Sex Pistols ¦ Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols

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GTIN: 0602537795635 Artist: Genres & Stile: ,

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Veröffentlichung Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols:

1977

Hörbeispiel(e) Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols:




Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols ist das einzige Studioalbum der britischen Band Sex Pistols. Es erschien am 28. Oktober 1977 beim Musiklabel Virgin Records in Großbritannien und wurde am 10. November 1977 in den USA veröffentlicht.[1] Es wird dem Genre Punk zugerechnet[2] und gilt als prägend für die Punkszene der späten 1970er-Jahre.

Entstehungsgeschichte

Der Sex-Pistols-Manager und -Initiator Malcolm McLaren

Der Manager der Sex Pistols, Malcolm McLaren, erfand den Gruppennamen.[3] Er hatte zu dieser Zeit zusammen mit seiner Lebenspartnerin Vivienne Westwood eine Modeboutique namens Sex und sorgte so auch für die Ausstattung der Gruppe im Stil der dort erhältlichen exzentrischen Kleidung. McLaren versandte in großer Zahl Demotapes, um der Gruppe einen Plattenvertrag zu verschaffen.

Die erste Single Anarchy in the U. K.[4] wurde von Dave Goodman produziert. Es gab die Idee, Syd Barrett als zusätzlichen Produzenten zu engagieren; das kam aber nicht zustande.[5] EMI veröffentlichte die Single im November 1976. Sie wurde aber kurzfristig wieder zurückgezogen. Der Grund war der Medienrummel um den Auftritt der Sex Pistols in der Bill-Grundy-TV-Show Today (siehe auch Bromley Contingent).[6][7] Sie waren in letzter Minute anstelle der Band Queen eingesprungen.[8] Der Moderator Grundy provozierte sie in dieser Live-Show, unanständige Worte zu sagen. Auch wenn die Radiostationen die Single nicht spielten, wurde das programmatische Stück trotzdem ein Erfolg. Aufgrund dieses Skandals trennte sich ihr erstes Plattenlabel EMI von der Band.

Am 15. Mai 1976 nahmen sie in den Majestic Studios Problems, No Feelings und Pretty Vacant auf.[9] In den Denmark Street Rehearsal Rooms und Riverside Studios spielten sie vom 13. bis 30. Juli 9 Titel ein. Mit dem Produzenten Dave Goodman waren sie ebenso im Oktober in den Lansdowne und Wessex Studios. Nach Aufnahmen im November und Dezember[9] arbeiteten die Sex Pistols im Januar und Februar 1977 in den Wessex Sound Studios, um mit dem Produzenten Chris Thomas und dem Toningenieur Bill Price Stücke einzuspielen.[10] Es ging u. a. um God Save the Queen,[11] Pretty Vacant,[12] und E.M.I. Der neue Bassist Sid Vicious spielte beim Titel Bodies,[13] aber seine Fähigkeiten reichten nicht aus, das gesamte Album mit aufzunehmen. Produzent Thomas erklärte, er und Price hätten „den Versuch aufgegeben, Vicious’ Bass-Spur“ zu verwenden.[13] Daher bat die Band ihren Manager McLaren, den früheren Bassisten Glen Matlock zu überzeugen, bei den verbleibenden Sessions zu spielen.[14] Matlock stimmte unter der Bedingung zu, dass er vorher bezahlt würde. Als das Geld jedoch nicht einging, lehnte er seine weitere Teilnahme ab. Daraufhin überzeugte Produzent Thomas den Gitarristen Steve Jones, auch den Bass zu übernehmen. Er spielte dann so überzeugend, dass Thomas ihn für die Bassspuren aller verbleibenden Songs beauftragte. Vier Tage nachdem die Aufnahme abgeschlossen war, unterschrieben die Sex Pistols einen Vertrag bei A&M Records. Doch bereits am 16. März kündigte das Label diesen wieder. Mehrere tausend Exemplare der Single God Save the Queen, die in Kürze hätte erscheinen sollen, wurden vernichtet.

Richard Branson, Virgin

Während die Sex Pistols in den Londoner Wessex Studios Teile ihrer ersten LP aufnahmen, arbeitete dort parallel dazu die bereits erfahrene, erfolgreiche Band Queen an ihrem Album News of the World. Es kam zu verschiedenen Begegnungen und Gesprächen zwischen einigen Bandmitgliedern, zum Teil freundlich und kooperativ, zum Teil provozierend (Sid Vicious) und abgrenzend (Freddie Mercury).[15][16]

Trotz der Rückschläge wies McLaren die Sex Pistols an, die Arbeit am Album fortzusetzen. Noch während er darüber nachdachte, ob er ein von Virgin Records unterbreitetes Angebot unterzeichnen sollte, unterschrieb er Anfang Mai 1977 einen Vertrag mit der französischen Plattenfirma Barclay Records. Gleichzeitig nahm die Gruppe ihre Arbeit wieder auf. Produzent Thomas verließ die Aufnahmen vorübergehend und ließ Price fünf Titel alleine produzieren.

Inzwischen waren die Sex Pistols von Labels wie CBS, Decca, Pye und Polydor abgelehnt worden, sodass nur noch das Angebot von Virgin übrig blieb. Ihr Manager hoffte immer noch, von einem Major-Label unter Vertrag genommen zu werden. Er wollte deshalb nur eine Single bei Virgin veröffentlichen, um die Attraktivität der Band für größere Plattenfirmen zu erhöhen. Richard Branson, der Besitzer von Virgin, lehnte dies jedoch ab. So unterzeichnete die Band schließlich am 18. Mai einen Vertrag für das ganze Album mit Virgin.

Zwei Wochen später veröffentlichte das Label kurzfristig God Save the Queen als Single. Beim Werben für diese Single erklärte Rotten, dass die Arbeiten am Album noch andauerten. Am 18. Juni kehrte die Band mit Thomas und Price ins Studio zurück, um Holidays in the Sun aufzunehmen, den ersten Song, den sie ohne Glen Matlock geschrieben hatten. In der Nacht nach einem Besuch in einem nahe gelegenen Pub wurden Rotten, Thomas und Price von einer Gruppe von Männern angegriffen. Der Vorfall sorgte am darauf folgenden Tag für Schlagzeilen. Im selben Monat wurden elf der Titel des Albums in Umlauf gebracht, die vom Fanzine 48 Thrills als erstes rezensiert wurden.

1977 war das 25. Thronjubiläums von Königin Elisabeth II. McLaren sorgte durch die öffentliche Präsentation von God Save the Queen für den zugehörigen Skandal: Die Sex Pistols spielten das Stück auf einem angemieteten Ausflugsschiff, das längs des Jubiläumsumzuges auf der Themse fuhr. Gemessen an den Verkaufszahlen kam die Single auf Platz 1 der Hitparade, obwohl sie im öffentlichen Rundfunk tabu war.[17] Allerdings gab es Manipulationen der Charts durch das British Phonographic Institute, sodass die Charts offiziell von Rod Stewarts I Don’t Want to Talk About It angeführt wurden.

Veröffentlichung

In Großbritannien wurde Never Mind the Bollocks am 28. Oktober 1977 und in den USA am 10. November 1977 veröffentlicht. Der Albumtitel verstärkte die Kontroverse, weil einige das Wort bollocks (Testikel) anstößig fanden. Viele Plattenläden weigerten sich, das Album zu verkaufen. In einigen Charts wurde es nicht aufgeführt, sondern stattdessen nur eine Leerstelle gezeigt. Bereits vor der Veröffentlichung der Platte kursierten zwei Konkurrenzalben:

Das eine war ein Bootleg mit Namen Spunk[18] mit Aufnahmen von Sex-Pistols-Demos (Dave Goodman). Es wurde von einem Label namens Blank veröffentlicht. Das andere war die französische Pressung von Barclay, bei der Submission in die Songliste aufgenommen wurde. Sie sollte eine Woche vor der Ausgabe von Virgin erscheinen. McLarens separater Handel mit Barclay bedeutete, dass die französische Veröffentlichung nicht gestoppt werden konnte. Da der Virgin-Chef wusste, wie einfach Importe nach Großbritannien möglich sind, beschleunigte Branson die Produktion der Platte, damit sie eine Woche früher als vorgesehen herauskam. Trotzdem war die Barclay-Pressung bereits zu dem Zeitpunkt in Großbritannien erhältlich, als Virgin ihre Version bereit hatte. Zehntausend Exemplare von Virgins Pressung führten irrtümlicherweise nur elf Titel auf der Hülle auf, enthielten jedoch 12. Trotz der Verfügbarkeit von Spunk und der französischen Ausgabe wurde Here’s the Sex Pistols in Großbritannien mit Spannung erwartet. Es gab 125.000 Vorbestellungen. Never Mind the Bollocks erreichte in der Woche nach der Veröffentlichung Platz eins der britischen Albumcharts.[19] Ein Verbot des Albums durch große Einzelhändler führte dazu, dass die Platte stattdessen von unabhängigen Anbietern gut verkauft wurde.

Der Titel, Zensur und Verfahren wegen vermeintlicher Obszönität

Ursprünglich sollte das Album God Save Sex Pistols heißen. Jamie Reids Cover-Konzept verzichtete auf ein Foto der Gruppe. Er gestaltete es in neon-rot und -gelb mit ausgeschnittenen Buchstaben in einem Finish, das groben Siebdrucken ähnelt und auf die Typographie eines Erpresserbriefs anspielt.[20] Reid hatte auch schon das Cover der Single God Save the Queen auf ähnliche Art gestaltet. Mitte 1977 wurde der Titel des Albums geändert. Der neue basiert auf einem Satz, den Steve Jones beigetragen hatte:[21] Er erzählt, er habe diesen Satz „Never mind the bollocks“ von zwei Fans aufgeschnappt, die ihn sich gegenseitig immer wieder gesagt hätten. Johnny Rotten erklärte seine Bedeutung als Ausdruck der Arbeiterklasse für „aufhören, Müll zu reden“. Der Titel ist am ehesten mit „Schluss mit dem Scheiß, hier sind die Sex Pistols“ zu übersetzen und unterstreicht den ohnehin provokanten Bandnamen. Eine andere mögliche Übersetzung ist: „Scheiß auf die Klöten, hier sind die Sex-Pistolen!“

In Großbritannien unterlag das Album dem, was der Autor Heylin als „krasse Zensurakte der Medien und des Einzelhandels“ bezeichnete. Die Londoner Polizei besuchte die Filialen von Virgin Record Stores in der Stadt und teilte den Verantwortlichen mit, dass sie wegen Unanständigkeit strafrechtlich belangt werden, falls sie weiterhin Plakate des Album-Covers in ihren Fenstern ausstellten. So sei es durch ein Gesetz von 1899 vorgeschrieben. Die Dekorationen wurden daraufhin entweder abgeschwächt oder entfernt. Am 9. November 1977 kündigte der London Evening Standard jedoch in seiner Schlagzeile Police Move in Punk Disc Shops („Polizeibewegung in Punk-Plattenläden“) an und berichtete, dass ein Virgin-Records-Shopmanager in Nottingham wegen Ausstellens des Albumcovers verhaftet wurde. Er hatte das Wort Bollocks nicht verdeckt. Chris Seale, der Manager des Ladens, schien sich bereitwillig als Zielscheibe zur Verfügung gestellt zu haben. Er sagte, dass er bereits viermal von der Polizei besucht worden war und jedes Mal wieder Exemplare des Albums in den Schaufenstern ausstellte, nachdem sie gegangen war. Nach Seales Festnahme kündigte Branson an, dass er die Prozesskosten des Managers übernehme und den Kronanwalt John Mortimer als Verteidiger beauftrage. In der Zwischenzeit wurde versucht, mit Werbeanzeigen für Never Mind the Bollocks in Musikzeitungen das Thema zu politisieren. Sie zeigten Schlagzeilen in der Zeitung über die Sex-Pistols-Kontroverse, im Sinne von „Das Album wird bleiben. Die Umschlagsgestaltung nicht“.

Das Gerichtsverfahren gegen Seale wegen Obszönität fand am 24. November vor dem Amtsgericht in Nottingham statt. Mortimer stellte den Fall als Diskriminierung durch die Polizei vor. Während seines Kreuzverhörs mit Seale fragte er, warum die Zeitungen The Guardian und Evening Standard (die sich auf den Namen des Albums bezogen hatten) nicht wegen derselben Tat angeklagt worden waren. Als der Oberste Richter seine Fragestellung ansprach, gab Mortimer an, dass offensichtlich eine Doppelmoral im Spiel sei und Bollocks nur als obszön angesehen würden, wenn sie auf dem Titel eines Sex-Pistols-Albums erschienen. Mortimer führte einen sachverständigen Zeugen an, Professor James Kinsley,[22] den Leiter der School of English an der University of Nottingham. Dieser argumentierte, dass das Wort Bollocks nicht obszön sei und ein legitimer Begriff der alten englischen Sprache sei, der sich früher auf einen Priester bezog,[23] was im Zusammenhang damit Unsinn bedeutete. Rechtsanwalt Geoffrey Robertson, der zusammen mit Mortimer erschienen war, wies auf den Professor hin, der sagte, frühere englische Übersetzungen der Bibel verwendeten Bollocks, um sich auf Hoden zu beziehen. Dies wurde in der King-James-Version der Bibel durch das Wort Steine ersetzt. Rotten reichte Robertson einen Zettel mit der Aufschrift: „Keine Sorge, wenn wir den Fall verlieren, benennen wir das Album in Never Mind the Stones, Here’s the Sex Pistols um.“[24]

Das Schlusswort des Vorsitzenden der Verhandlung:

So sehr meine Kollegen und ich die vulgäre Ausbeutung der niedersten Instinkte der Menschheit für die Erzielung von kommerziellen Gewinnen sowohl von Ihnen, als auch von Ihrem Unternehmen, aus tiefstem Herzen beklagen, müssen wir Sie widerwillig bei jedem der vier Anklagepunkte für nicht schuldig befinden.[25]

Titelliste

11-Titel-Version

Seite eins

Nr.Titelkomponiert vonLänge
01Holidays in the SunCook/Jones/Rotten/Vicious3:22
02LiarCook/Jones/Matlock/Rotten2:41
03No FeelingsCook/Jones/Matlock/Rotten2:53
04God Save the QueenCook/Jones/Matlock/Rotten3:20
05ProblemsCook/Jones/Matlock/Rotten4:11

Seite zwei

Nr.Titelkomponiert vonLänge
06SeventeenCook/Jones/Matlock/Rotten2:02
07Anarchy in the U. K.Cook/Jones/Matlock/Rotten3:32
08BodiesCook/Jones/Rotten/Vicious3:03
09Pretty VacantCook/Jones/Matlock/Rotten3:18
010New YorkCook/Jones/Matlock/Rotten3:07
011E.M.I.Cook/Jones/Matlock/Rotten3:10

12-Titel-Version (UK Edition)

Seite eins

Nr.Titel
01Holidays in the Sun
02Bodies
03No Feelings
04Liar
05God Save the Queen
06Problems

Seite zwei

Nr.Titel
07Seventeen
08Anarchy in the U. K.
09Submission
010Pretty Vacant
011New York
012E.M.I.

Inhalt

Paul Cook

Neben den beiden vorab veröffentlichten Singles Anarchy in the U. K. und God Save the Queen enthält das Album Songs zu so unüblichen und schockierenden Themen wie Abtreibung/Fehlgeburt (Bodies) und Unterwerfung (Submission). Letzterer ironisiert das Thema. Seventeen zeigt eine gesellschaftliche Antithese. E.M.I. ist eine musikalische Abrechnung mit dem vorherigen Labelpartner und Pretty Vacant die Schilderung einer alternativen Lebensauffassung. Die Titel des Albums sind ein Teil des damaligen Live-Repertoires der Band. Sie sind rauer, aggressiver Rock mit dem charakteristischen Anti-Gesang von John Lydon. Was heute nicht mehr besonders ungewöhnlich erscheint, war damals ein radikaler Bruch mit dem zuvor vorherrschenden Progressive Rock. Es war ein Gegenentwurf zu dessen ausufernden Soli und Arrangements. Die Sex Pistols bedienten mit ihrem Album die aufkeimende Punk- und New-Wave-Bewegung und boten von Bombast befreite, aggressive, einfache und kernige Stücke.

Wirkung

Parodie des Covers von Die Toten Hosen

Never Mind the Bollocks blieb die einzige offizielle Albenveröffentlichung der Band, die sich bereits Anfang 1978 auflöste. Der sich entwickelnde Punk klang schon bald völlig anders und wurde vor allem schneller. Neben der Musik ist die optische Ikonografie neu, die die Sex Pistols und Malcolm McLaren mit der Auswahl des Albumcovers sowie ihrem damaligen Kleidungsstil geschaffen haben. Auch die Attitüde der Musiker bei ihren öffentlichen Auftritten tragen dazu bei. Das auffällige Album markiert den kommerziellen Durchbruch der Punk-Bewegung in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre.

In den frühen 1980er Jahren haben The Bollock Brothers das Album im New-Wave-Stil imitiert. Die Toten Hosen ahmten später als Die Roten Rosen Albumtitel und Plattencover für ihr Album Never Mind The Hosen – Here’s Die Roten Rosen nach.[26]

Die Musikzeitschrift Rolling Stone meint:
Musically, Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols is just about the most exciting rock & roll record of the Seventies.
deutsch: „Musikalisch ist Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols so ziemlich die aufregendste Rock-&-Roll-Platte der Siebziger.“[27]

Die deutsche Ausgabe des Rolling Stone Magazin wählte 2012 Never Mind the Bollocks zum sechstbesten Album aller Zeiten.

Charterfolge

JahrChartsPosition
2012Deutsche Charts77
1977UK Albums Chart1
1978US Billboard 200106
2015UK The Top 40 Vinyl Album7[28]

Auszeichnungen

OrganisationAuszeichnungDatum
BPI – UKGold17. November 1977
BPI – UKPlatin15. Januar 1988
RIAA – USGold2. Dezember 1987[29]
RIAA – USPlatin26. März 1992[29]
NVPI – NiederlandeGold1990

Coverversionen

Alberto Y Lost Paranoias veröffentlichten 1978 das Album Skite mit ihrer Version von Anarchy in the UK.[30] 1983 veröffentlichten die The Bollock Brothers eine Titel-für-Titel-Coverversion des Albums mit dem Namen Never Mind the Bollocks 1983. Die Thrash-Metal-Band Megadeth brachte 1988 ihr drittes Album So Far, So Good… So What! mit einer Coverversion von Anarchy in the UK heraus. Für die EP Hidden Treasures spielte Megadeth auch eine Coverversion von Problems ein. Die Glam-Metal-Band Mötley Crüe coverte 1991 Anarchy in the UK für ihre Kompilation, Decade of Decadence 81–91. Die südkoreanische Band No Brain veröffentlichte 2001 beim Cujo Entertainment Label ebenso eine Titel-für-Titel-Coverversion des Albums mit dem Titel Never Mind The Sex Pistols, Here’s The No Brain.[31] Galaxie 500 veröffentlichte 2005 eine Coverversion von Submission auf ihrem Album Peel Sessions, das 1989 und 1990 eingespielt worden war. Eine rein akustische Track-by-Track-Coverversion des Albums wurde 2006 von Artichoke herausgebracht.[32] Auch die Folk-Punk-Band Mr. Irish Bastard spielte 2011 eine Coverversion des ganzen Albums ein und nannte es Never Mind the Bastards, Here’s Mr. Irish Bollocks.[33] Für ihr 1999 erschienenes Coveralbum Coverkill spielte die Thrash-Metal-Band Overkill eine Coverversion von No Feelings ein.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 40 years ago: Sex Pistols – Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols. In: loudwire. loudwire.com, abgerufen am 3. November 2018 (englisch).
  2. Sex Pistols – Never Mind The Bollocks Here's The Sex Pistols. In: discogs. discogs.com, abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch).
  3. laut.de-Biographie The Sex Pistols. In: laut. laut.de, abgerufen am 6. Januar 2019.
  4. John Lydon: Anger Is an Energy – mein Leben unzensiert. Wilhelm Heyne Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München 2014, ISBN 978-3-453-26977-4, S. 143–144.
  5. Jon Savage: England’s Dreaming – Anarchy, Sex Pistols, Punk Rock and beyond. St. Martin’s Press, New York 2001, ISBN 0-312-28822-0, S. 245 (englisch).
  6. Sex Pistols – Bill Grundy Interview 1.12.76. In: youtube. youtube.com, 1. Dezember 1976, abgerufen am 6. November 2018 (englisch).
  7. Transcript: Sex Pistols v Bill Grundy. In: theguardian. theguardian.com, 4. Februar 2004, abgerufen am 6. November 2018 (englisch).
  8. Jon Bennett: Queen’s ‘News of the World’: 10 Things You Didn’t Know. In: loudersound. loudersound.com, 2. Dezember 2016, abgerufen am 6. November 2018 (englisch).
  9. a b Phil Singleton: Studio Recording Sessions, The Complete Guide, Part One: 1976. In: philjens. philjens.plus.com, abgerufen am 25. November 2018 (englisch).
  10. Phil Singleton: Studio Recording Sessions, The Complete Guide, Part Two: 1977. In: philjens. philjens.plus.com, abgerufen am 11. November 2018 (englisch).
  11. Sex Pistols: God Save the Queen. In: songtexte. songtexte.com, abgerufen am 4. November 2018.
  12. Sex Pistols: Pretty Vacant. In: songtexte. songtexte.com, abgerufen am 4. November 2018.
  13. a b Classic Albums – Sex Pistols: Never Mind the Bollocks [DVD]. Isis Productions, 2002.
  14. Sex Pistols u. a.: Never Mind the Bollocks.Cherry Lane Music, 2007, ISBN 978-1-57560-943-0, S. 64.
  15. Dan Epstein: Queen’s ‘News of the World’: 10 Things You Didn’t Know. In: rollingstone. rollingstone.com, 28. Oktober 2017, abgerufen am 2. Februar 2019 (englisch).
  16. Mark Blake: Freddie Mercury: A Kind of Magic. In: Omnibus Press. Kindle Edition, 12. September 2016, abgerufen am 9. Dezember 2018 (englisch).
  17. Vivienne Westwood, Ian Kelly: Vivienne Westwood. Bastei Lübbe AG, Köln, ISBN 978-3-8479-0571-4, S. 64.
  18. David Raposa: Sex Pistols Spunk. In: pitchfork. pitchfork.com, 6. Juni 2006, abgerufen am 27. November 2018 (englisch).
  19. Clinton Heylin, Nina Antonia: Sex Pistols: Never Mind the Bollocks. Cherry Lane Music, ISBN 978-1-57560-943-0, S. 105 (englisch).
  20. Jamie Reid: Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols. In: Virgin. superseventies.com, 1977, abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  21. Jon Savage: England’s Dreaming – Anarchie, Sex Pistols, Punk Rock. Edition Tiamat im Verlag Klaus Bittermann, Berlin 2001, ISBN 3-89320-045-2, S. 409.
  22. University helps Virgin out of a Branson pickle. nottingham.ac.uk, 10. Dezember 2012, abgerufen am 14. April 2021 (englisch).
  23. Richard Branson: Life at 30,000 feet TED interview (Mar 2007, posted in Oct 2007), in which Richard Branson discusses the Never mind the Bollocks... court case (at 18:30 minutes). Abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  24. Geoffrey Robertson: The Justice Game. Random House, 2011.
  25. Never mind the Sex Pistols, here’s to 30 years of bollocks. In: heraldscotland. heraldscotland.com, 27. Oktober 2007, abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  26. Sex Pistols: Never mind the Hosen here’s die Roten Rosen. In: dietotenhosen. dietotenhosen.de, 13. Juli 1987, abgerufen am 4. November 2018.
  27. Paul Nelson: Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols. In: rollingstone. rollingstone.com, 23. Februar 1978, abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  28. The Top 40 Vinyl Album Chart. XFM, 29. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Mai 2015; abgerufen am 5. November 2018.
  29. a b RIAA – Gold & Platinum Searchable Database – October 6, 2012. In: riaa.com. Abgerufen am 7. Oktober 2012.
  30. discogs: Alberto Y Lost Trios Paranoias – Skite. In: discogs. discogs.com, 1978, abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  31. No Brain: Never Mind The Sex Pistols, Here’s The No Brain. In: discogs. discogs.com, 2001, abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  32. Artichoke: Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols By Artichoke. In: discogs. discogs.com, 2006, abgerufen am 4. November 2018 (englisch).
  33. Dominik Heinrichs: Mr. Irish Bastard: Verbeugung vor den Sex Pistols. In: Zillo Medieval. Nr. 2, 2012, S. 37.

Artist(s)

Veröffentlichungen von Sex Pistols die im OTRS erhältlich sind/waren:

76-77 ¦ Never Mind The Bollocks Here’s The Sex Pistols ¦ Spunk ¦ The Original Recordings

Sex Pistols auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Sid Vicious, Steve Jones, Johnny Rotten

Die Sex Pistols sind eine der bekanntesten englischen Punk-Bands der zweiten Hälfte der 1970er Jahre. Die Mitglieder sind John „Johnny Rotten“ Lydon, Steve Jones, Paul Cook und Glen Matlock, den in den Jahren 1977 und 1978 Sid Vicious (John Ritchie) ersetzte. Weitere wichtige Personen im Umfeld der Sex Pistols waren deren Manager Malcolm McLaren, der für sich in Anspruch nahm, die Band geschaffen und berühmt gemacht zu haben, die Modedesignerin Vivienne Westwood, der Regisseur Julien Temple, der drei Filme über sie drehte, und der Grafiker Jamie Reid.

Geschichte

Vorgeschichte (1973–1975)

Die Ursprünge der Band reichen zurück bis in das Jahr 1973, als die Collegefreunde Steve Jones, Paul Cook und Warwick Nightingale beschlossen, mit gestohlenem Equipment eine Band zu gründen. Im Juni 1974 stieß Glen Matlock als fester Bassist dazu, und die noch namenlose Gruppe hatte in dieser Besetzung Anfang 1975 ihren ersten Auftritt bei einer Party.

Im Juni 1975 wurde Gitarrist Nightingale, der den ersten eigenen Song Did You No Wrong geschrieben hatte, aus der Band geworfen, Steve Jones wechselte vom Gesang zur Gitarre, und ein neuer Sänger wurde Ende August 1975 in John Lydon gefunden.

Sex Pistols (1975–1977)

Die Band verbrachte den Herbst mit intensiven Proben und trat am 5. November 1975 unter dem neuen Namen Sex Pistols zum ersten Mal auf. Der Großteil des Songwritings wurde von Glen Matlock übernommen, während es Steve Jones’ Aufgabe war, Matlocks Ideen zu möglichst knappen und aggressiven Arrangements zu komprimieren. John Lydon übernahm das Schreiben von Texten (bis auf den Song Pretty Vacant, der komplett von Glen Matlock stammt).

Erster Auftritt: St. Martin's School of Art

Nach ihrem Auftritt am „100 Club Punk Festival“ (September 1976) bekamen sie einen Vertrag bei der Plattenfirma EMI. Ihre erste Single Anarchy in the U.K. erschien im November 1976. Nach einem provokativen Fernsehauftritt auf ITV zog EMI die Single zurück und kündigte am 6. Januar 1977 den Vertrag mit der Band. Wegen ständiger Querelen mit John Lydon verließ Glen Matlock im Februar 1977 die Gruppe und wurde durch Sid Vicious ersetzt, der zwar das passende Image hatte, aber als Bassist nur rudimentäre Kenntnisse vorzuweisen hatte. Folgerichtig wurden im Studio die Bassläufe vom Gitarristen Steve Jones eingespielt.

Die zweite Single, God Save the Queen, sollte zuerst bei A&M, wo die Band seit 10. März unter Vertrag war, erscheinen. Die Single wurde noch vor der Veröffentlichung wieder eingestampft und auch dieser Vertrag vom Label aufgelöst. Reich an Abfindungen, aber ohne erhältliche Plattenveröffentlichungen, unterschrieb die Band schließlich bei dem eigentlich verhassten Hippie-Label Virgin, wo am 27. Mai 1977 God Save the Queen noch rechtzeitig zum silbernen Thronjubiläum der Queen veröffentlicht wurde. Die Single wurde angeblich die Nummer 1 der englischen Charts, wurde aber auf den offiziellen Listen, angeblich wegen royalistischer Loyalität der Verantwortlichen, nur auf Platz 2 geführt. Die Single erlangte auch eine Menge Aufsehen, als die Band sich zum Geburtstag der Queen 1977 ein Boot mietete (welches ausgerechnet „Queen Elizabeth“ hieß), auf dem sie mitten auf der Themse vor Journalisten und geladenen Gästen in voller Lautstärke ein Konzert gab. Das Boot wurde von der Wasserschutzpolizei aufgebracht und die meisten der Passagiere verhaftet, die Band selbst konnte jedoch entkommen. Die Publicity rächte sich jedoch in den folgenden Wochen, als Mitglieder der Band von Royalisten überfallen wurden.

Um der aufgeheizten Stimmung in England zu entkommen, gingen die Sex Pistols auf eine kurze Skandinavien-Tour. Eine England-Tour folgte, allerdings unter dem Pseudonym SPOTS (Sex Pistols On Tour Secretly), um Auftrittsverbote zu umgehen. Im November 1977 erschien das einzige Studioalbum Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols. Eine Klage wegen angeblicher Obszönität des Titels wurde abgewiesen.

In der britischen Gesellschaft der 1970er-Jahre war die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg noch sehr präsent. Aus diesem Grund griffen die Sex Pistols – wie auch andere Punkbands – bei ihrem Versuch zu provozieren auch auf Nazi-Symbolik zurück, zum Beispiel mit dem Tragen von Hakenkreuzen. Obwohl heute klar ist, dass die Band zu keiner Zeit der nationalsozialistischen Ideologie anhing, wirken diese Irritationen bis heute fort; so zog das Unternehmen Bell Canada im Jahr 2007 eine Werbekampagne zurück, in der eine Anstecknadel mit dem Titel des Sex-Pistols-Songs Belsen Was a Gas (dt. etwa Bergen-Belsen war ein Spaß![1]) zu sehen war.[2]

Nach einigen Konzerten in den Niederlanden – dem Anfang einer geplanten multinationalen Tournee – machte sich die Band im Dezember 1977 auf eine Never-Mind-the-Bans-Tour durch Großbritannien. Von acht geplanten Terminen wurden vier wegen Krankheit oder politischem Druck abgesagt. Am Weihnachtstag spielten die Sex Pistols zwei Shows bei Ivanhoe's in Huddersfield. Vor dem regulären Abendkonzert gestaltete die Band eine Benefiz-Matinee für die Kinder von „Feuerwehrleuten aus der Gegend, entlassenen Arbeitern und Ein-Eltern-Familien“. Sie spielten sechs Titel und ließen wegen der Kinder die unanständigen Worte weg.[3][4][5] Dies waren die letzten britischen Auftritte der Band für mehr als 18 Jahre.[6]

Auflösung (1978)

Anfang 1978 gingen die Sex Pistols auf USA-Tournee, an deren Ende Johnny Rotten nach einem Zerwürfnis mit dem Manager Malcolm McLaren die Band verließ. In der Folge hielt der Rest der Band noch kurze Zeit zusammen, bevor man sich im Winter des Jahres endgültig trennte.

Nach den Sex Pistols

Rotten, der sich wieder Lydon nannte, gründete Public Image Ltd. (1978–1992), Jones und Cook die Band The Professionals (1979–1982). Davor hatten sie versucht, zusammen mit Jimmy Pursey, dem Sänger von Sham 69, in einer Band namens Sham Pistols zu spielen, was aber sehr bald scheiterte.

Malcolm McLaren verarbeitete die Bandgeschichte in dem teils fiktiven, teils autobiographischen Mockumentary-Film The Great Rock ’n’ Roll Swindle, mit dem er die Einnahmen der Band aufbrauchte. Er wurde in den 1980er-Jahren von den überlebenden Bandmitgliedern erfolgreich verklagt. Später nutzte er die Anfänge von Rap und Hip-Hop für eine Solokarriere.

Glen Matlock gründete die Rich Kids (1977–1979). Sid Vicious strebte eine Solo-Karriere an. Mit seiner Version des Frank-Sinatra-Songs My Way konnte er sogar Charterfolge verbuchen. Ende 1978 wurde er in New York angeklagt, seine Freundin Nancy Spungen ermordet zu haben, starb aber vor den Verhandlungen am 2. Februar 1979 an einer Überdosis Heroin.
Am 25. Dezember 1979 spielten Steve Jones und Paul Cook zusammen mit Billy Idol (Gesang) und Martin Glover (Bass) im Rahmen einer Weihnachtsfeier im Londoner Studio 21 vier Songs live (Slippin And Slidin/Roadrunner/No Fun/Bodies), wobei sie vom Veranstalter Jock McDonald als Sex Pistols angesagt wurden.[7] 1986 veröffentlichte McDonald ein Bollock-Brothers-Studioalbum 77-78-79, von dem er fälschlicherweise behauptete, dass es sich um eine Aufnahme dieses letzten „Sex Pistols“-Auftritts handelte.

Reunion (seit 1996)

Am 16. März 1996 gaben die vier Originalmitglieder der Sex Pistols eine Pressekonferenz in London und verkündeten die Absicht, wieder gemeinsam auftreten zu wollen. Es folgte eine Welttournee (72 Konzerte zwischen Juli und Dezember 1996), nach der sich die Band wieder trennte.

Am 27. Juli 2002 gaben die Sex Pistols ein Konzert zum 50. Thronjubiläum der Queen, am 14. September 2002 folgte ein Festivalauftritt in Kalifornien.

Im August und September 2003 gaben sie elf Konzerte in den USA und Kanada.

Am 13. März 2006 wurden sie gegen ihren Willen in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Band lehnte die Teilnahme an der Zeremonie ab.

Im Juni 2007 gingen John Lydon, Steve Jones und Paul Cook mit dem Produzenten Chris Thomas ins The Boat Recording Studio in Los Angeles und nahmen neue Studioversionen der Songs „Anarchy in the U.K.“ und Pretty Vacant für das Videospiel Guitar Hero III auf.

Sex Pistols live 2007

Zum 30. Jubiläum des Albums Never Mind The Bollocks absolvierten die Sex Pistols im Oktober und November 2007 acht Auftritte in Los Angeles und Großbritannien. Eines der Konzerte wurde von Regisseur Julien Temple gefilmt und unter dem Titel Sex Pistols – There'll Always Be An England als DVD veröffentlicht.

Gegenüber dem Journalisten Clive Prior (MOJO-Magazin, Januar 2008) schlossen John Lydon und Steve Jones die Möglichkeit eines neuen Studioalbums nicht mehr aus. Steve Jones: „Ich persönlich würde gerne ein paar neue Songs aufnehmen. Ich dränge schon seit Jahren darauf. Ich denke, es könnte bald soweit sein.“ John Lydon: „Früher habe ich gesagt, dass ich nie wieder Material mit dieser Band aufnehmen werde. Aber wenn es weiter so gut läuft und wir uns weiterhin so gut verstehen, würde ich nicht mehr nein sagen, es ist nämlich echt aufregend.“ Paul Cook äußerte am 16. Januar 2008 gegenüber WENN.com: „Ein ganzes Album kriegen wir vielleicht noch nicht zusammen, aber es gibt rechtzeitig für den Sommer hoffentlich ein paar neue Sachen.“ John Lydon bestätigte gegenüber der Presse am 16. Juni 2008 nochmals die Möglichkeit eines neuen Studioalbums.

Im Sommer 2008 absolvierten die Sex Pistols eine Welttournee mit 31 Konzerten.

Im Jahr 2021 kam es zu einem Rechtsstreit zwischen den Mitgliedern Paul Cook, Steve Jones und John Lydon. Die Beziehung von Cook und Jones mit Lydon sei seit Jahren zerrüttet. Grund für den Rechtsstreit war der Plan von Regisseur Danny Boyle, eine TV-Serie mit dem Titel „Pistol“ über die Band zu drehen. Lydon hatte die Nutzung der Sex Pistols Songs verboten.[8][9][10] Im September 2022 wurde die Serie im Streamingkanal Disney+ ausgestrahlt.[11]

Besetzung

Würdigung

Die Sex Pistols gelten als eine der wesentlichen Bands des englischen Punk. Die Band selbst lehnte das Etikett „Punk“ für sich jedoch ab. Einfache Akkorde, gerade Basslinien, schnelles, hartes Schlagzeug, wie sie als Musikform noch bei heutigen Punk-Bands zu finden sind, wurden eher von anderen Bands wie den Ramones oder den Buzzcocks aus Manchester entwickelt. Neben der Musik trugen besonders die provokanten Texte und das schockierende Auftreten der Sex Pistols dazu bei, dass Punk zur bestimmenden Musik- und Kulturbewegung der späten 1970er Jahre wurde und sie selbst zu deren Ikone.

Der Rolling Stone listete die Pistols auf Rang 60 der 100 größten Musiker aller Zeiten.[12]

Diskografie

Studioalbum

Soundtrack

Konzertalben

  • The Original Pistols Live (11 Tracks Live in Burton on Trent, 76 club, 24. September 1976) Trojan Sales Ltd. / Receiver Records Ltd. 1985
  • The Best of the Sex Pistols Live (Bootleg) BOND 007 Bondage Records (circa 1986)
    • Live in Burton on Trent, 76 club, 24. September 1976 (Track 01–07)
    • Live in San Francisco, Winterland, 14. Januar 1978 (Track 08–15)
  • Power of the Pistols (Bootleg) 77 Records 772 (circa 1986)
    • Live in Halmstad, Schweden, 15. Juli 1977 (Track 01–06)
    • Live in Atlanta, USA, 5. Januar 1978 (Track 07–12)
  • The Best of & the Rest of Original Pistols Live (11 Tracks Live in Burton on Trent, 76 club, 24. September 1976) Trojan Sales Ltd. / CDAR1008 Action Replay Records Ltd. 1989
  • Live and loud!! (Bootleg) (13 Tracks Live in San Francisco, Winterland, 14. Januar 1978) Link Records and Music Ltd. 1989
  • No Feelings (The Live Experience) – GDR CD 9123 Great Dane Records, April 1991
  • Live in Trondheim (Live-Mitschnitt vom 21. Juli 1977 – CD2 des Kiss This Limited Edition 2-CD-Sets) – Virgin Records 1992
  • Last Concert (13 Tracks Live in San Francisco, Winterland, 14. Januar 1978) – Living Legends Records 1991 / Multi Coloured Music 1992
  • Winterland Concert 1978 (14 Tracks Live in San Francisco, Winterland, 14. Januar 1978) – Sex Pistols Residuals / Castle Communications 1996
  • Filthy Lucre Live (Reunion-Tournee – Live in London, Finsbury Park, 15. Juli 1996) – Virgin Records 1996
  • Sex Pistols & Sid Vicious LIVE – Belly Media / Best. Nr. 1138-122 Arena Records
  • Sid Vicious & Friends – Sid Vicious Lives – BMG / REDTK123 Dressed To Kill 1999
  • The 76 Club (the complete Burton-On-Trent recordings) (15 Tracks Live in Burton on Trent, 76 club, 24. September 1976) – ALMAFAME 1999
  • Live in Chelmsford Prison (Live in Chelmsford, HM Prison, 17. September 1976) – Jade Music / Sanctuary Records / Castle Music / ESMCD 923, Essential 2000
  • Anarchy in the U.K. – Live at the 76 Club (15 Tracks Live in Burton on Trent, 76 club, 24. September 1976) – PLATCD 721 Prism Leisure Group 2001
  • Live '76 (4-CD bzw. 4-LP Box) – Sex Pistols Residuals / Universal 2016
    • CD1: Manchester, Lesser Free Trade Hall, 4. Juni 1976
    • CD2: Islington, Screen on the Green, 29. August 1976
    • CD3: Chelmsford, HM Prison, 17. September 1976
    • CD4: Burton on Trent, 76 Club, 24. September 1976

Kompilationen und Raritäten

  • Spunk (Illegale LP mit Demoaufnahmen) – 1977 (2006 offiziell bei Castle Records als CD CMRCD1376 erschienen)
  • The Great Rock ’n’ Roll Swindle – Virgin Records 1979
  • Some Product (Carri On Sex Pistols) (Collage aus Interviews und Rundfunksendungen) – Virgin Records 1979
  • Flogging a Dead Horse (Singles-Kompilation) – Virgin Records 1979
  • The Heyday (Kassette mit Interviews) – 1979
  • No Feelings, No Fun (Live-Mitschnitte und Studio-Demos)
  • Cash from Chaos – SPCFC 102
  • The Mini Album – Luanda Music UK 1985
  • The 10th Anniversary Album – MBC 1986
  • We Have Cum for Your Children. Wanted – The Goodman Tapes (Demos und Live-Aufnahmen produziert/gemischt von Dave Goodman) – Luanda Music UK 1988
  • No Future U.K.? / Spunk – Jade Music Co. 1989
  • Kiss This (von der Band autorisierte Kompilation) – Virgin Records 1992
  • Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols / Spunk – Virgin Records 1996
    • CD1 Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols
    • CD2 Spunk and Spedding Demos
  • Anarchy in the USA (Best of Kompilation) – MBC Records 2001
  • Jubilee (14-Track Kompilation plus 3 Videoclips) – Sex Pistols Residuals / Virgin Records 2002
  • Sex Pistols (3-CD-Box) – Sex Pistols Residuals / Virgin Records 2002
    • CD1: Studio Tracks & Early Demos (Majestic Studios Demo Session May 1976)
    • CD2: Demos & Rarities (Denmark Street, Wessex Studios, Manchester Square, Gooseberry Studios)
    • CD3: Live at Screen on the Green '76, plus live rarities
  • Live & Rare (Doppel-LP) – 2004
  • Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols (Remastered) Außerdem veröffentlicht als Deluxe Edition (Doppel-CD) und als Limited Super Deluxe Edition im LP-Box Format mit 3 CD, 1 DVD, 100-seitigem Bildband, Poster, A&M-Replika-Vinylsingle "God Save the Queen" u. a.) – Sex Pistols Residuals / Universal 2012
    • Deluxe Edition CD1: The Original Album (Remastered from the original master tapes) + B-Sides
    • Deluxe Edition CD2: Live 1977 (Stockholm/Sweden, Happy House, July 28th 1977 + Penzance/Cornwall, Winter Gardens, September 1st 1977)
  • The Great Rock ’n’ Roll Swindle (Remastered) – Sex Pistols Residuals / Universal 2012
  • Sex Pistols. Studio Sessions, Live Gigs & Rarities (3-CD-Set MBB7149) – Music Brokers 2013

Videoalben

  • Sex Pistols – Live at the Longhorn – Live in Dallas, Texas, Longhorn Ballroom – 10. Januar 1978. (Sanctuary Records 1995, SVEM035) 45 min.
  • Sex Pistols – Live in Concert 1978 – Live in Dallas, Texas, Longhorn Ballroom – 10. Januar 1978. (Laser Media/Intermedia Ltd., LM041) 36 min.
  • The Great Rock ’n’ Roll Swindle – Film des Sex-Pistols-Managers Malcolm McLaren über die Band; Mischung aus Dokumentation und Spielfilm. (1980) 101 min. (UK:GoldGold)
  • The Filth and the Fury – Dokumentarfilm von Julien Temple mit Interviews, Archivmaterial und Konzertausschitten. (Film Four, 2000)
  • Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols ... the definitive authorised story of the album – Film über die Entstehung des Albums. (Eagle Vision 2002, EREDV282) 100 min.
  • Punk Icons: The Sex Pistols – The Ultimate Review with Glen Matlock – Film über die Geschichte der Band (Music Reviews Ltd. 2005, CRP1990) 59 min.
  • Sex Pistols – There'll Always Be An England – Konzertfilm von Julien Temple (Fremantle Home Entertainment, 2008)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Goldene Schallplatte

  • Australien Australien
    • 2005: für das Videoalbum The Great Rock ’n’ Roll Swindle
  • Italien Italien
    • 2019: für das Album Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols
  • Niederlande Niederlande
    • 1990: für das Album Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols
  • Schweden Schweden
    • 1996: für das Album Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
Silber Gold PlatinVer­käu­feQuel­len
 Australien (ARIA)0! S Gold10! P7.500aria.com.au
 Italien (FIMI)0! S Gold10! P25.000fimi.it
 Niederlande (NVPI)0! S Gold10! P50.000nvpi.nl
 Schweden (IFPI)0! S Gold10! P50.000sverigetopplistan.se
 Vereinigte Staaten (RIAA)0! S0! G Platin11.000.000riaa.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) 9× Silber9 3× Gold3 2× Platin22.205.000bpi.co.uk
Insgesamt 9× Silber9 7× Gold7 3× Platin3

Literatur

  • Fred Vermorel, Judy Vermorel: Sex Pistols – The Inside Story Omnibus Press, 1978, 1987, ISBN 0 426 18585 4.
  • Julie Burchill, Tony Parsons: The Boy Looked at Johnny Pluto Press, 1978, ISBN 0 861 04030 9.
  • Ray Stevenson: The Sex Pistols File Omnibus Press, 1978, ISBN 0 860 01464 9.
  • Dennis Morris: Rebel Rock Omnibus Press, 1985, ISBN 0 711 9078 97.
  • Dave Thomas: Johnny Rotten in His Own Words (Omnibus Press, 1988).
  • Lee Wood: The Sex Pistols Diary – Day by Day (Omnibus Press, 1988).
  • Glen Matlock, Pete Silverton: I Was a Teenage Sex Pistol (Omnibus Press, 1990) (stark erweiterte Neuausgabe: Reynolds & Hearn, 2006).
  • Bob Gruen: Chaos! (Omnibus Press, 1990).
  • Jon Savage: England’s Dreaming (Faber & Faber, 1991).
  • Keith Bateson, Alan Parker: Sid’s Way (Omnibus Press, 1991).
  • Noel Monk: 12 Days on the Road (HarperCollins, 1992).
  • John Lydon: Rotten – No Irish, No Blacks, No Dogs (Hodder & Stoughton, 1994).
  • David Dalton: El Sid (St. Martin’s Press, 1997).
  • Malcolm Butt: Sid Vicious Rock ’n’ Roll Star (Plexus Publishing, 1997).
  • Géant Vert: Les Sex Pistols (Alternatives et Parallèles, 1998).
  • Clinton Heylin: Never Mind the Bollocks (Penguin Books, 1998).
  • Paul Burgess, Alan Parker: Satellite (Abstract Sounds, 1999).
  • Julien Temple: Sex Pistols – The Filth and the Fury (St. Martin’s Press, 2000).
  • Gavin Walsh: God Save the Sex Pistols (Plexus Publishing, 2002).
  • Dennis Morris: Destroy (Creation Books, 2002).
  • Alan Parker: Vicious – Too Fast to Live... (Creation Books, 2004).
  • Jeff Bench: Rex Collections – The Sex Pistols (Reynolds & Hearn, 2005).
  • David Nolan: I Swear I Was There – The Gig That Changed the World (IMP, 2006).
  • Joel McIver: Sex Pistols – The Making of „The Great Rock ’n’ Roll Swindle“ (Unanimous Ltd., 2006).
  • Rob Johnstone (Hrsg.): John Lydon – Stories of Johnny: A Compendium of Thoughts on The Icon of an Era (Chrome Dreams, 2006).
  • Brian Southall: Sex Pistols – 90 Days at EMI (Omnibus Press, 2007).
  • Alan Parker: Sid Vicious – No One Is Innocent (Orion Books, 2007).
  • Dave Goodman: My Amazing Adventures with the Sex Pistols (The Bluecoat Press, 2007).
  • Francisco J. Satue: Sex Pistols (Ediciones Catedra S.A., 2007).
  • John Robb: Punk Rock: An Oral History (Ebury Press, 2007).
  • Jim McCarthy, Steve Parkhouse: Sex Pistols – The Graphic Novel (Omnibus Press, 2008).
  • John Lydon: Anger Is an Energy – mein Leben unzensiert. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014, ISBN 978-3-453-26977-4.
  • Vivienne Westwood, Ian Kelly: Vivienne Westwood Bastei Lübbe, Köln 2014, ISBN 978-3-8479-0571-4.
  • Steve Jones, Ben Thompson: Lonely Boy Windmill Books, London 2016, ISBN 978-0-09-951053-6, (englisch).
  • Sex Pistols: Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols, The Bollocks Diaries, Octopus Publishing Group Ltd London 2017, ISBN 978-1-78840-027-5, (englisch).

Weblinks

Commons: Sex Pistols – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

  1. The Grammarphobia Blog: It’s a gas. 8. Juli 2013, abgerufen am 16. Februar 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. Bell pulls ad with reference to Holocaust, apologizes. 18. September 2007, abgerufen am 16. Februar 2023.
  3. Savage, Jon, England's Dreaming, Seiten 428–429.
  4. Anorak: The 1977 Sex Pistols Christmas Party and Huddersfield Cake Fight. In: flashbak.com. 11. September 2013, abgerufen am 6. Dezember 2019.
  5. Sex Pistols: Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols, The Bollocks Diaries, S. 87.
  6. Robb, John, Punk Rock, S. 403.
  7. Paolo Hewitt: White Christmas. In: Melody Maker 5. Januar 1980, Seite 7.
  8. Blabbermouth: JOHNNY ROTTEN Sued By Two Members Of SEX PISTOLS Over Song Rights. 15. Juli 2021, abgerufen am 16. Februar 2023 (englisch).
  9. Sex Pistols streiten über geplante TV-Serie: »Spröde und zerrüttete« Beziehung. In: Der Spiegel. 16. Juli 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 16. Februar 2023]).
  10. Serie ohne Songs der legendären Sex Pistols? Abgerufen am 16. Februar 2023.
  11. Joachim Hentschel: Disney+-Serie "Pistol": Einseitig, aber doch sehr kurzweilig. Abgerufen am 30. September 2022.
  12. 100 Greatest Artists of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
  13. a b Chartquellen: UK US