Simon & Garfunkel ¦ The Concert In Central Park

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Veröffentlichung The Concert In Central Park:

1982

Hörbeispiel(e) The Concert In Central Park:




The Concert In Central Park auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Blick aus dem Publikum auf die Bühne

The Concert in Central Park war ein Konzert des US-amerikanischen Folk-Rock-Duos Simon & Garfunkel am 19. September 1981 im New Yorker Central Park. Es diente als Beitrag der beiden Musiker zur Sanierung des heruntergekommenen Stadtparks im Zentrum Manhattans. Zu dem Benefizkonzert kamen bei freiem Eintritt mehr als eine halbe Million Zuschauer. Es markierte gleichzeitig die vorübergehende Wiedervereinigung von Paul Simon und Art Garfunkel nach mehrjähriger Trennung.

The Concert in Central Park ist zugleich der Titel des Livealbums von diesem Konzert, das im Folgejahr veröffentlicht wurde. Es wurde von der Musikkritik gelobt und war kommerziell erfolgreich: In den USA erreichte es den sechsten Platz der Albumcharts und wurde mit Doppel-Platin ausgezeichnet, in Deutschland waren es Hitparadenposition drei und eine Goldene Schallplatte. Videoaufzeichnungen des Konzerts liefen im US-amerikanischen Fernsehen und waren später auf dem Heimvideomarkt erhältlich.

Idee und Vorbereitungen

Hintergrund

Mit der wirtschaftlichen Rezession der 1970er Jahre war der Central Park, die „grüne Lunge“ New Yorks, in einen schlechten Zustand geraten: Wegen Geldmangels nur noch spärlich gepflegt, waren die Anlagen des ehemaligen Vorzeigeobjekts teils verfallen, von Müll überhäuft oder durch Vandalismus zerstört. Weil der Park außerdem kaum noch überwacht wurde, stieg dort die Kriminalitätsrate stark an. Der Drogenhandel florierte, und aufgrund der hohen Zahl an Gewaltverbrechen galten Spaziergänge im Park als unsicher.[1][2] Anfang der 1980er Jahre fehlten der Stadt die finanziellen Mittel, den Park zu sanieren – allein hierfür waren knapp drei Millionen US-Dollar nötig[1] – und dauerhaft zu unterhalten, sodass sogar seine Schließung in Betracht gezogen wurde.[3][4] Um die Finanzierung des Parks zu sichern, wurde die Central Park Conservancy gegründet, eine private Initiative, die sich um Spenden für den Park bemühte. Vermögende Privatleute spendeten Geld, und Künstler setzten sich für den Erhalt der Anlage ein.[5]

Ein Konzert für den Park

Zu dieser Zeit entwickelten Gordon Davis, der als Parks Commissioner bei der Stadtverwaltung New Yorks für die städtischen Grünflächen zuständig war, und Ron Delsener, einer der einflussreichsten Konzertveranstalter der Stadt, die Idee, die Restaurierung des Central Parks mit einem kostenlosen Open-Air-Konzert im Park finanziell zu unterstützen. Der Eintritt sollte frei sein, der Verkauf von T-Shirts und anderen Merchandisingartikeln des italienischen Sportmodebekleiders Hirsch sollte rund hunderttausend Dollar für den Park einbringen. Weitere Einnahmen waren aus dem Verkauf der Fernseh- und Videorechte zu erwarten. Dass dieses Konzept erfolgreich sein konnte, zeigten zwei Konzerte von Elton John und James Taylor, die Warren Hirsh von Fiorucci and Hirsh Enterprises in den Jahren davor im Central Park veranstaltet hatte. Nachdem Davis das Projekt seitens der Stadt hatte genehmigen lassen, handelte Delsener mit dem Fernsehsender HBO einen Vertrag aus, der lediglich von der Frage abhängig war, wer auf der Bühne stehen sollte.[6][7]

Simon & Garfunkel auf einem Open-Air-Konzert in Dublin

Im Sommer 1981 rief Delsener bei Paul Simon an und unterbreitete ihm den Plan. Simon war von der Idee angetan, hatte aber Bedenken: Sein letztes Projekt, der autobiografische Film One-Trick Pony, bei dem er Regie geführt, die Hauptrolle gespielt und den Soundtrack geschrieben hatte, war weit hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben. Simons Selbstvertrauen war angeschlagen, er war wegen depressiver Verstimmungen in psychiatrischer Behandlung.[8][9] Er machte seine Zustimmung davon abhängig, ob es gelingen würde, seinen ehemaligen Partner Art Garfunkel zur Teilnahme zu bewegen. Als Simon & Garfunkel hatten sich die beiden in den 1960er Jahren zu einer der erfolgreichsten Folk-Rock-Gruppen entwickelt.[10][11] Kurz nach der Veröffentlichung ihres fünften Studioalbums Bridge over Troubled Water, das als künstlerischer Höhepunkt des Duos gilt und 1970 für zehn Wochen ununterbrochen an der Spitze der US-Albumcharts stand, gaben sie ihre Trennung bekannt. Sie hatten sich künstlerisch auseinandergelebt und kamen auch auf persönlicher Ebene nicht mehr gut miteinander aus. In den folgenden elf Jahren verfolgten beide Solokarrieren und arbeiteten nur punktuell an Einzelprojekten zusammen.[12][13] Gelegentliche, kurze Gastauftritte Garfunkels in den Konzerten von Simon waren jedoch immer erfolgreich. Diesmal sollte Garfunkels Beteiligung größer ausfallen. Simon nahm telefonisch Kontakt mit Garfunkel auf, der gerade Urlaub in der Schweiz machte. Garfunkel war begeistert und kehrte sofort in die USA zurück.[6][7]

Aus Sicht der Veranstalter waren Simon und Garfunkel Wunschkandidaten. Nicht nur, dass die Zusammenarbeit der beiden versprach, eine der größten Konzertveranstaltungen in der Geschichte des Central Parks, wenn nicht ganz New Yorks, zu werden – Paul Simon und Art Garfunkel galten der Stadt als besonders verbunden.[6] Beide waren in Forest Hills, einem Stadtteil des New Yorker Bezirks Queens, aufgewachsen und zur Schule gegangen.[9][14] Anders als viele andere Künstler, so Musikkritiker Stephen Holden, hatten sie ihrer Heimatstadt nicht den Rücken gekehrt, kaum dass sie Millionäre geworden waren. Sie hatten immer wieder Inspiration aus der kulturellen Vielfalt und den typischen Eigenarten New Yorks gewonnen und diese Einflüsse in ihren Liedern verarbeitet.[15]

Planungen und Proben

Bis zu dem Auftritt blieben etwa drei Wochen Zeit, den Ablauf des Konzerts zu planen und dafür zu proben. Simon, der nach einer längeren Schreibblockade wieder Lieder verfasst hatte, unterbrach deren Studioaufnahmen für die Vorbereitungen. Er sah die Chance, eines der schon fertigen Lieder vor einem Live-Publikum zu testen. Ähnliche Intentionen hatte Garfunkel. Die Veröffentlichung seines Studioalbums Scissors Cut stand kurz bevor, daraus wollte er das Lied A Heart in New York spielen.[7]

Beim Entwurf des Bühnenprogramms merkten sie bald, dass das Konzept eines Paul-Simon-Konzerts mit Garfunkel in der Rolle eines Unterstützers nicht aufgehen würde. Weil etwa die Hälfte des Konzerts aus alten Simon-&-Garfunkel-Hits bestehen sollte, drohte Simons Soloteil eine ungewollte Wirkung: „Keinem von uns erschien es richtig, dass Paul die Vorgruppe von Simon & Garfunkel sein sollte,“ erklärte Garfunkel später. „Und dass er nach Simon & Garfunkel alleine weitermacht, lief den Grundsätzen einer guten Show zuwider.“[16] Deswegen entschieden sie sich letztlich dazu, die Veranstaltung als Simon-&-Garfunkel-Konzert mit Soloanteilen beider Musiker zu entwerfen.[7]

Während der Planungen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, da sie gegensätzliche Vorstellungen davon hatten, wie der Abend zu gestalten sei. Garfunkel wollte das Konzert schlicht halten, wie die Liveauftritte des Duos Mitte der 1960er Jahre: nur die Stimmen der beiden Sänger, begleitet alleine von Simons Akustikgitarre. Allerdings unterschieden sich die geplanten Solonummern Simons stilistisch von den Liedern des Duos und waren nicht nur für eine Gitarre geschrieben. Still Crazy After All These Years war beispielsweise ein Klavierstück, Late in the Evening benötigte Bläser, verschiedene Lieder eine E-Gitarre. Außerdem litt Simon nach einer Verletzung unter einer Kalkablagerung in einem seiner Finger und sah sich außerstande, zwei Stunden lang Gitarre zu spielen. Garfunkel stimmte zunächst einem weiteren Gitarristen zur Unterstützung zu und gab schließlich ganz nach. Simon stellte eine elfköpfige Begleitband nach seinen Vorstellungen zusammen.[9][17] Sie bestand vor allem aus Studiomusikern, von denen viele bereits an den Alben sowohl von Simon als auch von Garfunkel mitgewirkt hatten: David Brown (Gitarre), Pete Carr (Gitarre), Anthony Jackson (Bassgitarre), Rob Mounsey (Synthesizer), John Eckert (Trompete), John Gatchell (Trompete), Dave Tofani (Saxophon), Gerry Niewood (Saxophon), Grady Tate (Schlagzeug, Percussion), Steve Gadd (Schlagzeug, Percussion) und Richard Tee (Keyboard, Klavier).[18]

Die Arrangements für das Konzert wurden von Paul Simon und David Matthews geschrieben. Sie wichen teils erheblich von den Albumversionen ab, nicht nur durch die andere Besetzung. Beispielsweise sind die Latin-Elemente in Me and Julio Down by the Schoolyard in der Konzertfassung feiner herausgearbeitet und betont von einem Salsa-Break. Aus dem lebhaften Folk-Rock-Lied Kodachrome wurde eine härtere Rock-Nummer, die als Medley in den Chuck-Berry-Klassiker Maybellene übergeht. Und 50 Ways to Leave Your Lover, in der Studioversion von einem strengen, militärischen Rhythmus dominiert, wurde in eine swingende Latin-Melodie mit Blechbläsern gewandelt.[15]

Im Laufe der Proben, die in einem leerstehenden Theater in Manhattan stattfanden,[7] wuchsen Garfunkels Sorgen. Während Simon schnell wieder zu den vertrauten Liedern fand, musste Garfunkel viel Neues lernen. Dies waren zum einen die Texte und Melodien von einigen Solostücken Simons, die für das Konzert zu Duetten umgeschrieben worden waren.[19] Zum anderen hatte Simon im Laufe der Jahre viele der alten Songs überarbeitet, was für Garfunkel weitere Anpassungsarbeit bedeutete. Obwohl Garfunkel sich für Simons Lieder auf einen ungewohnten musikalischen Stil einlassen musste, fand er an manchen Liedern doch Gefallen und freute sich besonders auf die gemeinsame Version von Simons American Tune.[17]

Insgesamt waren die drei Wochen Vorbereitungszeit von Spannungen gekennzeichnet. Unter dem Zeitdruck traten altbekannte Differenzen zwischen den beiden Musikern wieder zu Tage. Paul Simon beschrieb später: „Nun, die Proben waren einfach erbärmlich. Artie und ich stritten uns die ganze Zeit.“[20]

Ankündigung

Bis wenige Tage vor dem Konzert wurde geheim gehalten, dass Simon und Garfunkel wieder zusammen auf der Bühne stehen würden.[7] Erst dann erschienen kurze Ankündigungen des gemeinsamen Auftritts in den einzelnen New Yorker Tageszeitungen. Obwohl diese Meldungen[21] wie auch von Michael Doret gestaltete Plakate[22] die Namen der beiden Musiker getrennt und inklusive ihrer Vornamen nannten und der Name „Simon & Garfunkel“ nicht fiel, wurde die Veranstaltung schnell als Wiedervereinigung des Duos gedeutet. Einzeln gaben Simon und Garfunkel Interviews, in denen sie darauf hinwiesen, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht geplant sei.[18][23]

Das Konzert

Ablauf

Zuschauer warten auf dem Great Lawn auf den Beginn des Konzerts

Das Konzert fand am 19. September 1981, einem Samstag, auf dem Great Lawn (deutsch etwa: ‚Großer Rasen‘) statt, der zentralen Freifläche des Central Parks. Schon im Morgengrauen dieses Tages kamen die ersten Zuschauer, um sich einen guten Platz zu sichern. Viele brachten Proviant, Stühle oder Picknickdecken mit.[24] Die Parkverwaltung hatte rund 300.000 Besucher erwartet.[21] Obwohl im Laufe des Tages Regen einsetzte, der erst unmittelbar vor Beginn des Konzerts aufhörte,[14] kamen letztlich über 500.000 Zuschauer zusammen, mehr als beispielsweise in Woodstock.[18] Damit ist das Konzert eines der bestbesuchten aller Zeiten; laut MTV hatten bis 2011 nur sechs Konzerte mehr Besucher.[25]

Bürgermeister Ed Koch (Foto von 1978) eröffnete das Konzert

Bei Anbruch der Dämmerung betraten die Begleitmusiker die Bühne. Das Bühnenbild erinnerte an eine städtische Dachlandschaft mit Wasserspeicher und Abluft-Auslässen, symbolisch für die Skyline New Yorks. Kurz darauf trat der New Yorker Bürgermeister Ed Koch ans Mikrofon und kündigte schlicht und knapp an: “Ladies and gentlemen, Simon and Garfunkel![24] Unter dem Beifall des Publikums traten die beiden aus einer Seitentür des Bühnenaufbaus. Als sie die Bühnenmitte erreicht hatten, schauten sie einander kurz an und gaben sich die Hand.[18] Dann eröffneten sie das Konzert mit dem Nummer-eins-Hit Mrs. Robinson von 1968.

Nach dem zweiten Titel, Homeward Bound, hielt Simon eine kurze Ansprache, die er begann mit der Feststellung, es sei großartig, ein Konzert in seiner Nachbarschaft zu geben: “Well, it’s great to do a neighborhood concert.” Danach bedankte er sich bei der Polizei, der Feuerwehr, der Parkleitung und schließlich bei Ed Koch. Auf den Namen des Stadtoberhaupts, das mit der drohenden Parkschließung in Verbindung gebracht wurde, reagierte das Publikum mit Buhrufen. Erst als Simon fortfuhr, wurde der ironische Ton der Danksagung deutlich, und Applaus brandete auf.[26]

Insgesamt spielten Simon & Garfunkel zwanzig verschiedene Stücke: zehn ihrer gemeinsamen Lieder, acht von Simon, eines von Garfunkel sowie Wake Up Little Susie von den Everly Brothers. Beide Sänger boten je drei Lieder solo dar, darunter je ein neues. Bei Garfunkel waren dies die Simon-&-Garfunkel-Klassiker Bridge over Troubled Water und April Come She Will, außerdem A Heart in New York, geschrieben von Gallagher and Lyle, aus seinem im Monat zuvor erschienenen Album Scissors Cut. Simon trug aus seinem Album Still Crazy After All These Years von 1975 den Titelsong und die Nummer-Eins-Single 50 Ways to Leave Your Lover ohne Garfunkels Begleitung vor, zudem sein bislang unveröffentlichtes Lied The Late Great Johnny Ace, das erst 1983 auf seinem Soloalbum Hearts And Bones erschien.

Bei diesem Stück wurde Simon kurz unterbrochen von einem Mann aus dem Publikum, der auf die Bühne rannte und ihm zurief: „Ich muss mit Ihnen reden!“[27] Der Sänger wich einen Schritt zurück, während Sicherheitskräfte den Störer ergriffen und wegtrugen, dann spielte Simon das Lied zu Ende. Der Zwischenfall löste Assoziationen zum Text des Stückes aus, in dem Simon die Tode von Johnny Ace, John F. Kennedy und John Lennon in Bezug zum Leben des Ich-Erzählers setzt. Nur wenige hundert Meter von der Bühne entfernt war Lennon etwa neun Monate zuvor von Mark David Chapman ermordet worden.[28][29] Trotz dieser Zusammenhänge hatte Simon nach eigener Aussage in diesem Moment keine Angst verspürt. Er erklärte im Mai 1982 als Gast bei Late Night with David Letterman, es komme öfter vor, dass Fans zum Beispiel mit Blumen auf die Bühne springen. Auf ihn habe der Mann zwar eher berauscht gewirkt. Dennoch sei sein erster Gedanke gewesen, dass die Premiere des Liedes nun ruiniert sei.[30]

Im Laufe des Abends quittierte das Publikum einzelne Liedstellen, an denen die Texte Bezug auf die Stadt New York nahmen oder auf das Konzert passten, mit Szenenapplaus, beispielsweise eine Zeile aus Garfunkels Ode an seine Heimatstadt A Heart in New York, in der die Sicht eines Heimkommenden aus dem Flugzeug auf die Stadt beschrieben wird und die auch auf die Missstände im Central Park verweist:[31]

“New York, lookin’ down on Central Park, where they say you should not wander after dark”

„New York, ich seh’ hinunter auf den Central Park, durch den man, so heißt es, nach Einbruch der Dunkelheit nicht schlendern sollte“

A Heart in New York[32]

Ein anderes Beispiel stammt aus The Boxer.[33] Eine Strophe, die in der Version des Albums Bridge over Troubled Water nicht enthalten ist, endet mit Worten, die in Verbindung zur langjährigen Trennung von Simon und Garfunkel gebracht wurden (obwohl sie bereits vor ihrer Trennung in verschiedenen Live-Aufnahmen zu hören waren):[34]

“After changes upon changes we are more or less the same”

„Nach Veränderungen über Veränderungen sind wir doch mehr oder weniger gleich geblieben“

The Boxer[35]

Nach diesem Lied bedankten sich Simon & Garfunkel beim Publikum und verließen die Bühne, kamen jedoch kurz darauf für eine Zugabe aus drei Liedern wieder. Sie spielten Old Friends / Bookends Theme, The 59th Street Bridge Song (Feelin’ Groovy) und als Schlussstück den Song, der ihnen zum Durchbruch verholfen hatte,[36] The Sound of Silence. Zuvor sagte Simon, dass an dieser Stelle eigentlich ein Feuerwerk geplant war, aber nicht erlaubt wurde. Auf seine Aufforderung hielten viele Zuschauer brennende Feuerzeuge nach oben.[3] Nachdem Simon & Garfunkel abermals die Bühne verlassen hatten, wiederholten sie schließlich als weitere Zugabe Late in the Evening, davor stellten sie kurz die Mitglieder der Begleitband vor.[37]

Titelliste

Die nachstehende Liste gibt einen Überblick über die gespielten Stücke. Nach dem Liedtitel wird der ursprüngliche Interpret genannt. Soweit dahinter nicht in Klammern anders vermerkt, wurden alle Lieder von Paul Simon geschrieben. Die letzte Spalte nennt die Länge des Liedes in Minuten und Sekunden. Diese Angabe bezieht sich auf die Spieldauer des Titels auf dem Livealbum. Das Stück The Late Great Johnny Ace und die Reprise von Late in the Evening sind darauf nicht enthalten.

Nr.TitelUrsprünglicher Interpret (geschrieben von)Länge
01Mrs. RobinsonSimon & Garfunkel3:52
02Homeward BoundSimon & Garfunkel4:22
03AmericaSimon & Garfunkel4:47
04Me and Julio Down by the SchoolyardPaul Simon3:22
05Scarborough FairSimon & Garfunkel (Volkslied, arrangiert von Paul Simon und Art Garfunkel)3:52
06April Come She WillSimon & Garfunkel2:37
07Wake Up Little SusieThe Everly Brothers (Felice und Boudleaux Bryant)2:19
08Still Crazy After All These YearsPaul Simon4:04
09American TunePaul Simon4:33
10Late in the EveningPaul Simon4:09
11Slip Slidin’ AwayPaul Simon4:54
12A Heart in New YorkArt Garfunkel (Gallagher and Lyle)2:49
13The Late Great Johnny AcePaul Simon4:11
14Kodachrome / MaybellenePaul Simon / Chuck Berry (Chuck Berry, Russ Fratto, Alan Freed)5:51
15Bridge over Troubled WaterSimon & Garfunkel4:48
1650 Ways to Leave Your LoverPaul Simon4:23
17The BoxerSimon & Garfunkel6:02
18Old Friends / Bookends ThemeSimon & Garfunkel2:57
19The 59th Street Bridge Song (Feelin’ Groovy)Simon & Garfunkel2:01
20The Sound of SilenceSimon & Garfunkel4:13
21Late in the Evening (Reprise)Paul Simon

Veröffentlichungen

Etwa fünf Monate nach dem Konzert wurde es als Livealbum und als Filmmitschnitt veröffentlicht.

Livealbum

Für die Veröffentlichung als Musikalbum wurden die Audiomitschnitte nachbearbeitet, allerdings nicht bis an die Grenzen des Machbaren: Die Aufnahmen seien nicht hundertprozentig poliert, sondern hätten das Dröhnen und die Verschwommenheit von Rockmusik, die nicht über ein Mischpult, sondern über Lautsprecher aufgezeichnet worden sei, befand das Musikmagazin Rolling Stone.[15]

Zwei Stücke wurden aus der Albumversion gestrichen: The Late Great Johnny Ace, bei dem Paul Simon von einem Fan unterbrochen worden war, und die Wiederholung von Late in the Evening als Zugabe.

In den internationalen Hitparaden war das Album sehr erfolgreich.[38] In den USA erreichte es Platz sechs der Billboard 200 und wurde für 2 Millionen verkaufte Tonträger mit Doppel-Platin ausgezeichnet. In den deutschen Albumcharts stieg es bis auf den dritten Rang, für 250.000 verkaufte Einheiten erhielt es eine Goldene Schallplatte. In Österreich hatte es die höchste Chartsposition auf Rang fünf und erreichte dank 50.000 Verkäufen Platin-Status. Ohne sich in den Albumcharts zu positionieren, verkaufte es sich in der Schweiz über 100.000 Mal und wurde dafür mit Doppel-Platin geehrt.

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Charterfolge des Albums auf verschiedenen nationalen Märkten. Genannt werden die höchste erreichte Chartsposition, die Verweildauer in den Charts, gemessen in Wochen, sowie eine eventuell für Absatzzahlen vergebene Auszeichnung.

Chartplatzierungen

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[39]3 (51 Wo.)51
 Österreich (Ö3)[39]5 (30 Wo.)30
 Vereinigtes Königreich (OCC)[39]6 (43 Wo.)43
 Vereinigte Staaten (Billboard)[39]6 (34 Wo.)34

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA) Platin50.000
 Deutschland (BVMI) Gold250.000
 Frankreich (SNEP) Diamant1.000.000
 Italien (FIMI) Platin50.000
 Kanada (MC) Gold50.000
 Neuseeland (RMNZ) 3× Platin60.000
 Niederlande (NVPI) Gold50.000
 Österreich (IFPI) Platin50.000
 Portugal (AFP) Platin50.000
 Schweiz (IFPI) 2× Platin100.000
 Vereinigte Staaten (RIAA) 2× Platin2.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI) Gold100.000
Insgesamt 4× Gold
11× Platin
1× Diamant
3.710.000

Hauptartikel: Simon & Garfunkel/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Als Singleauskopplung aus dem Album erreichte Wake Up Little Susie im Mai 1982 Platz 27 der US-Singlecharts.[40]

Filmmitschnitt

Für die spätere Veröffentlichung im Fernsehen und für den Heimvideomarkt wurde das Konzert filmisch aufgezeichnet. Regie führte Michael Lindsay-Hogg, ein Spezialist für Musikdokumentationen, der unter anderem für den Beatles-Film Let It Be verantwortlich war. Als Produzent stand ihm James Signorelli zur Seite. An den Kosten der Inszenierung und der Videoaufnahme des Auftritts beteiligte sich Paul Simon mit 750.000 Dollar aus eigener Tasche.[24] Was HBO für die Fernseh- und Videorechte des Mitschnitts zahlte, wird unterschiedlich beziffert: Schätzungen belaufen sich beispielsweise auf eine Million Dollar,[41] andere Quellen nennen mehr als drei Millionen.[42] Die beiden aus dem Livealbum entfernten Stücke sind in dem Film enthalten, sodass seine Laufzeit mit 87 Minuten etwas über der 75-minütigen Spielzeit des Albums liegt.[43]

Der Film war erstmals wenige Tage nach der Veröffentlichung des Livealbums, am 21. Februar 1982, unter dem Titel Simon and Garfunkel: The Concert in Central Park im Programm von HBO zu sehen. Im deutschen Fernsehen zeigte das ZDF das Konzert zum ersten Mal. Am 27. Juni 1982 sahen rund 2,6 Millionen Zuschauer diese Sendung mit dem Titel Simon and Garfunkel – Ein Konzertereignis im Central Park.[38] Spätere Ausstrahlungen variierten den Namen, beispielsweise strahlte 3sat das Konzert am 31. Dezember 2011 als Simon & Garfunkel: The Concert in Central Park – New York aus.[3]

Später wurde der Mitschnitt auf VHS und DVD veröffentlicht. Die DVD-Fassung enthält keine Extras.[44] In den USA und Deutschland verkaufte sich der Film jeweils über 50.000-mal und wurde dafür mit Gold (in den USA)[45] beziehungsweise Platin (in Deutschland)[46] ausgezeichnet. In Australien erreichte die DVD neunfachen Platin-Status.[47]

Kritische Rezeption

Das Konzert und die verschiedenen Aufzeichnungen wurden von den Kritikern positiv aufgenommen.[48] In zwei Rezensionen – eine vom Tag nach der Veranstaltung in der New York Times bezogen auf das Konzert,[49] die andere ein halbes Jahr später im Rolling Stone bezogen auf das Livealbum[15] – lobte Stephen Holden den Auftritt. Simon und Garfunkel sei es gelungen, nach elf Jahren der Trennung nahtlos an ihren Klang von 1970 anzuknüpfen. Nach wie vor würden sich die beiden unterschiedlichen Künstler – der romantisch-süßliche Popmusiker Garfunkel und der düsterere, mehr dem Rock ’n’ Roll verschriebene Simon – perfekt ergänzen. Mehrere von Simons Liedern seien durch die Arrangements für das Konzert deutlich verbessert worden. Die handverlesene Begleitband gehöre zu „den besten Musikgruppen, die je auf einem Rockkonzert in New York zusammengespielt haben,“[50] so Holden weiter. Stellenweise, gerade bei Solostücken wie Still Crazy After All These Years, klinge Simons Stimme zwar auch nach der Abmischung für das Album etwas dünn, aber das sei „eigentlich erfrischend“.[51] Simon & Garfunkel seien ein großes Risiko eingegangen, so viele akustiklastige Balladen in kühler Luft unter freiem Himmel zum Besten zu geben. Aber gerade die sanfteren Lieder hätten sie „mit großartigem Ausdruck und in nahezu perfekter Harmonie“[52] gespielt. Es sei, so das schlichte Resümee in der New York Times, ein wundervolles Konzert gewesen: “It was a wonderful concert.

Diese Bewertung kann exemplarisch für viele andere Kritiken stehen, die das Konzert durchweg wohlwollend beurteilten. Eine zeitnahe Rezension im Rolling Stone vom Oktober 1981 bezeichnete es als „eine der besten Darbietungen des Jahres“. Während Simon den ganzen Abend über stimmlich ausgezeichnet gewesen sei, habe Garfunkel zwar an manchen besonders hohen Stellen zurückhaltender gesungen als früher, dafür aber regelmäßig faszinierendere Harmonien gefunden. Das Konzert habe „eine andere Zeit eingefangen, zu der gut handgemachter, melodischer Pop noch Aussagen vermittelte, die weit über das Musikalische hinaus Themen wie Kultur und Musik abdeckten.“[53] Entsprechend befand das Musikmagazin Billboard im März 1982, das Livealbum fange mit seinen gediegenen Interpretationen der Klassiker des Duos die Vergangenheit herrlich ein.[54] Auch spätere Besprechungen betonen diesen Aspekt, beispielsweise meinte die BBC 2004, das Konzert habe gezeigt, wie ein Jahrzehnt der Trennung die Chemie zwischen Simon und Garfunkel nicht beschädigt habe.[55] Ein Autor der Rheinischen Post, der das Konzert besucht hatte, schilderte 25 Jahre nach der Veranstaltung: „[E]s war die schiere Wiederhörensfreude, es war Gedächtnisfeier und Auferstehung in einem.“ Der Artikel kommt zu dem Gesamturteil: „Das Konzert war einzigartig, die Anlage vortrefflich, die Stimmung glorios.“[56] Und Daily News urteilte 2008, nachdem Simon und Garfunkel elf Jahre entzweit waren, seien sie an diesem Abend „zum Höhepunkt ihrer Kreativität aufgestiegen“ und hätten „mit der Süße ihres Gesanges Hunderttausende in Verzückung versetzt“.[57] In der Rückschau wurde das Konzert vielfach als „legendär“ klassifiziert, beispielsweise durch die BBC[58] oder die Deutsche Welle.[59]

Manche Kritiker bemängeln Einzelheiten des Konzerts. So hielt die zeitnahe Rolling-Stone-Kritik den Übergang von Kodachrome zu Maybellene für misslungen, weil keiner der beiden Sänger die Ausdruckskraft für die ausgemachte Rocknummer habe aufbringen können. Dies sei aber „der einzige Ausrutscher des Abends“ gewesen.[60] Und Thomas Müller merkte für SWR3 an: „Keinen stört es, dass bei ‚Boxer‘ der Gesangseinsatz nicht auf den Punkt kommt oder nicht jeder Ton sitzt.“[44]

Nachgeschichte

Eine gemeinsame Tournee, kein gemeinsames Album

Unmittelbar nach dem Konzert waren Simon und Garfunkel zunächst enttäuscht, wie sich Simon 1984 in einem Interview erinnerte. Garfunkel sei mit seinem Gesang unzufrieden gewesen und er selbst habe die Ausmaße der Veranstaltung anfangs nicht erfasst: „Mir war nicht klar, was passiert war – wie groß das war –, bis ich nach Hause ging, den Fernseher anschaltete und es in allen Nachrichten sah […] und später in der Nacht auf den Titelseiten aller Zeitungen. Da habe ich es verstanden.“[61]

Im November 1981 brachte Columbia das Kompilationsalbum The Simon and Garfunkel Collection heraus. Es enthielt die Studioaufnahmen von 17 Simon-&-Garfunkel-Hits, darunter bis auf April Come She Will alle Lieder des Duos, die auf dem Konzert gespielt worden waren.[62] International sehr erfolgreich, erreichte es auch in Deutschland Platz zwei der Albumcharts.[63][64]

Nachdem sich das Livealbum und die Fernseh-Veröffentlichung des Konzerts ebenfalls als erfolgreich erwiesen hatten, gingen Simon & Garfunkel im Mai 1982 auf eine Welttournee mit Stationen in Japan, Deutschland, Dänemark, Schweden, der Schweiz, den Niederlanden, Irland, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland, den USA und Kanada.[65] Erster Halt in Europa war Offenbach am Main, wo sie am 28. Mai 1982 im Stadion am Bieberer Berg vor rund 40.000 Zuschauern ihr erstes Deutschlandkonzert überhaupt gaben; zwei weitere folgten am 30. Mai in Dortmund und am 1. Juni in Berlin. Der Auftritt ähnelte zu großen Teilen dem Central-Park-Konzert, einzig der Titel El Condor Pasa (If I Could) war hinzugekommen. Ein Autor der Frankfurter Rundschau meinte, „selbst der Publikumsapplaus scheint identisch.“[66]

Simon & Garfunkel auf einem gemeinsamen Konzert 2009

Während der Tournee-Pausen waren sie für ein neues Simon-&-Garfunkel-Album im Studio, das vor allem auf den Arbeiten beruhte, die Simon zugunsten des Konzerts im Central Park unterbrochen hatte. Im Laufe der Konzertreise stellten sie erste fertige Lieder vor. Sie führten das Album-Projekt allerdings nicht zum Abschluss, weil die persönlichen Spannungen zwischen den beiden Künstlern wieder zunahmen. Streits häuften sich, zwischenzeitlich waren sie nicht einmal mehr bereit, gemeinsame Interviews zu geben.[66] Nach dem Ende der Tournee setzten Simon und Garfunkel ihre Zusammenarbeit als Duo nicht fort. Über längere Zeit kamen sie allenfalls für einzelne Konzerte zusammen. Als Simon knapp zehn Jahre nach dem Concert in Central Park an gleicher Stelle erneut ein kostenloses Konzert gab, lehnte er Garfunkels Angebot teilzunehmen ab.[14] 2003 waren sie erstmals wieder gemeinsam auf Tournee.[67]

Erhalt des Central Parks

Simon & Garfunkels Concert in Central Park brachte rund 51.000 Dollar für den Central Park ein.[42] Neben Simon & Garfunkel unterstützten ihn weitere Musiker mit Benefizkonzerten und erhöhten die Aufmerksamkeit für seine finanzielle Notlage. Diese konnte vor allem dank privater Geldgeber beseitigt werden.[68] Im Lauf der 1980er Jahre wurde der Park umfassend instand gesetzt und gilt heute wieder als Sehenswürdigkeit.[5][4] Spendengelder machen mittlerweile den Großteil seines Budgets aus.[69] Noch heute finden dort regelmäßig Konzerte und andere Benefizveranstaltungen statt.[70]

Literatur

  • Stephen Holden: A 60’s Sound Is Replayed To Perfection. In: New York Times. 20. September 1981 (nytimes.com [abgerufen am 12. Dezember 2011]).
  • Stephen Holden: Album Reviews: Simon & Garfunkel – The Concert In Central Park. In: Rolling Stone. Nr. 365, 18. März 1982 (rollingstone.com (Memento vom 21. November 2007 im Internet Archive)).
  • Tony Schwartz: The Playboy Interview. In: Playboy (US-Ausgabe). Band 31, Nr. 2, Februar 1984, ISSN 0032-1478, S. 49–51, 162–176 (Interview mit Paul Simon).
  • Chris Charlesworth: The Complete Guide to the Music of Paul Simon and Simon & Garfunkel. Omnibus Press, 1997, ISBN 978-0-7119-5597-4, Kapitel The Concert in Central Park, S. 115–120.
  • Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. epubli, 2004, ISBN 978-3-937729-00-8, Kapitel 16: Central Park, S. 137–144 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Marc Eliot: Paul Simon: A Life. John Wiley and Sons, 2010, ISBN 978-0-470-43363-8, Kapitel 14: Saturday in the Park with Paul and Artie … and Carrie, S. 169–182 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Commons: The Concert in Central Park – Sammlung von Bildern

Zum Livealbum

Zum Filmmitschnitt

Einzelnachweise

  1. a b The 1970s: The Fiscal Crisis. In: centralparkhistory.com. Abgerufen am 12. Dezember 2011 (englisch).
  2. Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 171.
  3. a b c Simon & Garfunkel: The Concert in Central Park – New York. 3sat, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  4. a b Mario Gras: New York State of Mind. Books on Demand, 2011, ISBN 978-3-8423-5190-5, S. 240 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b The 1980s: The Central Park Conservancy. In: centralparkhistory.com. Abgerufen am 12. Dezember 2011 (englisch).
  6. a b c Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 171 f.
  7. a b c d e f Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 137.
  8. Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 169 f.
  9. a b c Tony Schwartz: The Playboy Interview. In: Playboy. Februar 1984 (Interview mit Paul Simon). Zitiert nach willybrauch.de. Archiviert vom Original am 23. Dezember 2011; abgerufen am 12. Dezember 2011.
  10. Simon & Garfunkel Biography. In: Online-Ausgabe von Billboard. Abgerufen am 1. März 2012 (englisch).
  11. Richie Unterberger: Folk Rock. In: Allmusic. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2010; abgerufen am 1. März 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.allmusic.com
  12. Richie Unterberger: Simon & Garfunkel Biography. Vocal Group Hall of Fame, archiviert vom Original am 27. Februar 2012; abgerufen am 1. März 2012 (englisch).
  13. Biografie Simon & Garfunkel bei laut.de
  14. a b c Douglas Martin: About New York; Just Simon in the Park, to Garfunkel’s Disappointment. In: New York Times. 14. August 1991 (Artikel online [abgerufen am 12. Dezember 2011]).
  15. a b c d Stephen Holden: Album Reviews: Simon & Garfunkel – The Concert In Central Park. In: Rolling Stone. Nr. 365, 18. März 1982.
  16. zitiert nach: Victoria Kingston: Simon & Garfunkel: The Biography. 2. Auflage. Fromm International, 2000, ISBN 978-0-88064-246-0, S. 236 (im Original: “Art summed up the problem: ‘It didn’t seem right to either of us that Paul should be the opening act for Simon & Garfunkel. And for him to follow Simon & Garfunkel didn’t make show-business sense.’”).
  17. a b Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 138.
  18. a b c d Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 174.
  19. The Concert in Central Park bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 12. Dezember 2011.
  20. Tony Schwartz: The Playboy Interview. In: Playboy. Februar 1984. Im Original: “Well, the rehearsals were just miserable. Artie and I fought all the time.” Zitiert nach Playboy Interview: Paul Simon. Archiviert vom Original am 23. Dezember 2011; abgerufen am 12. Dezember 2011.
  21. a b Simon and Garfunkel In Central Park Concert. In: New York Times. 12. September 1981 (nytimes.com [abgerufen am 12. Dezember 2011]).
  22. Simon & Garfunkel. Concert in the Park. Michael Doret, archiviert vom Original am 27. März 2012; abgerufen am 10. Januar 2012 (englisch).
  23. Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 138 f.
  24. a b c Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 139.
  25. Rebecca Raber: Hive Five: Big Concerts With Big Draws (Memento vom 24. September 2011 im Internet Archive). MTV, 19. September 2011 (englisch)
  26. Central Park. Archiviert vom Original am 30. März 2010; abgerufen am 24. Februar 2012 (englisch). Das vollständige Zitat findet sich unter anderem auf Wikiquote unter Paul Simon.
  27. Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 175 (im Original: “I have to talk to you!” – Andere Quellen zitieren im Wortlaut teils abweichend als “I’ve got to talk to you” oder “I need to talk to you”, wodurch sich im Deutschen kein Unterschied ergibt.).
  28. Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 140 f., 158.
  29. Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 175.
  30. Late Show with David Letterman. National Broadcasting Company, 20. Mai 1982. Zitiert nach: Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 141.
  31. Great Music, Great Memories – Great Lawn. In: Official Website of New York City’s Central Park. Central Park Conservancy, archiviert vom Original am 7. März 2012; abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch).
  32. Lyrics. In: Offizielle Website. Art Garfunkel, archiviert vom Original am 27. Februar 2012; abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch).
  33. Chris Charlesworth: The Complete Guide to the Music of Paul Simon and Simon & Garfunkel. 1997, S. 117.
  34. John Haydon: The List: Simon and Garfunkel’s greatest songs. In: Online-Ausgabe der The Washington Times. 27. September 2011, abgerufen am 1. März 2012 (englisch).
  35. The Boxer Lyrics. In: Offizielle Website. Simon & Garfunkel, archiviert vom Original am 23. August 2012; abgerufen am 27. Februar 2012 (englisch).
  36. Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 63 ff.
  37. Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 141.
  38. a b Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 145.
  39. a b c d Chartquellen:
  40. Simon & Garfunkel. In: Internetseiten von Billboard. Abgerufen am 12. Januar 2012 (englisch).
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  42. a b Nicholas Pileggi: Indecent Expenses. In: New York Magazine. 13. Februar 1984, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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  44. a b Thomas Müller: Musik-Check: Simon & Garfunkel: „The Concert In Central Park“. In: Internetseiten von SWR3. 22. Januar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2012; abgerufen am 16. Dezember 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr3.de
  45. RIAA-Datenbank. Recording Industry Association of America, abgerufen am 14. Dezember 2011 (englisch).
  46. Gold-/Platin-Datenbank. Bundesverband Musikindustrie, abgerufen am 14. Dezember 2011.
  47. ARIA Accreditations. Australian Recording Industry Association, 30. November 2011, abgerufen am 8. Januar 2024 (englisch).
  48. Chris Charlesworth: The Complete Guide to the Music of Paul Simon and Simon & Garfunkel. 1997, S. 188 f.
  49. Stephen Holden: A 60’s Sound Is Replayed To Perfection. In: New York Times. 20. September 1981.
  50. Stephen Holden: A 60’s Sound Is Replayed To Perfection. In: New York Times. 20. September 1981 (im Original: “one of finest groups of musicians ever to play together at a New York rock concert”).
  51. Stephen Holden: Album Reviews: Simon & Garfunkel – The Concert In Central Park. In: Rolling Stone. Nr. 365, 18. März 1982 (im Original: “actually refreshing”).
  52. Stephen Holden: A 60’s Sound Is Replayed To Perfection. In: New York Times. 20. September 1981 (im Original: “… were beautifully articulated, in near-perfect harmony”).
  53. Simon and Garfunkel. In: Rolling Stone. Nr. 355, 29. Oktober 1981 (im Original: “one of the finest performances of the year” und: “[T]he […] show vividly recaptured another time, an era when well-crafted, melodic pop bore meanings that stretched beyond the musical sphere and into the realms of culture and politics”).
  54. Simon & Garfunkel – The Concert in Central Park. In: Billboard. 6. März 1982, S. 73 (im Original: “This 19 song, two record set gloriously recaptures the past with sterling renditions of most of the duo’s classics as well as a few of Simon’s solo compositions filled out by Garfunkel’s harmony. For those who grew up listening to Simon & Garfunkel this LP represents a trip down memory lane.”).
  55. For One Night Only. The Reunion in Central Park. BBC, 8. September 2007, archiviert vom Original am 24. April 2010; abgerufen am 10. März 2012 (englisch): „[…] a performance that illustrated how a decade of separation had not damaged the chemistry which had made the duo international stars in the first place.“
  56. Wolfram Goertz: Simon & Garfunkel: Das legendäre Konzert im Central Park vor 25 Jahren. In: Rheinische Post. 19. September 2006 (Artikel online [abgerufen am 24. Februar 2012]).
  57. Jim Farber: These Central Park concerts had splendor in the grass. In: Online-Ausgabe der Daily News. 6. Juni 2008, abgerufen am 10. März 2012 (englisch): „Simon and Garfunkel: The city’s (or, more specifically, Queens’) native sons took the stage in this stunning reunion show after 11 often acrimonious years apart. Regardless of what went on between S&G personally, on this night they rose to their highest creative selves, harmonizing with care and wonder. The sweetness of the singing made hundreds of thousands swoon and later stirred millions through an album and video version.“
  58. Chris Heard: Review: Simon and Garfunkel live. BBC, 16. Juli 2004, abgerufen am 12. März 2012 (englisch): „legendary“
  59. Garfunkel sin móvil. Deutsche Welle, 10. März 2007, abgerufen am 12. März 2012 (spanisch): „el legendario “The concert in Central Park”“
  60. Simon and Garfunkel. In: Rolling Stone. Nr. 355, 29. Oktober 1981 (im Original: “The only gaffe of the evenig came when a spunky ‘Kodachrome’ segued into a cover of Chuck Berry’s ‘Maybellene’. Somehow, neither singer could summon the panache to pull off such an out-and-out rocker.”).
  61. Tony Schwartz: The Playboy Interview. In: Playboy. Februar 1984. Im Original: “I didn’t get what had happened – how big it was – until I went home, turned on the television and saw it on all the news […] and later that night on the front pages of all the newspapers. Then I got it.” Zitiert nach Playboy Interview: Paul Simon. Archiviert vom Original am 23. Dezember 2011; abgerufen am 12. Dezember 2011.
  62. The Simon and Garfunkel Collection: 17 of Their All-Time Greatest Recordings bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 12. Januar 2012.
  63. Album – Simon & Garfunkel, The Simon And Garfunkel Collection. In: charts.de. Abgerufen am 12. Januar 2012.
  64. Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 142.
  65. Marc Eliot: Paul Simon: A Life. 2010, S. 178.
  66. a b Roswitha Ebel: Paul Simon: seine Musik, sein Leben. 2004, S. 145 ff.
  67. Ray Waddel: Friends Again. Simon and Garfunkel Reunite For Tour. In: Billboard. 20. September 2003, S. 6, 79.
  68. Elizabeth Barlow: Central Park’s Renaissance. In: New York Magazine. 6. Juni 1983, S. 32 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  69. Central Park. Abgerufen am 12. Dezember 2011.
  70. About the Central Park Conservancy. Central Park Conservancy, abgerufen am 14. Dezember 2011 (englisch, siehe auch den dortigen Veranstaltungskalender für den Central Park).

Artist(s)

Veröffentlichungen von Simon & Garfunkel die im OTRS erhältlich sind/waren:

Parsley, Sage, Rosemary And Thyme ¦ Wednesday Morning, 3 A.M. ¦ Bridge Over Troubled Water ¦ Greatest Hits (Simon & Garfunkel) ¦ Bookends ¦ Simon And Garfunkel’s Greatest Hits ¦ The Concert In Central Park ¦ Sounds Of Silence ¦ Old Friends: Live On Stage ¦ America: The Simon & Garfunkel Collection

Simon & Garfunkel auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Simon & Garfunkel (auch Simon and Garfunkel) war ein US-amerikanisches Folk-Rock-Duo, das im Jahre 1957 von Paul Simon und Art Garfunkel gegründet wurde.

Geschichte

Die frühen Jahre

Paul Frederic Simon und Arthur Ira Garfunkel waren Schulfreunde und traten zunächst unter dem Pseudonym Tom & Jerry als Duo auf.

Ihre erste Single, Hey, Schoolgirl, veröffentlichten sie 1957 noch unter dem Namen Tom & Jerry. Von der Platte wurden über 150.000 Stück verkauft, womit beinahe die Top 50 erreicht wurde. Im folgenden Jahr erschien ein nach dem Duo benanntes Album, das 1967 noch einmal neu aufgelegt wurde. Diese frühen Werke waren noch eher dem Rock ’n’ Roll im Stil der Everly Brothers zuzuordnen, während sich das Duo erst in den 1960er-Jahren auf den Folk-Rock konzentrierte.

Nach einigen Fernsehauftritten und wenig erfolgreichen Plattenaufnahmen trennten Simon und Garfunkel sich zunächst wieder.[1]

In der Folgezeit veröffentlichte Paul Simon verschiedene Singles unter dem Pseudonym Jerry Landis und arbeitete kurze Zeit mit Carole King zusammen. Als Komponist war er in dieser Zeit unter dem Namen Paul Kane aktiv.

Erste Erfolge

Im Jahr 1964 fanden sich Paul Simon und Art Garfunkel wieder im Studio ein, um das Album Wednesday Morning, 3 A.M. aufzunehmen. Im Gegensatz zu den folgenden Alben waren hier die Komponisten noch weiter gestreut, so fanden sich beispielsweise eine Cover-Version von Bob Dylans Song The Times They Are a-Changin’ und zwei Traditionals. Das Cover war überwiegend in Schwarz gehalten, zeigte in der oberen Hälfte den Titel und in der unteren ein Bild von Simon und Garfunkel in der 5th Avenue Station der New Yorker U-Bahn.[2] Das ganze Album war ausschließlich mit akustischen Instrumenten aufgenommen und enthielt die erste veröffentlichte Version des späteren Hits The Sound of Silence (das zunächst den Titel The Sounds of Silence trug). Obwohl sich dieses Album deutlich besser verkaufte als sein Vorgänger, ließ auch hier der kommerzielle Durchbruch auf sich warten. Bereits mit diesem Album wurde jedoch die „Rollenverteilung“ festgelegt: Paul Simon war für die Musik zuständig, Art Garfunkel für den Gesang. Seine Stimme verleiht vielen Stücken von Simon and Garfunkel ihren unverwechselbaren Charakter.

Paul Simon verbrachte die nächsten Monate in England, wo er unter anderem innerhalb einer guten Stunde das Album The Paul Simon Songbook für die BBC einspielte. Dieses Album wurde in Großbritannien zwar auch nur mäßig verkauft, aber Paul Simon machte sich einen Namen in der englischen Folk-Szene und konnte bis zu 20 Pfund Gage pro Abend (heute ca. 200 Euro) verlangen. Simon schrieb in dieser Zeit einige Songs, die später von Simon and Garfunkel aufgenommen wurden.

Der Durchbruch

In dieser Zeit entstand unter der Leitung von Tom Wilson, der auch Wednesday Morning, 3 A.M. produziert hatte, eine überarbeitete Fassung des Lieds The Sounds of Silence: Die bereits vorhandene akustische Version (mit Konzertgitarre und Westerngitarren) wurde (ohne Wissen von Simon und Garfunkel) mit (zwölfsaitiger) E-Gitarre, E-Bass und Schlagzeug unterlegt bzw. „elektrifiziert“.[3] Diese Version erschien im September 1965 als Single, stand 1965 an der Spitze der amerikanischen Charts und bedeutete für Simon and Garfunkel den endgültigen Durchbruch.

Im Dezember desselben Jahres erfolgten die Aufnahmen zum Album Sounds of Silence. Dieses enthält neben der überarbeiteten Version von The Sounds of Silence auch eine Neufassung des Lieds Wednesday Morning, 3 A.M., das bereits auf dem ersten Album enthalten war – allerdings mit kleineren Änderungen im Text und zur Melodie von Davey Grahams Instrumentalstück Anji. Diese Neufassung trägt den Titel Somewhere They Can’t Find Me. Das Album wurde im März 1966 in den USA veröffentlicht. Ebenfalls enthalten war das Stück Richard Cory, das auf einem Gedicht von Edwin Arlington Robinson basiert. Die in Großbritannien erschienene Version enthielt zusätzlich das Lied Homeward Bound, das in den USA im Mai 1966 als Single herausgekommen war. Homeward Bound wurde Simon and Garfunkels erster Top-Ten-Hit in England.

Der Höhepunkt der Karriere

Simon & Garfunkel (1966)

Aufgrund des großen Erfolges begaben sich Simon & Garfunkel gleich wieder ins Studio und im November 1966 erschien das Album Parsley, Sage, Rosemary and Thyme. Diese Zeile stammt aus dem englischen Traditional Scarborough Fair, welches von Simon & Garfunkel für dieses Album neu aufgenommen und mit dem Lied Canticle unterlegt wurde. Dieses basierte wiederum auf dem von Simon schon auf The Paul Simon Songbook veröffentlichten Stück mit dem Titel The Side of a Hill. Der aus dieser Synthese entstandene Song Scarborough Fair/Canticle wird u. a. wegen des Gesangsparts zu den bedeutendsten und interessantesten Folksongs überhaupt gezählt. Das zweite außergewöhnliche Stück auf diesem Album war 7 O’Clock News/Silent Night. Hier wurde eine von Simon & Garfunkel eingespielte Version des Weihnachtsliedes Silent Night (Stille Nacht, heilige Nacht) mit der Aufnahme einer Nachrichtensendung abgemischt. Beide Songs waren von Simon & Garfunkel als künstlerischer Protest gegen den zu dieser Zeit stattfindenden Vietnamkrieg gedacht.

In dieser Zeit gaben Simon & Garfunkel viele Konzerte, auch an verschiedenen Universitäten des Landes. Aus dieser Zeit gibt es verschiedene Konzertmitschnitte, sogenannte Bootlegs, deren Tonqualität zum Teil sehr schlecht ist. Ein Konzert aus dem Jahr 1966 an der Tufts University in Boston wurde jedoch offiziell veröffentlicht und einige Stücke wie beispielsweise You Don’t Know Where Your Interest Lies waren lange Zeit nur auf diesem Album verfügbar, bis Ende der 1990er-Jahre auch viele alte Aufnahmen neu aufgelegt wurden.

Im Frühjahr 1968 erschien das Soundtrack-Album The Graduate zum gleichnamigen Film (deutscher Titel: Die Reifeprüfung) mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle. Der Titelsong Mrs. Robinson war der erste Popsong, der als Filmmusik verwendet wurde. Ursprünglich hatte der Song Mrs. Robinson nichts mit der gleichnamigen Protagonistin des Films zu tun. Der Regisseur Mike Nichols bezog zusammen mit Paul Simon noch während der Dreharbeiten den Song auf die weibliche Hauptrolle.[4][5] Mrs. Robinson ist bis heute eines der populärsten Stücke von Simon & Garfunkel. Weitere Songs auf diesem Album waren alternative Versionen bekannter Aufnahmen sowie ein Teil der Originalmusik von Dave Grusin. Sowohl für das Stück Mrs. Robinson als auch für das ganze Soundtrack-Album gab es einen Grammy.

Im Mai 1968 erschien das vierte „offizielle“ Album des Duos unter dem Titel Bookends. Neben Mrs. Robinson und dem Stück America war auf diesem Album auch der Titel Save the Life of My Child zu finden, in den wiederum eine Sequenz aus der 1966er Version von The Sounds of Silence eingearbeitet wurde. Mit diesem Album stieß schließlich auch Roy Halee zur Band, der in den Folgejahren immer wieder als Produzent für die Veröffentlichungen des Duos verantwortlich war und auch später noch häufig mit Simon zusammenarbeitete.

Das Ende des Duos

Im Jahr 1969 erschien lediglich die Single The Boxer. Im Juni 1970 wurde die Single El condor pasa veröffentlicht, die sich 28 Wochen in den deutschen Charts hielt.[6] Ende Januar 1970 wurde zunächst das Lied Bridge over Troubled Water veröffentlicht, eine Woche später folgte das gleichnamige Album, von dem in den USA in den ersten drei Wochen 1,7 Millionen Exemplare ausgeliefert wurden.[7] Kurz nach der Veröffentlichung des Albums gaben Simon & Garfunkel ihre Trennung bekannt. Als Gründe wurden seinerzeit angegeben, dass sich einerseits Art Garfunkel mehr seiner Karriere als Schauspieler widmen – es blieb allerdings zunächst bei drei Auftritten in den Filmen Catch-22, Carnal Knowledge und Bad Timing – und dass Paul Simon eine andere musikalische Stilrichtung einschlagen wolle. Das Duo bekam für das Album sechs Grammys, unter anderem für den „Besten zeitgenössischen Song“ und das „Beste Album“.

Spätere gemeinsame Projekte

1971 bis 1980

Im Juni 1972 erschien ein Best-Of-Album Simon and Garfunkel’s Greatest Hits. Vereinzelt traten die beiden gemeinsam in Fernsehshows auf, und im Jahr 1975 wurde eine neue gemeinsame Single unter dem Titel My Little Town veröffentlicht, es blieb jedoch bei dieser einen Single. 1978 nahmen sie noch eine Single gemeinsam mit dem Sänger James Taylor auf. Es handelte sich um eine Cover-Version des Stückes (What a) Wonderful World von Sam Cooke.

1981 bis 1990

Eine sehr erfolgreiche Wiedervereinigung feierten die beiden Sänger am 19. September 1981: Da die Stadtverwaltung von New York und ihr Bürgermeister Ed Koch planten, aus Kostengründen den Central Park zu schließen, gaben mehrere Künstler Benefiz-Konzerte. Beim Konzert von Simon & Garfunkel waren über 500.000 Zuschauer anwesend, und da für diesen Abend das ursprünglich geplante Feuerwerk untersagt wurde, gab es zum Schlussstück The Sounds of Silence ein großes Meer aus brennenden Feuerzeugen. Paul Simon bedankte sich für die Durchführung des Konzertes unter anderem bei Ed Koch, was zuerst zu vereinzelten Pfiffen führte, als aber die Ironie in Simons Ansprache erkannt wurde, in großen Beifall umschlug. Der Mitschnitt wurde als Doppel-LP veröffentlicht. Es folgte eine kurze Welttournee, die das Duo 1982 auch für einige Auftritte nach Deutschland brachte.

Kurze Zeit später begannen Simon & Garfunkel mit der Produktion eines gemeinsamen Albums, gaben das Projekt jedoch recht schnell wieder auf (die Songs verwendete Paul Simon auf seinem Album Hearts and Bones, jedoch ohne Art Garfunkels Beiträge).

1991 bis 2000

In den 1990er-Jahren gab es vereinzelt gemeinsame Konzerte, die aus der Einführung des Duos in die Rock and Roll Hall of Fame[8] resultierten.

2001 bis heute

Eintrittskarte für ein Konzert 2003

Im Jahr 2003 wurde Simon and Garfunkel mit dem Lifetime Achievement Award der Recording Academy ausgezeichnet. Anlässlich der Auszeichnung trat das Duo bei der Grammy-Verleihung auf und spielte eine akustische Version ihres ersten großen Hits The Sound of Silence.

Aus den Proben zu diesem Auftritt resultierten die Pläne für eine gemeinsame Tournee, um sich angemessen vom Publikum zu verabschieden und das Kapitel Simon and Garfunkel mit versöhnlichen Tönen zu beenden. Diese Old Friends Tour war zunächst auf drei Monate angesetzt und fand von Oktober bis Dezember 2003 ausschließlich in den USA statt. Wegen des großen Erfolges beschloss man, die Tour 2004 fortzusetzen. Sie dauerte von Mai bis Juli 2004, wobei diesmal die Hälfte der Konzerte in europäischen Städten stattfand. Auf der Doppel-CD und DVD, die diese Konzerte dokumentieren, findet sich als Bonus auch eine neue Studioaufnahme, Citizen of the Planet. Dieses Stück wurde von Paul Simon für das 1983 erschienene Album Hearts and Bones geschrieben, aber nie veröffentlicht. Garfunkel drängte 2004 auf eine Veröffentlichung des Liedes, wobei nur noch er seinen Part einsingen musste, der dann mit Paul Simons Aufnahme von 1984 abgemischt wurde.

Nach dem Ende der 2004er-Tour gingen Paul Simon und Art Garfunkel wieder solo auf Tournee. Sie kamen aber sporadisch zu einigen Anlässen zusammen, so zum Beispiel 2006 bei einem Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Hurrikans Katrina, wo sie einige Lieder gemeinsam sangen. Zudem standen sie am 13. Februar 2009 als Duo auf der Bühne des Beacon Theatres, das Paul Simon mit einem Konzert wiedereröffnete. Sie sangen dort gemeinsam The Sound of Silence, The Boxer und Old Friends.[9] Nach diesem Auftritt wurde eine erneute gemeinsame Tournee angekündigt. Diese führte im Juni und Juli durch Neuseeland, Australien und Japan, da man diese Regionen bei der letzten Tour ausgespart hatte.[10] Das Duo stand am 29. Oktober 2009 zudem anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Rock and Roll Hall of Fame wieder gemeinsam, neben anderen Künstlern beim 25th Anniversary Rock and Roll Hall of Fame Concert auf der Bühne und bot einige Songs dar.[11] Am 24. April 2010 fand ein Auftritt bei dem jährlich stattfindenden New Orleans Jazz Festival statt. Weitere im Jahr 2010 geplante Konzerte mussten wegen Stimmbandproblemen von Garfunkel abgesagt werden.[12]

Im Jahr 2015 erregte Art Garfunkel mit einem Interview für die britische Tageszeitung Telegraph Aufmerksamkeit. Darin bezeichnete er die seinerzeitige Trennung des Duos als Fehler und Simon wegen dessen Entscheidung dazu als „Idioten“. Auf den Größenunterschied zwischen ihm und Simon angesprochen, mutmaßte Garfunkel, dass es sein könne, dass er in den 1950er Jahren für Simons geringere Körpergröße Mitleid empfunden und deswegen begonnen habe, mit ihm Musik zu machen. Im Rückblick habe er dabei wohl ein „Monster erschaffen“.[13] Deutsche Tageszeitungen gaben das Interview in der Folge verzerrt wieder.[14][15]

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel Katalog-Nr.
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16]
(Jahr, Titel, Musiklabel Katalog-Nr., Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1964Wednesday Morning, 3 A.M.
Columbia Records (CS 9049 (Stereo), CL 2249 (Mono))
UK24
(6 Wo.)UK
US30
Platin
Platin

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 1964
Wednesday Morning, 3 A.M. war in US erst 1966, in UK 1968 in den Charts
Verkäufe: + 1.000.000
1966Sounds of Silence
Columbia Records (CS 9269)
UK13
Gold
Gold

(105 Wo.)UK
US21
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(143 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. Januar 1966
Verkäufe: + 3.200.000
Parsley, Sage, Rosemary and Thyme
Columbia Records (CS 9363)
UK13
Silber
Silber

(59 Wo.)UK
US4
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(145 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 1966
Parsley, Sage, Rosemary and Thyme war in UK 1968 in den Charts
Verkäufe: + 3.160.000
1968Bookends
Columbia Records (CS 9529)
DE40
(2 Wo.)DE
UK1
Silber
Silber

(77 Wo.)UK
US1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(66 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. April 1968
Verkäufe: + 2.060.000
1970Bridge over Troubled Water
Columbia Records (CS 9914)
DE1
Platin
Platin

(56 Wo.)DE
AT1
Platin
Platin

(16 Wo.)AT
CH
Gold
Gold
CH
UK1
Elffachplatin
×11
Elffachplatin

(331 Wo.)UK
US1
Achtfachplatin
×8
Achtfachplatin

(87 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Januar 1970
Verkäufe: + 12.600.000

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen

  • 10 Grammys
    • 1969 für Mrs. Robinson (Single, zwei Kategorien) und The Graduate (Album)
    • 1971 für Bridge over Troubled Water (für die Single in fünf Kategorien sowie für das beste Album)
    • 2003 für ihr Lebenswerk
  • Der Rolling Stone listete Simon & Garfunkel auf Rang 40 der 100 größten Musiker aller Zeiten.[17]

Dokumentationen

  • Simon & Garfunkel: Traumwandler des Pop (The Harmony Game), USA 2011, 53 min[18]

Weblinks

Commons: Simon and Garfunkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. Gerig, 1996, ISBN 3-87252-250-7, S. 28 (zu Simon & Garfunkel).
  2. Erzählung von Art Garfunkel auf dem Album Live from New York in der Einleitung zu A Poem on the Underground Wall.
  3. Wieland Harms: The Unplugged Guitar Book 2. 1996, S. 28 (zu The Sound Of Silence).
  4. Peter Bart: The perfect pic alignment. In: Variety. 15. Mai 2005, abgerufen am 29. August 2020 (englisch).
  5. Manuel Gervink, Matthias Bückle: Lexikon der Filmmusik. Personen - Sachbegriffe zu Theorie und Praxis - Genres. Laaber Verlag, Lilienthal 2012, S. 467.
  6. Chartsurfer.de: El Condor Pasa von Simon & Garfunkel. Abgerufen am 8. März 2021.
  7. Siegfried Schmidt-Joos, Barry Graves: Rock Lexikon. Hamburg 1975, S. 319.
  8. Rock and Roll Hall of Fame Simon and Garfunkel in der Rock and Roll Hall of Fame.
  9. Paul Cashmere: Simon and Garfunkel perform together at the Beacon (Memento vom 18. Februar 2009 im Internet Archive)
  10. News. Abgerufen am 26. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  11. News. Abgerufen am 26. September 2022 (amerikanisches Englisch).
  12. David J. Prince: Simon & Garfunkel Cancel Summer Tour. 18. Juni 2010, abgerufen am 26. August 2011 (englisch).
  13. Art Garfunkel on Paul Simon: 'I created a monster'. Abgerufen am 26. September 2022.
  14. Troubled (water) - Garfunkel lästert über Paul Simon: „Er ist ein Idiot“. BZ Berlin, 26. Mai 2015, abgerufen am 1. August 2020.
  15. Knatsch der Musik-Legenden! - Art Garfunkel rechnet mit Paul Simon ab: „Ich habe ein Monster erschaffen“. Bild, 27. Mai 2015, abgerufen im August 2020.
  16. Chartquellen:
  17. 100 Greatest Artists of All Time. Rolling Stone, 2. Dezember 2010, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
  18. imfernsehen GmbH & Co KG: Simon & Garfunkel: Traumwandler des Pop. Abgerufen am 1. August 2020.