaghetti Inc. genannt. Diese übernahmen zusammen mit Partner Steven Fargnoli (* 1949; † 2001)[58] bis zum 31. Dezember 1988 beratende Funktionen für den Künstler.[59] Sein zweites Album Prince war wesentlich erfolgreicher als sein erstes,[60] doch Prince betrachtete es als ein Zugeständnis an den öffentlichen Musikgeschmack. Er selbst hätte lieber andere musikalische Richtungen eingeschlagen und Neues ausprobiert.[61]
1980 erschien sein drittes Album Dirty Mind, mit dem Prince sich endgültig von dem Image verabschiedete, eventuell der neue Stevie Wonder zu werden.[62] Er trennte sich von seinem Afrolook und legte sich eine Kurzhaarfrisur zu. Außerdem trat er in dieser Zeit oftmals in Tanga und Trenchcoat, kombiniert mit Overknees-Strümpfe und Highheels in der Öffentlichkeit auf. In musikalischer Hinsicht wurde Prince zunehmend experimentierfreudiger und widmete sich Musikrichtungen, die auf seinen ersten beiden Alben nicht vorkamen.
Prince’ Musik enthielt unterschiedliche Stilrichtungen und sprach somit keine eindeutige Zielgruppe an. Sein androgynes Erscheinungsbild und sein außergewöhnlicher Kleidungsstil verliehen ihm frühzeitig das Image eines Exzentrikers. Seine zum Teil sehr anzüglichen Liedtexte und seine Medienscheu ließen ihn zudem geheimnisvoll wirken. In einem seiner seltenen Interviews sagte Prince damals, er sei Fremden gegenüber „wirklich sehr schüchtern“. Von 1982 bis 1990 gab er lediglich fünf Interviews.[63][64]
Der nationale und internationale Durchbruch (1982–1986)
Das im Oktober 1982 veröffentlichte Doppelalbum 1999 spielte zunächst keine große Rolle in den US-Charts, bis der Fernsehsender MTV im Dezember 1982 das Musikvideo zur Single 1999 in seine Rotation aufnahm.[65] Das Album sowie die Singleauskopplungen Little Red Corvette und Delirious wurden 1983 zu Prince’ ersten Top-Ten-Platzierungen in den USA. Damit hatte er den kommerziellen Durchbruch und den Crossover auf nationaler Ebene geschafft.[66]
Doch hinter den Kulissen kam es zu Spannungen zwischen ihm und seinen Bandmitgliedern. Prince ließ sich von einem persönlichen Bodyguard abschirmen.[67] Lediglich bei Liveauftritten war er mit seinen Musikern noch zusammen. Im August 1983 präsentierte Prince schließlich eine neue Begleitband und nannte diese The Revolution.[68]
1984 folgte das kommerziell erfolgreichste Jahr in Prince’ Karriere. Das Album Purple Rain erschien und belegte 24 Wochen ununterbrochen Platz eins der US-Albumcharts.[69] Außerdem gewann es zwei Grammy Awards. Bereits die Vorabsingle When Doves Cry stand fünf Wochen lang auf Platz eins der US-Singlecharts. Die Purple Rain-Tour avancierte zur erfolgreichsten Tournee in Prince’ Karriere; für den Musikfilm Purple Rain erhielt er einen Oscar für die beste Filmmusik. Auch international gelang Prince der kommerzielle Durchbruch. Die Rockballade Purple Rain und das gleichnamige Album erreichten in einer Reihe von Ländern Top-Ten-Platzierungen. Purple Rain ist mit 25 Millionen Tonträgern Prince’ weltweit meistverkauftes Album.[69]
Inzwischen legte Prince bei seinen Auftritten mehr Wert auf Choreografien; eigenwillige Kostümierungen gehörten weiterhin zu seinem Image. Auffallend an Prince’ Bühnen-Outfit in den Jahren 1984 und 1985 waren neben seinen Highheels enge Hosen mit Rüschenhemden und Spitzenmanschetten sowie ein lilafarbener Trenchcoat.
Unmittelbar nach der Preisverleihung der American Music Awards am 28. Januar 1985, bei der Prince in drei Kategorien gewann, trafen sich zahlreiche Musiker, um für das Musikprojekt USA for Africa den Song We Are the World aufzunehmen. Für Prince war eine Textzeile vorgesehen und ihm wurde ein Platz im Studio reserviert, damit er sie direkt neben Michael Jackson einsingen konnte.[70][71] Ohne Angabe von Gründen erschien Prince jedoch nicht und steuerte stattdessen später einen eigenen Song für das Album bei. Damit festigte er seinen Ruf als Egozentriker.
1985 gründete Prince mit finanzieller Beteiligung von Warner Bros. Records das Musiklabel Paisley Park Records.[72] Bei diesem Label erschien im selben Jahr sein Album Around the World in a Day. Es erreichte nicht die Verkaufszahlen von Purple Rain, stand aber dennoch drei Wochen lang auf Platz eins der US-Albumcharts. Ende März 1986 erschien Parade, das letzte Album, das Prince in Zusammenarbeit mit The Revolution aufnahm. Es enthält mit Kiss eine seiner erfolgreichsten Singles.[73] Parade dient als Soundtrack des zweiten Prince-Films Under the Cherry Moon, der allerdings nicht annähernd den Erfolg des Films Purple Rain erreichte. Am 17. Oktober 1986 wurde offiziell die Trennung von The Revolution bekannt gegeben.[74]
Sign “☮” the Times bis zur Namensänderung (1987–1992)
Im März 1987 erschien das Doppelalbum Sign “☮” the Times, das nach Ansicht von Kritikern einen Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Prince darstellt.[75] Warner Bros. Records wollte in dieser Zeit, dass Prince in den USA auf Tournee geht, was dieser aber ablehnte.[76]
Am 11. September 1987 eröffnete Prince das Paisley Park Studio in Chanhassen in Minnesota,[77] ein damals zehn Millionen US-Dollar teurer Gebäudekomplex. Das Anwesen war bis zu seinem Tod sein privater Hauptwohnsitz sowie sein privates Musikstudio und verfügte über diverse Tonstudios sowie Räume für Konzert-, Video- und Filmaufnahmen.[78] Postum kann das Paisley Park Studio gebührenpflichtig offiziell besichtigt werden. Prince’ Halbschwester Sharon Nelson (* 1940) sagte: „Er wollte, dass es ein Museum wird. Alle Gegenstände sind strategisch platziert. Das werden die Fans sehen. Prince hat das genau geplant. Er hatte eine Vision und die hat er umgesetzt.“[79]
Das darauffolgende Album von Prince hätte im Dezember 1987 unter dem Namen Black Album erscheinen sollen. Doch eine Woche vor dem Veröffentlichungstermin sagte Prince die Auslieferung des Albums ab.[80] Zur Begründung sagte er 1990, er habe erkannt, dass man jeden Moment sterben könne und danach beurteilt werde, was man zurückgelassen habe.[81] Das Black Album wurde mit über 250.000 Exemplaren zu einem der meistverkauften Bootlegs der Musikgeschichte,[82] bevor es im November 1994 doch noch offiziell von Warner Bros. Records veröffentlicht wurde.
Trotz guter Kritiken für seine letzten Alben sank 1988 Prince’ Popularität in den USA, und sein kommerzieller Erfolg ging dort zurück. Dagegen wuchs seine Beliebtheit in Europa. Zum ersten Mal verkaufte sich mit Lovesexy ein Prince-Album in Europa besser als in seiner Heimat.[83]
Als im Juni 1989 der Kinofilm Batman anlief, kehrte der nationale kommerzielle Erfolg für Prince zurück. Sein gleichnamiges Album erschien als Soundtrack zum Kinofilm und wurde, wie auch die Single Batdance, Nummer eins der US-Charts.[84] Im darauffolgenden Jahr diente sein Album Graffiti Bridge als Soundtrack seines gleichnamigen Musikfilms, der jedoch zum Misserfolg geriet. Anders als der Batman-Film wurde Graffiti Bridge in den Kinos kaum besucht. Daraufhin entließ Prince Ende 1990 sein damaliges Management. Seither hatte er keinen Manager mehr und wickelte seine Geschäfte in Eigenregie ab.[85]
Ende 1990 gründete Prince seine neue Begleitband The New Power Generation, kurz The NPG genannt. Diese Band, deren Besetzung er im Laufe der Jahre wechselte, unterstützte ihn fortan bei Konzerten und Studioaufnahmen. Dank der Single-Erfolge Gett Off und Cream avancierte sein 13. Album Diamonds and Pearls (1991) zu Prince’ weltweit am zweitbesten verkauften Album nach Purple Rain.[86] Doch ähnlich wie 1983 kam es während der Diamonds-and-Pearls-Tour im Jahr 1992 hinter den Kulissen zu Spannungen zwischen Prince und seinen Musikern. Beispielsweise fuhr die Band gemeinsam in einem Tourbus, während Prince separat mit Bodyguards und Tänzerinnen in einer Limousine fuhr.[87]
Am 31. August 1992 verlängerte Prince seinen laufenden Vertrag bei Warner Bros. Records für sechs weitere Alben bis zum 31. Dezember 1999.[88][89] Alle Informationen über finanzielle Details der Vertragsinhalte sind jedoch Spekulation, da es darüber nur sehr unterschiedliche Angaben gibt, aber keine offiziellen Meldungen. Für die gemessen an Diamonds and Pearls mäßigen Verkaufszahlen des nachfolgenden Albums Love Symbol machte Prince 1992 die Plattenfirma Warner Bros. Records verantwortlich. Er warf ihr vor, sie hätte das Album nicht intensiv genug beworben. Zudem war Prince über die Verkaufsstrategie generell anderer Meinung als die Schallplattenfirma.[90] Diese hatte ihn in der Vergangenheit mehrfach dazu gedrängt, nicht zu viele Alben hintereinander zu veröffentlichen, um den Musikmarkt nicht mit seiner Musik zu übersättigen. Alan Leeds (* 1947), damaliger Geschäftsführer vom Paisley Park Studio, sagte nach Prince’ Tod im Jahr 2016 über den Musiker: „Aber wenn sich etwas nicht nach seinem Willen entwickelte, beschloß er, daß das Management und die Plattenfirma schuld waren, und ignorierte Entscheidungen, die er selbst getroffen hatte.“[91]
Die namenlose Zeit (1993–2000)
Anfang 1993 kam es schließlich zum offenen Konflikt zwischen Prince und Warner Bros. Records. Die Schallplattenfirma verlangte eine Schaffenspause und wollte ein Greatest-Hits-Album von ihm auf den Markt bringen. Prince sah sich daraufhin in seiner künstlerischen Freiheit eingeschränkt.[92] Am 7. Juni 1993, dem 35. Geburtstag des Musikers, gab das Paisley Park Studio per Pressemitteilung bekannt, Prince ändere seinen Künstlernamen in ein unaussprechbares Symbol,[93] das er unter der Bezeichnung „Love Symbol #2“ urheberrechtlich schützen ließ.[94]
In seinem privaten Umfeld störte es Prince nicht, wenn Familienmitglieder und langjährige Freunde ihn weiterhin „Prince“ nannten, aber in der Öffentlichkeit wollte er nicht mehr mit seinem alten Künstlernamen angesprochen werden.[95] In den Massenmedien wurde er nun unter anderem „The Artist Formerly Known As Prince“ – abgekürzt auch „TAFKAP“ – oder einfach „The Artist“ genannt und Prince schrieb sich den Begriff „Slave“ („Sklave“) auf die Wange.[96] Als Begründung erklärte er dazu: „Wenn einem die eigenen Master nicht gehören, gehört man dem Master.“[97] Diese Aussage spielte darauf an, dass Warner Bros. Records zum damaligen Zeitpunkt die Urheberrechte an allen Songs besaß, die Prince in seiner Karriere für sie aufnahm. Er fühle sich „gebeutelt und eingeschränkt“, äußerte Prince 1994 in einem Interview.[98]
In der Folgezeit distanzierte sich Prince zunehmend von dem laufenden Vertrag mit Warner Bros. Records. Er selbst veranstaltete nur noch minimale oder gar keine Werbung mehr für seine von Warner veröffentlichten Alben und Singles. Ab 1993 lieferte Prince vorwiegend älteres und qualitativ schwächeres Songmaterial an die Plattenfirma ab, um den Vertrag zu erfüllen.[99][100] Warner-Anwälte nahmen jedoch davon Abstand, den Künstler deswegen zu verklagen. Eine ähnliche Klage von Geffen Records gegen Neil Young im Jahr 1983 hatte zu einem langwierigen Prozess geführt, und man befürchtete bei Warner Bros. Records mögliche Imageschäden.[101] 1994 beendete Warner Bros. Records die Zusammenarbeit mit Prince’ Label Paisley Park Records, worauf dieser im selben Jahr sein Label NPG Records gründete, das bis heute (2024) existiert.[72] 1995 brüskierte Prince Warner Bros. Records mit der Aussage, er habe 50 neue Songs und arbeite seit geraumer Zeit an einem Album namens Emancipation, was sein erstes Album sein werde, wenn er wieder frei sei.[102] Im Booklet des Albums Chaos and Disorder (1996) war dann folgender Text zu lesen: „Originally intended 4 private use only, this compilation serves as the last original material recorded by O(+> 4 warner brothers records“ („Ursprünglich nur zur privaten Nutzung beabsichtigt, dient diese Zusammenstellung als das letzte Originalmaterial, das O(+> für Warner Brothers Records aufgenommen hat“).
Im Zeitraum von 1994 bis 2000 schloss Prince unter dem Namen des unaussprechbaren Symbols auch Verträge mit verschiedenen anderen Schallplattenfirmen ab, bei denen er – parallel zum bei Warner Bros. Records laufenden Vertrag – mehrere Alben veröffentlichte. In allen Plattenverträgen, die Prince nach seiner letzten Unterschrift bei Warner Bros. Records abschloss, sicherte er sich die Urheberrechte an seinen eigenen Songs. Diejenigen Alben, die Prince als „Symbol“ bei Schallplattenfirmen wie EMI oder Arista Records herausbrachte, vermarktete er sehr intensiv. Anlässlich der Veröffentlichung des Albums Emancipation (1996) war Prince beispielsweise Gesprächsgast in The Oprah Winfrey Show,[103] und im Rahmen der internationalen Werbekampagne von Rave Un2 the Joy Fantastic (1999) trat er als musikalischer Gast in Die Harald Schmidt Show erstmals im deutschen Fernsehen auf.[104]
Am 23. August 1997 traf Prince bei einer Aftershow in Nashville in Tennessee den Bassisten Larry Graham,[105] wonach sich eine Freundschaft zwischen den beiden Musikern entwickelte.[106] Ab 1998 war Graham regelmäßiger Gastmusiker bei Konzerten von Prince und wirkte auch als Studiomusiker bei Prince-Produktionen mit. Graham gehörte damals wie heute (2024) zu den Zeugen Jehovas; Prince trat 2001 ebenfalls dieser Glaubensgemeinschaft bei und blieb Mitglied bis zu seinem Tod.[107]
Im Januar 1998 veröffentlichte Prince das Album Crystal Ball. Nach seinen jahrelangen Differenzen mit Warner Bros. Records grenzte er sich nun zum ersten Mal von der Schallplattenindustrie generell ab: Er vertrieb sein Album ausschließlich im Internet über seine damalige Website. Dort konnte eine limitierte 5-CD-Set-Auflage bestellt werden, die nur bei seinem eigenen Label NPG Records erschien.[108]
Am 31. Dezember 1999 endete der Vertrag mit Warner Bros. Records und am 16. Mai 2000 kündigte The Artist Formerly Known As Prince auf einer Pressekonferenz in New York an, wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen Prince anzunehmen.[109]
Prince und das Internet (2001–2004)
Nach dem Vertragsende mit Warner Bros. Records arbeitete Prince mehr als vier Jahre lang mit keinem Major-Label zusammen. Stattdessen schuf er im Februar 2001 seine Website NPG Music Club.com,[110] auf der man sich damals als lebenslanges Mitglied kostenpflichtig registrieren lassen konnte. Mit Hilfe dieser Website führte Prince von 2001 bis Anfang 2004 seinen Musikvertrieb durch. So konnte er selbst entscheiden, wie viele und welche Songs er wann veröffentlichen wollte, da er nicht mehr von Entscheidungen einer Schallplattenfirma abhängig war. Außerdem konnte er seine Musik schneller zugänglich machen, einige seiner Alben waren ausschließlich als Download zu beziehen.
Für einige Alben schloss Prince auch Verträge mit Independent-Labels ab, die die Alben auf herkömmliche Art und Weise vertrieben. Mitglieder von NPG Music Club.com konnten sich die Alben vier Wochen vor der regulären Veröffentlichung für den freien Verkauf herunterladen oder vorbestellen. Prince bot Mitgliedern noch weitere Optionen an; beispielsweise konnten diese sich die besten Plätze für die One-Nite-Alone-Tour (2002) über die Website reservieren lassen und hatten Zutritt zu Soundchecks, die Prince gewöhnlich vor jedem Konzert gab.[111]
Prince wurde mit dem Webby Lifetime Achievement Award geehrt, wobei sein Gebrauch des Internets gewürdigt wurde.[112] Einerseits hatte er als erster in der Musikbranche bereits etablierter Künstler ein Album – Crystal Ball im Jahr 1998 – exklusiv über das Internet verkauft, andererseits hatte er mit NPG Music Club.com im Jahr 2001 eine damals neuartige Kontakt- und Vertriebsplattform geschaffen. NPG Music Club.com, die nicht nur als offizielle Website diente, sondern mit seinen umfangreichen Informations-, Chat- und Downloadmöglichkeiten eine beliebte Fanplattform war, schloss Prince im Juli 2006.[113]
Das Comeback (2004–2007)
Prince’ Bekanntheitsgrad war über die Jahre gesunken und in den internationalen Hitparaden war er kaum noch vertreten, als ihm 2004 ein Comeback gelang. Bei der Grammy-Verleihung im Februar 2004 trat er gemeinsam mit Beyoncé auf und sang mit ihr im Duett seinen Hit Purple Rain. Die Grammy-Verleihung wurde in diversen Ländern im Fernsehen übertragen, so dass er international wieder ins Gespräch kam. Im März 2004 wurde er überdies in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und spielte bei dieser Gelegenheit ein virtuoses Gitarrensolo zu dem Beatles-Song While My Guitar Gently Weeps, womit er weitere Aufmerksamkeit erregte.[114]
Im April 2004 veröffentlichte er sein Album Musicology. Nach fünf Jahren erschien damit wieder ein Album, das auf konventionellem Weg mit Unterstützung eines Major-Labels, Columbia Records, weltweit vermarktet wurde. Musicology erreichte in den USA Doppelplatinstatus[115] und wurde mit zwei Grammys ausgezeichnet. Die Musicology-Tour war die weltweit erfolgreichste Tour des Jahres 2004.[116]
2006 veröffentlichte er bei Universal das Album 3121, das gute Kritiken bekam.[117] Es wurde nach Purple Rain (1984), Around the World in a Day (1985) und Batman (1989) seine vierte und zu Lebzeiten letzte Nummer eins in der US-amerikanischen Albumhitparade.
Anfang Februar 2007 hatte Prince einen Live-Auftritt in der Halbzeitpause des Super Bowl XLI in Miami, was seine wiedererlangte nationale Popularität widerspiegelte. Der Auftritt wurde von ungefähr 140 Millionen US-amerikanischen Fernsehzuschauern verfolgt.[118] Auch international war er wieder erfolgreich; beispielsweise waren die Karten für seinen Auftritt beim Montreux Jazz Festival im Juli 2007 innerhalb von zehn Minuten ausverkauft.[119]
Abgrenzung von der Musikindustrie (2007–2013)
Trotz des wiedererlangten Erfolgs wollte Prince sich weiterhin keiner Schallplattenfirma unterordnen. Das Ende Juli 2007 von Sony Music veröffentlichte Album Planet Earth erhielten Leser der britischen Sonntagszeitung The Mail on Sunday bereits am 15. Juli 2007 als Gratisbeilage, denn Prince hatte einen eigenen Vertrag mit dieser Zeitung abgeschlossen. Sony BMG Music England betrachtete das als Affront und brachte daraufhin das Album Planet Earth in Großbritannien nicht heraus.[120]
Ein Jahr später veröffentlichte Prince das Coffee Table Book 21 Nights. Der 256-seitige Fotoband dokumentiert Prince’ Aufenthalt in London während seiner Konzertreihe von August bis September 2007. Zusätzlich enthält das Buch die CD Indigo Nights, ein Zusammenschnitt verschiedener Aftershows im Musikclub indigO2, die Prince nach den regulären Londoner Konzerten gab. Indigo Nights erschien ausschließlich als Buchbeilage und gelangte nicht in den freien CD-Verkauf.
Im März 2009 erschienen die beiden Alben Lotusflow3r und MPLSound, die nur über Prince’ damaliger Website und über die US-amerikanischen Handelskette Target Corporation käuflich zu erwerben waren, mit der er einen Vertrag abgeschlossen hatte. Damit ging Prince wiederum Schallplattenfirmen aus dem Weg und organisierte seinen CD-Verkauf über alternative Kanäle. Er betrieb in den USA aufwändige Werbung für die Alben und trat in diversen Fernsehsendungen auf. Außerhalb der USA waren die Alben damals nur als Import erhältlich.
Prince’ im Juli 2010 veröffentlichtes Album 20Ten wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausschließlich als Beilage der Augustausgabe des Musikmagazins Rolling Stone verkauft. Auch in anderen Ländern Europas war die CD nur als Beilage einer Zeitung erhältlich.[121] Damit grenzte sich Prince erneut von der Musikindustrie ab und vertrieb ein Album auf ähnliche Art und Weise wie bereits im Jahr 2007. Nach zehn Jahren gab er wieder einer britischen Zeitung ein Interview. Gegenüber der Tageszeitung Daily Mirror vertrat er die Meinung, das Internet sei „vollständig vorbei“. Es werde keine Downloads seiner neuen Songs geben, weil er die Akzeptanz des Bezahlsystems bezweifle. Er glaube jedoch, neue Wege zu finden, seine Musik zu verbreiten.[122]
Zwar unterzeichnete Prince im Oktober 2011 einen Vertrag bei dem Schweizer Independent-Label Purple Music, sagte aber im September 2012, ein neues Album wolle er zurzeit nicht aufnehmen: „Wir befinden uns wieder auf einem Single-Markt. Es scheint mir verrückt, da mit einem neuen Album reinzukommen.“[123]
Im Dezember 2012 gründete Prince eine neue Begleitband mit Namen 3rdEyeGirl. Diese Band bestand aus den drei Musikerinnen Donna Grantis an der E-Gitarre, Hannah Ford am Schlagzeug sowie Ida Kristine Nielsen am E-Bass.
Letzte Schaffensphase (2014–2016)
Da am 31. März 2014 der für Prince seit dem Jahr 2005 bestehende Schallplattenvertrag bei dem Major-Label Universal endete, unterschrieb er im April einen neuen Vertrag bei Warner Bros. Records über eine Dauer von zwölf Monaten und kehrte zu dem Label zurück. Nach Angaben des Unternehmens besaß er nun sämtliche Rechte an Songs, die er für Warner aufgenommen hatte. Zu finanziellen Details der Vertragsinhalte wurde nichts bekannt gegeben.[124] Ende September 2014 brachte Prince bei Warner Bros. Records mit Art Official Age und Plectrumelectrum zwei Studioalben heraus. Ferner löschte er Ende November seine Benutzerkonten bei Facebook, Instagram und YouTube.[125] Eine offizielle Begründung dafür gab Prince nicht.
Im Dezember 2015 veröffentlichte Prince sein 39. Studioalbum mit Namen HITnRUN Phase Two, das somit sein letztes zu Lebzeiten erschienenes Album ist. HITnRUN Phase Two wurde über sein eigenes Musiklabel NPG Records vertrieben.
Am Abend des 16. April 2016 trat Prince das letzte Mal in der Öffentlichkeit auf; er spielte im Rahmen einer „Dance-Party“ in seinem Paisley Park Studio zwei Songs am Klavier und kündigte ein neues Livealbum mit Namen Piano & A Microphone an.[126]
The Prince Estate (seit 2017)
Seit 2017 werden alle Tonträger-Veröffentlichungen von Prince von The Prince Estate (Der Prince-Nachlass) offiziell verwaltet. Kurator von The Prince Estate ist seit 2018 unter anderem der „Senior Researcher and Archivist“ Duane Tudahl, der vor allem „einen großen Teil der Musik“ verwaltet.[127]
Ende Juni 2018 gab The Prince Estate bekannt, dass das Major-Label Sony Music Entertainment die Vertriebsrechte für 35 zuvor veröffentlichte Prince-Alben erworben hat. Der Vertrag bestimmte zwei Phasen: Ab Vertragsabschluss konnte Sony 23 Alben veröffentlichen, die Prince zwischen 1995 und 2010 herausgebracht hatte, inklusive in dieser Zeit veröffentlichte Singles, B-Seiten, Remixe, Non-Album-Tracks, Liveaufnahmen und Musikvideos. Die zweite Phase begann ab 2021 und umfasst zwölf weitere Prince-Alben aus den Jahren 1978 bis 1996 sowie Songs der Jahre 2014 bis 2015.[128][129] Die Kaufsumme wurde nicht bekanntgegeben. Bis 2021 besaß Warner Bros. Records die Vertriebsrechte an Prince-Songs von 1978 bis 1994 und von 2014 bis 2015.
2019 sagte Michael Howe, damaliger Kurator von The Prince Estate, es sei „Detektivarbeit“, das Prince-Archiv zu katalogisieren, weil viele Aufnahmen unbeschriftet seien. Zudem sei die Menge an Musik, die Prince produziert und dann verworfen habe, „gewaltig“. Das Archiv sei mittlerweile vom Paisley Park Studio in Minneapolis „an einen geheimen und sicheren Ort in Hollywood“ gebracht worden, wo es „sehr gut bewacht“ werde; man könne es „eine Festung“ nennen. Über jede Prince-Veröffentlichung entscheiden Prince’ Erben in Kooperation mit The Prince Estate, sagte er weiter. Viele Tonbänder seien jedoch in keinem guten Zustand, da diese „seit Jahrzehnten Staub angesetzt haben“. Aber „unrettbar“ sei bislang nichts gewesen. Howe wisse, dass Prince einige Male gesagt habe, ihm sei bewusst, dass der Inhalt seines Archivs postum veröffentlicht würde. Es wäre genug Material vorhanden, um „viele, viele, viele Jahre lang Prince-Alben“ zu veröffentlichen. Doch die Rechtslage sei nicht einfach, weil verschiedene Plattenfirmen und Musiker beteiligt seien.[130]
Im Oktober 2023 brachte The Prince Estate das Siebenfach-Album Diamonds and Pearls Deluxe heraus, das unter anderem zuvor unveröffentlichte Songs aus den Jahren 1990 bis 1992 enthält. Das Originalalbum Diamonds and Pearls hatte Prince im Oktober 1991 veröffentlicht.
Musik
Bereits seit Prince’ Debütalbum For You im Jahr 1978 ist der Satz „Produced, Arranged, Composed and Performed by Prince“ („Produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen von Prince“) auf den von ihm veröffentlichten Tonträgern zu finden,[131] es kann fast als sein Markenzeichen gelten.[132] Prince verfasste alle Liedtexte und Melodien seiner Songs, er spielte auch viele Musikinstrumente auf seinen Studioalben selbst ein. Die Begleitmusiker, die ihn bei den Aufnahmen seiner Studioalben unterstützten, spielten lediglich bei einzelnen Songs Instrumente wie Bass, Schlagzeug oder Gitarre. Regelmäßige Gastmusiker bei Prince’ Studioalben waren seit den 1980er Jahren Clare Fischer und Sheila E., seit den 1990er Jahren Candy Dulfer, Larry Graham und Maceo Parker sowie seit 2002 Posaunist Greg Boyer. Ferner arbeitete Prince 2003 mit der Violinistin Vanessa-Mae und 2007 mit den ehemaligen The-Revolution-Mitgliedern Wendy Melvoin und Lisa Coleman zusammen.
Musikalischer Stil
Das typische Merkmal des musikalischen Werks von Prince ist seine stilistische Vielfalt. Erstens bewegte er sich in seiner Karriere auf ganz unterschiedlichem musikalischem Terrain, zweitens verknüpfte er in seinen Alben und Songs wiederholt verschiedene Musikstile miteinander. Er kann daher nicht ausschließlich einem bestimmten Musikgenre zugeordnet werden.
Seine musikalische Entwicklung begann in den 1970er Jahren. Als Jugendlicher spielte er mit seinen damaligen Bands Songs nach, etwa von Interpreten wie Earth, Wind and Fire, Grand Funk Railroad, James Brown, Jimi Hendrix, Parliament, Sly & the Family Stone und Stevie Wonder. Außerdem wurde Prince von Carlos Santana und Joni Mitchell beeinflusst.[133]
Auf seinen ersten beiden Alben For You (1978) und Prince (1979) dominieren Contemporary R&B sowie Funk, Rock und Pop mit Disco-Einflüssen. In den 1980er Jahren erweiterte er sein musikalisches Spektrum und wurde zunehmend einfallsreicher bei der Kombination unterschiedlicher Musikstile. Songs aus dem New-Wave-, Rockabilly- und Rock-’n’-Roll-Genre kamen auf den Alben Dirty Mind (1980) und Controversy (1981) hinzu. 1999 (1982) und Purple Rain (1984) sind zudem von Electro Funk und Elektronischer Tanzmusik geprägt. Auf Around the World in a Day (1985) entdeckte Prince die Hippie-Ära und kreierte ein Album aus Psychedelic Soul, Psychedelic Rock und R&B-Songs.[134]
Auffällig in dieser Zeit war, dass er zunächst auf für R&B-Musik typische Standardinstrumente wie Bläser verzichtete. An Stelle von Saxophon und Trompeten benutzte er Synthesizer.[135] Erst bei seinem Album Parade (1986) setzte er – teilweise in Zusammenarbeit mit dem Arrangeur Clare Fischer – auch Blas- und Streichinstrumente ein. Gleichzeitig kamen erste Jazz-Einflüsse in seiner Musik vor.[136] Die stilistische Bandbreite seines Albums Sign “☮” the Times (1987) reicht von Gospel- und Soulballaden über R&B und Funk bis hin zum Rock. Auf dem Album Batman (1989) verwendete er erstmals in einigen seiner Songs Samples, die aus Filmzitaten des Batman-Films stammen.[137]
1981 setzte Prince zum ersten Mal den Linn LM-1 als Drumcomputer ein und benutzte dieses für die Aufnahmen einiger seiner Songs bis einschließlich 1987. Zuvor und in den darauffolgenden Jahren spielte er die Beats üblicherweise per Schlagzeug ein.[138] Erst auf den Alben Rave Un2 the Joy Fantastic (1999) und 20Ten (2010) benutze Prince wieder den für die 1980er Jahre typischen Linn LM-1 für Aufnahmen einiger seiner Songs.[139] Ein weiteres typisches Merkmal seiner Studioalben sind gitarrenlastige Songs, weswegen Prince gelegentlich mit Jimi Hendrix verglichen wurde, wobei Prince selbst die Meinung vertrat, ähnlich wie Carlos Santana zu klingen.[140][141] 1983 beauftragte Prince die US-Gitarrenfirma Knut-Koupee Enterprises mit dem Bau seiner „Cloud“-E-Gitarre, deren Form an die einer Wolke angelehnt ist und von David Rusan entworfen wurde.[142] In den 1990er Jahren spielte er auch ein von David Auerswald entworfenes „Symbol“-Modell,[143] das später von Schecter hergestellt wurde.[144]
In den 1980er Jahren galt Prince als rebellischer Pionier, der sich nicht scheute, unterschiedliche Musikstile gepaart mit teilweise sehr anzüglichen Texten miteinander zu verknüpfen. Doch diesen Ruf verlor er in den 1990er Jahren allmählich. In seinen Alben Diamonds and Pearls (1991) und Love Symbol (1992) widmete er sich unter anderem Musikrichtungen wie Hip-Hop und Rap,[145][146] die damals zunehmend die internationale Musikszene beeinflussten. Prince folgte zum ersten Mal Trends, nachdem er vorher selbst welche gesetzt hatte. Kritiker warfen ihm in den 1990er Jahren schwindende Kreativität vor. Das von akustischen Gitarren dominierte Unplugged-Album The Truth (1998) wurde kaum beachtet,[147] da es nur über seine damaligen Websites erschien. Das Gleiche galt für das Album Crystal Ball (1998), auf dem unter anderem Songs aus dem Blues- und Reggae-Genre zu finden sind.[148]
Anfang des 21. Jahrhunderts waren Prince’ Alben von Jazz-Einflüssen geprägt. Dazu zählt The Rainbow Children (2001) genauso wie 2003 die instrumentalen Fusion-Alben C-Note, N.E.W.S und Xpectation.[149][150] Das Album One Nite Alone (2002) ist erneut ein Akustikalbum, auf dem Prince diesmal alle Songs auf dem Klavier spielt.[151]
Seit seinem Album Musicology aus dem Jahr 2004 knüpfte Prince wieder an die Mischung aus Musikstilen an, die ihn in den 1980er Jahren bekannt und erfolgreich gemacht hatte; R&B-, Funk-, Soul-, Pop- und Rock-Elemente, unterstützt von Blas- und Streichinstrumenten, waren auf den folgenden Alben vertreten.
Liedtexte
Prince’ Liedtexte handeln meist von Liebe, zwischenmenschlichen Beziehungen oder Sexualität. Aber auch politische und gesellschaftskritische Themen sowie religiöse und spirituelle Inhalte kommen in seinen Texten vor.
In den 1970er, 1980er und 1990er Jahren widmete sich Prince in seinen Liedtexten unter anderem verschiedenen Facetten der Sexualität. 1979 singt er beispielsweise im Song Bambi von lesbischer Liebe,[152] und die Liedtexte des Albums Dirty Mind (1980) galten seinerzeit als obszön. Ob es dabei um Geschlechtsverkehr, Anspielungen auf Oralverkehr oder um Inzest ging – Prince provozierte auf ganzer Ebene.[153] In seinen Liedtexten benutzte er verschiedentlich Metaphern. Beispielsweise scheint der Song Little Red Corvette (1982) nicht von einem Sportwagen, sondern von einer Vagina zu handeln.[154] Autos und Pferde dienen in diesem Fall als Lustmetapher.
Der Song Darling Nikki aus dem Album Purple Rain war 1984 ausschlaggebend dafür, dass in den USA auf Initiative von Tipper Gore der Warnhinweis „Parental Advisory – Explicit Lyrics“ („Hinweis für Eltern – allzu deutliche Liedtexte“) auf Musikveröffentlichungen eingeführt wurde.[155] Tipper Gore war brüskiert, als ihre damals elfjährige Tochter in dem Song eine Textzeile mit Bezug zu Masturbation hörte. Prince griff aber auch in den darauffolgenden Jahren Obszönitäten und Anzüglichkeiten in seinen Liedtexten auf. Die Single Sexy MF (1992) wurde damals vorwiegend in einer zensierten Version im Radio gespielt,[156] da im Refrain das Wort „Motherfucker“ vorkommt. Wie nur schon durch Songtitel wie Orgasm (1994) und Pussy Control (1995) klar wird, scheute sich Prince auch weiterhin nicht vor Liedtexten mit sexuellen Inhalten.
Seit dem 21. Jahrhundert distanzierte sich Prince jedoch von seinen allzu deutlichen Texten und spielte entsprechende Songs nicht mehr live. 2001 erklärte er in einem Interview, dass er alle Kraftausdrücke aus seinen Liedtexten entfernen wolle.[149] Seitdem richtete Prince sich danach. Erst auf postumen Tonträgerveröffentlichungen sind wieder Liedtexte mit sexuellen Inhalten von ihm zu hören.
Wenn seine Texte politische oder gesellschaftskritische Inhalte behandeln, schildert Prince typischerweise eine Situation oder ein Thema, ohne dabei seine eigene Meinung kundzutun. Beispielsweise thematisiert er im Song Annie Christian (1981) den Mord an John Lennon.[157] In den Songs 1999 (1982), America (1985) und Crystal Ball (1998) schildert er Ängste vor Atomkriegen.[158] Weitere apokalyptische Tendenzen finden sich in den Songs Sign “☮” the Times (1987), in dem er über AIDS und die Challenger-Katastrophe singt, und Planet Earth (2007), in dem er die Klimaveränderung beschreibt.[159] Auch auf den zweiten Golfkrieg nimmt Prince in den Songs Money Don’t Matter 2 Night (1991) und Live 4 Love (1991) Bezug.[160]
Im Song Cinnamon Girl (2004) beschäftigt er sich mit den Terroranschlägen am 11. September 2001,[161] und im Album Welcome 2 America (2021) behandelt Prince Themen wie Ausbeutung, Kapitalismus, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit.[162]
In manchen seiner Liedtexte widmete sich Prince religiösen und zuweilen spirituellen Themen. Im Song Controversy (1981) zitierte er das Vaterunser,[163] und vor allem die Texte des Albums Lovesexy (1988) sind von mystischer Erleuchtung und christlichen Motiven beeinflusst; sie handeln von Gott, Teufel, Schuld und Sühne.[164] Im Song Dolphin (1995) singt Prince von Reinkarnation,[165] und auf dem Konzeptalbum The Rainbow Children (2001) lassen sich Anspielungen auf die Zeugen Jehovas finden.[166]
Gesang
Charakteristisch für Prince war sein zuweilen hoher Falsettgesang. Da Prince auf seinen ersten beiden Alben For You und Prince überwiegend mit einer sehr hohen Kopfstimme singt, verglich das Musikmagazin Rolling Stone seinen Gesang 1979 mit dem von Smokey Robinson.[167] Weitere Beispiele für Prince’ Falsettgesang finden sich auf den Singleauskopplungen Kiss (1986), The Most Beautiful Girl in the World (1994) und Breakdown (2014).
Bei einigen Songs kreierte Prince einen Stimmeffekt, den er „Camille“ nannte. Dabei läuft das Tonband während der Gesangsaufnahme langsamer als normal. Beim Abspielen des Tonbands im Normaltempo entsteht ein Pitch-Shifting-Effekt, durch den Prince’ Stimme etwas höher und schneller wirkt, etwa als würde er unter Einfluss von Helium singen.[168] Insbesondere auf dem Album Sign “☮” the Times (1987) ist dieser Stimmeffekt bei einigen Songs zu hören. „Camille“ wird als Alter Ego von Prince – seine böse Seite – interpretiert.[169] Der zu „Camille“ entgegengesetzte Stimmeffekt hat zur Folge, dass Prince’ Stimme wesentlich langsamer und sehr tief, der von Barry White ähnlich, klingt.[170] Zu hören ist diese tiefe Stimme beispielsweise in dem Song Bob George (1994) oder auf dem Album The Rainbow Children (2001).
Die meisten seiner Texte singt Prince melodisch vertont, gelegentlich finden sich aber auch Passagen von Sprechgesang in seinen Stücken. Beispiele hierfür sind Songs wie Controversy (1981), Girls & Boys (1986) oder Dead on It (1994), das Prince ursprünglich im Jahr 1986 aufnahm und für das Black Album vorgesehen hatte. In diesem Song stottert er einen Text, der sich über die Musikrichtung Rap lustig macht.[171] Dennoch griff Prince vor allem in den 1990er Jahren gelegentlich auf diese Vortragsform zurück und trägt in einigen Songs einen Rap-ähnlichen Gesang vor.
Prince übernahm in seinen Songs sowohl den Hauptgesang als auch weitere mehrstimmige Gesangsspuren, beispielsweise in dem A-cappella-Stück For You (1978) oder in den Songs When Doves Cry (1984) und Gold (1995). Die Backing Vocals in seinen Songs stammt ebenfalls vorwiegend von ihm, gelegentlich wird er dabei aber auch von Bandmitgliedern unterstützt. Vereinzelt singen Bandmitglieder komplette Textzeilen in Prince’ Songs, etwa Wendy Melvoin und Lisa Coleman in Songs der 1980er Jahre, Rosie Gaines in Songs aus den 1990er Jahren, Shelby J. (* 1972) in Songs der 2000er Jahre und 3rdEyeGirl in Songs ab 2013.
Bei einzelnen Songs singt Prince mit Gastsängerinnen wie beispielsweise Apollonia Kotero (1984), Sheena Easton (1987 und 1989), Carmen Electra (1992), Nona Gaye (1994), Gwen Stefani (1999), Angie Stone (2001), Lianne La Havas (2014) sowie Judith Hill, Ledisi und Rita Ora (alle 2015) zusammen im Duett. Als Gastrapper wirkten unter anderem Doug E. Fresh (1998), Chuck D (1999), Eve (1999), Q-Tip (2009) und Lizzo (2014) bei einzelnen seiner Songs mit.
Einfluss auf andere Künstler
Der musikalische Einfluss von Prince spiegelt sich in diversen Bereichen der internationalen Musikszene wider. The Boston Globe schrieb 2002, dass Prince zu den meistgecoverten Künstlern seiner Zeit zähle und viele zeitgenössische Musiker in ihrem Sound Elemente Prince’ musikalischen Stils verarbeiteten.[172] Musiker aus unterschiedlichen Genres nahmen Coverversionen von Prince-Songs auf,[173] unter anderem The Pointer Sisters (1982), Cyndi Lauper (1983), James Last (1984), Tina Turner (1985), The Art of Noise featuring Tom Jones (1988), Danny Elfman (1989), Nina Simone (1993), TLC (1994), Herbie Hancock (1995), Patricia Kaas (1996), Laibach (1996), Mariah Carey (1997), Ice-T (1999), Rod Stewart (2001), Patti Smith (2002), Foo Fighters (2003), Etta James (2006), Katie Melua (2007), Glee Cast (2011), Sufjan Stevens (2012), Chris Cornell (2016), Helmut Lotti (2018) und Dolly Parton (2023). Verschiedene Musiker geben Prince als Vorbild oder prägenden Einfluss an, etwa Adam Levine, Alicia Keys, Beck, Bruno Mars, D’Angelo, Lenny Kravitz, Macy Gray und OutKast.[174][175][176][177]
Auch deutsche Musiker wie beispielsweise das Palast Orchester featuring Max Raabe (2001), Joy Denalane (2004), Roger Cicero mit Soulounge (2004), Texas Lightning (2005), Uwe Schmidt unter dem Pseudonym Señor Coconut (2008), Lisa Wahlandt (2010), Barbara Morgenstern (2011) und David Garrett (2017) interpretierten Songs von Prince neu.[178] Die erste deutschsprachige Version eines Prince-Titels nahm Michy Reincke im Jahr 1992 auf; seine Version Ich bin nicht Dein Mann basiert auf dem Song I Could Never Take the Place of Your Man vom Album Sign “☮” the Times und Adel Tawil macht im Song Lieder (2013) Anspielungen auf die Songs Purple Rain und When Doves Cry. Ferner nahm Schlagersängerin Helene Fischer Purple Rain in die Setlist ihrer Farbenspiel-Tournee (2014) auf.[177]
Die Schweizer Rockband Züri West nahm mit I ha di gärn gha (1994) eine schweizerdeutsche Version von When You Were Mine vom Album Dirty Mind auf und der österreichische Jazzmusiker David Helbock veröffentlichte 2012 ein Album mit Songs von Prince.
Einige Songs von Prince wurden nicht durch ihre Originalversion, sondern erst durch Neuaufnahmen anderer Musiker bekannt. Chaka Khan verzeichnete 1984 mit I Feel for You einen internationalen Top-Ten-Hit, und Sinéad O’Connor erzielte 1990 mit der Single Nothing Compares 2 U einen Welterfolg. Ursprünglich hatte Prince diesen Song für die Band The Family – sein damaliges Nebenprojekt – geschrieben, die Nothing Compares 2 U bereits im August 1985 auf ihrem Album The Family veröffentlichte. Eine von Prince selbst interpretierte Version erschien erst 1993 auf The Hits/The B-Sides, gesungen als Live-Duett mit Rosie Gaines.
Prince seinerseits coverte sehr selten Songs anderer Künstler, um sie auf eigenen Studioalben zu veröffentlichen; lediglich auf Emancipation (1996), Rave Un2 the Joy Fantastic (1999), One Nite Alone … (2002), Lotusflow3r (2009) und Plectrumelectrum (2014) sind von ihm interpretierte Songs anderer Musiker zu finden.
Zudem komponierte Prince, zum Teil unter Pseudonymen wie beispielsweise Alexander Nevermind, Camille, Christopher, Jamie Starr und Joey Coco, Songs für diverse Künstler. Zu diesen gehören Stevie Nicks (1983 Stand Back), Sheena Easton (1984 Sugar Walls), The Bangles (1985 Manic Monday), Kenny Rogers (1986 You’re My Love), Madonna (1989 Love Song), Patti LaBelle (1989 Yo Mister), Joe Cocker (1991 Five Women), Martika (1991 Love… Thy Will Be Done), Paula Abdul (1991 U), Céline Dion (1992 With This Tear), Earth, Wind and Fire (1993 Super Hero) und No Doubt (2001 Waiting Room). Ferner schrieb Prince Songs für Miles Davis, die dieser aber nie als Studioversionen herausbrachte.[179] Am 31. Dezember 1987 trat Davis als Gast bei einem Prince-Konzert im Paisley Park Studio für zirka fünf Minuten auf. Als Miles Davis am 28. September 1991 starb, schrieb Prince zwei Tage später als Erinnerung an ihn das Instrumentallied Letter 4 Miles, das er damals aber nicht veröffentlichte und erst postum auf dem Album Diamonds and Pearls Deluxe aus dem Jahr 2023 zu finden ist.[180]
Außerdem gründete Prince Bands wie Apollonia 6, Madhouse, The Family, The New Power Generation und The Time. Er schrieb und produzierte für diese Bands Songs und unterstützte als Mentor unter anderem die Karrieren von Andy Allo, Carmen Electra, Jill Jones und Sheila E. Als die musikalischen Laufbahnen von Chaka Khan, George Clinton und Mavis Staples kommerziell in einem Tief waren, nahm Prince diese Künstler bei seinen Labels Paisley Park Records beziehungsweise ab 1994 NPG Records unter Vertrag. Er schrieb für sie Songs, so dass die genannten Musiker ihre Karrieren fortsetzen konnten.
Gelegentlich agierte Prince als Gastmusiker; beispielsweise sang er im Jahr 1999 die Backing Vocals für Ani DiFranco, spielte 2002 Keyboard für Common, 2005 E-Gitarre für Stevie Wonder, 2013 Bassgitarre für Janelle Monáe und 2015 diverse Instrumente für Judith Hill.
Konzerte
Prince ging in seiner Karriere auf über 30 Tourneen. Er übernahm an seinen Konzerten nicht nur den Gesang, sondern betätigte auch verschiedene Musikinstrumente. So spielte er bei seinen Auftritten regelmäßig Gitarre oder Klavier, an dem er zuweilen ein zirka 15-minütiges Medley gab. Gelegentlich griff er auch zu Schlagzeug, Bass oder Synthesizer. Die typischen Prince-Konzerte der 1980er und 1990er Jahre waren glamouröse Bühnenshows mit ausgefeilten Choreografien und dutzenden Kostümwechseln. Ab dem 21. Jahrhundert verzichtete Prince weitgehend auf solche Showeffekte und konzentrierte sich stärker auf seine eigentlichen musikalischen Fähigkeiten; beispielsweise gestaltete er jedes Konzert durch eine andere Songauswahl individuell. Bei seinen Livekonzerten wurde Prince von den Musikern und Hintergrundsängerinnen begleitet, die auch bei den Aufnahmen seiner jeweils aktuellen Studioalben mitwirkten. Sheila E. gastierte von 1984 bis 2011 gelegentlich bei Prince auf der Bühne.[181]
Sein Konzertdebüt gab Prince am 5. Januar 1979 in Minneapolis vor zirka 300 Zuschauern.[182] Vor diesem Konzert hatte er gestanden, er finde es extrem schwierig, vor einem Publikum zu spielen.[183] 1980 trat Prince mit seiner damaligen Band als Vorgruppe von Rick James auf und begleitete ihn zwei Monate lang bei dessen Fire-It-Up-Tour und sammelte dadurch Live-Erfahrung.[184]
Im Frühjahr 1981 gab Prince erstmals Konzerte in Europa, doch die Club-Auftritte in Amsterdam, London und Paris fanden keine größere Beachtung;[185] er war damals in Europa noch zu unbekannt. Ein Tiefpunkt in seiner Karriere waren im Oktober 1981 zwei Konzerte im Los Angeles Memorial Coliseum. Damals trat er mit seiner Band als Vorgruppe von The Rolling Stones auf, um Werbung für sein viertes Album Controversy zu machen. Doch die Auftritte wurden zum Debakel: Buhrufe und fliegende Wurfgeschosse sorgten dafür, dass Prince sein erstes Konzert am 9. Oktober nach 15 Minuten abbrach; das zweite Konzert am 11. Oktober spielte er trotz erneut fliegender Wurfgeschosse zu Ende.[186]
Drei Jahre danach stand Prince auf dem kommerziellen Höhepunkt seiner Karriere, und die Purple-Rain-Tour von 1984 bis 1985 avancierte mit 1,75 Millionen Besuchern in den USA zu seiner erfolgreichsten Tournee in seiner Karriere.[187] Seine erste Welttournee führte ihn 1986 unter anderem erstmals nach Deutschland und Japan.[188]
Nachdem Prince 1993 seinen Künstlernamen geändert hatte, wählte er die Songs für seine Konzerte anders aus. So verzichtete er in den Jahren 1994 bis 1996 auf Hits wie When Doves Cry, Purple Rain oder Kiss. Stattdessen spielte er unter anderem Songs, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht veröffentlicht waren.[189] Erst 1997 bei der erfolgreichen Jam-of-the-Year-Tour durch die USA und Kanada griff Prince wieder auf Songs zurück, die ihn bekannt gemacht hatten.[190] Die Tournee spielte 30 Millionen US-Dollar ein.[191]
Auch die Musicology-Tour im Jahr 2004 war erfolgreich, sie wurde in den USA von ungefähr 1,5 Millionen Menschen besucht und spielte 87 Millionen US-Dollar ein.[116] „Real music 4 real music lovers“ („Echte Musik für richtige Musikliebhaber“) lautete der Slogan dieser Tournee, bei der jeder Konzertbesucher ein Exemplar der Album-CD geschenkt bekam.[192] Vom 1. August bis zum 21. September 2007 gab Prince 21 Konzerte in der O2-Arena in London, die alle ausverkauft waren und 22 Millionen US-Dollar einspielten.[193] Jeder Konzertbesucher bekam mit Planet Earth erneut ein Exemplar einer Prince-CD geschenkt,[159] und am 13. September gastierte Elton John bei ihm live auf der Bühne.[194]
Im 21. Jahrhundert spielte Prince mehrfach bei Musikfestivals, was er zuvor selten getan hatte. So trat er in den Jahren 2007, 2009 und 2013 beim Montreux Jazz Festival auf, nahm 2008 am Coachella Valley Music and Arts Festival teil und trat 2010 beim Roskilde-Festival auf. Von Dezember 2010 bis September 2012 war Prince mit The New Power Generation mit der Welcome-2-America-Tour weltweit unterwegs. Während des Tourabschnitts in den USA traten diverse Gastmusiker auf, beispielsweise Alicia Keys, Carlos Santana, Janelle Monáe, Nicole Scherzinger und Whitney Houston.[195] In den Jahren 2013 und 2014 trat Prince vorwiegend mit seiner Begleitband 3rdEyeGirl live auf.[196]
Am 13. Juni 2015 gab Prince ein Livekonzert vor 500 geladenen Gästen im Weißen Haus. Gastgeber waren Barack Obama und seine Ehefrau Michelle Obama. Unter anderem trat Stevie Wonder bei Prince auf der Bühne auf und unter den Zuschauern befanden sich beispielsweise Politiker wie Arne Duncan, Eric Holder und Susan Rice, Schauspieler wie Angela Bassett, Connie Britton, Tracee Ellis Ross und Tyler Perry sowie Musiker wie Ciara, James Taylor und Jon Bon Jovi. Anlass des Prince-Konzerts war der „African-American Music Appreciation Month“ („Monat der afro-amerikanischen Musik“), der jedes Jahr im Monat Juni in den USA gefeiert wird.[197][198]
Prince’ letzte Tournee Piano & A Microphone vom 16. Februar bis zum 14. April 2016 führte durch Australien, Neuseeland, Kanada und die USA.[199]
Aftershows
Ab 1986 spielte Prince nach seinen Konzerten gelegentlich Aftershows.[200] Manchmal wurden diese Zusatzkonzerte nach dem Ende seiner Hauptkonzerte über Lautsprecher angekündigt,[201] manchmal wurde die Location über Mundpropaganda und Twitter publik gemacht. Seine Aftershows begannen nach Mitternacht und fanden in kleineren Musikclubs vor zirka 300 bis 1.000 Zuschauern statt.[202] Bei den Aftershows entstand meist eine intimere Atmosphäre zwischen Prince und dem Publikum, da er auf Bühnenshows, Choreografien und die aufwendigen Lightshows seiner Hauptkonzerte verzichtete.
Die Songauswahl gestaltete Prince anders als bei seinen Hauptkonzerten; er verzichtete oftmals auf seine Top-Ten-Hits. Keine Seltenheit waren dagegen zehnminütige Instrumentalversionen von beispielsweise Billy-Cobham-, Duke-Ellington- oder Miles-Davis-Songs und Coverversionen von Aretha Franklin, Carlos Santana, James Brown, Jimi Hendrix, Mother’s Finest, Parliament / Funkadelic oder Sly & the Family Stone.[203][204] Seine Begleitsänger nahmen eine wesentlich größere Rolle als beim Hauptkonzert ein und interpretierten gelegentlich als Solisten Songs, bei denen Prince sich dann auf die Begleitung durch Instrumente wie Gitarre, Schlagzeug oder Bass konzentrierte.
Höhepunkte mancher Aftershows von Prince waren Gastauftritte bekannter Musiker. Bei solchen Live-Anlässen spielte er unter anderem zusammen mit Eric Clapton (14. August 1986 in London),[205] Ron Wood (26. Juli 1988 in London),[206] Buddy Miles (6. April 1993 in Chicago),[207] Bono (31. März 1995 in Dublin),[208] Rufus Thomas (24. August 1997 in Memphis),[209] Hans Dulfer und Lenny Kravitz (beide am 24. Dezember 1998 in Utrecht),[210] Alicia Keys (10. April 2002 in New York),[211] Amy Winehouse (22. September 2007 in London),[212] Janelle Monáe (30. Dezember 2010 in New York)[213] sowie Flavor Flav und Seal (beide am 13. Mai 2012 in Sydney).[214]
Verteidigung geistigen Eigentums
In den 1990er Jahren begann Prince, sein geistiges Eigentum konsequent zu schützen; so brachte er insbesondere in den 2000er Jahren verschiedene Fälle von Urheberrechtsverletzungen vor Gericht.
Im Jahr 1992 verklagte Prince die Hip-Hop-Gruppe Arrested Development, weil die Band unerlaubterweise das Wort „Tennessee“ für ihre gleichnamige Single aus Prince’ Top-Ten-Hit Alphabet St. (1988) gesampelt hatte. Arrested Development musste schließlich 100.000 US-Dollar an Prince bezahlen.[215] Prince’ damaliger Rechtsanwalt L. Londell McMillan verbot im Jahr 1998 Reportern, bei Interviews ein Aufnahmegerät mitlaufen zu lassen. Zur Begründung sagte er, Prince wolle verhindern, dass sein Image, sein Abbild oder seine Stimme in einer Weise verwendet werde, wie sie ursprünglich nicht vorgesehen gewesen sei.[216] Anfang 1999 beauftragte Prince eine Anwaltskanzlei, gerichtlich gegen diverse Fanseiten im Internet vorzugehen. Er warf den Betreibern der Webseiten vor, von seinem Image zu profitieren und bewusst den Eindruck zu vermitteln, er billige ihre Seiten. Zudem wurde ihnen Urheberrechtsverletzung vorgeworfen, weil sie das Prince-Symbol für ihre Zwecke nutzten.[217] 2006 reichte Prince eine Klage vor dem Landgericht Berlin ein, weil in Deutschland eine DVD mit einem illegalen Prince-Konzertmitschnitt aus dem Jahr 1983 vertrieben wurde. Das zuständige Gericht gab seiner Klage in allen Teilen statt und die DVD durfte nicht mehr verkauft werden.[218] Ab September 2007 ging Prince mit Hilfe des Unternehmens Web Sheriff juristisch gegen Fälle angeblicher Urheberrechtsverletzungen unter anderem auf dem Videoportal YouTube vor.[219] Eine Mutter aus Pennsylvania hatte ein 29-sekündiges Video auf YouTube veröffentlicht, auf dem ihr Kleinkind zum Song Let’s Go Crazy von Prince tanzt. Prince ließ das Video entfernen und befand sich anschließend in einem Rechtsstreit mit der Mutter, doch im August 2008 wurde der Fall zugunsten der Mutter entschieden.[219] Auch das Musikvideo zu seiner Coverversion des Songs Creep der Band Radiohead ließ Prince 2008 von YouTube entfernen, weil er sich als Copyrightinhaber betrachtete. Thom Yorke, Sänger von Radiohead, setzte sich jedoch dafür ein, dass das Video wieder online angeschaut werden kann.[220] Dennoch ging Prince weiterhin in entsprechenden Fällen juristisch vor. So durften keine Handyvideo-Aufnahmen von Prince-Konzerten im Internet veröffentlicht werden.[219] John Giacobbi vom Unternehmen Web Sheriff sagte, durch die Warner-Bros.-Auseinandersetzung sei Prince klüger bezüglich des Schützens seiner Rechte geworden; sei es damals um Schallplatten und CDs gegangen, so kämpfte er im Digitalzeitalter für seine Online-Rechte.[219]
Im Jahr 2010 ließ Prince das Symbol, das er im Zeitraum von 1993 bis 2000 als Pseudonym benutzt hatte, vom Albumcover der Michael-Jackson-CD Michael noch vor deren Veröffentlichung entfernen. Im Juni 2011 bemerkte Prince gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian, er sollte „ins Weiße Haus gehen, um darüber zu sprechen, wie man das Urheberrecht schützen kann.“[221] 2013 reichte er bei Twitter Inc. eine Unterlassungserklärung ein, da über das Videoportal Vine in acht Videos bewegtes Bildmaterial mit Tonaufnahmen von ihm gezeigt worden sind, die er dafür nicht freigegeben habe. Daraufhin entfernte Vine die Videos.[122]
Im Januar 2014 reichte Prince eine Klage bei einem Gericht in San Francisco in Kalifornien über 22 Millionen US-Dollar gegen 22 Raubkopierer ein, die Bootlegs von Konzert-Mitschnitten des Musikers produzierten und über das Internet verbreiteten und hochgeladen haben sollen. „Niemand verklagt Fans“, sagte Prince in einem Interview. Musik miteinander zu teilen sei „cool“, aber nicht der Verkauf von Bootlegs. Bereits im Februar zog Prince die Klage wieder zurück, da die Beklagten sämtliche illegalen Downloads entfernt hatten.[222]
Film
Prince als Schauspieler und Filmregisseur
In den Jahren 1984 bis 1990 war Prince als Schauspieler und Filmregisseur tätig. An sein erfolgreiches Schauspieldebüt im Musikfilm Purple Rain konnte er jedoch anschließend nicht mehr anknüpfen. Zwar ist er Hauptdarsteller dreier weiterer Filme, in denen er zusätzlich auch Regie führte, doch keiner von diesen erreichte nur annähernd den kommerziellen Erfolg seines Leinwanddebüts.
Purple Rain lief am 27. Juli 1984 in den US-amerikanischen Kinos an. Mit einem Budget von sieben Millionen Dollar gelang es Regisseur und Drehbuchautor Albert Magnoli, einen kommerziellen Erfolg zu erzielen, da der Film damals knapp 70 Millionen US-Dollar[223] in US-amerikanische Kinokassen einspielte und weltweit 156 Millionen US-Dollar.[224] Prince spielt in dem Film einen jungen Musiker, der im Musikclub First Avenue in Minneapolis den Durchbruch schaffen möchte. Die Hauptdarstellerin ist Apollonia Kotero. 1985 erhielt Prince für den Film einen Oscar in der Kategorie Beste Filmmusik (Best Original Song Score).[225]
Die US-Premiere des Schwarzweißfilms Under the Cherry Moon fand am 1. Juli 1986 statt. Prince, diesmal selbst Filmregisseur, spielt einen Gigolo, der sich an der Côte d’Azur in eine Tochter aus reichem Hause verliebt. Diese wird von Kristin Scott Thomas gespielt, die damals ihr Kinodebüt gab. Doch der Film geriet zum Misserfolg: Er kostete zwölf Millionen US-Dollar, spielte aber nur zehn Millionen US-Dollar ein[226] und erhielt mehrere Goldene Himbeeren.[227] Prince erhielt diesen Negativpreis bei der Verleihung 1987 in den Kategorien „schlechtester Hauptdarsteller“ und „schlechteste Regie“ sowie „schlechtester Filmsong“ für den Song Love or Money – die B-Seite der Grammy-gekrönten Single Kiss. Zudem wurde Jerome Benton zum „schlechtesten Nebendarsteller“ gewählt und Under the Cherry Moon zum „schlechtesten Film“ des Jahres 1986.
Dessen ungeachtet führte Prince erneut Regie in einem Film, diesmal bei dem Konzertfilm Prince – Sign O’ the Times, der am 20. November 1987 in US-amerikanischen Kinos anlief. Der Film besteht überwiegend aus Konzertaufnahmen in Rotterdam und Antwerpen während Prince’ Europatournee 1987. Ergänzend wurden einige Szenen im Paisley Park Studio in Chanhassen gedreht. Nach dem kommerziellen Misserfolg des Vorgängerfilms Under the Cherry Moon unterstützte die Filmabteilung von Warner Bros. den Film jedoch nicht, so dass Prince einen anderen Verleih suchen musste. Prince – Sign O’ the Times kostete 2,5 Millionen US-Dollar und spielte drei Millionen US-Dollar ein. Von Kritikern wurde der Film sehr positiv bewertet.[228][229][230][231]
Graffiti Bridge ist der letzte Film, in dem Prince Regie führte. Er übernahm abermals die Hauptrolle und war auch als Drehbuchautor tätig. Madonna war ursprünglich als Hauptdarstellerin vorgesehen, doch sie lehnte die Rolle ab, nachdem sie das Drehbuch gelesen hatte.[232] Stattdessen übernahm Ingrid Chavez (* 1965) die weibliche Hauptrolle. Ferner wirkten George Clinton, Jill Jones, Jimmy Jam und Terry Lewis, Mavis Staples und Tevin Campbell in kleinen Nebenrollen mit, indem sie sich selbst spielen. Er wolle kein Francis Ford Coppola werden, gab Prince nach der US-amerikanischen Kinopremiere am 2. November 1990 zu.[233] Graffiti Bridge war als Fortsetzung des Kinoerfolgs Purple Rain konzipiert, blieb jedoch wiederum hinter den Erwartungen zurück: Der Film kostete sieben Millionen US-Dollar, spielte jedoch in den USA nur 4,2 Millionen Dollar ein.[234] Prince wurde erneut mehrfach für die Goldene Himbeere nominiert, blieb bei der Verleihung 1991 jedoch von einem Preis verschont.
Sonstige Filmprojekte
Ohne selbst als Schauspieler aufzutreten, wirkte Prince an verschiedenen weiteren Filmprojekten mit. Im Juni 1989 lief der Film Batman in den US-amerikanischen Kinos an, der zu einem der weltweit erfolgreichsten Filme des Jahres wurde.[235] Prince steuerte den gleichnamigen Soundtrack bei, diverse Songs des Albums Batman sind im Film zu hören. Im März 1996 kam der Film Girl 6 von Spike Lee in die US-amerikanischen Kinos und der Soundtrack des Films besteht aus Musik von Prince-Kompositionen. 1997 trat er als Gast bei Muppets Tonight! auf und im Jahr 2014 in einer Episode der US-Sitcom New Girl.[236] Bei beiden Auftritten spielt er sich selbst. Seinen einzigen Golden Globe Award erhielt Prince 2007 in der Kategorie Bester Filmsong für den Song The Song of the Heart,[237] den er zum Soundtrack des Computeranimationsfilms Happy Feet beisteuerte.
Zudem wird Prince seit den 1980er Jahren gelegentlich im US-amerikanischen Film thematisiert oder zitiert; so macht Spike Lee in seinem Film Do the Right Thing aus dem Jahr 1988 positive Anspielungen auf Prince als Identifikationsfigur für Afroamerikaner. Ein anderes Beispiel ist der 1990 erschienene Kinofilm Pretty Woman, in dem die von Julia Roberts gespielte Titelfigur einige Zeilen des Songs Kiss in der Badewanne singt und kurz darauf über Prince spricht.[238]
Ferner sind Prince-Songs in verschiedenen Filmen zu hören, wie beispielsweise in Lockere Geschäfte (1983), Showgirls (1995), Striptease (1996), William Shakespeares Romeo + Julia (1996), Scream 2 (1997), Get Rich or Die Tryin’ (2005), P.S. Ich liebe Dich (2007), Nie wieder Sex mit der Ex (2008), Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu (2010), BlacKkKlansman (2018) und Der Prinz aus Zamunda 2 (2021).[239]
Rezeption
Zu Lebzeiten wurden in Prince’ Karriere über 100 Millionen seiner Tonträger verkauft.[116] Nachdem er 1993 seinen Künstlernamen in ein unaussprechbares Symbol geändert hatte, nahm sein kommerzieller Erfolg ab. Vor der Namensänderung hatten die meisten seiner Albumveröffentlichungen in den USA Platinstatus erreicht, die Alben danach erreichten diesen Status nur noch sehr selten.[240] Erst nachdem Prince im Jahr 2000 wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen angenommen hatte und 2004 zu einem Major-Label zurückgekehrt war, erreichte er wieder Top-Ten-Platzierungen in den internationalen Hitparaden.
Von 1978 bis 2015 brachte Prince 39 Studioalben heraus, von denen in den USA 19 die Top Ten erreichten und vier davon Platz eins der Charts. In den US-Singlecharts war er mit 19 Singles in den Top Ten vertreten, davon erreichten fünf die Spitzenposition. In Deutschland brachte Prince 13 Alben in die Top Ten, doch Platz eins blieb ihm verwehrt. In den deutschen Singlecharts kamen vier seiner Songs in die Top Ten, die höchste Platzierung erzielte Kiss, das 1986 Platz vier erreichte.
Prince galt als Workaholic und schrieb nach offiziellen Angaben knapp 900 Songs, von denen einige nicht durch ihn selbst, sondern durch andere Musiker veröffentlicht wurden. Zudem komponierte er viele Songs und einige Alben wie Camille und Dream Factory, die er nicht veröffentlichte; 1986 sagte er in einem Radiointerview, er habe noch 320 unveröffentlichte Songs in seinem Safe liegen. Letztendlich schrieb Prince in seinem Leben über 1.000 unveröffentlichte Songs.[241][242]
1980er Jahre
Den kommerziellen Erfolg von Prince in den 1980er Jahren analysierte Der Spiegel: „Ganz wesentlich hängt dieser Erfolg zusammen mit seinen überdurchschnittlichen Talenten als Komponist, Produzent, Texter und als Erfinder synthetischer Klangfarben. Außerdem ist er ein virtuoser musikalischer Handwerker.“[243] Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) nannte Prince einen „hochtalentierten Komponisten“ und schrieb: „Dieses Talent, vom Selbstzitat weitestgehend entfernt, hat Prince etwas ermöglicht, was im Popgeschäft sonst kaum denkbar erscheint, nämlich hohen musikalischen Anspruch mit kommerzieller Wirklichkeit zu verbinden. Auf der einen Seite ‚Music for musicians sake‘ machen zu können – also von aktiven Musikerkollegen wie etwa Sting oder Bryan Ferry gehört und geschätzt zu werden – und anderseits die breite Masse anzuziehen.“[244] In einem weiteren Artikel meinte die FAZ jedoch: „Prince verkauft sich mit der für amerikanische Idole häufig typischen Mischung aus weltanschaulicher Naivität und gezielter Image-Strategie.“[245] Der Melody Maker konstatierte bezogen auf Prince schlicht: „Dieser Mann ist wahrlich ein Genie!“[246] Der Musikjournalist Barry Graves hielt Prince für sehr polarisierend: Man empfinde Prince gegenüber „nur völlige Abneigung oder totale Sympathie.“[247] Außerdem schrieb Graves: „Prince bietet eben mehr als nur eine geile Geste, er führt Lust und Frust, großes Drama und sachte Poesie, Power und Verletzlichkeit vor – die komplette Potential-Palette der Rockmusik. […] Er kann alles und zeigt alles her“.[248]
Musikerkollegen äußerten sich ebenfalls über Prince; Bob Dylan bezeichnete ihn als „Wunderknabe“[249] und Eric Clapton meinte: „Es gibt niemanden, den ich je getroffen habe, der einfach sagen kann: ‘Nun, er ist OK’. Entweder hasst man ihn oder man liebt ihn.“[250] Randy Newman gab zu: „Ich bewundere Prince. Er hat etwas zu sagen. Ich ziehe ihn Springsteen und eigentlich auch jedem anderen Musiker vor. Er probiert neue Dinge aus. Und er riskiert auch einmal Sachen, die die Leute in seiner Musik vielleicht nicht auf Anhieb mögen.“[251] Miles Davis sagte: „Sie würden staunen, wie viel Prince über Musik weiß. Und er spielt so gut wie jeder Jazzmusiker, den ich kenne.“[251] Eine andere Auffassung vertrat Rick James: „Prince ist ein junger Geistesgestörter. Er ist völlig daneben. Man kann seine Musik nicht ernst nehmen. Er singt Lieder über oralen Sex und Inzest.“[252] Auch Keith Richards hielt nicht viel von Prince’ Musik, er meinte: „Prince halte ich für total oberflächlich. Er reitet auf einer Welle wie früher The Monkees. Er jongliert sehr geschickt mit den Medien, aber seine Musik ist Kinderkram.“[253]
In den 1980er Jahren berichteten verschiedene Medien über einen angeblichen Konkurrenzkampf zwischen Prince und Michael Jackson, die beide in dieser Zeit kommerziell sehr erfolgreich waren. Auf derartige Vergleiche anspielend, bezeichnete die britische Zeitschrift The Face Prince damals als „Luzifers Antwort auf Michael Jackson.“[254] Der Stern schrieb, die Musik von Prince sei „aufregender als alles, was Michael Jackson je einfallen wird: eine Mischung aus Hardrock und Soul, Punk und Blues, getragen von einer Falsett-Stimme, garniert mit schrillen Gitarren-Soli, die des Meisters Verehrung für Jimi Hendrix deutlich erkennen lassen.“[255]
Das exzentrische Image von Prince beschrieb die Stuttgarter Zeitung im Jahr 1987: „Er belegt im Hotel ‚Graf Zeppelin‘ 27 Einzel-, zehn Doppelzimmer und drei Suiten, weil er ja allein schon fünf Leibwächter dabei hat. Vom Koch ganz zu schweigen, der den Zeppelin-Kollegen über die Schulter schauen soll, damit sie dem Prinzle nicht das Frühstücksei versalzen. Hoheit selbst geruhen zwei Suiten mit ihrer Anwesenheit zu adeln, weil ein Bechsteinflügel und das ganze Body-Building Gerät einfach Platz brauchen. Die eigene Bettwäsche hat er auch einfliegen lassen: weißer Satin mit gelben und rosa Blümchen drauf, als Garnitur zwei Schaffelle. Der Mann will’s gemütlich haben, soviel steht fest.“[256] Dagegen sagte Cat Glover (* 24. Juli 1962; † 24. September 2024),[257] Prince’ Tänzerin der Jahre 1987 bis 1989, nach dem Tod des Musikers: „Wir waren im Tourbus; Prince fuhr mit uns zu McDonald’s und bestellte Cheeseburger für alle. Das war seine Art zu sagen: ‘Ich kann auch ganz normal sein.’“[258]
In einem Rückblick auf die 1980er Jahre schrieb der Melody Maker 1990 über Prince: „Er war für die achtziger, was Little Richard, Bob Dylan und Johnny Rotten für die fünfziger, sechziger und siebziger Jahre waren.“[259] Die Süddeutsche Zeitung meinte: „Wenn Elvis die fünfziger Jahre, die Beatles die sechziger Jahre und David Bowie die siebziger Jahre dominierten, dann ist diese Dekade die Dekade eines körperlich kleinen, aber schöpferisch großen Pop-Genies aus Minneapolis.“[260] Der Musikkritiker Karl Bruckmaier sagte: „Prince ist weit voraus auf seinem Weg ins nächste Jahrzehnt, und wir alle können uns glücklich schätzen, in seinem Tross mitreisen zu dürfen.“[261]
1990er Jahre
In den 1990er Jahren sank Prince’ Popularität zunehmend. Mitverantwortlich dafür war seine Namensänderung im Jahr 1993, über die sich in verschiedenen Medien lustig gemacht wurde. In Anlehnung an die Textzeile „My Name Is Prince – and I am funky“ (1992) schrieb der New Musical Express: „Mein Name ist O(+> – und ich bin übergeschnappt!“[262] Der US-amerikanische Radiojournalist Howard Stern nannte Prince „Der Künstler, der den Leuten früher mal etwas bedeutete“.[263] Das US-Musikmagazin Rolling Stone schrieb: „Normale Künstler leisten sich mal einen Patzer, aber dieser Typ hat sich auf Public-Relations-Katastrophen spezialisiert, die seine loyalen Fans verwirren und seinen Status als großer genreüberschreitender Innovator des letzten Jahrzehnts gründlich aushöhlen.“[264]
Im Zeitraum von 1993 bis 2000 gab Prince so viele Interviews wie nie zuvor in seiner Karriere, dabei sprach er während dieser Zeit manchmal von sich in der dritten Person. Beispielsweise sagte er dem britischen Magazin Time Out im Jahr 1995: „Prince hat früher nie Interviews gegeben. Sie müssen da schon Prince fragen, weshalb er so gehandelt hat, und im Moment reden sie ja nicht mit ihm. Sie reden mit mir.“[263] 1999 äußerte er gegenüber der Welt Online: „Ich? Ich hatte keinen Erfolg in den Achtzigern. Prince hatte Erfolge in den Achtzigern.“[265]
Über Prince’ musikalische Qualitäten in den 1990er Jahren urteilte die Entertainment Weekly: „Dieser clevere Bursche kommt immer wieder mit ein paar guten Tricks, aber die Löcher dazwischen werden auf jeder Platte größer“[145] und die Chicago Sun-Times fragte: „Prince: was ist passiert? In den Achtzigern beherrschte Prince Roger [sic] Nelson die Popmusik ebenso, wie Elvis Presley den Fünfzigern seinen Stempel aufdrückte und John Lennon und Paul McCartney die Sechziger formten. Die mutige Experimentierlust bei Songs wie Kiss und When Doves Cry mit ihren minimalistischen Rhythmustracks und den kantigen Gitarrensoli wurde durch plumpe Anbiederei an den Rapmarkt ersetzt – und durch eine Ästhetik, die mehr von Gleichgültigkeit als von Innovation geprägt ist. Die frische Kraft, die seine besten Songs antrieben – angefangen mit Titeln wie 1999 aus dem Jahr 1982 und auch noch 1990 auf Graffiti Bridge –, scheint mit jeder Platte schwächer zu werden, die in den Neunzigern erscheint.“[165]
Als künstlerischen Lichtblick betrachtete der Rolling Stone 1995 die Veröffentlichung des Albums The Gold Experience: „Bei dieser LP zeigt sich unser ehemaliger Prince von seiner vielseitigsten Seite seit der 1987 erschienenen Sign “☮” the Times.“[266] In ähnlicher Weise äußerte sich die Detroit Press 1996: „Emancipation erinnert mit Macht daran, dass der frühere Prince zu den kreativsten und innovativsten Musikern des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts zählt – jedenfalls, wenn er sich Mühe gibt.“[267] Prince hatte seine eigene Sicht über diese Jahre seiner Karriere; als er 1999 von der The New York Times gefragt wurde, ob sein Album Rave Un2 the Joy Fantastic so etwas wie ein Comebackversuch sei, antwortete Prince: „Ich war doch nie weg.“[268] Die Entertainment Weekly resümierte, „dass Prince kein auf dem Reißbrett entworfener Popstar ist, sondern ein ungewöhnlicher und brillanter Sonderling mit Kultpotenzial, der nebenbei ein paar Riesenhits gehabt hat.“[217]
Als Prince im Jahr 2000 wieder seinen ursprünglichen Künstlernamen annahm, sagte er auf der anberaumten Pressekonferenz in New York, das unaussprechbare Symbol sei ein Mittel gewesen, sich von „unerwünschten Beziehungen“ zu lösen.[269]
21. Jahrhundert
2004 wurde Prince in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Alicia Keys und OutKast hielten die Laudatio, wobei Keys folgendes über Prince sagte: „Es gibt nur einen Mann, der so laut ist, dass er dich ganz weich machen kann, so stark, dass er dich schwach macht, und so ehrlich, dass du dich beschämt fühlst.“ Prince hielt ebenfalls eine Rede und sagte unter anderem: „Ohne wahre spirituelle Begleitung kann zu viel Freiheit dazu führen, dass die Seele verdirbt. Daher ein Wort an die jungen Künstler: Ein echter Freund und Mentor steht nicht auf eurer Gehaltsliste. Ich wünsche euch allen das Beste auf diesem faszinierenden Weg. Es ist noch nicht zu spät.“[270]
In der Folge interessierten sich die Medien wieder stärker für Prince. Ebenfalls 2004 erschien sein Album Musicology, in dem mehrere Kritiker ein Comeback von Prince sahen. So schrieb das US-Musikmagazin Rolling Stone: „Seit den frühen Neunzigern schien er sich in seinen eigenen bizarren fixen Ideen zu verrennen – der schwammige, religiös geprägte Fusion-Jazz des 2001 erschienenen Albums The Rainbow Children und die ziellosen Instrumentalimprovisationen von N.E.W.S aus dem Jahr 2003 waren da nur die jüngsten Beispiele. Musicology hingegen ist nun ein so ansprechendes, auf den Punkt gebrachtes und absolut zufrieden stellendes Album, wie Prince es seit ewigen Zeiten nicht mehr aufgenommen hat.“[271] Die britische Tageszeitung The Guardian befand, „dass Prince endlich aus der selbstmitleidigen Starre erwacht ist, die nun schon zehn Jahre währt.“[271] Das E-Zine PopMatters zelebrierte Prince als „einen der Letzten einer aussterbenden Gattung: der generationsübergreifend attraktiven Popikone. Noch ist kein Nachfolger in Sicht, und daher sollten wir dankbar sein, dass ihm noch nicht der Saft ausgegangen ist.“[272] Doch es gab auch weniger enthusiastische Stimmen. Der New Musical Express meinte, es sei „leider Wunschdenken, wenn man sich einreden wollte, dass Musicology das erste wirklich gute Prince-Album seit seiner besten Zeit in den Achtzigern sei.“[273] Die Website Pitchfork Media äußerte: „Ich kann nicht nachvollziehen, wie man ernsthaft von einem Comeback sprechen oder andeuten kann, dass er hier zu seiner früheren Bestform zurückkehrt.“[273]
Im Jahr 2010 wurde Prince mit einem BET Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Stephen G. Hill, Präsident der BET-Gesellschaft, hob seinen „einzigartigen Stil“ hervor und sagte: „Prince ist dynamisch, Prince ist genial, Prince ist Musik.“ 2011 aktualisierte der Rolling Stone seine Liste der 100 größten Musiker aller Zeiten, in der es Prince auf Platz 27 setzte.[274]
2013 wurde Prince hinter Bruce Springsteen auf Platz 2 der „Derzeit 50 besten Live-Acts“ vom Rolling Stone gewählt,[197] und 2015 erstellte die gleiche Zeitschrift eine Liste der 100 größten Songwriter aller Zeiten, in der es ihn auf Rang 18 platzierte.[275] Ferner wurde Prince als Mitglied in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen, die jedes Jahr die Oscar-Gewinner wählt.[276]
Postum
Nach Prince’ Tod am 21. April 2016 äußerten sich sehr viele Prominente über den Musiker, beispielsweise sagte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten Barack Obama: „Heute hat die Welt eine kreative Ikone verloren. Nur wenige Künstler haben den Klang und die Entwicklung der populären Musik deutlicher beeinflusst oder so viele Menschen mit ihrem Talent berührt. Er war ein virtuoser Instrumentalist, ein brillanter Bandleader und ein elektrisierender Künstler.“[277] Bono von U2 twitterte: „Ich traf nie Mozart, ich traf nie Duke Ellington oder Charlie Parker. Ich traf nie Elvis. Aber ich traf Prince“.[278] Bruce Springsteen äußerte: „Ich fühlte eine große Verwandtschaft mit Prince. Seit den sechziger und siebziger Jahren und Ihren Sam & Daves und Ihren James Browns ist er einer der größten Show-Leute, die es gibt“.[279] Madonna schrieb bei Instagram, Prince habe die Welt verändert und sei ein wahrer Visionär gewesen.[280] Elton John meldete sich ebenfalls bei Instagram und meinte: „Der beste Künstler, den ich je gesehen habe. Ein wahres Genie. Musikalisch jedem von uns weit voraus.“[280] Mark Knopfler sagte: „Er war ein vielseitiger Songwriter, Sänger, Instrumentalist und Produzent, der so vielen große Freude bereitete“.[278] Michael Jordan meinte: „In einer Welt kreativer Künstler war Prince ein Genie. Sein Einfluss nicht nur auf die Musik, sondern auch auf die Kultur ist wirklich nicht messbar“, und Katy Perry schrieb: „Und einfach so...hat die Welt viel Magie verloren“.[281] Mick Jagger meinte: „Prince war ein revolutionärer Künstler sowie ein wunderbarer Musiker und Komponist. Seine Texte waren originell und er war ein exzellenter Gitarrist. Sein Talent war unerschöpflich. Er gehörte zu den herausragendsten Künstlern der letzten 30 Jahre.“[282] Zudem äußerten sich unter anderem Aretha Franklin, Dwayne Johnson, Eric Clapton, Keith Richards, Kevin Bacon, Magic Johnson, Olivia Wilde, Paul McCartney, Reese Witherspoon, Russell Crowe, Samuel L. Jackson, Slash und Susan Sarandon.[283]
The Recording Academy, die jedes Jahr die Grammy Awards verleiht, schrieb: „Niemals konformistisch hat er unsere musikalische Landschaft neu definiert und für immer verändert. Prince war ein Original, das so viele beeinflusst hat, und sein Erbe wird für immer fortleben.“ Er sei einer der begabtesten Künstler aller Zeiten gewesen.[284]
Prince starb am 90. Geburtstag der Queen, weswegen unter anderem die Niagarafälle lilafarben angestrahlt wurden. Fälschlicherweise wurde in verschiedenen Massenmedien berichtet, dieses sei zu Ehren des Musikers geschehen, was nicht den Tatsachen entsprach; das Vorhaben wurde bereits eine Woche zuvor angekündigt, weil die Farbe Lila unter anderem mit den Royals assoziiert wird. Erst als Prince’ Tod im Laufe des Tages vom 21. April 2016 bekannt wurde, teilten die Organisatoren spontan mit, die Niagarafälle auch zu Ehren des Musikers lila anzustrahlen.[285]
Kurz nach Prince’ Tod kam es in vielen Ländern zum Wiedereinstieg älterer Alben und Songs des Musikers in den internationalen Hitparaden; beispielsweise konnten sich in Deutschland sieben Alben und vier Singles postum in den Top 100 platzieren. In den USA wurden vom 21. April bis zum 28. April 2016 insgesamt 4,41 Millionen Prince-Alben verkauft[286] und im Mai stellte Prince postum einen neuen Rekord auf; innerhalb einer Woche waren 19 seiner Alben gleichzeitig in den Billboard 200 vertreten,[287] was zuvor keinem Künstler gelang. Zudem waren fünf seiner Alben in den Top Ten zu finden, was zuvor ebenfalls noch kein Künstler schaffte.[288] Vor Prince hielten The Beatles im Jahr 2004 mit 13 Alben gleichzeitig in den Top 200 den Rekord.
2017 nahm das US-amerikanische Unternehmen Pantone LLC einen violetten Farbton zu Ehren des Musikers mit Namen seines Pseudonyms „Love Symbol #2“ von 1993 bis 2000 offiziell ins Farbregister auf.[289] Am 26. September 2018 verlieh die University of Minnesota einen Ehrendoktor an Prince für seinen Einfluss auf die internationale Musikszene sowie auf seine Heimatstadt Minneapolis, und am 29. Oktober 2019 veröffentlichte der Heyne Verlag das Buch The Beautiful Ones – Die unvollendete Autobiografie, an der Prince in den letzten drei Monaten seines Lebens noch mitgearbeitet hatte.[290][291]
Anlässlich der Grammy Awards 2020 fand am 28. Januar 2020 im Los Angeles Convention Center in Los Angeles ein Tribut-Konzert für Prince statt, bei dem unter anderem Chris Martin, Earth, Wind and Fire, Foo Fighters, John Legend, Mavis Staples, Misty Copeland, Sheila E., Susanna Hoffs, The Revolution, The Time und Usher auftraten. Das Konzert wurde am 21. April 2020, dem vierten Todestag von Prince, im US-Fernsehen ausgestrahlt.[292]
Am 7. Mai 2021 gab der französische Fußballverein Paris Saint-Germain bekannt, mit The Prince Estate zusammenzuarbeiten und veröffentlichte mit Partyman (1989) eine limitierte Vinyl-Single sowie eine Streetwear-Kollektion.[293] 2023 wählte ihn der Rolling Stone auf Platz 14 der 100 größten Gitarristen aller Zeiten sowie auf Platz 16 der 100 größten Sänger aller Zeiten.[294][295] Ende Oktober 2023 aktualisierte das Wirtschaftsmagazin Forbes seine Liste der „Bestbezahlten toten Prominenten“, in der Prince mit Einnahmen von 30 Millionen US-Dollar auf Platz sechs rangiert.[296]
Auszeichnungen
Prince erhielt zu Lebzeiten einen Oscar und wurde 37 Mal für Grammy Awards nominiert, von denen er sieben gewann. Außerdem erhielt er unter anderem sieben BRIT Awards, fünf American Music Awards, vier MTV Video Music Awards, zwei World Music Awards und einen Golden Globe Award. Zudem wurde er 2004 in die Rock and Roll Hall of Fame, 2006 in die UK Music Hall of Fame und postum 2024 in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen.[297]
Diskografie
Studioalben (Auswahl)
Jahr | Titel Pseudonym | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[298] (Jahr, Titel, Pseudonym, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | R&BTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent | |||
1978 | For You Prince | — | — | — | — | US138a (6 Wo.)US | R&B21 (24 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 7. April 1978[299] Verkäufe: + 950.000 |
1979 | Prince Prince | — | — | CH92a (1 Wo.)CH | UK— Silber | US22 Platin (33 Wo.)US | R&B3 (31 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 1979[299] Verkäufe: + 2.080.000 |
1980 | Dirty Mind Prince | — | — | CH79a (1 Wo.)CH | UK61a (1 Wo.)UK | US45 Gold (54 Wo.)US | R&B7 (31 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 1980[299] Verkäufe: + 1.540.000 |
1981 | Controversy Prince | — | — | — | UK— Gold | US21 Platin (66 Wo.)US | R&B3 (35 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 14. Oktober 1981[299] Verkäufe: + 2.320.000 |
1982 | 1999 / 1999 Deluxe Prince | DE37b (1 Wo.)DE | AT72b (1 Wo.)AT | CH26b (4 Wo.)CH | UK28a Platin (26 Wo.)UK | US7a ×4 (163 Wo.)US | R&B4 (94 Wo.)R&B | |
1984 | Purple Rain / Purple Rain Deluxe Prince and The Revolution / Prince | DE5 ×3 (54 Wo.)DE | AT8 Gold (28 Wo.)AT | CH7 Platin (39 Wo.)CH | UK4a ×2 (107 Wo.)UK | US1 (24) ×3 (167 Wo.)US | R&B1 (19) (57 Wo.)R&B | |
1985 | Around the World in a Day Prince and The Revolution | DE10 (24 Wo.)DE | AT7 (6 Wo.)AT | CH8 (11 Wo.)CH | UK5 Gold (21 Wo.)UK | US1 (3) ×2 (44 Wo.)US | R&B4 (43 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 22. April 1985[299] Verkäufe: + 5.000.000 |
1986 | Parade Prince and The Revolution | DE6 Gold (28 Wo.)DE | AT7 Gold (14 Wo.)AT | CH2 Gold (17 Wo.)CH | UK4 Platin (28 Wo.)UK | US3 Platin (29 Wo.)US | R&B2 (26 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 31. März 1986[299] Verkäufe: + 4.560.000 |
1987 | Sign “☮” the Times / Sign o’ the Times Deluxe Prince | DE3c Gold (29 Wo.)DE | AT2 (28 Wo.)AT | CH1 (1) Gold (27 Wo.)CH | UK4 Platin (37 Wo.)UK | US6 Platin (59 Wo.)US | R&B4 (49 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 30. März 1987 Sign o’ the Times Deluxe: 25. September 2020 Verkäufe: + 5.250.000 |
1988 | Lovesexy Prince | DE4 Gold (24 Wo.)DE | AT3 Gold (28 Wo.)AT | CH1 (2) Gold (12 Wo.)CH | UK1 (1) Platin (36 Wo.)UK | US11 Gold (21 Wo.)US | R&B5 (17 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 6. Mai 1988 Verkäufe: + 3.390.000 |
1989 | Batman Prince | DE3 Gold (25 Wo.)DE | AT3 (20 Wo.)AT | CH1 (2) Gold (19 Wo.)CH | UK1 (1) Platin (23 Wo.)UK | US1 (6) ×2 (36 Wo.)US | R&B5 (29 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 19. Juni 1989 Verkäufe: + 6.680.000 |
1990 | Graffiti Bridge Prince | DE4 (14 Wo.)DE | AT8 (9 Wo.)AT | CH2 Gold (9 Wo.)CH | UK1 (1) Gold (8 Wo.)UK | US6 Gold (24 Wo.)US | R&B6 (21 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 20. August 1990 Verkäufe: + 2.550.000 |
1991 | Diamonds and Pearls / Diamonds and Pearls Deluxe Prince and The New Power Generation | DE8 Platin (57 Wo.)DE | AT4 Platin (33 Wo.)AT | CH3 Platin (33 Wo.)CH | UK2 ×3 (61 Wo.)UK | US3 ×2 (47 Wo.)US | R&B1 (1) (43 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 1. Oktober 1991[299] Diamonds and Pearls Deluxe: 27. Oktober 2023 Verkäufe: + 7.100.000 |
1992 | Love Symbol Prince and The New Power Generation | DE5 (19 Wo.)DE | AT1 (1) Gold (16 Wo.)AT | CH4 Gold (12 Wo.)CH | UK1 (1) Platin (21 Wo.)UK | US5 Platin (35 Wo.)US | R&B8 (35 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 1992 Verkäufe: + 3.090.000 |
1994 | Come Prince | DE9 (11 Wo.)DE | AT4 (10 Wo.)AT | CH4 (13 Wo.)CH | UK1 (1) Gold (9 Wo.)UK | US15 Gold (10 Wo.)US | R&B2 (13 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 15. August 1994 Verkäufe: + 1.270.000 |
Black Album Prince | DE49 (9 Wo.)DE | AT7 (8 Wo.)AT | CH8 (11 Wo.)CH | UK36 (5 Wo.)UK | US47 (11 Wo.)US | R&B18 (13 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 21. November 1994 Verkäufe: + 820.000 | |
1995 | The Gold Experience Symbol | DE24 (8 Wo.)DE | AT28 (6 Wo.)AT | CH7 (8 Wo.)CH | UK4 Gold (13 Wo.)UK | US6 Gold (9 Wo.)US | R&B2 (18 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 25. September 1995 Verkäufe: + 1.130.000 |
1996 | Chaos and Disorder Symbol | DE42 (8 Wo.)DE | AT17 (9 Wo.)AT | CH21 (9 Wo.)CH | UK14 (5 Wo.)UK | US26 (4 Wo.)US | — |
Erstveröffentlichung: 9. Juli 1996[299] Verkäufe: + 450.000 |
Emancipation Symbol | DE21 (10 Wo.)DE | AT13 (9 Wo.)AT | CH1 (1) (11 Wo.)CH | UK18 Gold (7 Wo.)UK | US11 ×2 (21 Wo.)US | R&B6 (26 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 19. November 1996[299] Verkäufe: + 2.752.000 | |
1998 | Crystal Ball / Kamasutra Symbol / The NPG Orchestra | DEn. v.DE | ATn. v.AT | CHn. v.CH | UKn. v.UK | US62 (5 Wo.)US | R&B59 (4 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 29. Januar 1998[300] Verkäufe: + 175.000 |
The Truth Symbol | — | — | — | — | US64d (1 Wo.)US | R&B32 (1 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 29. Januar 1998[300] Verkäufe: + 13.000 | |
1999 | The Vault … Old Friends 4 Sale Prince | DE44 (5 Wo.)DE | AT40 (4 Wo.)AT | CH21 (6 Wo.)CH | UK47 (1 Wo.)UK | US85 (5 Wo.)US | R&B27 (8 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 24. August 1999[299] Verkäufe: + 300.000 |
Rave Un2 the Joy Fantastic Symbol | DE39e (5 Wo.)DE | AT44 (2 Wo.)AT | CH19 (12 Wo.)CH | — | US18 Gold (15 Wo.)US | R&B8 (16 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 9. November 1999[299] Verkäufe: + 820.000 | |
2001 | The Rainbow Children Prince | DE29f (1 Wo.)DE | AT60f (1 Wo.)AT | CH30f (4 Wo.)CH | — | US109 (2 Wo.)US | R&B33 (7 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 2001 Verkäufe: + 320.000 |
2002 | One Nite Alone … Prince | DE*DE | AT*AT | CH*CH | UK*UK | US*US | — |
Erstveröffentlichung: 14. Mai 2002[301] Verkäufe: + 15.000 * siehe Up All Nite with Prince: The One Nite Alone Collection |
2003 | Xpectation Prince | — | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: 1. Januar 2003 Verkäufe: + 10.000 |
N.E.W.S Prince | DE93 (2 Wo.)DE | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: 30. Juni 2003 Verkäufe: + 60.000 | |
2004 | Musicology Prince | DE4 (14 Wo.)DE | AT4 (12 Wo.)AT | CH2 Gold (17 Wo.)CH | UK3 Gold (7 Wo.)UK | US3 ×2 (26 Wo.)US | R&B3 (38 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 27. März 2004 Verkäufe: + 2.830.000 |
The Chocolate Invasion (Download-Album) Prince | — | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: 29. März 2004[299] Verkäufe: + 10.000 | |
The Slaughterhouse (Download-Album) Prince | — | — | — | — | — | — |
Erstveröffentlichung: 29. März 2004[299] Verkäufe: + 10.000 | |
2006 | 3121 Prince | DE4 (12 Wo.)DE | AT15 (8 Wo.)AT | CH1 (1) Gold (13 Wo.)CH | UK9 Silber (4 Wo.)UK | US1 (1) Gold (16 Wo.)US | R&B1 (1) (24 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 21. März 2006[299] Verkäufe: + 1.080.000 |
2007 | Planet Earth Prince and The New Power Generation | DE7 (7 Wo.)DE | AT11 (6 Wo.)AT | CH1 (2) Gold (10 Wo.)CH | UKn. v.UK | US3 (10 Wo.)US | R&B1 (1) (18 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 15. Juli 2007[299] Verkäufe: + 520.000 |
2009 | Lotusflow3r / MPLSound / Elixer Prince / Prince / Bria Valente | DEn. v.DE | ATn. v.AT | CHn. v.CH | UKn. v.UK | US2 (27 Wo.)US | R&B1 (1) (67 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 24. März 2009 Verkäufe: + 700.000 |
2010 | 20Ten Prince | DE*gDE | AT*gAT | CH*gCH | UK*hUK | USn. v.US | R&Bn. v.R&B |
Erstveröffentlichung: 10. Juli 2010[299] |
2014 | Art Official Age Prince | DE18 (5 Wo.)DE | AT8 (3 Wo.)AT | CH4 (7 Wo.)CH | UK8 (4 Wo.)UK | US5 (10 Wo.)US | R&B1 (1) (20 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 26. September 2014 Verkäufe: + 350.000 |
Plectrumelectrum Prince & 3rdEyeGirl | DE31 (2 Wo.)DE | AT10 (2 Wo.)AT | CH8 (5 Wo.)CH | UK11 (2 Wo.)UK | US8 (4 Wo.)US | — |
Erstveröffentlichung: 26. September 2014 Verkäufe: + 190.000 | |
2015 | HITnRun Phase One Prince | DE53i (2 Wo.)DE | AT53a (3 Wo.)AT | CH27a (6 Wo.)CH | UK50 (3 Wo.)UK | US48a (7 Wo.)US | R&B4 (22 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 7. September 2015[299] Verkäufe: + 180.000 |
HITnRUN Phase Two Prince | DE21a (2 Wo.)DE | AT20a (3 Wo.)AT | CH9a (5 Wo.)CH | UK21a (1 Wo.)UK | US40a (3 Wo.)US | R&B5 (13 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 12. Dezember 2015[299] Verkäufe: + 150.000 | |
Postum veröffentlichte Studioalben | ||||||||
2018 | Piano & A Microphone 1983 Prince | DE12 (3 Wo.)DE | AT10 (3 Wo.)AT | CH6 (5 Wo.)CH | UK12 (1 Wo.)UK | US11 (2 Wo.)US | R&B7 (1 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 21. September 2018 Verkäufe: + 100.000 |
2019 | Originals Prince | DE26 (2 Wo.)DE | AT34 (2 Wo.)AT | CH9 (5 Wo.)CH | UK21 (2 Wo.)UK | US15 (3 Wo.)US | R&B9 (2 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 7. Juni 2019 Verkäufe: + 68.000 |
2021 | Welcome 2 America Prince | DE3 (5 Wo.)DE | AT3 (4 Wo.)AT | CH2 (8 Wo.)CH | UK5 (1 Wo.)UK | US4 (2 Wo.)US | R&B2 (1 Wo.)R&B |
Erstveröffentlichung: 30. Juli 2021 Verkäufe: + 220.000 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Filmografie
- 1984: Purple Rain
- 1986: Under the Cherry Moon – Unter dem Kirschmond
- 1987: Prince – Sign O’ the Times
- 1990: Graffiti Bridge
Literatur
- Alex Hahn: Besessen – Das turbulente Leben von Prince. Hannibal Verlag, Höfen 2016, ISBN 978-3-85445-610-0, OCLC 949783967.
- Arthur Lizie: Prince FAQ: All That’s Left to Know About the Purple Reign. Backbeat Books, Guilford (Connecticut) 2020, ISBN 978-1-61713-670-2, OCLC 1142878699.
- Ben Greenman: Dig If You Will the Picture – Funk, Sex and God in the Music of Prince. Faber & Faber Ltd, London 2017, ISBN 978-0-571-33326-4, OCLC 985601816.
- Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8, OCLC 1350845235.
- Dave Hill: Prince – A Pop Life. Droemer Knaur, München 1989, ISBN 3-426-04036-0, OCLC 75121330.
- Jake Brown: Prince in the Studio (1975–1995). Colossus Books, Phoenix 2010, ISBN 978-0-9790976-6-9, OCLC 276814904.
- Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7, OCLC 953599494.
- Jay Corn: The Death of Prince Rogers Nelson. JLF Enterprises LLC, Minneapolis 2018, ISBN 978-1-73157-611-8, OCLC 1091946880.
- Jess Earley & Chris Stone: What They Said About Prince Rogers Nelson. BJH Publications 2016, ISBN 978-1-5403-0279-3
- Jon Ewing: Prince – CD Books. Carlton Books, Rastatt 1994, ISBN 3-8118-3986-1, OCLC 75552811.
- Joseph Vogel: This Thing Called Life: Prince, Race, Sex, Religion, and Music. Bloomsbury Academic, New York 2018, ISBN 978-1-5013-3397-2, OCLC 1034764061.
- Jürgen Seibold: Prince. Verlagsunion Erich Pabel-Arthur Moewig, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-3078-3, OCLC 312007112.
- Matt Thorne: Prince – Die Biografie. Edel Germany GmbH, Hamburg, 2017, ISBN 978-3-8419-0523-9, OCLC 966421361.
- Mayte Garcia: The Most Beautiful Girl: Mein Leben mit Prince. mvg Verlag, München 2018, ISBN 978-3-86882-897-9, OCLC 1014191154.
- Mick Wall: Prince – Purple Reign. Orion Publishing Group Ltd, Great Britain 2016, ISBN 978-1-4091-6920-8, OCLC 1010677802.
- Mobeen Azhar: Prince 1958–2016: Sein Leben in Bild und Text. Edition Olms, Oetwil am See/Zürich 2016, ISBN 978-3-283-01265-6, OCLC 951825985.
- Per Nilsen: DanceMusicSexRomance – Prince: The First Decade. Firefly Publishing, London 1999, ISBN 0-946719-23-3, OCLC 40610683.
- Prince & Dan Piepenbring: The Beautiful Ones – Die unvollendete Autobiografie. Wilhelm Heyne Verlag, München 2019, ISBN 978-3-453-20488-1, OCLC 1100540975.
- Roland Mischke: Vom Nobody zum Pop-Prinzen. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1989, ISBN 3-404-61157-8, OCLC 24826787.
- Ronin Ro: Prince – Inside the Music and the Masks. St. Martin’s Press, New York 2011, ISBN 978-0-312-38300-8, OCLC 767700446.
- Ryan J. Wilson: Prince Rogers Nelson Book. Independently published, 2023, ISBN 979-8-85838-476-2.
- Scott Woods: Prince and Little Weird Black Boy Gods. Brick Cave Books 2018, ISBN 978-1-938190-47-6, OCLC 1112171097.
- Steve Parke: Picturing Prince. Cassell Octopus Publishing Group Ltd, London 2017, ISBN 978-1-84403-959-3, OCLC 1061542611.
- Steve Wide & Alice Oehr: Prince A to Z: The Life of an Icon from Alphabet Street to Jay Z. Smith Street Books, Melbourne – Australia 2017, ISBN 978-1-925418-38-5, OCLC 978269811.
- Takuya “Takki” Futaesaku: Words “O” Prince. Independently Published, United States 2018, ISBN 978-1-980345-53-4.
- Theo Cristobal: Prince – Das Quizbuch. BoD – Books on Demand, Norderstedt 2017, ISBN 978-3-7448-6785-6, OCLC 1000406920.
- Touré: I Would Die 4 U – Why Prince Became an Icon. Atria Books, New York 2013, ISBN 978-1-4767-0549-1, OCLC 978765074.
- Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X, OCLC 186521364.
Dokumentation
- Life o the Party: On the Road with Prince and the New Power Generation. Regie: James A. Curry, USA, 37 Minuten, 2005
- Prince, die glorreichen Jahre. Regie: Tom O’ Dell, Pop Twist Entertainment, Großbritannien, 86 Minuten, 2007
Weblinks
- prince.com
- Literatur von und über Prince im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Prince bei Discogs
- Prince bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Wall (2016), S. 12.
- ↑ John L. Nelson (1916–2001) bei IMDb
- ↑ a b Nilsen (1999), S. 15.
- ↑ Mattie Shaw (1933–2002) bei IMDb
- ↑ Clerc (2023), S. 8.
- ↑ Vivian Howard Nelson in der Datenbank Find a GraveVorlage:Findagrave/Wartung/Verschiedene Kenner im Quelltext und in WikidataVorlage:Findagrave/Wartung/Wirkungslose Verwendung von Parameter 2
- ↑ Alfred Frank Alonzo Jackson Jr. in der Datenbank Find a GraveVorlage:Findagrave/Wartung/Verschiedene Kenner im Quelltext und in WikidataVorlage:Findagrave/Wartung/Wirkungslose Verwendung von Parameter 2
- ↑ Alfred Bruce Jackson in der Datenbank Find a GraveVorlage:Findagrave/Wartung/Verschiedene Kenner im Quelltext und in WikidataVorlage:Findagrave/Wartung/Wirkungslose Verwendung von Parameter 2
- ↑ Draper (2016), S. 8.
- ↑ Jay Gabler: Prince’s childhood homes: MnDOT research helps create a timeline. In: thecurrent.org. 30. September 2016, abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
- ↑ Touré (2013), S. 24.
- ↑ Hayward Julius Baker in der Datenbank Find a GraveVorlage:Findagrave/Wartung/Verschiedene Kenner im Quelltext und in WikidataVorlage:Findagrave/Wartung/Wirkungslose Verwendung von Parameter 2
- ↑ a b Touré (2013), S. 25.
- ↑ Birth Announcement Omarr Julius Baker 1970. In: newspapers.com. 2024, abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
- ↑ Anderson, Bernadette. In: startribune.com. 9. Oktober 2003, abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
- ↑ Nilsen (1999), S. 45.
- ↑ Uptown (2004), S. 15.
- ↑ Nilsen (1999), S. 12–30.
- ↑ Corn (2018), S. 100.
- ↑ Uptown (2004), S. 61.
- ↑ Uptown (2004), S. 68.
- ↑ Wall (2016), S. 135–136.
- ↑ Garcia (2017), S. 95.
- ↑ Garcia (2017), S. 275–277.
- ↑ Draper (2016), S. 137.
- ↑ Garcia (2017), S. 309. und S. 314.
- ↑ Garcia (2017), S. 320. und S. 354.
- ↑ Garry Mar: Pop star Prince and wife pay $5.5M for Toronto pad. In: presidiopenthouse.com. 7. März 2002, abgerufen am 20. April 2024 (englisch).
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