Let It Be (englisch für „Lass es geschehen“) ist das zwölfte und letzte Studioalbum der britischen Gruppe The Beatles, das am 8. Mai 1970 in Großbritannien und Deutschland veröffentlicht wurde. In Großbritannien war es einschließlich des Kompilationsalbums ihr 13. Album, in Deutschland war es einschließlich der Kompilationsalben ihr 17. Album. In den USA erschien es am 18. Mai 1970, hier war es ihr 20. Album. Obwohl es zum größten Teil bereits vor Abbey Road eingespielt wurde, erschien es erst danach, parallel zum gleichnamigen Dokumentationsfilm Let It Be. Zu diesem Zeitpunkt existierte die Band bereits nicht mehr.

Entstehung

Aufnahmen der Beatles mit George Martin

Twickenham Film Studios

Nach den Problemen und zahlreichen Streitigkeiten zwischen den Gruppenmitgliedern bei der Arbeit am Album The Beatles, dessen letzte Aufnahmen Mitte Oktober 1968 fertiggestellt wurden, war es Paul McCartney, der als treibende Kraft nach einem Ausweg aus der Krise suchte. Ihm schwebte vor, die Gruppe wieder an ihre Ursprünge zurückzuführen, die Beatles als Live-Band zu reaktivieren. Seine Bandkollegen John Lennon und George Harrison zeigten sich wenig begeistert. Ein Konzert kam auf keinen Fall in Betracht, aber Harrison erklärte sich mit einem Film oder einer Fernsehshow einverstanden.

George Martin: „Die Beatles sagten: ‚Lass uns ein komplett neues Album machen, dessen Stücke noch keiner kennt und das vor Publikum.‘ Eine großartige Idee, allerdings konnte man im Februar nirgendwo in England ein Open-Air-Konzert veranstalten, und es gab keinen Saal, um die Beatles und all ihr Gefolge aufzunehmen. Kalifornien kam uns in den Sinn, aber das war dann doch zu teuer. Wir überlegten nach Marrakesch zu gehen und die Leute einfach mitzunehmen. Aber der Vorschlag fiel ebenfalls durch. Am Ende standen wir trotz allem mit leeren Händen da. Also zogen sie in die Twickenham Film Studios, um dort ihre Stücke einzuspielen, und ich kam mit. Es gab viele Diskussionen und wenig Einigkeit. Zu jener Zeit kamen sie mir wie ein steuerloses Schiff vor. Die vier mochten sich nicht mehr besonders, und ständig kam es zu Reibereien zwischen ihnen.“[1]

Ohne eine klare Vorstellung über das Projekt zu haben, fanden sich die Beatles am 2. Januar 1969 in den Twickenham Film Studios ein, um Stücke für einen eventuellen Live-Auftritt zu proben. Für die Tonaufnahmen waren George Martin und Glyn Johns verantwortlich. Da beschlossen worden war, die Arbeiten filmisch zu dokumentieren, wurde Michael Lindsay-Hogg als Regisseur engagiert.

Die Spannungen innerhalb der Gruppe hielten allerdings an und erreichten einen Höhepunkt, als George Harrison nach wiederholten Meinungsverschiedenheiten mit John Lennon und Paul McCartney am 10. Januar 1969 seinen Abschied von den Beatles erklärte und vorübergehend seine Mitarbeit am Projekt beendete.

George Harrison: „Wir alle hatten so etwas schon durchgemacht. Das war wirklich eine ziemlich schwierige und stressige Zeit für uns. Ich bin aufgestanden und dachte: ‚Mir reichts jetzt, ich gehe.‘ Also habe ich meine Gitarre genommen, bin nach Hause gefahren und habe am Nachmittag Wah Wah geschrieben.“[2]

Paul McCartney: „Nachdem George das Studio verlassen hatte, haben wir uns in Johns Haus zusammengesetzt und beratschlagt. Ich glaube, John meinte: ‚Dann lasst uns doch Eric holen.‘ Ich sagte: ‚Nein!‘ Wahrscheinlich hatte John nur einen Scherz gemacht. Wir alle dachten: Nein, so geht das aber nicht. George hat uns verlassen, und das dürfen wir nicht zulassen. Das ist nicht gut für uns.“[2]

Ringo Starr: „Wir sind dann alle zu George nach Hause gegangen und haben ihm gesagt, wie sehr wir ihn mögen. Dann haben sich die Gemüter beruhigt und er ist zurückgekommen.“[2]

Billy Preston
John Lennon, März 1969

Nachdem Harrison nach einigen Tagen wieder zurückgekehrt war, wurde die Idee einer Live-Fernsehshow aufgegeben und stattdessen beschlossen, einen Dokumentarfilm über die Entstehung des neuen Beatles-Albums zu drehen.

Die letzten Aufnahmen in Twickenham fanden nur mit Paul McCartney am 15. Januar 1969 statt. Am 20. Januar 1969 zogen die Beatles in ihr eigenes Studio im Keller des Apple-Büros in der Londoner Savile Row um. Am nächsten Tag begannen dort die ersten Aufnahmen,[3] nachdem Studioequipment von den Abbey Road Studios hatte geliehen werden müssen, da sich das von Alex Mardas konstruierte Apple-Aufnahmestudio als völlig unbrauchbar erwiesen hatte. Der Produzent der Aufnahmen war wieder überwiegend George Martin, seine Produzententätigkeit wurde gleichberechtigt durch seinen Toningenieur Glyn Johns unterstützt, der im Gegensatz zu George Martin bei allen Aufnahmen zugegen war.

George Martin sagte dazu: „Damals durchlebten sie gerade eine revolutionäre Phase und wollten unbedingt etwas Neues bringen – und vor allem wollten sie einen neuen Tontechniker. Mit Geoff Emerick ging es nicht mehr, und so kam Glyn Johns an Bord. Ich glaube, im Grunde suchten sie einen neuen Produzenten, aber niemand hat mir gegenüber so etwas auch nur angedeutet, und deswegen war ich immer noch dabei.“[1]

Savile Row 3, Ort des letzten Live-Auftritts

Die Stimmung bei den Aufnahmen entspannte sich. Zum einen, weil die Beatles sich im eigenen Apple-Studio wohler fühlten als in der unpersönlichen Umgebung des Filmstudios, zum anderen, weil Billy Preston auf Einladung Harrisons am 22. Januar zur Gruppe stieß. Durch seine Anwesenheit bemühten sich die Beatles um einen freundlicheren Umgang miteinander.

George Harrison über Billy Preston: „Billy kam mit mir in den Keller [der Apple Studios], und ich sagte: ‚He, erinnert ihr euch an Billy? Hier ist er in voller Lebensgröße. Er könnte doch Klavier spielen.‘ Also setzte er sich ans elektrische Piano, und sofort verbesserte sich die Stimmung im Raum um 100 Prozent.“[4]

Paul McCartney über Billy Preston: „Als Billy zu uns stieß, haben wir uns tatsächlich etwas zusammengenommen. Für uns war das Besuch im Haus, da zeigt man sich auch von der besten Seite. Aber gleichzeitig breitete sich in der Band ein wenig die Sorge aus, dass er Mitglied bei den Beatles werden könnte. So sahen wir uns also hin und her gerissen.“[5]

Bis zum Ende des Monats entstanden zahlreiche Aufnahmen – die meisten allerdings wenig strukturiert – in spontanen Jamsessions. Die Gruppe spielte dabei neben einigen neuen eigenen Liedern viele Coverversionen aus der Rock-’n’-Roll-Ära. Die abschließenden Aufnahmen fanden am 30. und 31. Januar 1969 statt. Am 30. Januar begab sich die Gruppe – unterstützt von Billy Preston am Keyboard – auf das Dach des Apple-Gebäudes und spielte dort das sogenannte Rooftop Concert. Gespielt wurden die Lieder Get Back, Don’t Let Me Down, I’ve Got a Feeling, One After 909 und Dig a Pony, einige davon mehrfach.

Paul McCartney: „Irgendwann informierte uns Mal, dass die Polizei auf dem Weg hierher wäre. Wir sagten ihm ‚Wir hören nicht auf zu spielen.‘ Darauf meinte er: ‚Dann nehmen sie euch fest.‘ – Was für ein tolles Ende für einen Film.“[6]

George Martin: „Die ganze Zeit befürchtete ich, die Nacht wegen öffentlicher Ruhestörung auf dem nächsten Polizeirevier verbringen zu dürfen.“[6]

Ringo Starr: „Aber die Polizisten kamen einfach aufs Dach gestolpert und sagten: ‚Sie müssen den Sound leiser machen.‘ Schade, es hätte so toll werden können.“[6]

Am folgenden Tag wurden erneut die Lieder aufgenommen, die für den Auftritt auf dem Dach nicht geeignet waren. Es handelte sich dabei um das akustische Gitarrenstück Two of Us und die Klavierstücke The Long and Winding Road und Let It Be. Am 5. Februar 1969 erfolgten die Abmischungen des Rooftop-Konzerts.

Überarbeitungen von Glyn Johns

Olympic Studios in Barnes, London

Anfang März 1969 übertrugen Lennon und McCartney Glyn Johns die Aufgabe, sich um die Fertigstellung des Albums zu kümmern. Johns stand vor dem Problem, aus den zahlreichen Stunden aufgenommener Sessions – viele davon chaotisch und wenig inspiriert – genügend Material zu finden, das für eine Veröffentlichung geeignet war. Johns erarbeitete mehrere Versionen, wobei er darum bemüht war, die Aufnahmen möglichst natürlich und „unbehandelt“ klingen zu lassen. Zudem fügte er viel Studiogerede, das während der Aufnahmesitzungen mitgeschnitten worden war, zwischen die einzelnen Lieder, um die Atmosphäre bei den Studiosessions zu vermitteln. Die Abmischungen für das Album erfolgten in den Olympic Sound Studios vom 10. bis zum 13. März 1969. Eine Acetatpressung mit folgenden Liedern wurde vorgenommen, wobei das Lied The Walk später nicht mehr verwendet wurde.

Get Back – Acetat

Seite 1
  1. Get Back
  2. Teddy Boy
  3. Two of Us
  4. Dig a Pony
  5. I’ve Got a Feeling
Seite 2
  1. The Long and Winding Road
  2. Let It Be
  3. Don’t Let Me Down
  4. For You Blue
  5. Get Back (Reprise)
  6. The Walk

Am 7. April 1969 stellten Glyn Johns und Paul McCartney die Single Get Back / Don’t Let Me Down fertig, die dann vier Tage später in Großbritannien (USA: 5. Mai, Deutschland: 21. April) veröffentlicht wurde; die Single erreichte in den drei Ländern die Nummer-eins-Position der jeweiligen Charts und wurde ihr 16. Nummer-eins-Hit in Großbritannien und 17. in den USA, in Deutschland wurde es ihr neunter Nummer-eins-Hit. Die Veröffentlichung der Single erfolgte unter der Interpretenbezeichnung „The Beatles with Billy Preston“,[7] so wurde ein Gastmusiker der Beatles erstmals als Mitinterpret explizit erwähnt.

Am 30. April 1969 wurde die Leadgitarre für das Lied Let It Be in den Abbey Road Studios eingespielt, Produzent war Chris Thomas. Weitere Arbeiten an dem Album erfolgten teilweise in Anwesenheit der Beatles von Glyn Johns erneut in den Olympic Sound Studios am 3., 4. und 7. April, 2., 7., 9., 15. und 28. Mai 1969, damit hatte Johns seine erste Version erstellt.

Die LP sollte folgende Stücke enthalten:

Get Back – erste Fassung

Seite 1
  1. One After 909 (Aufnahme 30. Jan. 1969)
  2. Rocker (Aufnahme 22. Jan. 1969)
  3. Save the Last Dance for Me (Aufnahme 22. Jan. 1969)
  4. Don’t Let Me Down (Aufnahme 22. Jan. 1969)
  5. Dig a Pony (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  6. I’ve Got a Feeling (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  7. Get Back (Aufnahme 27./28. Jan. 1969, Single-Version)
Seite 2
  1. For You Blue (Aufnahme 25. Jan. 1969)
  2. Teddy Boy (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  3. Two of Us (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  4. Maggie Mae (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  5. Dig It (Aufnahme 26. Jan. 1969)
  6. Let It Be (Aufnahme 31. Jan. 1969, Overdub 30. Apr. 1969)
  7. The Long and Winding Road (Aufnahme 26. Jan. 1969)
  8. Get Back (Reprise) (Aufnahme 28. Jan. 1969)

Für das Coverfoto wurde Angus McBean beauftragt, der schon für das Coverfoto des Albums Please Please Me verantwortlich war. So wurden die Beatles am 13. Mai 1969 am selben Ort und in der gleichen Pose wie beim Debütalbum fotografiert.[8] Der geplante Titel sollte Get Back with Let it Be and 11 other Songs lauten. Das Album wurde in dieser Form allerdings nicht veröffentlicht.

Im Frühling 1969 nahmen die geschäftlichen Probleme der Beatles überhand, als Dick James und dessen Partner Charles Silver ohne Wissen der Gruppenmitglieder ihre Anteile an Northern Songs Ltd., die die Lennon/McCartney-Kompositionsrechte umfassten, an die Associated Television Corporation (ATV) verkauften.[9] Im Laufe der Bemühungen um einen Rückkauf stellte sich heraus, dass Paul McCartney seine Anteile ohne das Wissen John Lennons erhöht hatte. Für zusätzliche Unruhe sorgten Lennon, Harrison und Starr am 8. Mai 1969, als sie den Geschäftsmann Allen Klein gegen den Willen McCartneys als neuen Beatles-Manager einsetzten.

In der Juli-Ausgabe des Beatles Monthly Book (Nr. 72) beschreibt Mal Evans das neue Beatles-Album und erwähnt, dass das Album im August 1969 erscheinen soll.

Bootleg-Album Kum Back

Im Sommer des Jahres 1969 gelangten Aufnahmen der Get-Back-Sessions zu US-amerikanischen Radiostationen, wo sie gesendet wurden. Die Discjockeys gingen davon aus, dass es sich bei den Aufnahmen um das neue Album der Beatles handeln würde. Ende des Jahres 1969 wurde die erste Bootleg-Langspielplatte der Beatles mit dem Titel Kum Back illegal vertrieben. Die Lieder des Bootlegs stammten wohl von der Acetatpressung vom März 1969.[10]

Währenddessen begannen die Beatles trotz ihrer geschäftlichen und persönlichen Differenzen mit den Aufnahmen für das neue Album Abbey Road. Durch die von den Gruppenmitgliedern angestrebte Konzentration auf ihre Musik und die von Produzent George Martin unterstützte Rückbesinnung auf die Machart früherer Arbeiten verlief die Produktion weitgehend harmonisch. Am 20. September 1969 unterzeichneten John Lennon, Paul McCartney und Ringo Starr in London einen neuen Tantiemen-Vertrag mit der EMI und Capitol Records. Als McCartney allerdings während des Treffens eine Reihe weiterer Beatles-Konzerte vorschlug, erklärte John Lennon seinen Ausstieg aus der Gruppe. Das Album Abbey Road erschien am 26. September 1969.

Paul McCartney sagte dazu: „Ich sagte: ‚Ich finde wir sollten wieder kleine Gigs machen – im Grunde sind wir eine prima kleine Band. Wir sollten auf die Suche nach unseren Wurzeln gehen. Vielleicht machen wir dann Schluss, oder wir kommen zu der Überzeugung, dass wir es immer noch drauf haben.‘ John sah mir in die Augen und sagte: ‚Ich glaube du bist bescheuert. Eigentlich wollte ich es euch erst sagen, nachdem wir den Vertrag mit Capitol unterschrieben haben. Ich verlasse die Band.‘ […] ‚Du meinst, du steigst aus? Das war’s dann wohl mit den Beatles.‘ Erst später, als wir die Tatsache langsam verdauten, waren wir wirklich bestürzt.“[11]

John Lennon: „Dann saßen wir im Büro und diskutierten etwas mit Paul, und Paul redete irgendetwas – dass wir etwas tun sollten und so weiter, und ich sagte nur ‚Nein, Nein, Nein‘ zu allem, was er vorschlug. Paul fragte: ‚Was willst Du eigentlich?‘ Und ich antwortete: ‚Ich meine, dass das mit der Gruppe vorbei ist. Ich steige aus!‘“[11]

Paul McCartney meinte dazu: „George, Ringo und ich riefen einander noch drei oder vier Monate gelegentlich an und fragten: ‚Wie sieht es aus? Ist wirklich Schluss?‘ Es war ja nicht so, als hätte unsere Plattenfirma uns rausgeworfen. Die Frage, ob wir wieder zusammenkommen würden, stand immer noch im Raum. Niemand wusste so ganz genau, ob das nicht wieder eine von Johns kleinen Extratouren war. Ein paar Monate klammerten wir uns noch an diese Hoffnung, aber schließlich erkannten wir ‚Oje, die Band existiert nicht mehr. Das war’s. Es ist endgültig vorbei.“[12]

Weitere Überarbeitungen von Glyn Johns und den Beatles

Testpressung von Across the Universe

Im Verlauf des Jahres 1969 hatte der Regisseur Michael Lindsay-Hogg eine Rohfassung des die Aufnahmen dokumentierenden Films Let It Be fertiggestellt. Im Dezember 1969 wurde Glyn Johns beauftragt, eine weitere Version des Albums als Soundtrack zu erstellen, der zum Songmaterial des Films passen sollte, die Arbeiten erfolgten am 15. und 21. Dezember in den Olympic Sound Studios. Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr kamen am 3. und 4. Januar 1970 ein letztes Mal gemeinsam in die Abbey Road Studios, um ergänzende Aufnahmen für den Soundtrack zum Film aufzunehmen. Am 3. Januar wurde die Harrison-Komposition I Me Mine aufgenommen. Dies war notwendig geworden, da das Lied während der Proben gefilmt worden war und im fertigen Film zu sehen sein würde. Es gab allerdings keine komplette Aufnahme des Stücks, da es die Gruppe im weiteren Verlauf des Projektes nicht ausgearbeitet hatte. Am 4. Januar 1970 wurden einige Overdubs für das Lied Let It Be aufgenommen. Produzent der Aufnahmen war wieder George Martin. Für den ebenfalls im Film enthaltenen Song Across the Universe griff Glyn Johns auf älteres Aufnahmematerial vom Februar 1968 zurück, da die Aufnahmen während der Sessions unbefriedigend waren. Die McCartney-Komposition Teddy Boy war nicht mehr enthalten, weil sie nicht im Film vorkam. McCartney veröffentlichte das Lied dann auf seinem ersten Soloalbum McCartney.

Am 5. Januar 1970 erstellte Glyn Johns eine neue Fassung des Albums. Die LP sollte nun folgende Lieder umfassen:

Get Back – zweite Fassung

Seite 1
  1. One After 909 (Aufnahme 30. Jan. 1969)
  2. Rocker (Aufnahme 22. Jan. 1969)
  3. Save the Last Dance for Me (Aufnahme 22. Jan. 1969)
  4. Don’t Let Me Down (Aufnahme 22. Jan. 1969)
  5. Dig a Pony (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  6. I’ve Got a Feeling (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  7. Get Back (Aufnahme 27./28. Jan. 1969 – Singleversion)
  8. Let It Be (Aufnahme 31. Jan. 1969, Overdub vom 30. Apr. 1969 – nicht Overdub vom 4. Jan. 1970)
Seite 2
  1. For You Blue (Aufnahme 25. Jan. 1969)
  2. Two of Us (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  3. Maggie Mae (Aufnahme 24. Jan. 1969)
  4. Dig It (Aufnahme 26. Jan. 1969)
  5. The Long and Winding Road (Aufnahme 26. Jan. 1969)
  6. I Me Mine (Aufnahme 3. Jan. 1970)
  7. Across the Universe (Aufnahme Feb. 1968)
  8. Get Back (Reprise) (Aufnahme 28. Jan. 1969)

Auch diese Version konnte die Beatles nicht überzeugen und blieb unveröffentlicht. Darüber hinaus war John Lennon nicht damit einverstanden, dass Glyn Johns als Produzent des Albums aufgeführt würde.

Paul McCartney sagte dazu: „Für mich war Let It Be die Platte, wie Glyn Johns sie zusammengemischt hatte – ohne Overdubs, ohne Orchester oder sonstiges Zeugs. Ein sehr direktes, einfaches Album.“[13]

Am 8. Januar 1970 nahm George Harrison unter der Produktionsleitung von Glyn Johns den Gesang für For You Blue erneut auf, am selben Tag mischte Johns das Lied Let It Be für eine Singleveröffentlichung erneut ab. Die Single erschien am 6. März 1970 mit der B-Seite You Know My Name (Look Up the Number), die im Wesentlichen während der Magical-Mystery-Tour-Session aufgenommen und am 30. April 1969 von John Lennon und Paul McCartney unter der Produktionsleitung von Chris Thomas fertiggestellt worden war. In den USA wurde die Single Let It Be / You Know My Name (Look Up the Number) der 19. Nummer-eins-Hit der Beatles.

Fertigstellung des Albums durch Phil Spector

Im März 1970 erhielt Phil Spector von Lennon, Harrison und Allen Klein den Auftrag, das Album endgültig fertigzustellen. John Lennon arbeitete erstmals mit Spector am 27. Januar 1970 bei der Aufnahme seiner Solosingle Instant Karma! zusammen, bei der auch Harrison als Gitarrist mitwirkte.[14] George Harrison: „Irgendwie hat Allen (Klein) uns dann eingeredet, wir sollten Phil Spector holen, damit der sich die Bänder zu Let It Be anhöre.“[15]

Phil Spector

Phil Spector begann mit Hilfe des Toningenieurs Peter Brown und in Anwesenheit von Klein und Harrison am 23. März 1970 mit der Auswahl der Titel und deren Neuabmischung in den Abbey Road Studios, weitere Termine waren der 25., 26., 27. und 30. März 1970. Es erfolgte auch eine Neuabmischung von Teddy Boy, die aber keine Verwendung fand. Die einzigen Überschneidungen zur früheren Fassung waren One After 909, Let It Be, For You Blue (mit Gesang vom 8. Januar 1970) und Maggie Mae, die Spector übernahm, aber ebenfalls neu abmischte. Er verzichtete auf Rocker, Save the Last Dance for Me und Don’t Let Me Down, kürzte Dig It beträchtlich und verwendete eine andere Aufnahme von Get Back. Statt der Studioversionen von Dig a Pony und I’ve Got a Feeling verwendete Spector dagegen die Liveaufnahmen vom Auftritt der Beatles am 30. Januar 1969 auf dem Dach des Apple-Gebäudes. Zu seinen umstrittensten Veränderungen gehören die am 1. April 1970 eingespielten orchestralen und choralen Teile, die er den Stücken Across the Universe, I Me Mine und The Long and Winding Road hinzufügte. Die Aufnahmen mit den 50 Studiomusikern (18 Geigen, 4 Bratschen, 4 Violoncelli, Harfe, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 2 Gitarren, 14 Sängerinnen) und den Arrangeuren/Dirigenten Richard Hewson und Brian Rogers verliefen aufgrund Phil Spectors Temperament disharmonisch. Ringo Starr, der bei den Aufnahmen Schlagzeug spielte, versuchte Phil Spector zu beruhigen. Am 2. April 1970 schloss er die Arbeiten mit Remixen der Lieder Across the Universe, I Me Mine und The Long and Winding Road ab.

Logo von Let It Be

Paul McCartney war im Nachhinein mit der Art, wie Spector das Album bearbeitet hatte, nicht einverstanden. Ihm erschienen einige Titel zu sehr von Spectors Orchesterbegleitung, dem sogenannten „Wall of Sound“, überladen. Besonders war McCartney mit dem Arrangement von The Long and Winding Road unzufrieden, teilte dies Allen Klein am 14. April 1970 schriftlich mit und forderte ihn auf, dafür zu sorgen, dass das Lied neu abgemischt werde. Das geschah jedoch nicht.

George Martin sagte zu der Wahl von Phil Spector: „Darüber war ich sehr zornig – und Paul war noch wütender, denn keiner von uns hatte eine Ahnung davon, bis die Aktion vorüber war. Alles geschah hinter unserem Rücken, denn es passierte, während Allen Klein John managte. Er hatte Phil Spector besorgt, und ich glaube, George und Ringo hatten sich auch breitschlagen lassen. Sie trafen doch tatsächlich eine Übereinkunft mit der EMI und sagten: ‚Das wird unsere Platte.‘ EMI wandte sich dann an mich, und es hieß: ‚Sie haben zwar ursprünglich diese Aufnahme gemacht, aber wir können Ihren Namen nicht darauf drucken.‘ Ich fragte: ,Wieso nicht?', und es hieß: ‚Na ja, Sie haben nicht die endgültige Version produziert.‘ Ich meinte: ‚Ich habe das Original produziert, und Sie müssten eigentlich schreiben: Produziert von George Martin, nachproduziert von Phil Spector. Das hielten sie für keine gute Idee.“[16]

Phil Spector verwendete im Gegensatz zu Glyn Johns nur gerade so viel Studiodialoge, dass der Zuhörer trotzdem den Eindruck hatte, er lausche einer Session oder einem Liveauftritt der Beatles. Spectors Version des Albums beginnt mit einem von Lennons absurden Wortspielen: “‘I Dig a Pygmy’ by Charles Hawtrey and the Deaf Aids! Phase One, in which Doris gets her oats!” Lennon kündigt hier in Anlehnung an seine Eigenkomposition Dig a Pony den Song I Dig a Pygmy (‚Ich vergrabe einen Pygmäen‘) an, der von der imaginären Band Charles Hawtrey and the Deaf Aids vorgetragen werden soll. Charles Hawtrey war ein britischer Schauspieler und Komiker. Deaf Aid bedeutet übersetzt Hörgerät, sodass es sich bei der angekündigten Band um Charles Hawtrey und die Hörgeräte handelt, die nun den ersten Teil (Phase one) des Liedes spielen werden, in dem Doris ihren Hafer erhält (“in which Doris gets her oats”), was umgangssprachlich bedeutet: „… in dem Doris ordentlich durchgebumst wird“.[17] Nach dem Lied Dig It hört man erneut Lennon, wie er einen weiteren Song ankündigt: “That was ‘Can You Dig It’ by Georgie Wood, and now we’d like to do ‘Hark, The Angels Come’”. Es folgt das Lied Let It Be. Georgie Wood war ein britischer Schauspieler und Komiker. Die Fassung von Spector endet mit einer Studioversion von Get Back, die nicht für die Single verwendet worden war. Zu Beginn des Liedes äußert sich John Lennon: “Sweet Loretta Fart, she thought she was a cleaner, but she was a frying pan” (‚Süße Loretta Furz, sie dachte, sie wäre eine Putzfrau / ein Reinigungsmittel, aber sie war eine Bratpfanne‘). Lennon parodiert hier den Anfang der zweiten Strophe des Liedes Get Back von McCartney: “Sweet Loretta Martin thought she was a woman, but she was another man”. Die Spector-Fassung von Get Back endet mit einem Kommentar Lennons vom Auftritt auf dem Dach des Apple-Gebäudes: “I’d like to say ‘thank you’ on behalf of the group and ourselves, and I hope we passed the audition!”. Er bedankt sich tautologisch im Namen der Gruppe und ihrer selbst (“on behalf of the group and ourselves”) und hofft ironisch, dass die Band das Probespiel bestanden hat (“passed the audition”). Hintergrund war die seinerzeitige Ablehnung der Beatles bei der sogenannten Decca Audition am 1. Januar 1962. Decca weigerte sich damals, die Beatles unter Vertrag zu nehmen, was als eine der größten Fehlentscheidungen der Musikgeschichte gilt.

Die Meinungen der Beteiligten über die endgültige Version gingen auch nach Jahren stark auseinander:

George Martin sagte zur Abmischung: „Mir gefiel Phil Spectors Fassung von Let It Be überhaupt nicht. Ich habe seine Arbeit immer bewundert und hielt seine Arrangements stets für phantastisch. Aber bei Let It Be hat er all das draufgepackt, was uns verboten war. Ich habe ihm das verübelt, denn in meinen Augen hat er nur Schund abgeliefert.“[13]

Glyn Johns: „Ich kann mich nicht dazu bewegen, die Phil Spector-Version des Albums zu hören – ich habe einmal ein paar Takte gehört und war total angewidert, und ich denke, es ist absoluter Müll.“[18]

Paul McCartney: „Ich habe die Spector-Version kürzlich noch einmal gehört, und sie klang schauderhaft.“[13]

Phil Spector sagte zu den Anschuldigungen von Paul McCartney: „Paul hatte kein Problem damit, den Oscar für die Let-It-Be-Filmmusik entgegenzunehmen, und er hatte auch kein Problem damit, mein Arrangement der Streicher-, Horn- und Chorpartien zu verwenden, als er sie 25 Jahre lang alleine spielte.“[19]

John Lennon: „Er erhielt den beschissensten Haufen von schlecht aufgenommenem Müll. Und er hat etwas daraus gemacht. Phil hat wunderbare Arbeit geleistet.“[13]

George Harrison: „[…] ich persönlich hielt Phils Beteiligung für eine ausgezeichnete Idee.“[13]

Ringo Starr: „Mir hat Phils Arbeit gefallen.“[13]

Im Vorfeld der Veröffentlichung von Let It Be gab es zwischen Paul McCartney und den anderen Beatles Auseinandersetzungen über die Koordinierung der Erscheinungstermine seines ersten Soloalbums und des letzten Beatles-Albums. John Lennon und George Harrison schrieben einen Brief am 31. März 1970 an Paul McCartney und erklärten, dass Let It Be am 24. April erscheinen würde und dass sie die EMI angewiesen hätten, McCartneys Soloalbum bis zum 4. Juni zurückzuhalten.

Ringo Starr übergab den Brief an Paul McCartney und versuchte zu vermitteln, wurde allerdings von einem wütenden McCartney weggeschickt. Am 9. April 1970 teilte Paul McCartney John Lennon telefonisch mit, dass auch er, wie Lennon im Jahr davor, die Beatles verlassen werde.[20] Am 10. April 1970 schickte Paul McCartney der britischen Presse ein in den Vorab-Exemplaren seiner ersten Solo-LP McCartney enthaltenes Interview, in dem er die Trennung von den Beatles bekanntgab, es war das faktische Ende der Beatles.

George Harrison kommentierte die Pressemitteilung von McCartney im Nachhinein wie folgt: „Als Paul seine Presseverlautbarung losließ, hatten alle anderen die Band bereits verlassen. Das hat John fürchterlich geärgert. ‚Hey, ich bin schon längst ausgestiegen, und er tut, als wäre alles seine Idee gewesen‘“.[21]

Das Album Let It Be erschien am 8. Mai 1970 und erreichte am 3. Juni Platz eins der britischen Charts, wo es mit Unterbrechungen insgesamt sechs Wochen verblieb. Es war das elfte Nummer-eins-Album der Beatles in Großbritannien. In den USA erreichte Let It Be ebenfalls den ersten Platz der US-amerikanischen Charts, wo es vier Wochen verblieb, und war somit dort das 14. Nummer-eins-Album. Im April 2000 wurde das Album in den USA mit Multi-Platin für vier Millionen verkaufte Exemplare ausgezeichnet.[22] In den USA wurde am 11. Mai 1970, in Deutschland am 26. Juni 1970, die Single The Long and Winding Road / For You Blue ausgekoppelt, die Single wurde der 20. und letzte Nummer-eins-Hit der Beatles in den USA.

Das Album wurde ausschließlich in einer Stereoversion veröffentlicht. Eine Monoversion von Let It Be wurde in Brasilien veröffentlicht, die jedoch nur eine heruntergemischte Stereoversion war und keine eigene, separate Monoversion.[23]

Weitere – nicht verwendete – Aufnahmeversionen/Abmischungen der Lieder I’ve Got a Feeling, Dig a Pony, Two of Us, For You Blue, The Long and Winding Road, Get Back, Let It Be und I Me Mine befinden sich auf dem Album Anthology 3. Auf der Wiederveröffentlichung des Albums Let It Be vom Oktober 2021 befindet sich umfangreiches unveröffentlichtes Material.

Am 16. März 1971 wurde Let It Be mit dem Grammy Award in der Kategorie Best Original Score Written for a Motion Picture or a Television Special ausgezeichnet, die Auszeichnung wurde von Paul McCartney entgegengenommen.[24]

Am 15. April 1971 erhielten die Beatles einen Oscar für den Film Let It Be in der Kategorie Beste Filmmusik, der Preis wurde stellvertretend von Quincy Jones entgegengenommen.[25]

Neuabmischung von Let It Be… Naked

Im November 2003 erschien eine neu abgemischte Version des Albums unter dem Titel Let It Be… Naked, bei der es sich um eine Annäherung an die ursprüngliche Fassung des Albums handelt, bevor der Produzent Phil Spector die Aufnahmen mit Orchester- und Choraufnahmen versah.

Covergestaltung

Für das Cover war ursprünglich geplant, das Motiv des ersten Albums Please Please Me nachzustellen.[26] Als Fotograf wurde Angus McBean engagiert, der die Beatles bereits 1963 fotografiert hatte, und posiert wurde am 13. Mai 1969 an gleicher Stelle des EMI-Bürogebäudes in London. Das Foto wurde allerdings nicht für das Album Let It Be verwendet, sondern diente später als Coverbild der Zusammenstellung 1967–1970.

Das Album erschien mit verschiedenen Covergestaltungen, wobei sich das Vordercover im Wesentlichen an der Hülle der britischen Single Let It Be orientiert.[27] Neben der am meisten verbreiteten normalen Albumhülle, die vier Einzelfotos der Beatles zeigt, gab es zwei Varianten: In den USA erschien das Album in einem Klappcover, in dessen Innenseiten Fotos vom Film zu sehen sind. In Großbritannien und mehreren anderen Ländern, darunter in Deutschland, Frankreich, Kanada, Australien und Japan, wurde das Album 1970 in einer Box veröffentlicht, die neben dem Album das Buch Get Back enthielt, das auf 164 Seiten Fotos und Dialoge des Films beinhaltet.[28][29] Das Coverdesign wurde von John Kosh gestaltet, die Fotos stammen von Ethan Russell, der Begleittext des Buches ist von Jonathan Cott und David Dalton.[30]

Titelliste

Seite 1

Nr.LiedAutorLeadgesangLänge
01Two of UsLennon/McCartneyLennon und McCartney3:37
02Dig a PonyLennon/McCartneyLennon3:55
03Across the UniverseLennon/McCartneyLennon3:48
04I Me MineHarrisonHarrison2:26
05Dig ItLennon/McCartney/
Harrison/Starkey
Lennon0:50
06Let It BeLennon/McCartneyMcCartney4:03
07Maggie MaeTrad. arrangiert
Lennon/McCartney/
Harrison/Starkey
Lennon und McCartney0:40

Seite 2

Nr.LiedAutorLeadgesangLänge
08I’ve Got a FeelingLennon/McCartneyMcCartney und Lennon3:38
09One After 909Lennon/McCartneyLennon und McCartney2:54
10The Long and Winding RoadLennon/McCartneyMcCartney3:38
11For You BlueHarrisonHarrison2:32
12Get BackLennon/McCartneyMcCartney3:11
Die Längen der Lieder basieren auf der 2009er CD-Version.

Wiederveröffentlichungen

  • Im Mai 1979 erschien in Großbritannien das Album Let It Be (Katalognummer: Parlophone PCS 7096) auf weißem Vinyl[31] und in Schweden auf rotem Vinyl.[32]
  • Am 20. Oktober 1987 erfolgte die Erstveröffentlichung des Albums Let It Be als CD. Das Mastering wurde neben George Martin vom Toningenieur der Abbey Road Studios Mike Jarrett überwacht. Der CD liegt ein vierseitiges Begleitheft bei.
  • Am 9. September 2009 erschien das Album remastert in einer Stereoabmischung als CD und als Teil des The Beatles Stereo Box Sets. Die im Jahr 2009 wiederveröffentlichten CD wurde von Sam Okell, Steve Rooke und Guy Massey remastert. Das aufklappbare CD-Pappcover wurde von Drew Lorimer neu gestaltet. Weiterhin ist der CD ein 24-seitiges Begleitheft beigelegt, das neben Fotos von den Beatles, Informationen zum Album von Kevin Howlett und Mike Heatley sowie Informationen zu den Aufnahmen von Allan Rouse und Kevin Howlett enthält. Die CD beinhaltet eine Dokumentation im QuickTime-Format, bestehend aus Videoausschnitten sowie modifizierten Bildern zu den Studiosessions; untermalt durch angespielte Musiktitel, Outtakes oder Studiogespräche des Albums.
  • Die remasterte Stereo-Vinyl-Langspielplatte wurde im November 2012 mit dem The Beatles Remastered Vinyl Box Set veröffentlicht.
  • Die Erstveröffentlichung im Download-Format erfolgte am 16. November 2010 bei iTunes, ab dem 24. Dezember 2015 war das Album auch bei anderen Anbietern und bei Streaming-Diensten verfügbar.[33][34]

50-jährige Jubiläumsausgabe

Zum 50-jährigen Jubiläum, am 15. Oktober 2021, wurde das Album Let It Be erneut wiederveröffentlicht. Die fast eineinhalbjährige Verzögerung der Veröffentlichung war durch die Coronapandemie bedingt.[35][36]

Giles Martin mischte mit dem Toningenieur Sam Okell das Album neu ab. Das ursprüngliche Album Let It Be hielt Giles Martin in seiner Entstehung für fragmentiert, was er in seiner Version beheben und den Klang einheitlicher gestalten wollte. Martin sagte zu dem Unterschied der Produktionsweisen von Phil Spector und seinem Vater:

„Phil Spector war ganz anders als mein Vater – er war Künstler-Produzent, also wollte er, dass alles so klingt, wie Phil Spector es gemacht hätte. Mein Vater war eher ein sensibler Blaupausenproduzent. Er nahm die Ideen und interpretierte sie, wie eine Satellitenschüssel, die sie auf eine Schallplatte beamen konnte. Spector wollte seinen (musikalischen) Charakter darauf zwingen, aber man kann den ikonischen Sound, den er schuf, nicht beseitigen.[37]

George Martin erzählte seinem Sohn, was für eine unangenehme Erfahrung Let It Be war und wie verärgert er über die Nachbearbeitung durch Phil Spector war. Die Hälfte der Arbeiten an dem Album fand laut Giles Martin „während des Lockdowns in einem Haus im Nirgendwo statt“.[38]

Die Aufnahmen der Sessions wurden von Giles Martin und Sam Okell abgemischt. Das Mastering des Albums erfolgte von Miles Showell, die 5.1-Version des Albums von Emily Lazar.

Das Boxset beinhaltet die folgenden Lieder als Outtakes/Demos, die nicht für das Album verwendet wurden: Fancy My Chances with You, Can You Dig It?, Wake Up Little Susie / I Me Mine, Gimme Some Truth, She Came in Through the Bathroom Window, Polythene Pam, Octopus's Garden, Oh! Darling, The Walk, Without a Song, Something, I'm Ready (Rocker) / Save the Last Dance for Me / Don’t Let Me Down (Medley) und Teddy Boy.

Das Album wurde in sechs verschiedenen physischen Formaten veröffentlicht:

Super Deluxe Box (5 CDs / Blu-ray)[39]

Die fünf CDs und die Blu-ray Disc sind in einem 105-seitigen Hardcoverbuch (31,5 cm × 31,5 cm) eingelegt, das sich wiederum in einer Pappschuber befindet. Das Buch wurde von Darren Evans gestaltet und enthält Vorworte von Paul McCartney (Foreword), Giles Martin (Introduction) und Glyn Johns (Remembers), weiterhin umfangreiche Hintergrundinformationen zum Album, Daten zu den Aufnahmen und zu den einzelnen Liedern, Fotos, die während der Aufnahmesessions entstanden, sowie weitere Informationen und Erläuterungen von Kevin Howlett, der von Mike Heatley unterstützt wurde. Die Blu-ray-Disc enthält das Album in den vier folgenden Abmischungen: Dolby Atmos True HD 7.1, DTS-HD Master 5.1, AC3 5.1 und PCM Stereo.

CD 1: Remix 2021

  1. Two of Us (Take 12) – 3:36
  2. Dig a Pony (Rooftop Performance) – 3:54
  3. Across the Universe (Take 9) – 3:48
  4. I Me Mine (Take 16) – 2:26
  5. Dig It – 0:50
  6. Let It Be (Take 27) – 4:03
  7. Maggie Mae – 0:40
  8. I’ve Got a Feeling (First Rooftop Performance) – 3:37
  9. One After 909 (Rooftop Performance) – 2:54
  10. The Long and Winding Road – 3:38
  11. For You Blue (Take 6) – 2:32
  12. Get Back (Take 11) – 3:09

CD 2: Get Back – Apple Sessions

  1. Morning Camera / Two of Us (Speech / Take 4) – 3:42
  2. Maggie Mae / Fancy My Chances with You (Traditional / Lennon/McCartney) – 0:58
    Erstveröffentlichung auf dem Album Let It Be… Naked-Fly on the Wall
  3. Can You Dig It? – 2:02
    Erstveröffentlichung (Teile) auf dem Album Let It Be… Naked - Fly on the Wall
  4. I Don't Know Why I'm Moaning (Speech) – 1:22
    Erstveröffentlichung (Teile) auf dem Album Let It Be… Naked - Fly on the Wall
  5. For You Blue (Take 4) (Harrison) – 2:52
  6. Let It Be / Please Please Me / Let It Be (Take 10) – 4:32
  7. I've Got a Feeling (Take 10) – 3:37
  8. Dig a Pony (Take 14) – 4:01
  9. Get Back (Take 19) – 3:57
  10. Like Making an Album? (Speech) – 0:42
  11. One After 909 (Take 3) – 3:27
  12. Don't Let Me Down (First Rooftop Performance) – 3:28
    Erstveröffentlichung auf dem Album Let It Be… Naked
  13. The Long and Winding Road (Take 19) – 3:47
    Erstveröffentlichung auf dem Album Let It Be… Naked
  14. Wake Up Little Susie / I Me Mine (Take 11) (Felice Bryant, Boudleaux Bryant / Harrison) – 2:15

CD 3: Get Back – Rehearsals and Apple Jams

  1. On the Day Shifts Now / All Things Must Pass (Speech / Rehearsals) (Harrison) – 4:22
  2. Concentrate on the Sound – 1:07
    Erstveröffentlichung (Teile) auf dem Album Let It Be… Naked - Fly on the Wall
  3. Gimme Some Truth (Rehearsals) (Lennon) – 1:19
  4. I Me Mine (Rehearsals) (Harrison) – 1:35
  5. She Came in Through the Bathroom Window (Rehearsals) – 2:50
    Erstveröffentlichung dieser Version auf dem Album Anthology 3
  6. Polythene Pam (Rehearsals) – 1:19
  7. Octopus's Garden (Rehearsals) (Starkey) – 1:50
  8. Oh! Darling (Jam) – 5:19
    Erstveröffentlichung dieser Version auf dem Album Anthology 3
  9. Get Back (Take 8) – 3:52
  10. The Walk (Jam) (Jimmy McCracklin, Bob Garlic) – 0:55
  11. Without a Song (Jam – Billy Preston with John and Ringo) (Vincent Youmans, Billy Rose, Edward Eliscu) – 2:00
  12. Something (Rehearsals) (Harrison) – 1:24
  13. Let It Be (Take 28) – 4:42
    Erstveröffentlichung auf dem Album Let It Be… Naked

CD 4: Get Back LP – 1969 Glyn Johns Mix

Obwohl angegeben wird, dass es sich bei dem Album um den 1969er Glyn Johns Mix handelt, wurde in Europa eine Version veröffentlicht, die außer bei Teddy Boy, die 1970er Abmischungen beinhaltet. In Japan wurde hingegen die 1969er Abmischung veröffentlicht.[40]

  1. One After 909 – 3:06
    Erstveröffentlichung auf dem Album Let It Be
  2. I'm Ready (Rocker) / Save the Last Dance for Me / Don't Let Me Down (Medley) (Fats Domino, Al Lewis, Sylvester Bradford) / (Doc Pomus, Mort Shuman) / (Lennon/McCartney) – 1:56
  3. Don't Let Me Down – 4:05
  4. Dig a Pony – 4:13
  5. I've Got a Feeling – 2:53
    Erstveröffentlichung auf dem Album Anthology 3
  6. Get Back – 3:13
    Erstveröffentlichung auf der Single Get Back
  7. For You Blue (Harrison) – 2:53
  8. Teddy Boy (McCartney) – 3:41
    Erstveröffentlichung (Teile) auf dem Album Anthology 3
  9. Two of Us – 3:29
  10. Maggie Mae (Traditional) – 0:38
    Erstveröffentlichung auf dem Album Let It Be
  11. Dig It (Lennon, McCartney, Harrison, Starkey) – 4:09
  12. Let It Be – 4:09
  13. The Long And Winding Road – 3:39
  14. Get Back (Reprise) – 0:40

CD 5: Let It Be EP

  1. Across The Universe (Unreleased Glyn Johns 1970 Mix) – 3:31
  2. I Me Mine (Unreleased Glyn Johns 1970 Mix) (Harrison) – 1:45
  3. Don't Let Me Down (New Mix of Original Single Version) – 4:08
  4. Let It Be (New Mix of Original Single Version) – 3:52

CD 6: Blu-Ray

  • 2021 Dolby ATMOS album mix
  • 2021 DTS-HD Master Audio 5.1 album mix
  • 2021 Album mix in high resolution PCM stereo

Deluxe LP-Version (4 LPs/1 EP)[41]

In der Pappbox befindet sich das Album Let It Be (2021 Mix) sowie drei weitere Alben (Get Back – Apple Sessions und Get Back – Rehearsals and Apple Jams als aufklappbares Doppelalbum, Get Back LP – 1969 Glyn Johns Mix) und eine EP. Für das Cover des Albums Get Back LP – 1969 Glyn Johns Mix wurde das Foto von Angus McBean verwendet, das das Motiv des ersten Albums Please Please Me nachstellt. Die beiden Einzel- und das Doppelalbum wurden auf 180-Gramm-Vinyl gepresst. Der Box ist ein 105-seitiges Hardcoverbuch (25 cm × 30 cm) beigelegt (siehe Super Deluxe Box).

LP 1: Let It Be Remix 2021

Seite 1

  1. Two of Us
  2. Dig a Pony
  3. Across the Universe
  4. I Me Mine
  5. Dig It
  6. Let It Be
  7. Maggie Mae

Seite 2

  1. I’ve Got a Feeling
  2. One After 909
  3. The Long and Winding Road
  4. For You Blue
  5. Get Back

LP 2: Get Back – Apple Sessions

Seite 1

  1. Morning Camera / Two of Us (Speech / Take 4)
  2. Maggie Mae / Fancy My Chances with You
  3. Can You Dig It?
  4. I Don't Know Why I'm Moaning (Speech)
  5. For You Blue (Take 4)
  6. Let It Be / Please Please Me / Let It Be (Take 10)
  7. I've Got a Feeling (Take 10)

Seite 2

  1. Dig a Pony (Take 14)
  2. Get Back (Take 19)
  3. Like Making an Album? (Speech)
  4. One After 909 (Take 3)
  5. Don't Let Me Down (First Rooftop Performance)
  6. The Long and Winding Road (Take 19)
  7. Wake Up Little Susie / I Me Mine (Take 11)

LP 3: Get Back – Rehearsals and Apple Jams

Seite 1

  1. On the Day Shifts Now" / All Things Must Pass (Speech / Rehearsals)
  2. Concentrate on the Sound – 1:07
  3. Gimme Some Truth (Rehearsals)
  4. I Me Mine (Rehearsals)
  5. She Came in Through the Bathroom Window (Rehearsals)
  6. Polythene Pam (Rehearsals)
  7. Octopus's Garden (Rehearsals)

Seite 2

  1. Oh! Darling (Jam)
  2. Get Back (Take 8)
  3. The Walk (Jam)
  4. Without a Song (Jam – Billy Preston with John and Ringo)
  5. Something (Rehearsals)
  6. Let It Be (Take 28)

LP 4: Get Back LP – 1969 Glyn Johns Mix

Seite 1

  1. One After 909
  2. I'm Ready (Rocker) / Save the Last Dance for Me / Don't Let Me Down (Medley)
  3. Don't Let Me Down
  4. Dig a Pony
  5. I've Got a Feeling
  6. Get Back

Seite 2

  1. For You Blue
  2. Teddy Boy
  3. Two of Us
  4. Maggie Mae
  5. Dig It
  6. Let It Be
  7. The Long And Winding Road
  8. Get Back (Reprise)

LP 5: Let It Be EP

Seite 1

  1. Across The Universe (Unreleased Glyn Johns 1970 Mix)
  2. I Me Mine (Unreleased Glyn Johns 1970 Mix)

Seite 2

  1. Don't Let Me Down (New Mix of Original Single Version)
  2. Let It Be (New Mix of Original Single Version)

Deluxe CD-Version (2 CDs)[42]

Die Deluxe Edition wird von einer Pappbox umfasst, diese beinhaltet ein 40-seitiges Begleitheft mit einem Vorwort von Paul McCartney und einem Vorwort von Giles Martin, Hintergrundinformationen zum Album, Daten zu den Aufnahmen und zu den einzelnen Liedern sowie diversen Fotos. Die beiden CDs sind einem Aufklappcover eingelegt.

CD 1:

  • Let It Be (2021 Mix)

CD 2: Outtake Highlights

  1. Morning Camera / Two of Us (Speech / Take 4)
  2. Maggie Mae / Fancy My Chances with You
  3. For You Blue (Take 4)
  4. Let It Be / Please Please Me / Let It Be (Take 10)
  5. The Walk (Jam)
  6. I’ve Got a Feeling (Take 10)
  7. Dig a Pony (Take 14)
  8. Get Back (Take 8)
  9. Like Making an Album? (Speech)
  10. One After 909 (Take 3)
  11. Don’t Let Me Down (First Rooftop performance)
  12. The Long And Winding Road (Take 19)
  13. Wake Up Little Susie / I Me Mine (Take 11)
  14. Across The Universe (unreleased Glyn Johns 1970 mix)

CD-Version

Die CD Let It Be (2021 Mix) befindet sich in einem aufklappbaren Pappcover mit einem 20-seitigen Begleitheft.

LP-Version

Das Album in der 2021er Abmischung wurde auf 180-Gramm-Vinyl gepresst.

LP – Picture Disc[43]

Das Album (2021 Mix) als Picture Disc.

Aufnahmedaten

Die grundlegenden Aufnahmen für das Album fanden fast ausschließlich zwischen dem 22. und 31. Januar 1969 in den Apple Studios unter der Produktionsleitung von George Martin und Glyn Johns statt. Die erste (April–Mai 1969) und zweite (Dezember 1969-Januar 1970) Zusammenstellung und Abmischung des Albums erfolgte durch Glyn Johns in den Olympic Sound Studios. Die Aufnahme des Liedes I Me Mine und eine Überarbeitung von Let It Be erfolgte wiederum unter der Leitung von George Martin am 3. und 4. Januar 1970 in den Abbey Road Studios.

Die Nachbearbeitung des Albums im März/April 1970, unter der Leitung von Phil Spector, wurde wiederum in den Abbey Road Studios durchgeführt. Toningenieur der ursprünglichen Aufnahmen war Glyn Johns sowie seine Assistenten Alan Parsons und Neil Richmond. Die Toningenieure, die Phil Spector unterstützten, waren Peter Brown und seine Assistenten Roger Ferris und Richard Lush (1. April 1970). Als Gastmusiker wirkte bei dem Album Billy Preston bei folgenden Liedern des Albums mit: Dig a Pony, I’ve Got a Feeling, Get Back, Dig It, Let It Be und One After 909 sowie bei den nicht auf dem Album enthaltenen Aufnahmen Don’t Let Me Down, Oh! Darling und Rip It Up / Shake, Rattle and Roll / Blue Suede Shoes, Can You Dig It ?, The Walk und Without a Song.

Das Lied I Me Mine wurde ohne John Lennon, Fancy My Chances with You ohne Ringo Starr und Without a Song ohne Paul McCartney und George Harrison aufgenommen.

Nr.LiedAufnahme­daten (veröffentlichte Version ist fett dargestellt)Produzent / ToningenieurStudioBesetzung / GastmusikerTonträger (Erst­veröffentlichung)
01Across the Universe04., 8. Feb. 1968,
01. Apr. 1970
(Orchestrierung)
George Martin (1968),
Phil Spector (1970),
Ken Scott (1968),
Peter Brown (1970)
Abbey Road Studio 2 und 3No One’s Gonna Change Our World (Benefiz-Kompilationsalbum)
02Dig a Pony22., 24. + 28. Jan. 1969,
30. Jan. 1969,
05. Feb. 1969
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios,
Dach des Apple-Gebäudes (veröffentlichte Version)
  • John Lennon: Leadgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Bass, Hintergrundgesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Let It Be
03She Came In Through the Bathroom Window22. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Leadgitarre, Hintergrundgesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Anthology 3
04I’ve Got a Feeling22.–24., 27. + 28. Jan. 1969,
30. Jan. 1969,
05. Feb. 1969
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios / Dach des Apple-Gebäudes (veröffentlichte Version)
  • John Lennon: Rhythmusgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre, Hintergrundgesang
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Elektrisches Klavier
Let It Be
05Don’t Let Me Down22. Jan. 1969,
28. Jan. 1969,
30. Jan. 1969
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Rhythmusgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Bass, Hintergrundgesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Keyboard, Elektrisches Klavier
Single-B-Seite von Get Back
06Get Back23. Jan. 1969,
27. Jan. 1969,
28., 30. Jan. 1969,
05. Feb. 1969
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Leadgitarre, Hintergrundgesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Rhythmusgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Elektrisches Klavier
Let It Be,
ursprünglich Single-A-Seite
07Two of Us24. + 25. Jan. 1969,
31. Jan. 1969
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Akustikgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Akustikgitarre, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Let It Be
08Teddy Boy24. + 28. Jan. 1969Glyn JohnsApple Studios
  • Paul McCartney: Akustikgitarre, Gesang
  • John Lennon: Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Anthology 3
09Maggie Mae24. Jan. 1969Glyn JohnsApple Studios
  • John Lennon: Akustikgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Akustikgitarre, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Let It Be
10Fancy My Chances with You24. Jan. 1969Glyn JohnsApple Studios
  • John Lennon: Akustikgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Akustikgitarre, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
Let It Be (Super-Deluxe-Edition-2021)
Let It Be… Naked
11Dig It24. Jan. 1969,
26. Jan. 1969
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Gesang
  • Paul McCartney: Klavier
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Hammond-Orgel
  • George Martin: Maracas
Let It Be
12Can You Dig It? [44]24. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Steelgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Hammond-Orgel
Let It Be (Super-Deluxe-Edition-2021)
13For You Blue25. Jan. 1969,
08. Jan. 1970 (neuer Gesang)
George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios (1969) / Olympic Sound Studios (1970)
  • John Lennon: Steelgitarre
  • Paul McCartney: Klavier
  • George Harrison: Akustikgitarre, Gesang
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Let It Be
14Let It Be25. + 26. Jan. 1969,
31. Jan. 1969,
30. Apr. 1969,
04. Jan. 1970
George Martin,
Chris Thomas (1969),
Glyn Johns,
Phil McDonald (1970)
Apple Studios – Abbey Road Studio 3 (1969) / Abbey Road Studio 2 (1970)
  • John Lennon: Bass
  • Paul McCartney: Klavier, Maracas (4. Jan. 1970), Gesang, Hintergrundgesang (4. Jan. 1970)
  • George Harrison: Leadgitarre (30. April 1969 und 4. Jan. 1970), Hintergrundgesang (4. Jan. 1970)
  • Ringo Starr: Schlagzeug (4. Jan. 1970)
  • Billy Preston: Orgel, elektrisches Klavier
  • Linda McCartney: Hintergrundgesang (4. Jan. 1970)
  • nicht aufgeführte Musiker: 2 Trompeten, 2 Posaunen, 1 Saxofon, Cello-Begleitung (4. Jan. 1970)
Let It Be
15Rip It Up / Shake, Rattle and Roll / Blue Suede Shoes26. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Leadgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Klavier, Gesang
  • George Harrison: Bass, Gesang
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Hammond-Orgel
Anthology 3
16The Long and Winding Road26. Jan. 1969,
31. Jan. 1969,
01. Apr. 1970 (Orchestrierung)
George Martin (1969),
Phil Spector (1970),
Glyn Johns (1969),
Peter Brown (1970)
Apple Studios (1969),
Abbey Road Studio 1 (1970)
  • John Lennon: Bass
  • Paul McCartney: Klavier, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • nicht aufgeführte Musiker: 18 Geigen, 4 Viola, 4 Cello, Harfe, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 2 Gitarren, 14 Sängerinnen (1. Apr. 1970)
Let It Be
17The Walk27. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Gitarre
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Hammond-Orgel
Let It Be (Super-Deluxe-Edition-2021)
18Oh! Darling27. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Leadgitarre, Hintergrundgesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Elektrisches Klavier
Anthology 3
19Without a Song [45]28. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Gitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Klavier, Gesang
Let It Be (Super-Deluxe-Edition-2021)
20One After 90928.–30. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios,
Dach des Apple-Gebäudes (veröffentlichte Version)
  • John Lennon: Leadgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Rhythmusgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • Billy Preston: Elektrisches Klavier
Let It Be
21Mailman, Bring Me No More Blues29. Jan. 1969George Martin,
Glyn Johns
Apple Studios
  • John Lennon: Leadgitarre, Gesang
  • Paul McCartney: Bass, Gesang
  • George Harrison: Leadgitarre
  • Ringo Starr: Schlagzeug
Anthology 3
22I Me Mine03. Jan. 1970,
01. Apr. 1970
(Orchestrierung)
George Martin (Januar 1970),
Phil Spector (April 1970),
Phil McDonald (Januar 1970),
Peter Brown (April 1970)
Abbey Road Studio 2 und 1
  • Paul McCartney: Bass, Hammondorgel, Elektrisches Klavier, Hintergrundgesang
  • George Harrison: Leadgitarre, Akustische Gitarre, Gesang
  • Ringo Starr: Schlagzeug
  • nicht aufgeführte Musiker: 18 Geigen, 4 Viola, 4 Cello, Harfe, 3 Trompeten, 3 Posaunen (1. Apr. 1970)
Let It Be

Unveröffentlichte Aufnahmen für das Projekt Get Back / Let It Be

Twickenham Film Studios

Vom 2. bis zum 14. Januar 1969 waren die Beatles in den Twickenham Film Studios, bei denen sie bei Probeaufnahmen für ein geplantes Album gefilmt wurden. Es wurden aber nicht nur die potenziellen Titel für das Album geprobt, sondern auch (teilweise) noch unfertige Lieder des Albums Abbey Road sowie Titel, die erst auf Soloalben der Beatles veröffentlicht wurden, oder bis dato unveröffentlicht blieben. Weiterhin wurden viele ältere Beatles-Aufnahmen neu eingespielt sowie zahlreiche Lieder anderer Künstler. Die meisten der Aufnahmen wurden nur angespielt oder blieben bruchstückhaft. Die Tonspuraufnahmen des Films erfolgten auf Nagra-Tonbändern in Mono. Die folgende Auflistung umfasst deshalb nur eine kleine Auswahl von Aufnahmen, wobei nur das erste Aufnahmedatum aufgeführt wird:

TitelAufnahmedatumAnmerkungQuelle
Let It Down02. Jan. 1969Eine Harrison-Komposition, die auf dem Harrison-Album All Things Must Pass veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 230
Hear Me Lord06. Jan. 1969Eine Harrison-Komposition, die auf dem Harrison-Album All Things Must Pass veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 238
The Palace of the King of the Birds06. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 238/239
Gone Gone Gone07. Jan. 1969Eine Carl-Perkins-KompositionThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 239
Commonwealth09. Jan. 1969Eine spontane Beatles-Komposition, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurde.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 242
Mama, You’ve Been on My Mind09. Jan. 1969Eine von George Harrison gesungene Dylan-Komposition, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurde.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 242
Suzy Parker09. Jan. 1969Dieser Titel ist auch im Film Let It Be enthaltenThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 242
Don’t Be Cruel10. Jan. 1969Eine humorvolle Version des Elvis-Presley-TitelsThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 245
On a Sunny Island10. Jan. 1969Eine humorvolle Lennon-Komposition mit lateinamerikanischem RhythmusThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 245
Jazz Piano Song14. Jan. 1969Dieser Titel ist auch im Film Let It Be enthalten.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 247
Madman14. Jan. 1969Eine Lennon-Komposition, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurde.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 247
Watching Rainbows14. Jan. 1969Eine Lennon-Komposition, die bisher nicht veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 247

Apple Studios

Vom 22. bis zum 31. Januar 1969 waren die Beatles in den Apple Studios, wo weitere Probe- und Studioaufnahmen für ein geplantes Album gefilmt wurden. Wiederum wurden weitere, bisher nicht veröffentlichte Titel aufgenommen. Die nachfolgende Auflistung umfasst eine Auswahl von Titeln, die in Mark Lewisohns Buch The Complete Beatles Recording Sessions erwähnt werden, weiterhin dient als Quelle das Buch The Unreleased Beatles Music & Film von Richie Unterberger:

TitelAufnahmedatumAnmerkungQuelle
Singing the Blues24. Jan. 1969Ein Hit von Guy Mitchell aus dem Jahr 1956, eine Komposition von Melvin EndsleyThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 252
Every Night24. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, die im April 1970 auf dem Album McCartney veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 252
Hot as Sun24. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, die im April 1970 auf dem Album McCartney veröffentlicht wurde, hier teilweise mit GesangThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 252
There You Go Eddie24. Jan. 1969Eine weitere McCartney-Komposition, die bisher nicht veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 252
I Lost My Little Girl25. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, die im Mai 1991 auf dem Album Unplugged (The Official Bootleg) veröffentlicht wurde, hier überwiegend mit Gesang von John Lennon. I Lost My Little Girl ist auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back zu hören.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 254
Bye Bye Love25. Jan. 1969Ein von Lennon und McCartney gesungener Titel der Everly Brothers von 1957, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurde.The complete Beatles recording sessions, S. 166
Medley: Kansas City / Miss Ann / Lawdy Miss Clawdy26. Jan. 1969Ein Medley aus Rock-’n’-Roll-Titeln. Dieser Medley ist auch im Film Let It Be enthaltenThe complete Beatles recording sessions, S. 167
You Really Got a Hold on Me26. Jan. 1969Eine Neuaufnahme des Stücks von Smokey Robinson (Erstaufnahme 1963, With The Beatles). Dieser Titel ist auch im Film Let It Be enthaltenThe complete Beatles recording sessions, S. 167
Tracks of My Tears26. Jan. 1969Ein weiterer Titel von Smokey Robinson, überwiegend InstrumentalaufnahmeThe complete Beatles recording sessions, S. 167
Isn’t It a Pity26. Jan. 1969Komposition von George Harrison; lediglich Gesang und Gitarre, die auf dem Harrison-Album All Things Must Pass veröffentlicht wurde. Isn’t it A Pity ist auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back im Abspann des ersten Teils zu hören.The complete Beatles recording sessions, S. 167
Suicide26. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, von der ein kurzes Fragment im April 1970 auf dem Album McCartney veröffentlicht wurde (die vollständige Version des Liedes erschien als einer der Bonus-Titel bei der Wiederveröffentlichung im Juni 2011)The Unreleased Beatles Music & Film, S. 255
I Told You Before26. Jan. 1969Eine Beatles-Komposition, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurdeThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 255
Love Me Do28. Jan. 1969Bluesartige Neuaufnahme der ersten Beatles-Single, die in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht wurde.The complete Beatles recording sessions, S. 168
The River Rhine28. Jan. 1969Eine bluesige Beatles-Komposition, teilweise mit dem Text von The Long and Winding RoadThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 258
I Want You (She’s So Heavy)29. Jan. 1969Erste Aufnahme des Liedes, Neuaufnahme wurde auf Abbey Road veröffentlicht. I Want You (She’s So Heavy) wurde auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The complete Beatles recording sessions, S. 168
Maybe Baby29. Jan. 1969Eine Buddy-Holly-Komposition aus dem Jahr 1957, hier von John Lennon gesungenThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 260
Peggy Sue Got Married29. Jan. 1969Eine weitere Buddy-Holly-Komposition aus dem Jahr 1959, von John Lennon gesungenThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 260
Not Fade Away29. Jan. 1969Ein Titel von Buddy Holly aus dem Jahr 1957The complete Beatles recording sessions, S. 168
Besame Mucho29. Jan. 1969Ein Titel von den Coasters aus dem Jahr 1960. Dieser Titel ist auch im Film Let It Be enthaltenThe complete Beatles recording sessions, S. 168
Lady Madonna31. Jan. 1969NeuaufnahmeThe complete Beatles recording sessions, S. 170
Lost John31. Jan. 1969Ein traditionelles Lied von John Lennon gesungenThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 262
Black Dog Blues (Daddy, Where You Been So Long?) / The Right String (But the Wrong Yo-Yo)31. Januar 1969Ein (traditionelles) Medley von John Lennon gesungenThe Unreleased Beatles Music & Film, S. 262

Unvollständige aufgenommene Beatles-Lieder

Während der Sessions für den Film Let It Be wurden weitere Beatles-Kompositionen angespielt oder unvollständig aufgenommen. Die folgende Liste stellt nur eine Auswahl dar.

TitelAufnahmedatumAnmerkungQuelle
Thinking of Linking03. Jan. 1969Die Aufnahme ist weniger als eine halbe Minute lang, eine weitere unvollständige Neuaufnahme wurde am 23. Juni 1994 durchgeführt und auf der Bonus-DVD der Anthology-Serie veröffentlicht. Thinking of Linking wurde auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 357
Just Fun08. Jan. 1969Die Aufnahme ist weniger als eine halbe Minute lang, sie wurde in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 356
Another Day09. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, die im Februar 1971 als Single veröffentlicht wurde. Another Day wurde auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 243
The Back Seat of My Car14. Jan. 1969Eine McCartney-Komposition, die im Mai 1971 auf dem Album Ram veröffentlicht wurde. The Back Seat of My Car wurde auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 247
Too Bad About Sorrows21. Jan. 1969Die Aufnahme ist etwa eine halbe Minute lang, sie wurde in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 357
Window Window21. + 24. Jan. 1969Eine Harrison-Komposition, die 2021 auf der Wiederveröffentlichung des Harrison-Albums All Things Must Pass veröffentlicht wurde. Window Window wurde auch in der Dokumentationsserie The Beatles: Get Back veröffentlicht.The Unreleased Beatles Music & Film, S. 247, 252

Chartplatzierungen des Albums

AlbumDatum der VeröffentlichungBeste Charts-PlatzierungLabel Katalognr.
TypTitelGB Vereinigtes KonigreichVereinigtes KönigreichUS Vereinigte StaatenVereinigte StaatenDE DeutschlandGB Vereinigtes KonigreichVereinigtes KönigreichUS Vereinigte StaatenVereinigte StaatenDE DeutschlandGB Vereinigtes KonigreichVereinigtes KönigreichUS Vereinigte StaatenVereinigte StaatenDE Deutschland
StudioalbumLet It Be8. Mai 197018. Mai 19708. Mai 1970113Apple
PCS 7096
Apple
AR 34001
Apple
1C 062-04 433
Studioalbum
CD-Erstveröffentlichung
Let It Be20. Okt. 198720. Okt. 1987Okt. 19875088Parlophone
CDP 7 46447 2
Capitol
CDP 7 46447 2
EMI
CDP 7 46447 2
Studioalbum
Remasterte CD-Wiederveröffentlichung
Let It Be9. Sep. 20099. Sep. 20099. Sep. 20094986Apple/EMI
3824722
Apple/Capitol
[23] Ab August 1960 verzichtete die Gruppe auf den Zusatz Silver im Namen und nannte sich fortan The Beatles.

Lehrjahre in Hamburg und Liverpool (1960–1961)

Auf der Suche nach englischen Musikgruppen für seine Hamburger Nachtlokale wandte sich der deutsche Veranstalter Bruno Koschmider im Sommer 1960 an seinen Liverpooler Geschäftspartner Allan Williams. Dieser hatte zeitweise das Management der Beatles übernommen und bot ihnen ein entsprechendes Engagement an. Am 16. August 1960 kamen John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Stuart Sutcliffe sowie der wenige Tage zuvor rekrutierte Schlagzeuger Pete Best in Hamburg an.

Indra-Club, 2007

Am 17. August 1960 gab die Gruppe im Hamburger Rotlichtviertel St. Pauli ihr erstes Konzert unter dem Namen „The Beatles“. Von nun an spielten sie täglich im „Indra“, einem Stripclub bei der Reeperbahn an der berüchtigten Großen Freiheit.[24] Nach und nach passten sich die Gruppenmitglieder, die in Hamburg ihre ersten sexuellen Erfahrungen machten,[25] dem spannungsgeladenen Umfeld aus Gewalt, Alkohol, Drogen und Sex an. Durch die bis zu neun Stunden dauernden Arbeitstage wurden Repertoire, Spontaneität und Selbstbewusstsein vergrößert. Eine von den Beatles zu Beginn ihrer Karriere konsumierte Droge war das Aufputschmittel Phenmetrazin, welches als Schlankheitspille vermarktet wurde. Sie bekamen die Droge (als „Prellies“ bezeichnet nach dem Verkaufsnamen „Preludin“) oft von dem Hausmädchen, das ihre Wohnung sauber machte, von deutschen Kunden oder von ihrer Freundin Astrid Kirchherr, deren Mutter sie gekauft hatte. McCartney nahm normalerweise eine, aber John Lennon nahm oft vier oder fünf.[26] Hunter Davies behauptete 1968 in seiner Biografie über die Band,[27] dass ihr damaliger Gebrauch solcher Stimulanzien eher eine Reaktion auf ihr Bedürfnis war, wach zu bleiben und weiter zu arbeiten, als einfach nur ein Wunsch nach Kicks. Die Aufforderung des Clubbesitzers, eine „Schau“ zu machen, mündete in wüsten Bühnenauftritten, die das Publikum anlockten und die Band zum angesagtesten Geheimtipp der Großen Freiheit machten.

In Hamburg lernten die Beatles die Fotografen Astrid Kirchherr und Jürgen Vollmer sowie den angehenden Künstler Klaus Voormann kennen, die später den Stil und das Auftreten der Gruppe in Bezug auf Kleidung und Frisuren („Pilzkopf“, engl. moptop) entscheidend prägten. Zudem war Kirchherr, die sich besonders mit dem zurückhaltenden Bassisten Sutcliffe anfreundete, die erste, die die Band im Rahmen professioneller Fotoaufnahmen ablichtete und auch Robert „Bob“ Freemans Stil bei seiner Fotoaufnahme der Beatles auf With The Beatles (1963) und Meet The Beatles (1964) beeinflusste.[28] Der Beatles-Haarschnitt, die sogenannte „Pilzkopf“-Frisur, wurde von dem deutschen Fotografen Jürgen Vollmer kreiert. Er selbst hatte sich diese Frisur geschnitten, lange bevor ihn Astrid Kirchherr und Klaus Voormann kennenlernten. In der Paul-McCartney-Biografie Many years from now von Barry Miles wird McCartney wie folgt zitiert:

“[…] to get back to the haircut. I should know! We saw a guy in Hamburg, whose hair we liked. John and I were hitchhiking to Paris. We asked him to cut our hair like he did his. He was living in Paris. He was sort of an artsy guy, a photographer friend of everyone. His name was Jürgen […]”

„[…] um noch einmal auf den Haarschnitt zurückzukommen. Das sollte ich wissen! Wir haben einen Typen in Hamburg gesehen, dessen Frisur wir mochten. John und ich sind nach Paris getrampt. Wir haben ihn gebeten, uns die Haare genau wie seine zu frisieren. Er lebte in Paris. Er war so eine Art Künstler, ein befreundeter und bei allen beliebter Fotograf, der Jürgen hieß […]“

Auch in einem von John Lennon 1967 gegebenem Interview – zitiert in The Beatles Anthology – heißt es:

“Jürgen had a flattened-down hairstyle with a fringe in the front, which we rather took to. We went over to his place and there and then he cut – hacked would be a better word – our hair into the same style.”

„Jürgen hatte nach unten gekämmte Haare mit Pony, was uns ziemlich gut gefiel. Wir sind zu seiner Wohnung und wurden dort von ihm auf die gleiche Art frisiert – wobei das Wort zerschnippelt wohl passender wäre.“

Vollmer erinnerte sich in einem Interview an das Treffen mit Lennon und McCartney im September 1961:

“They glanced at my hair and said ‘Yes, we want that funny haircut too’.”

„Sie blickten auf meine Frisur und sagten ‚Ja, so einen komischen Haarschnitt möchten wir auch‘.“

Weil der Indra-Club wegen Ruhestörung geschlossen werden musste, zogen die Beatles Anfang Oktober in den Kaiserkeller um. Hier trat auch die ebenfalls aus Liverpool stammende Gruppe Rory Storm & the Hurricanes mit ihrem Schlagzeuger Ringo Starr auf. Am 15. Oktober 1960 vereinigten sich die beiden Gruppen zu einer privaten Aufnahme des Titels Summertime in einem kleinen Studio an der Kirchenallee 57. Im Laufe der Jahre gingen allerdings alle neun gepressten Platten dieser ersten gemeinsamen Produktion von Lennon, McCartney, Harrison und Starr verloren.

Ende November wurden George Harrison, Paul McCartney und Pete Best aus Deutschland ausgewiesen. George Harrison, da er zu diesem Zeitpunkt erst 17 Jahre alt war, die beiden anderen wegen einer angeblichen Brandstiftung. John kehrte im Dezember nach Großbritannien zurück.[29] Nur Stuart Sutcliffe blieb bei seiner Freundin Astrid Kirchherr in Hamburg, wo er am 10. April 1962 im Alter von 21 Jahren an einer Hirnblutung starb. In den folgenden zwei Jahren absolvierten die Beatles noch vier weitere Spielzeiten in der Hansestadt, davon eine im Top Ten Club, wo sie bereits 1961 auftraten, die restlichen im renommierten Star-Club.

Am 27. Dezember 1960 spielten die Beatles ein Konzert in der Liverpooler Litherland Town Hall, bei dem die Gruppe ihren Status als „beste Band der Stadt“ festigte und erste Anzeichen der aufkommenden Popularität zu spüren bekam. Bei diesem Auftritt und drei weiteren wurde Sutcliffe durch den Studenten Chas Newby vertreten. Wenig später übernahm Paul McCartney endgültig die Rolle des Bassisten, und die Beatles wurden zu einer Vier-Mann-Band.

Der heutige Cavern Club in Liverpool

Die nachhaltige Wirkung ihres Konzertes in der Litherland Town Hall ermöglichte den Beatles Auftritte in zahlreichen Clubs von Liverpool und die damit verbundene Steigerung ihres Bekanntheitsgrades. Am 9. Februar 1961 hatten Lennon, McCartney, Harrison und Best ihr Debüt im Cavern Club (die Quarrymen spielten dort erstmals am 7. August 1957), einem rauchig-düsteren Kellerlokal in der Mathew Street, das schnell zum Stammlokal der Gruppe wurde und heute durch 292 nachgewiesene[30][31] Auftritte einen Kultstatus innehat.

Erste Schallplatte der Beatles als Begleitband von Tony Sheridan unter dem Namen The Beat Brothers, 1961

Während ihres zweiten Deutschlandaufenthaltes begleiteten die Beatles zwischen dem 22. und 23. Juni 1961 den britischen Sänger Tony Sheridan bei einigen Aufnahmen für die Plattenfirma Polydor in der Friedrich-Ebert-Halle in Hamburg-Heimfeld, darunter befanden sich die Stücke My Bonnie, The Saints (When the Saints Go Marching In), Why (Can’t You Love Again), die Harrison/Lennon-Instrumentalkomposition Cry for a Shadow, Nobody’s Child, Ain’t She Sweet und Take Out Some Insurance on Me. Diese ersten professionellen Aufnahmen der Gruppe (später auf den deutschen Veröffentlichungen als The Beat Brothers bezeichnet) wurden von dem deutschen Komponisten und Bandleader Bert Kaempfert produziert. Die gesamten Aufnahmen wurden erst im April 1964 unter dem Albumtitel The Beatles’ First veröffentlicht.

Am 28. Juni 1961 wurde ein Vertrag zwischen John Lennon und dem Musikverleger Alfred Schacht geschlossen,[32] der am 1. Juli 1961 in Kraft trat und zunächst für ein Jahr galt. Auf Bitten von Brian Epstein wurden die Beatles am 25. Mai 1962 aus diesem Vertrag vorzeitig entlassen; am Tag zuvor hatten sie noch mit Tony Sheridan Sweet Georgia Brown und Swanee River eingespielt.[32] My Bonnie wurde am 23. Oktober 1961 in Deutschland veröffentlicht; es wurden hier 100.000 Exemplare verkauft, auch wegen intensiven Airplays bei Radio Luxemburg.[33]

Brian Epstein und George Martin (1961–1962)

Am 28. Oktober 1961 beauftragte ein Kunde Brian Epstein, den Liverpooler Geschäftsführer des Schallplattenladens NEMS, ein Exemplar der in Deutschland erschienenen Tony Sheridan/Beatles-Single My Bonnie zu beschaffen. Nach weiteren Anfragen recherchierte Epstein den Aufenthaltsort der Gruppe. Am 9. November 1961 besuchte er mit seinem Assistenten Alistair Taylor ein Beatles-Konzert im Cavern Club. Er war beeindruckt von der Ausstrahlung der Bandmitglieder und bot ihnen einige Wochen später an, sie zu managen. Die Übernahme des Managements durch Brian Epstein bedeutete für John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Pete Best, die bisher in Lederkluft und ohne festes Programm aufgetreten waren, weitreichende Stilveränderungen. Epstein bestand auf ordentlichen Anzügen (für die Beatles gefertigt von dem polnischen Schneider Beno Dorn in Birkenhead[34]), einem festen Bühnenprogramm und angemessenem Verhalten auf der Bühne. Am 9. Dezember 1961 gaben die Beatles im Palais Ballroom von Aldershot vor gerade mal 18 Zuschauern ihr Südengland-Debüt.

Brian Epstein ermöglichte den Beatles einen Vorspieltermin bei der Plattenfirma Decca in London, wo die Gruppe am 1. Januar 1962 bei der sogenannten Decca Audition 15 Stücke spielte (darunter: Money, Till There Was You und Besame Mucho). Schließlich entschieden sich die Decca-Geschäftsführer Mike Smith und Dick Rowe aber doch für Brian Poole & The Tremeloes, da nach ihrer Meinung „Gitarrengruppen aus der Mode kommen“ würden.

Im März 1962 wurden die Beatles im Gemeindesaal von Stroud mit Pennys beworfen.[35][36]

Am 7. März 1962 produzierten die Beatles in Manchester zum ersten Mal Stücke für eine Radiosendung der BBC. Drei Monate später, am 6. Juni 1962, stand ein weiterer Vorspieltermin in den Londoner Abbey Road Studios an, bei dem die Gruppe vor den Parlophone-Produzenten George Martin und Ron Richards auftrat. Lennon, McCartney, Harrison und Best spielten Besame Mucho, Love Me Do, P.S. I Love You und Ask Me Why. Nach dem Vorspielen bot Martin, der eigentlich nach einem Solokünstler mit Begleitgruppe im Stil von Cliff Richard und The Shadows für sein Label gesucht hatte, den Beatles einen Plattenvertrag an.

Mit George Martin als Produzenten und Arrangeur begann 1962 die Karriere im Studio 2 der damaligen EMI Recording Studios.[37] Kurz vor den ersten Plattenaufnahmen entließen die Beatles überraschend den beim Publikum beliebten Schlagzeuger Pete Best und ersetzten ihn durch Ringo Starr, der mit seiner Gruppe Rory Storm & the Hurricanes gerade in Skegness aufgetreten war. Am 12. Oktober 1962 präsentierte NEMS Enterprises die von Bob Wooler produzierte Veranstaltung Little Richard at The Tower im Ballroom von New Brighton, bei der neben Little Richard unter anderem auch die Beatles, Rory Storm & the Hurricanes und Billy Kramer mit The Coasters und The Dakotas mit Pete MacLaine auftraten.[38] Die Gründe für die Trennung von Best wurden nie vollständig geklärt. Der Schlagzeuger war wegen mangelnder Kontaktfreudigkeit wohl eher ein Außenseiter innerhalb der Band, zudem hatte sich George Martin nach den ersten Probeaufnahmen ebenfalls für einen Wechsel ausgesprochen. Das erste gemeinsame Konzert von Lennon, McCartney, Harrison und Starr fand am 18. August 1962 in der Hulme Hall von Birkenhead statt.[39]

Ringo Starr, 1964

George Harrison sagte über Ringo Starr: „Ich hatte das damals alles angeleiert, ich wollte Ringo unbedingt haben. Ich bequatschte Paul und John, bis sie die Idee schließlich auch gut fanden.“[40]

Am 22. August 1962 wurden die Beatles bei einem Auftritt im Cavern Club von einem Granada-TV-Team gefilmt – der erste Fernsehauftritt der Gruppe. Zu Silvester spielte die Gruppe ihr letztes Konzert im Star-Club in Hamburg. Das Livealbum Live! at the Star-Club in Hamburg, Germany; 1962, das 1977 erschien, wurde während des Hamburg-Aufenthalts im Dezember aufgenommen.

Der Durchbruch (1962–1964)

Eingang zu den Abbey Road Studios
Aktie über 25 Anteile der Beatles Film Production Limited zu je 1 £, ausgegeben am 2. März 1964, eingetragen auf Ringo Starr. Die am 25. Februar 1964 mit Brian Epstein als Geschäftsführer gegründete Gesellschaft wurde am 12. Januar 1968 umbenannt in Apple Film Production Limited.
Aktie über 25 Anteile der Beatles Film Production Limited zu je 1 £, ausgegeben am 2. März 1964, eingetragen auf Ringo Starr. Die am 25. Februar 1964 mit Brian Epstein als Geschäftsführer gegründete Gesellschaft wurde am 12. Januar 1968 umbenannt in Apple Film Production Limited.
Paul McCartney und George Harrison, 1964
Beatles live, 1964 mit Schlagzeuger Jimmie Nicol
Die Beatles vor dem Kino Ritz Cinema, Fisherwick Place, in Belfast, 8. November 1963
Konzertplakat für Auftritte der Beatles im Olympia-Theater in Paris, 1964
Beatles-Single Komm, gib mir deine Hand, 1964

Am 5. Oktober 1962 erschien mit Love Me Do die erste offizielle Single der Beatles in Großbritannien. Ringo Starr war zunächst bei der Aufnahme von Produzent George Martin durch den erfahrenen Studiomusiker Andy White ersetzt worden, um das Schlagzeug einzuspielen. Letztlich erklärte Martin sich dann aber doch mit Ringo Starr einverstanden.

Love Me Do, eine Eigenkomposition, die John Lennon und Paul McCartney gegen das von Martin favorisierte How Do You Do It durchgesetzt hatten, stieg bis auf Rang 17 der britischen Singlecharts. Die zweite Single Please Please Me wurde am 11. Januar 1963 veröffentlicht und schaffte es bis auf Rang 2 der britischen Charts.

Die Erfolge ihrer ersten Platten und die daraus resultierenden Radio- und Fernsehauftritte ermöglichten den Beatles zunehmend Gastspiele auch außerhalb des Einzugsgebietes Liverpools. Die neuen Roadmanager Neil Aspinall – ein alter Freund von Paul McCartney – und Malcolm „Mal“ Evans, der ehemalige Türsteher des Cavern Club, fuhren die Gruppe mit ihren Instrumenten in einem gebraucht erstandenen Kleinbus zu ihren Auftrittsorten.

Am 2. Februar 1963 starteten die Beatles, gemanagt von der Arthur Howes Agency – die alle Gaumont- und Odeon-Theater sowie andere Kinos unter Vertrag hatte[41][42] – im Gaumont von Bradford als Vorgruppe der 16-jährigen Sängerin Helen Shapiro ihre erste professionelle Tournee durch Großbritannien. Mit dabei waren auch Dave Allen, Danny Williams und Kenny Lynch. Die zweite Tour zeigte die Band vom 9. März an neben Tommy Roe und Chris Montez. Nach ersten Zuschauerreaktionen wurden die Beatles bereits einen Tag später als Hauptgruppe angekündigt. Es folgten Auftritte bei der Show Swinging Sound in der Londoner Royal Albert Hall (18. April 1963) und vor 10.000 Zuschauern im Rahmen des NME-Poll-Winners-Konzerts im Empire Pool von Wembley (21. April 1963).

Das erste offizielle Beatles-Album Please Please Me erschien am 22. März 1963. Lennon, McCartney, Harrison und Starr hatten die LP am 11. Februar innerhalb von nur zwölf Stunden in den Abbey-Road-Studios aufgenommen und dabei vorwiegend Stücke aus ihrem Live-Repertoire verwendet, darunter I Saw Her Standing There, Do You Want to Know a Secret und Twist and Shout. Please Please Me stieg, wie alle folgenden Beatles-LPs bis 1970 (mit Ausnahme von Yellow Submarine 1969), an die Spitze der britischen Hitlisten.

Die dritte Single From Me to You erschien am 11. April 1963. Die A-Seite war von John Lennon und Paul McCartney im Tourbus komponiert worden. Die Platte erreichte wenig später mit 650.000 verkauften Exemplaren die Spitze der britischen Hitparade und stellte den Beginn einer eindrucksvollen Erfolgsserie dar: Bis zum Februar 1967 eroberten die Beatles mit allen ihren Singles den ersten Platz der britischen Hitlisten.

Das erste Treffen der Beatles mit den noch eher unbekannten Rolling Stones, die kurz vor der Veröffentlichung ihrer ersten Single standen, fand am 14. April 1963 im Crawdaddy Club des Londoner Station-Hotels statt. Später überließen John Lennon und Paul McCartney, die sich mit Mick Jagger und Keith Richards angefreundet hatten, der Gruppe ihre Komposition I Wanna Be Your Man. Der Titel erschien als zweite Single der Rolling Stones und erreichte Platz 12 der britischen Hitparade.

Vom 18. Mai bis zum 9. Juni 1963 absolvierten die Beatles auf dem sogenannten Moss Empires Circuit (Moss Empires verfügte über als Veranstaltungssäle dienende Varieté-Theater in ganz England)[43] ihre dritte England-Tournee, diesmal an der Seite von Roy Orbison und Gerry & the Pacemakers. Auch Orbison trat nach der ersten Show zugunsten der Beatles als Headliner zurück. Während der Tour erhielt die Gruppe mit Pop Go to the Beatles eine eigene, wöchentlich ausgestrahlte Radiosendung bei der BBC. Im Juli und August folgten fünf je einwöchige Gastspiele in Ferienorten (u. a. in Margate, Weston-super-Mare und Bournemouth).

Wegen der Aufnahmen in den Abbey-Road-Studios und den zahlreichen Auftritten in Radiosendungen hatten die Beatles bereits zu Beginn des Jahres ihren Lebensmittelpunkt nach London verlegt, wo sie in einem Apartment in der Green Street 57 in Mayfair[44] wohnten. Besuche in Liverpool wurden wegen des engen Terminplans immer seltener. Am 3. August 1963 spielte die Gruppe vor 274 Zuschauern ihr letztes Konzert im Cavern Club. Im Sommer 1963[45] zogen die Musiker von Liverpool nach London.

Mit ihrer stetig steigenden Bekanntheit machte der Gruppe die ekstatische und zunehmend außer Kontrolle geratende Verehrung durch weibliche Fans zu schaffen, die nach der Veröffentlichung der nächsten Single She Loves You am 23. August 1963 ungeahnte Ausmaße erreichte. Öffentliche Auftritte gerieten zu Massenveranstaltungen, viele der Konzertsäle konnten sie nur noch mit starkem Polizeischutz erreichen und wieder verlassen. She Loves You avancierte mit 1,6 Millionen verkauften Exemplaren zu einer der meistverkauften britischen Singles.[46]

Der endgültige Durchbruch gelang den Beatles am 13. Oktober 1963 mit einem Auftritt in der populären ATV-Sendung Sunday Night at the London Palladium, den 15 Millionen Menschen sahen. Hunderte von kreischenden Fans verursachten ein Verkehrschaos vor dem Theater. Nach ausgiebigen Fernseh-, Radio- und Presseberichten wurde die Hysterie, genannt „Beatlemania“, zum sieben Jahre grassierenden Selbstläufer. In Anspielung auf ihre Berühmtheit wurden sie nun auch oft „Fab Four“ (berühmte/famose/fabelhafte Vier) genannt.

Ende Oktober 1963 absolvierten die Beatles eine kurze Schweden-Tournee, die Auftritte in Stockholm, Borås und Eskilstuna einschloss, dazu Rundfunk- und Fernsehaufnahmen für die örtliche Presse. Als sie am 31. Oktober wieder in Heathrow landeten, wurde der amerikanische Showmaster Ed Sullivan zufällig Zeuge eines phänomenalen Empfangs. Trotz strömenden Regens warteten tausende kreischende Fans auf die Heimkehrer. Sullivan hatte noch nie von den Beatles gehört, buchte sie aber sofort für seine Show.[47] Am Tag darauf ging die Gruppe erneut auf Großbritannien-Tournee, diesmal von Anfang an als Hauptgruppe. Die teilweise chaotische Tour wurde von starken Polizeikräften begleitet, die den hysterischen Sympathiebekundungen weiblicher Anhänger entgegenwirken sollten. Um den Fans zu entkommen, verkleideten sich die Beatles in Birmingham als Polizisten. In Plymouth gelang die Flucht durch das Kanalsystem der Stadt, während die Polizei auf den Straßen Wasserwerfer einsetzte.

Am 4. November 1963 spielten die Beatles im Rahmen der alljährlichen Royal Variety Performance vor der britischen Königinmutter Elizabeth, Lord Snowdon und Prinzessin Margaret im Londoner Prince of Wales Theatre.[48] Zum Programm gehörten auch Auftritte von Marlene Dietrich und Harry Secombe. Das letzte Stück, Twist and Shout, kündigte John Lennon mit den Worten an:

“For our last number I’d like to ask your help: Would the people in the cheaper seats clap your hands? And the rest of you, if you’ll just rattle your jewellery!”

„Für unser letztes Stück bitte ich Sie um Ihre Mithilfe: Könnten die Leute auf den billigen Plätzen mitklatschen? Und der Rest von Ihnen: Wenn Sie einfach mit den Juwelen rasseln!“

Die Londoner Times kritisierte den Auftritt der Beatles als zu laut für das dezente Umfeld des Abends:

“The Beatles exercise the combination of musical naivety with electronic sophistication which suits their engaging, irreverent cheerfulness and the loudest common chords since the end of Ein Heldenleben.

„Die Beatles führen eine Kombination aus musikalischer Naivität und elektronischer Raffinesse vor, die zu ihrer fesselnden, respektlosen guten Laune und den lautesten abgedroschenen Akkorden seit dem Schluss von Ein Heldenleben[49] passt.“

Das zweite Beatles-Album With the Beatles erschien am 22. November 1963. Die LP enthielt neben sechs Coverversionen (unter anderem Roll Over Beethoven von Chuck Berry) die Lennon/McCartney-Stücke All My Loving und I Wanna Be Your Man sowie die erste George-Harrison-Komposition Don’t Bother Me. Am 29. November folgte die Single I Want to Hold Your Hand, für die es allein in England eine Million Vorbestellungen gab.[50]

Vom 24. Dezember 1963 bis zum 11. Januar 1964 traten die Beatles im Rahmen einer eigens einstudierten Christmas Show mit Musik und Sketchen im Londoner Finsbury Park Astoria auf. Mit dabei waren unter anderem Cilla Black und Billy J. Kramer & the Dakotas. Anschließend folgte ein dreiwöchiges Gastspiel im Olympia-Theater von Paris, dort allerdings nur als Vorgruppe der damals in Frankreich sehr populären Künstler Trini Lopez und Sylvie Vartan. In den örtlichen Pathé-Marconi-Studios nahmen die Beatles die Stücke Can’t Buy Me Love sowie Komm Gib Mir Deine Hand und Sie Liebt Dich auf, die für eine Veröffentlichung auf dem deutschen Markt gedacht waren.

In dem sechsteiligen Dokumentarfilm McCartney 3,2,1 aus dem Jahre 2021 schildert Paul McCartney dem Musikproduzenten Rick Rubin am Beispiel des Songs All My Loving, auf welche Weise ihm früher beim Komponieren spontan eingegebene Melodieeinfälle in den Sinn kamen: „Wir waren in einem Tourbus und es passierte nicht viel […] Es gab keine Aufnahmegeräte, man musste sie sich merken. Aber man wachte auf und wusste es am Morgen noch […] Wir stellten fest, wir schrieben Lieder, die einprägsam waren. Nicht, weil wir das wollten, sondern weil wir uns erinnern mussten.“[51]

Amerika und die Welt (1964–1965)

[123]

Am 10. April 1970 erschien die letzte offizielle Presseerklärung der Beatles:

“April 10, 1970: Spring is here and Leeds play Chelsea tomorrow and Ringo and John and George and Paul are alive and well and full of hope. The world is still spinning and so are we and so are you. When the spinning stops – that’ll be the time to worry. Not before. Until then, the Beatles are alive and well and the beat goes on, the beat goes on…”

„10. April 1970: Der Frühling ist da, und Leeds spielt morgen gegen Chelsea, und Ringo und John und George und Paul sind am Leben und wohlauf und voller Hoffnung. Die Welt dreht sich weiter, so wie wir und so wie ihr. Erst wenn sie aufhört sich zu drehen – das wird der Zeitpunkt sein, sich zu sorgen. Vorher nicht. Bis dahin sind die Beatles am Leben und wohlauf, und der Beat geht weiter, der Beat geht weiter …“

Die Beatles erreichten zwischen 1963 und 1970 insgesamt 20 Mal in den USA, 17 Mal in Großbritannien und elfmal in Deutschland die Nummer-eins-Position der Singlecharts. In den Albumcharts erreichten sie diese Position bis 1970 in den USA 14 Mal, in Großbritannien elfmal und in Deutschland neunmal.

John Lennon: „Mit den Beatles ist es aus, aber John, Paul, George und Ringo…Gott weiß, wie ihre Beziehung in Zukunft aussehen wird. Ich habe keine Ahnung, aber ich liebe diese Burschen immer noch! Weil sie immer die Menschen sein werden, die dieser Teil meines Lebens waren.“[124] „Wer in Erinnerungen schwelgen will, hat immer noch die alten Platten. Diese ganze großartige Musik ist ja nicht verschwunden.“[125]

Paul McCartney: „Vom Gefühl her meinte man, die Beatles hätte es ewig gegeben, aber tatsächlich waren es nur zehn Jahre. Die Zeit kam mir sehr, sehr lang vor. Aber ich habe sie genossen.“[126] „Trotz unserer Trennung sind wir immer noch eng miteinander verbunden. Wir sind die einzigen vier Menschen, die die Beatles-Hysterie von innen erlebt haben, und das bindet uns für immer, was auch passiert.“[124]

Ringo Starr: „Für mich waren die Beatles eine wirklich großartige Rockband, und wir haben eine Menge großartiger Musik gemacht, die auch heute noch Zuhörer findet.“[126] „Wir vier standen uns wirklich nahe.“[127]

George Harrison: „Über all die Jahre bestand zwischen uns eine enge Bindung. Die Beatles können sich nie wirklich trennen, denn wie wir damals zum Zeitpunkt unseres Auseinandergehens sagten, macht das nicht wirklich einen Unterschied. Die Musik und die Filme sind noch vorhanden. Alles, was wir gemacht haben, ist noch da und wird nicht vergehen.“[126]

Die Zeit nach der Auflösung (1970–1993)

Am 18. Dezember 1970 wurde den Beatles-Fanklubmitgliedern in Großbritannien und den USA das Album The Beatles Christmas Album zugesandt, es umfasst sieben Singles, die von 1963 bis 1969 jeweils zu Weihnachten an die Mitglieder des offiziellen Fanklubs versandt wurden.

Nach der Trennung der Beatles waren auch Lennon, McCartney, Harrison und Ringo Starr, besonders in den 1970er Jahren kommerziell erfolgreich, so hatten sie allein in den USA 16 Nummer-eins-Hits (Lennon: 2, McCartney: 9, Harrison: 3, Starr: 2) und 13 Nummer-eins-Alben (Lennon: 3, McCartney: 8, Harrison: 2; Stand: Februar 2019).

Nach den Querelen um Let It Be und Paul McCartneys Alleingang bei der Bekanntgabe der Trennung war das Verhältnis zwischen ihm und den restlichen Beatles zu Beginn der 1970er Jahre zerrüttet. Keines der Gruppenmitglieder war bei der Weltpremiere des Films anwesend. John Lennon, der das Ende der Beatles in seiner Komposition God auf seinem Album John Lennon/Plastic Ono Band verarbeitete, zerstreute in einem Interview mit Jann Wenner vom Magazin Rolling Stone jegliche Hoffnungen auf eine baldige Wiedervereinigung. Am 31. Dezember 1970 verklagte McCartney die restlichen Ex-Beatles und Apple vor dem Londoner High Court auf Beendigung der Geschäftsbeziehungen untereinander. Der Prozess endete am 12. März 1971 zugunsten McCartneys.

Trotz der Auflösung der Band The Beatles und dem Einschlagen getrennter Wege blieben John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr in den 1970er Jahren in mehr oder weniger engem Kontakt. Zu einem gemeinsamen Treffen aller vier kam es jedoch nicht mehr.

John Lennon schrieb für Ringo Starr dessen Stücke I’m the Greatest (1973), Goodnight Vienna (1974) und Cookin’ (1976) bei denen er auch musikalisch mitwirkte. Paul McCartney unterstützte Ringo Starr musikalisch bei den Aufnahmen zu You’re Sixteen und Six O’Clock (1973) sowie Pure Gold (1976). George Harrison arbeitete 1971 mit Lennon an der LP Imagine und mit Starr an seinen Singles It Don’t Come Easy (1971) und Back Off Boogaloo (1972) sowie an dem Album Ringo (1973), für das Album Ringo’s Rotogravure (1976) steuerte er eine Komposition bei. Ringo Starr selbst war auf mehreren Soloalben seiner ehemaligen Kollegen vertreten, darunter John Lennon/Plastic Ono Band (Lennon 1970), All Things Must Pass (Harrison 1970), Living in the Material World (Harrison 1973), Dark Horse (Harrison 1974), Somewhere in England (Harrison 1981) und Cloud Nine (Harrison 1987). George Martin arbeitete in den 1970er gelegentlich noch mit McCartney zusammen, Anfang der 1980er Jahre produzierte er die Alben Tug of War (1982), Pipes of Peace (1983) und Give My Regards to Broad Street (1984), bei denen auch Ringo Starr und Geoff Emerick mitwirkten.

Am schwierigsten gestaltete sich die Beziehung zwischen den Freunden John Lennon und Paul McCartney. McCartney griff seinen ehemaligen Partner 1971 mit dem Lied Too Many People von seinem Album Ram persönlich an. Lennon konterte seinerseits mit der bösartigen Komposition How Do You Sleep? vom Album Imagine, bei dem auch George Harrison Gitarre spielte. McCartney antwortete wiederum mit dem versöhnlichen Lied Dear Friend[128] vom Album Wild Life. Erst ab 1972 kam es zu einer Wiederannäherung der beiden Ex-Beatles.

Am 12. Mai 1971 besuchten Paul McCartney und Ringo Starr die Hochzeit von Mick Jagger und Bianca Morena de Macías in Saint-Tropez. Starr spielte am 1. August auf George Harrisons Konzert für Bangladesch im New Yorker Madison Square Garden. Bei der Aufnahme des Liedes I’m the Greatest am 13. März 1973 spielte Lennon Klavier und übernahm den Hintergrundgesang, George Harrison spielte Gitarre, Ringo Starr sang und spielte Schlagzeug. Damit fehlte nur Paul McCartney zu einer Beatles-Reunion. Den Bass spielte allerdings Klaus Voormann, die Orgel Billy Preston. Das Lied wurde auf Starrs Soloalbum Ringo veröffentlicht, bei dem auch McCartney mitwirkte. Am 17. März 1973 wurde die Aufnahmesession im britischen Melody Maker mit der Schlagzeile Beatles To Record Again! erwähnt.[129] Eine Version des Liedes, bei dem John Lennon singt, wurde 1998 auf dem Album John Lennon Anthology veröffentlicht. In einem Interview vom September 1980 sagte Lennon, dass Harrison und Preston ihn während der Aufnahmen baten eine neue Band zu gründen, er dieses aber ablehnte.[130]

Im März des folgenden Jahres nahmen die drei an einer Geschäftsbesprechung von Capitol Records in New York teil. Am 2. April 1973 wurden die äußerst erfolgreichen Greatest-Hits-Alben 1962–1966 und 1967–1970, auch bekannt als „Rotes“ und „Blaues Album“, veröffentlicht. Das „Blaue Album“ erreichte Platz eins in den USA. Im Herbst kaufte Ringo Starr das Anwesen Tittenhurst Park von John Lennon, der mit Yoko Ono Ende 1971 nach New York gezogen war. Am 2. November verklagten Lennon, Harrison und Starkey ihren Ex-Manager Allen Klein wegen der Unterschlagung von Tantiemenzahlungen. Der Prozess wurde ein Jahr später zu ihren Gunsten entschieden.

Die Trennungsvereinbarung der Beatles vom Dezember 1974, ausgestellt in der Rock and Roll Hall of Fame
George Harrison, 1974
Paul McCartney, September 1976

Während der Aufnahmen zum Harry Nilssons Album Pussy Cats kam es zur einzigen bekannten musikalischen Zusammenarbeit mit Paul McCartney nach der Trennung der Beatles. McCartney, der mit seiner Ehefrau Linda McCartney kurzzeitig John Lennon in Los Angeles besuchte, wurde von Lennon zu einer ganztägigen Jamsession eingeladen, der unter anderem auch Stevie Wonder beiwohnte. Bei den Aufnahmen sang Lennon die Hauptstimme und spielte Gitarre. Paul McCartney sang dazu die Nebenstimme und spielte Schlagzeug. Die Aufnahmen fanden am 28. März 1974 in den Burbank Studios statt und wurden nur auf Bootlegs veröffentlicht. Eine von John Lennon angedachte weitere musikalische Zusammenarbeit mit Paul McCartney wurde nicht mehr realisiert.[131][132] Es war das letzte Mal, dass Lennon und McCartney in einem Tonstudio gemeinsam Musik machten. Am 19. Dezember versäumte John Lennon einen gemeinsamen Termin im New Yorker Plaza Hotel, bei dem die Auflösung der Beatles-Geschäftspartnerschaft offiziell besiegelt werden sollte. Er unterzeichnete den Vertrag erst eine Woche später in Disney’s Polynesian Village Resort in Florida.[133] Nachdem Yoko Ono und John Lennon 1975 ihren Sohn Sean bekommen hatten, gab es laut Paul McCartney häufiger Gespräche zwischen ihm und Lennon über das Elternsein.[134]

Der ehemalige Roadie und enge Beatles-Freund Mal Evans wurde am 4. Januar 1976 in Los Angeles von der Polizei erschossen. Am 26. Januar lief der Beatles-Plattenvertrag mit der EMI endgültig aus. Nach einer Wiederveröffentlichung aller Beatles-Singles in Großbritannien war die Gruppe im April mit 23 Songs in den Top-100-Charts vertreten. Am 24. April, einige Wochen nachdem den Beatles eine siebenstellige Summe für eine Wiedervereinigung angeboten worden war, war Paul McCartney bei John Lennon in dessen Wohnung im New Yorker Dakota-Haus zu Gast. Abends sahen sie sich gemeinsam die NBC-Fernsehsendung Saturday Night Live an, als Moderator Lorne Michaels den Beatles „den tariflichen Mindestlohn“ (rund 1000 US-Dollar) anbot, wenn sie noch während der Show vorbeikämen. Die beiden hielten die Idee für „cool“, aber entschieden sich dann doch gegen einen spontanen Auftritt.[135] Einen Tag später kam McCartney erneut zu Besuch, wurde aber von Lennon an der Tür abgewiesen. Es war das letzte Treffen der beiden Musiker.

Ab 1976 war EMI berechtigt Kompilationsalben ohne Einholung der Zustimmungen der Beatles zu veröffentlichen. Als erstes erschien das Doppelalbum Rock ’n’ Roll Music, das im weiteren Sinne rockige Lieder der Beatles umfasst, es folgten in den kommenden Jahren weitere Themenalben: Love Songs (1977), Rarities (1979), The Beatles Ballads (1980), Reel Music (1982) und 20 Greatest Hits (1982).

Am 2. Mai 1977 wurde ein Mitschnitt der letzten Beatles-Konzerte im Hamburger Star-Club vom Dezember 1962 auf dem Album Live! at the Star-Club in Hamburg, Germany; 1962 veröffentlicht. Vier Tage später folgte die LP The Beatles at the Hollywood Bowl, die Live-Aufnahmen aus den Jahren 1964/1965 enthält, die die Nummer-eins-Position in Großbritannien erreichte.

Die Beatles-Parodie The Rutles – All You Need Is Cash (unter anderem mit George Harrison, Eric Idle, Bill Murray, Dan Aykroyd und John Belushi) hatte am 22. März 1978 auf NBC Premiere. Im selben Jahr verklagte Apple Corps die damals aufstrebende Computerfirma Apple Inc. wegen Verletzung von Markenrechten. Eine Einigung wurde erzielt, in der sich die Computerfirma verpflichtete, sich auf den Bereich der Computer zu beschränken und nicht im Musikgeschäft tätig zu werden.

Am 19. Mai 1979 besuchten Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr die Hochzeit von Eric Clapton und Harrisons Ex-Frau Pattie Boyd in Ewhurst (Surrey). Während der Feier spielten die drei Ex-Beatles ein Überraschungskonzert mit mehreren Rock-’n’-Roll-Klassikern.[136] Am 24. Oktober 1979 wurde Paul McCartney, der mit seiner neuen Band Wings auch in den 1970er Jahren kommerziell erfolgreich war, vom Guinness-Buch der Rekorde als „erfolgreichster Komponist aller Zeiten“ mit einer Rhodium-Schallplatte ausgezeichnet.

Laut eigener Aussage besuchte George Harrison John Lennon im Dakota Building (in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre), es war ihr letztes Treffen.[137] (Laut Keith Badman’s Buch The Beatles Diary Volume 2: After the Break-Up 1970–2001 war deren letztes Treffen am 28. September 1980 in Los Angeles)[138]

John Lennon und Yoko Ono 1980, porträtiert von Jack Mitchell

Am 15. November 1980 traf sich John Lennon zum letzten Mal mit Ringo Starr im Plaza Hotel in New York, wo er Starr eine Musikkassette mit vier Liedern überreichte. Es wurden gemeinsame Aufnahmen im Januar 1981 für das Ringo-Starr-Album Stop and Smell the Roses geplant, bei dem McCartney und Harrison ebenfalls mitwirken sollten. Am 28. November stimmte Lennon mit seiner Unterschrift einer eidesstattlichen Erklärung zu, die ein einmaliges Beatles-Konzert als Werbekampagne für den geplanten Dokumentarfilm The Long and Winding Road vorsah.[139]

Am 8. Dezember 1980 wurde der 40-jährige John Lennon, der gerade mit dem Album Double Fantasy sein musikalisches Comeback eingeleitet hatte, vor seinem Wohnhaus in New York von dem psychisch gestörten Fan Mark David Chapman erschossen. Paul McCartney (gerade in London), George Harrison (in Henley-on-Thames) und Ringo Starr (auf den Bahamas) wurden telefonisch über den Tod ihres Ex-Partners informiert. Starr flog am 9. Dezember mit seiner Freundin Barbara Bach nach New York und besuchte Yoko Ono und Sean Lennon im Dakota-Haus.

“After all we went through together I had and still have great love and respect for him. I am shocked and stunned. To rob life is the ultimate robbery in life. This perpetual encroachment on other people’s space is taken to the limit with the use of a gun. It is an outrage that people can take other people’s lives when they obviously haven’t got their own lives in order.”

„Nach allem, was wir durchgemacht haben, mag und respektiere ich ihn immer noch sehr. Ich bin bestürzt und fassungslos. Jemandem das Leben zu rauben ist der schlimmste Raub, den man im Leben begehen kann. Dieses ewige Eingreifen in den Freiraum anderer Menschen wird durch den Gebrauch einer Waffe aufs Äußerste getrieben. Es ist ein Gräuel, dass man das Leben eines anderen nehmen kann, wenn man sein eigenes Leben nicht im Griff hat.“

Presseerklärung von George Harrison

Als Ringo Starr am 27. April 1981 die Schauspielerin Barbara Bach in London heiratete, gehörten auch Paul und Linda McCartney sowie George und Olivia Harrison zu den 70 Gästen. Während der Feier traten McCartney, Harrison und Starr mit Harry Nilsson und Ray Cooper als All-Star-Band auf. Am 11. Mai veröffentlichte George Harrison die John-Lennon-Tribut-Single All Those Years Ago, die musikalische Beiträge von Paul McCartney und Ringo Starr enthält. Starrs Album Stop and Smell the Roses vom 27. Oktober beinhaltete je zwei McCartney- und Harrison-Kompositionen.

Die am 26. April 1982 veröffentlichte Paul-McCartney-LP Tug of War enthält das John-Lennon-Tribut-Stück Here Today. Ringo Starr spielte bei Take It Away Schlagzeug. Am 24. Mai besuchten George Harrison und Ringo Starr die Aufführung des Films The Cooler (mit Starr und McCartney) auf dem Filmfestival von Cannes. Am 23. Juni spielten Paul McCartney und Ringo Starr ein gemeinsames Konzert vor Fanclub-Mitgliedern in den Elstree Film Studios in Hertfordshire.

Den möglichen Rückkauf der Firma Northern Songs erörterten Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr bei einem Treffen am 25. Juli 1983 im Londoner Gore-Hotel. Im September klagten die drei Ex-Beatles gegen eine Veröffentlichung der Beatles-Fan-Club-Weihnachtssingles aus den Jahren 1963 bis 1969. Bei einem weiteren Geschäftstreffen mit Yoko Ono am 1. Dezember wurde über die Zukunft von Apple diskutiert.

Am 25. Oktober 1984 war die Weltpremiere des Paul-McCartney-Kinofilms Broad Street in New York. Der Film und der Soundtrack Give My Regards to Broad Street entstanden in enger Zusammenarbeit mit Ringo Starr. Im Dezember verhinderten die drei Ex-Beatles die Veröffentlichung des Albums The Beatles Sessions, das bisher unveröffentlichte Aufnahmen enthalten hätte.

Im Jahr 1985 flammten die geschäftlichen Auseinandersetzungen zwischen den Ex-Beatles erneut auf. Am 25. Februar wurde Paul McCartney von George Harrison, Ringo Starr und Yoko Ono verklagt, da er angeblich seine Tantiemen-Quoten an den Beatles-Platten heimlich erhöht hatte. Am 4. April feierte der von George Harrison produzierte Film Wasser – Der Film Premiere, in dem Harrison unter anderem mit Ringo Starr und Eric Clapton das Lied Freedom singt. Am 10. August kaufte Michael Jackson für 47,5 Millionen Dollar die Rechte an allen 251 Lennon/McCartney-Kompositionen. Der unterlegene Bieter Paul McCartney war entsetzt, da Yoko Ono ihm versichert hatte, ein Angebot von fünf Millionen Dollar würde ausreichen. Am 21. Oktober 1985 waren George Harrison und Ringo Starr Gäste bei Carl Perkins, der in den Limehouse Television Studios in London das Fernsehspecial Blue Suede Shoes – A Rockabilly Session with Carl Perkins and Friends aufnahm.

Ab dem 26. Februar 1987 wurden sämtliche Beatles-Alben erstmals auf CD veröffentlicht. Dabei stieg Sgt. Pepper zum 20-jährigen Jubiläum bis auf Rang 3 der britischen Hitparade. Am 5. Juni traten George Harrison und Ringo Starr gemeinsam bei der Prince’s Trust Rock Gala in der Londoner Wembley Arena auf. Auf dem am 2. November veröffentlichten Harrison-Album Cloud Nine, das auch den Beatles-Tribut-Song When We Was Fab enthält, spielte Starr Schlagzeug.

George Harrison und Ringo Starr nahmen am 20. Januar 1988 an der Einführung der Beatles in die Rock and Roll Hall of Fame[140] im New Yorker Hotel Waldorf Astoria teil. Paul McCartney blieb wegen der andauernden geschäftlichen Differenzen fern. Harrison und Starr gaben mit Bob Dylan, Mick Jagger, Bruce Springsteen und Mike Love ein All-Star-Konzert. Am 5. März 1988 traten Harrison und Starr bei der Aspel & Company-Show als Interviewgäste auf.[141] Am 8. März wurden die Alben Past Masters Vol. 1 & 2 veröffentlicht, die eine Zusammenfassung aller Beatles-Singles und EPs enthalten.

Am 8. November 1989 wurden die Plattenfirmen EMI und Capitol dazu verurteilt, 100 Millionen US-Dollar unbeglichene Tantiemen an die Ex-Beatles nachzuzahlen. Ende des Monats enthielt eine Presseerklärung von George Harrison das Zitat, die Beatles würden sich nicht wiedervereinigen „solange John Lennon tot bleibt“.[142]

Im April 1990 wurden vier in den Jahren 1983/1984 entdeckte Asteroiden von der Internationalen Astronomischen Union in Lennon, McCartney, Harrison und Starr umbenannt. Im Oktober 1991 endete der zweite Rechtsstreit zwischen Apple Corps und der Computerfirma Apple in einer außergerichtlichen Einigung. Am 13. November 1991 wurde der Dokumentarfilm The Beatles: The First U.S. Visit auf VHS-Videokassette veröffentlicht, am 9. Februar 2004 erschien er auf DVD.

Am 6. April 1992 trat Ringo Starr auf einem von George Harrison organisierten Wohltätigkeitskonzert zugunsten der Meditations-Organisation Natural Law Party in der Londoner Royal Albert Hall auf. Am 8. Oktober trafen sich McCartney, Harrison und Starr mit Yoko Ono zu einer Geschäftsbesprechung in der Londoner MPL-Zentrale.

Am 16. April 1993 gab Paul McCartney in der Hollywood Bowl (Los Angeles) ein Konzert. Während des letzten Liedes Hey Jude kam unter anderem Ringo Starr auf die Bühne und sang im Chor mit.

Anthology (1994–2001)

Bereits 1970 und 1980 hatte es Pläne für eine groß angelegte Fernsehdokumentation unter dem Arbeitstitel The Long and Winding Road gegeben, bei der Neil Aspinall die Geschichte der Beatles aufarbeiten sollte. Kurz vor der Ermordung John Lennons waren die Verhandlungen mit den Ex-Mitgliedern, die als Teil der Werbekampagne sogar einem gemeinsamen Live-Auftritt zugestimmt hatten, weit fortgeschritten. Im Oktober 1987 einigten sich McCartney, Harrison und Starr bei einem Treffen in London schließlich auf eine Verwirklichung des Projekts The Beatles Anthology, das neben der Fernsehproduktion und einem Buch auch drei Alben und drei neue Singles vorsah. Unter der Regie von Geoff Wonfor begannen im Mai 1992 die Dreharbeiten für die aufwendige Dokumentation, in der die Ex-Beatles in stundenlangen Interviews, die mit Originalton- und -filmaufnahmen untersetzt sind, ihre eigene Geschichte erzählen. Neben Kommentaren der engen Vertrauten George Martin, Neil Aspinall und Derek Taylor wurden auch Archivzitate von John Lennon eingefügt.

Am 19. Januar 1994 wurde John Lennon postum in Anwesenheit von Paul McCartney und Yoko Ono im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel als Solointerpret in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Auf der anschließenden Pressekonferenz bestätigte McCartney die Gerüchte um eine bevorstehende Beatles-Reunion. Ono übergab McCartney vier von Lennon in den 1970er Jahren angefertigte Demobänder, die bis dato unveröffentlichte Stücke enthielten.

Paul McCartney, 2004

Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr begannen am 11. Februar 1994 in McCartneys Heimstudio in Peasmarsh (Sussex) mit den Aufnahmen für die erste neue Beatles-Single seit 25 Jahren. Unter der Produktion von Jeff Lynne wurden dabei die neu eingespielten Gesangs- und Instrumentalspuren mit Hilfe modernster Technik dem digital gesäuberten Free as a Bird-Demoband von John Lennon hinzugefügt.

“It’s crazy really, because when you think about a new Beatles record, it is impossible, because John is not around. So, I invented a little scenario; he’s gone away on holiday and he’s just rung us up and he says ‚just finish this track for us, will you? I’m sending the cassette – I trust you.‘”

„Das ist echt verrückt, denn wenn man daran denkt, ein Beatles-Album aufzunehmen, ohne dass John zugegen ist, ist es unmöglich. Also hab ich mir eingeredet, er ist in den Urlaub gefahren und rief uns an, um uns zu sagen: ‚Stellt einfach diese Aufnahme fertig, einverstanden? Die Kassette schick ich euch zu – ich vertrau euch.‘“

Paul McCartney

Während der Dreharbeiten zu der Dokumentation Anthology wurde unter anderem eine Jamsession im Juni 1994 von Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr in einem Home-Recording-Studio aufgenommen, diese erschien am 31. März 2003 im Rahmen der Anthology-DVD-Box-Wiederveröffentlichung. Folgende Lieder wurden teilweise gespielt: Baby What You Want Me to Do, Raunchy (instrumental), Thinking of Linking, Blue Moon of Kentucky und Ain’t She Sweet.

Ein Querschnitt der Beatles-Rundfunkaufnahmen aus den Jahren 1963 bis 1965 wurde am 30. November 1994 auf dem Doppel-Album Live at the BBC veröffentlicht, das die Spitze der britischen Hitparade erreichte. Ringo Starrs ehemalige Frau Maureen Tigrett starb am 30. Dezember im Alter von 48 Jahren in Los Angeles an den Folgen einer Leukämie-Knochenmarktransplantation.

Am 6. Februar 1995 nahm die Gruppe in Peasmarsh die Arbeit zu ihrer zweiten neuen Single Real Love auf. Die Produktion gestaltete sich diesmal schwieriger, da die Tonqualität des Demobandes technisch minderwertig war. Die Vollendung der weiteren neuen Stücke, Now and Then und Grow Old with Me, wurde einen Monat später wegen Meinungsverschiedenheiten abgebrochen.

Mit George Martin begannen die Beatles am 22. Mai 1995 in den Londoner Abbey Road Studios mit der Auswahl und Abmischung der Lieder für die geplanten drei Anthology-Alben die Outtakes und unveröffentlichte Stücke der Gruppe enthalten sollten. Ihr langjähriger Freund Klaus Voormann wurde mit der Covergestaltung beauftragt. Im Oktober und November fanden Dreharbeiten für die Videoclips zu Free as a Bird und Real Love statt.

Begleitet von einer sehr umfangreichen Werbekampagne hatte am 19. November 1995 der erste Teil der fünfstündigen Dokumentation The Beatles Anthology im US-Fernsehen Weltpremiere. Zwei Tage später wurde das Doppelalbum Anthology 1 mit Titeln aus den Jahren 1958 bis 1964 veröffentlicht. Es erreichte die Spitze der US-Hitparade. Am 4. Dezember kam die Single Free as a Bird in die Läden, die entgegen allen Erwartungen hinter Michael Jacksons Earth Song auf Rang 2 der britischen Hitlisten stehen blieb.

Am 4. März 1996 erschien die zweite Comeback-Single Real Love, die vom britischen BBC-Rundfunk wegen „tontechnischer Gründe“ aus dem Programm verbannt wurde. Anthology 2 (mit Titeln von 1965 bis 1968) erschien am 18. März und stieg beiderseits des Atlantiks an die Spitze der Hitlisten. Der Beatles-Produzent George Martin wurde am 15. Juni zum Ritter geschlagen. Am 7. Oktober erschien die Anthology in einer achtteiligen VHS-Videobox.

In einer Presseerklärung gaben McCartney, Harrison und Starr am 17. Oktober 1996 bekannt, es werde keine weiteren gemeinsamen Aufnahmen geben. Das am 28. Oktober veröffentlichte Doppelalbum Anthology 3 (mit Titeln von 1968 bis 1970) erreichte wiederum Rang 1 der US-Hitlisten. Die Beatles sind damit die einzige Gruppe, von denen zweimal innerhalb von zwölf Monaten drei Alben die Spitze der US-LP-Hitparade erreichten (1964 und 1996). Insgesamt wurde die Gruppe für die dreiteilige Anthology mit 15 Multi-Platin-Schallplatten und drei Grammy Awards ausgezeichnet.

Am 11. März 1997 wurde Paul McCartney im Londoner Buckingham Palace von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen. Zwei Monate später veröffentlichte er das Album Flaming Pie (benannt nach Lennons Äußerung zur Entstehung des Namens „Beatles“), das musikalische Beiträge von Ringo Starr enthält. McCartney revanchierte sich ein Jahr später bei dessen CD Vertical Man, bei dem auch George Harrison musikalisch mitwirkte. Am 14. Oktober besuchten die beiden Ex-Beatles gemeinsam die Weltpremiere von McCartneys Orchesterwerk Standing Stone in der Royal Albert Hall. Derek Taylor, der Pressesprecher der Beatles, starb am 8. September 1997, er arbeitete bis zu seinem Tod für Apple Corps.

Im Mai 1998 klagten Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr erfolgreich gegen eine Tonträgerfirma, die den Mitschnitt eines Star-Club-Konzerts der Beatles auf CD veröffentlicht hatte. Am 8. Juni nahmen McCartney, Harrison und Starr in London an der Trauerfeier für Linda McCartney teil, die am 17. April in Tucson (Arizona) ihrem Brustkrebsleiden erlegen war. Am 28. Dezember wurden die Beatles mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt.

Am 14. September 1999 wurde der digital restaurierte Zeichentrickfilm Yellow Submarine auf DVD veröffentlicht. Gleichzeitig erschien Yellow Submarine Songtrack, ein neu zusammengestelltes und abgemischtes Soundtrack-Album. Im Juni 2012 erfolgte eine Veröffentlichung im Blu-ray-Format. Zum Ende des Jahres wurden die Beatles in einer landesweiten Umfrage unter 600.000 britischen Bürgern zu den Bedeutendsten Künstlern und zur Besten Musikgruppe des 20. Jahrhunderts gewählt. Sgt. Pepper’s gewann die Wahl zum Besten Album.

Am 30. Dezember wurde George Harrison bei einem Messerattentat in seiner Villa in Henley-on-Thames im Brustbereich verletzt.

Kompilationsalbum 1

George Harrison und Ringo Starr waren am 17. September 2000 bei einer Party des Formel-1-Piloten Damon Hill in Hambledon (Surrey) zu Gast, wo sie zusammen mit Leo Sayer ein kurzes Konzert gaben. Am 5. Oktober erschien das Buch The Beatles Anthology mit den Abschriften der Interviews für die gleichnamige Fernsehdokumentation. Mit dem am 17. November veröffentlichten Greatest-Hits-Album 1 kehrten die Beatles noch einmal in 34 Ländern, unter anderem in Deutschland, Großbritannien und den USA an die Spitze der Charts zurück. Die bestverkaufte CD des Jahres qualifizierte sich allein in der ersten Woche weltweit für 35 Platin-Schallplatten und verkaufte sich bis zum Jahr 2006 über 24 Millionen Mal.

George Harrison, 1996

Bereits im August/September 1997 hatte sich George Harrison nach der Entfernung eines geschwollenen Lymphknotens in London einer Radium-Strahlentherapie unterzogen. Im Januar 1998 folgte eine Behandlung in der renommierten Mayo Clinic von Rochester (Minnesota). Am 21. März 2001 wurde Harrison mit Verdacht auf Lungenkrebs erneut ins Krankenhaus eingeliefert. Bei der anschließenden Operation wurde ein bösartiges Krebsgeschwür von der Lunge entfernt. Paul McCartney besuchte ihn am 8. Mai während dessen Erholungsurlaubs in der Toskana. Nur eine Woche später diagnostizierten Ärzte der Krebsklinik von Bellinzona einen schweren Hirntumor. Das letzte Treffen von Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr fand am 12. November im University Hospital von Staten Island (New York) statt, wo Harrison mit einer starken Chemotherapie behandelt wurde.

Am 29. November 2001 starb George Harrison im Alter von 58 Jahren in Los Angeles (Kalifornien).

“His music will live on forever, as will his personality. We had just so many beautiful times together and that is what I am going to remember him by. He was just my baby brother and he will sorely missed. I understand the end was a very peaceful, golden moment – that’s a blessing.”

„Seine Musik wird ewig weiterleben, genauso wie seine Persönlichkeit. Wir hatten so eine schöne gemeinsame Zeit und das ist es, woran ich mich immer erinnern werde. Er war wie mein kleiner Bruder und wird mir sehr fehlen. Wie ich weiß, war das Ende ein friedlicher und goldener Moment – Das ist ein Segen.“

Paul McCartney

Entwicklung seit 2002

George Martin, 2006
Giles Martin, 2006

Paul McCartney und Gerry and the Pacemakers traten am 24. Februar 2002 bei einem Gedenkkonzert für George Harrison im Empire Theatre von Liverpool auf. Im Juli desselben Jahres nahmen die beiden Ex-Beatles McCartney und Starr mit George Martin an einer Gedenkveranstaltung für Harrison in dessen Haus in Henley-on-Thames teil. Am 29. November wurde in der Londoner Royal Albert Hall das Concert for George veranstaltet. Mit dabei waren neben Paul McCartney und Ringo Starr u. a. Eric Clapton, Tom Petty, Jeff Lynne, Billy Preston und die Komikergruppe Monty Python.

Im September 2002 wurde der Spielfilm A Hard Day’s Night restauriert auf DVD veröffentlicht, eine neu restaurierte Veröffentlichung im Blu-ray-Format erfolgte im Juni 2014.

Das am 25. März 2003 veröffentlichte Ringo-Starr-Album Ringo Rama enthält das George-Harrison-Tribut Never Without You. Die Beatles-Anthology-Dokumentation erschien am 31. März in einem 5er-DVD-Set. Am 24. September besuchten Paul McCartney, Ringo Starr und Yoko Ono eine Vorab-Premiere des Films Concert for George in den Warner-Brothers-Studios von Burbank (Los Angeles County). Am 28. Okt. 2003 wurden die vier Ed-Sullivan-Shows vom Februar 1964 und 12. September 1965 mit insgesamt 20 live eingespielten Titeln der Beatles sowie Auftritte von anderen Künstlern unter dem Titel The Four Historic Ed Sullivan Shows Featuring The Beatles als VHS-Kassette/Doppel-DVD veröffentlicht. Am 17. November erschien unter dem Titel Let It Be… Naked eine „Rohversion“ des Beatles-Albums von 1970, die auf die orchestrale Nachbearbeitung von Phil Spector verzichtete.

Am 3. Februar 2004 wurde der Dokumentationsfilm The Beatles – The First U.S. Visit auf DVD veröffentlicht. Diese Dokumentation basiert im Wesentlichen auf den im Februar 1964 gedrehten Dokumentationsfilm What’s Happening! The Beatles In The USA von Albert und David Maysles. Zusätzlich wurden Filmszenen der Ed Sullivan Shows eingefügt.

Am 9. September 2004 wurden die Beatles in die UK Music Hall of Fame aufgenommen. Der ehemalige Quarrymen-Gitarrist Eric Griffiths starb am 29. Januar 2005 im Alter von 64 Jahren in Edinburgh an Magenkrebs. Am 15. Dezember desselben Jahres verklagte die Firma Apple Records im Namen der Ex-Beatles den EMI-Konzern wegen Hinterziehung von Beatles-Tantiemen in Höhe von 30 Millionen Pfund.

Im November 2004 wurde die Box The Capitol Albums Vol. 1 veröffentlicht, sie enthält vier US-amerikanische Alben aus dem Jahr 1964, im April 2006 folgte The Capitol Albums Vol. 2 die vier weitere US-Alben aus dem Jahr 1965 beinhaltet.

Nach dem erneuten Aufflammen des Konflikts im Jahr 2003 begann am 29. März 2006 vor dem Londoner High Court der Prozess zwischen der Beatles-Firma Apple Corps und dem gleichnamigen Computer-Konzern. Das Gericht erkannte jedoch nicht an, dass die Elektronikfirma das von den Beatles entworfene und geschützte Apfel-Logo für Musik verwendet. Das Apple-Logo würde lediglich für Hardware-Programme um einen Online-Musikdienst, jedoch nicht für den Musikverkauf an sich genutzt.

Der ehemalige Beatles-Keyboarder Billy Preston, der bei den Aufnahmen von Let It Be und bei mehreren Solo-Aufnahmen von Lennon, Harrison und Starr mitwirkte, starb am 6. Juni 2006 im Alter von 59 Jahren in Scottsdale (Arizona). Paul McCartney und Ringo Starr besuchten am 30. Juni 2006 die Weltpremiere der in Zusammenarbeit mit dem Cirque du Soleil entstandenen offiziellen Beatles-Musical-Show Love im Mirage von Las Vegas.

Cirque du Soleil in Las Vegas

Im August 2006 wurde das Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band nach einer BBC-Umfrage zum „besten Album aller Zeiten“ gewählt.[143]

In den Top Ten dieser Umfrage finden sich drei weitere Beatles-Alben, Revolver (Rang 6), Abbey Road (Rang 8) und The Beatles („Weißes Album“, Rang 10). Die Hörer durften anlässlich der seit 50 Jahren bestehenden Album-Hitparade aus allen Alben wählen, die sich an der Spitzenposition platzieren konnten.

Am 17. November 2006 erschien Love. Es handelt sich bei diesem Album um neue Abmischungen bekannter Beatles-Stücke durch George Martin und dessen Sohn Giles Martin. Die Grundlage für dieses Album bildet die gleichnamige Show des Cirque du Soleil in Las Vegas. Das Album erschien in einer Stereo-CD, als auch als DVD-audio Variante (5.1-Surround). Letztere gewann im Jahr 2008 den Grammy Award for Best Surround Sound Album.

Am 5. Februar 2007 verkündete die Aktiengesellschaft Apple Inc. unter der Führung ihres CEO Steve Jobs, dass sie mit der Beatles-Firma Apple Corps Ltd. einen neuen Vergleich erzielt habe.[144] Die Apple Inc. ist dem Vergleich zufolge Eigentümerin aller Markenrechte, die mit dem Namen Apple zu tun haben und wird bestimmte Rechte an die Beatles-Firma lizenzieren.[145] Finanzielle Details wurden nicht genannt. Bereits im Zuge der Präsentation von Apples iPhone auf der Macworld Conference & Expo 2007 zeichnete sich ab, dass mit Apple Records zumindest Verhandlungen geführt wurden, da unter anderem in Verbindung mit dem Mobiltelefon das Schallplattencover Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band der Beatles dargestellt wurde, deren Musik bis zum 16. November 2010 nicht über den iTunes Store zu beziehen war.[146]

Ab dem Jahr 2007 wurden über iTunes Alben/Lieder von John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr vertrieben. Die Erstveröffentlichung der 13-Beatles-Alben sowie der Kompilationsalben Past Masters, 1962–1966 und 1967–1970 im Download-Format erfolgte dann ab dem 16. November 2010 bei iTunes. In den Folgejahren wurden exklusiv die Kompilationsalben Anthology Highlights (2011) und Tomorrow Never Knows (2012) über iTunes veröffentlicht.

Im November 2007 erschien eine Neuveröffentlichung des Films Help! aus dem Jahr 1965. Der Film wurde in einer Doppel-DVD-Special-Edition veröffentlicht. Ein Making-of und eine Dokumentation über die Restaurierung des Films sind unter anderem als Extramaterial enthalten. Im Juni 2013 erfolgte eine Veröffentlichung im Blu-Ray-Format.

Aus Anlass des 40. Jahrestages der Aufnahme des Beatles-Songs Across the Universe strahlte die NASA am 4. Februar 2008 um 19 Uhr EST (5. Februar 2008, 1 Uhr MEZ) den Song in Richtung Polarstern, Sternbild Ursa Minor (Kleiner Bär), über ihre Madrider – zum Deep-Space-Antennennetz gehörende – Anlage aus. Das Datum markiert drei weitere Ereignisse: 50 Jahre zuvor war die NASA gegründet worden, 45 Jahre zuvor gründete sie das Deep-Space-Projekt, und 40 Jahre zuvor hatten die USA mit Explorer 1 ihren ersten NASA-Satelliten ausgesetzt. Das als MP3 kodierte, etwa vier Minuten lange Lied benötigt 431 Jahre, bis es im Jahr 2439 die 2,5 Billiarden Kilometer entfernte Polarsternregion erreicht haben wird.[147] Geschrieben hatte das Lied John Lennon, der es später als eine seiner besten Kompositionen bezeichnen sollte.[148] Paul McCartney bat in einer Grußbotschaft an die NASA, seine „Grüße an die Aliens“ zu schicken. Yoko Ono sprach vom „Beginn eines neuen Zeitalters, in dem wir mit Milliarden von Planeten kommunizieren werden“. Beatles-Fans riefen den 4. Februar 2008 zum Across the Universe Day aus und spielten den Song zum Zeitpunkt der Übertragung weltweit mit. Das Ereignis wurde von der NASA via Internet live übertragen, untermalt mit einem Video, das den Song illustriert.[149]

Norman Smith, der erste leitende Toningenieur der Beatles, starb am 3. März 2008 im Alter von 85 Jahren. Am 24. März 2008 starb Neil Aspinall in New York mit 66 Jahren, er war bis 2007 CEO von Apple Corps.

Bei einem Benefizkonzert der David Lynch Foundation for Consciousness-Based Education and World Peace am 4. April 2009 in der Radio City Music Hall, New York, betraten Paul McCartney und Ringo Starr zum ersten Mal seit 2002 wieder gemeinsam die Bühne. Das Konzert stand unter dem Motto Change Begins Within; mit den Einnahmen will die Stiftung sozial benachteiligten Kindern die Möglichkeit geben, Transzendentale Meditation zu erlernen: jene Meditationstechnik, die die Beatles 1968 im indischen Rishikesh bei Maharishi Mahesh Yogi erlernt hatten. Weitere Mitwirkende waren: Donovan und Paul Horn (Weggefährten auf der damaligen Indienreise), Ben Harper, Sheryl Crow, Pearl Jams Frontmann Eddie Vedder, Moby, Bettye LaVette und Jim James.[150][151][152]

Kurz nach dem Benefizkonzert in New York wurde berichtet, dass Paul McCartney und Ringo Starr weiterhin musikalisch zusammenarbeiten wollen. Auf dem Starr-Album Y Not wurde das Duett Walk with You mit Paul McCartney im Januar 2012 veröffentlicht, der auch Bass bei dem Lied Peace Dream spielte.

Allen Klein, der letzte Manager der Beatles, starb am 4. Juli 2009 in New York im Alter von 77 Jahren.

Nach vierjähriger Vorbereitung erschienen am 9. September 2009 alle 13 Studioalben der Beatles in einer gemasterten Fassung. Erstmals sind damit alle Beatles-Alben in Stereo auf CD erhältlich. Die CDs gibt es einzeln oder in der Box The Beatles Stereo Box Set mit 16 CDs. Auch eine Monoversion der Alben, die ursprünglich als Monoversion veröffentlicht wurden, ist im neuen Mastering in der Box The Beatles in Mono erhältlich.[153]

Am 7. Juli 2010 spielte Ringo Starr, an seinem 70. Geburtstag mit der All-Starr Band in der Radio City Music Hall in New York, gegen Ende des Konzerts kam Paul McCartney auf die Bühne und beide spielten das Lied Birthday zusammen live.

Im Oktober 2012 erschien der restaurierte Film Magical Mystery Tour auf DVD und Blu-ray.

Im November 2013 wurde ein zweiter Teil des 1994 erschienenen Albums Live at the BBC unter dem Namen On Air – Live at the BBC Volume 2 veröffentlicht. Gleichzeitig wurde Live at the BBC einem Remastering unterzogen und in neuer Aufmachung wiederveröffentlicht. Im Dezember 2013 folgte die digitale Kompilation The Beatles Bootleg Recordings 1963, die ausschließlich bei iTunes erhältlich ist. Sie enthält 59 bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Jahr 1963, davon 15 Studio-Outtakes, 42 BBC-Aufnahmen sowie die zwei Demos Bad to Me und I’m in Love.

Im Januar 2014 wurde die Box The U.S. Albums veröffentlicht, sie enthält 13 US-amerikanische Kompilationsalben. Im Juli 2014 folgte die The Japan Box, diese enthält fünf japanische Kompilationsalben. Paul McCartney und Ringo Starr spielten live am 26. Januar 2014 im Staples Center während der Grammy Awards 2014 in Los Angeles das McCartney-Lied Queenie Eye.

The Night That Changed America: A Grammy Salute to The Beatles war ein TV-Tribute-Konzert für die Beatles, es wurde am 27. Januar 2014 aufgenommen und am 9. Februar 2014 von CBS ausgestrahlt. Paul McCartney und Ringo Starr, traten erst getrennt und bei den Liedern With a Little Help from My Friends und Hey Jude gemeinsam auf.

Am 1. April 2015 starb Cynthia Lennon, die erste Ehefrau von John Lennon, im Alter von 75 Jahren. Am 6. November 2015 erschien das Album 1+, einige Versionen der Wiederveröffentlichung enthalten eine DVD/Blu-Ray, die alle 27 Musikvideos der Lieder des Albums 1 beinhalten.

Ab dem 24. Dezember 2015 wurde der Kernkatalog (13 Studioalben) sowie die Alben Past Masters, 1962–1966, 1967–1970 und Love auch bei anderen Anbietern als iTunes und bei Streaming-Diensten verfügbar gemacht.[154][155] Das Album 1 war ab dem 17. Juni 2016 ebenfalls bei anderen Anbietern verfügbar.[156]

George Martin, der Produzent der Beatles, starb am 8. März 2016 im Alter von 90 Jahren.

Im 9. September 2016 wurde das Livealbum Live at the Hollywood Bowl in einer überarbeiteten Version wiederveröffentlicht. Am 18. November 2016 wurde der Film The Beatles: Eight Days a Week – The Touring Years auf DVD/Blu-Ray veröffentlicht. Der Film wurde ab September 2016 in den Kinos aufgeführt, er dokumentiert im Wesentlichen die Tourneen und Liveauftritte der Beatles von 1962 bis 1966. Regisseur war Ron Howard.

Am 30. Dezember 2016 starb Allan Williams der erste Manager der Beatles im Alter von 86 Jahren.

Zum 50-jährigen Jubiläum, am 26. Mai 2017, wurde das Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band erneut wiederveröffentlicht. Giles Martin mischte mit dem Toningenieur Sam Okell das Album neu ab. Das Album wurde in sechs Versionen wiederveröffentlicht und erreichte unter anderen den ersten Platz in den britischen Charts.

Für die Lieder We’re on the Road Again und Show Me the Way, die sich auf dem Starr-Album Give More Love befinden, steuerte McCartney Bassspiel bei, beim ersten Lied auch den Hintergrundgesang. Das Album erschien im September 2017.

Am 15. Dezember 2017 wurde die 7″-Single-Box The Official Beatles Fan Club The Christmas Records veröffentlicht, diese enthält Nachpressungen der sieben britischen Weihnachtssingles, die von 1963 bis 1969 an die Mitglieder des britischen Fanclubs versandt wurden.

Am 20. März 2018 wurde auch Ringo Starr zum Ritter geschlagen.[157]

Geoff Emerick, der mit Unterbrechungen leitender Toningenieur der Beatles zwischen 1966 und 1969 war, starb am 2. Oktober 2018 in Los Angeles im Alter von 72 Jahren.

Zum 50-jährigen Jubiläum, am 9. November 2018, wurde das Album The Beatles erneut wiederveröffentlicht, es wurde wiederum von Giles Martin und Sam Okell neu abgemischt. Am 22. Mai 2019 wurde der Konzertfilm Live at The Washington Coliseum, 1964 separat über iTunes veröffentlicht.

Ringo Starr und Paul McCartney spielten am 16. Dezember 2018 in der O2 Arena in London das Lied Get Back und am 13. Juli 2019 im Dodgers Stadium in Los Angeles die Lieder Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Reprise) und Helter Skelter während zweier McCartney-Konzerte.[158][159]

Am 27. September 2019 wurde Abbey Road zum 50-jährigen Jubiläum, von Martin und Okell neu abgemischt, veröffentlicht. McCartney und Starr begaben sich am 26. September 2019 zur Veröffentlichungsparty in die Abbey Road Studios.[160] Abbey Road erreichte erneut den ersten Platz der britischen Charts.

Im Oktober 2019 erschien Ringo Starrs Studioalbum What’s My Name, Starr und McCartney spielten für das Album die Lennon-Komposition Grow Old With Me ein. Am 22. November 2019 wurde eine Box mit 23 Beatles-7″ Vinyl-Singles unter dem Titel The Singles Collection Box veröffentlicht.

Am 15. Oktober 2021 wurde Let It Be zum 50-jährigen Jubiläum, von Martin und Okell neu abgemischt, veröffentlicht, die Wiederveröffentlichung erreichte den zweiten Platz der britischen Charts.

Ende November 2021 erschien die von Peter Jackson inszenierte Dokumentation The Beatles: Get Back, dem umfangreiches Audio- und Filmmaterial aus dem Jahr 1969 zugrunde liegt, die wiederum im Zuge der Let It Be-Filmaufnahmen entstanden waren. An der Entwicklung der Dokumentation waren Paul McCartney, Ringo Starr, Yoko Ono und Olivia Harrison beteiligt.[161] Am 28. Januar 2022 wurde das Livealbum Get Back:The Rooftop Performance veröffentlicht, es enthält das komplette letzte Konzert der Beatles vom 30. Januar 1969. Das Konzert wurde von Giles Martin und Sam Okell neu abgemischt und kann nur bei Streaming-Diensten abgerufen werden.[162]

In dem 2021 erschienen McCartney Buch Lyrics. 1956 bis heute. veröffentlichte er unter anderen den zwei Strophen Text eines um 1960 entstandenen Liedes mit dem Titel Tell Me Who He Is.[163]

Am 28. Oktober 2022 wurde das Album Revolver, wiederum von Martin und Okell neu abgemischt, veröffentlicht, die Wiederveröffentlichung erreichte den zweiten der britischen und den ersten Platz der deutschen Charts.

Am 2. November 2023 wurde mit der Single Now and Then der wohl letzte neue Beatles-Song veröffentlicht. John Lennon hatte den Song in den 1970er-Jahren geschrieben und auf einem Kassettenrecorder aufgenommen. Die Aufnahme konnte von den Beatles 1995 aufgrund ihrer schlechten Qualität nicht genutzt werden, Filter konnten die Stimme nicht von übertönenden Geräuschen befreien. Schließlich konnten Tontechniker 2022 mithilfe von künstlicher Intelligenz die Aufnahme bereinigen, sodass die Aufnahme fertiggestellt werden konnte. Als weitere A-Seite war die Debütsingle Love Me Do enthalten.[164][165] Now and Then erreichte den ersten Platz der Charts in Deutschland und Großbritannien. Am 10. November 2023 wurden die Alben 1962–1966 und 1967–1970 erneut wiederveröffentlicht, die Alben enthalten Neuabmischungen von Giles Martin und Sam Okell aus den Jahren 2015 bis 2023 sowie zusätzliche Lieder.[166]

Rekorde in der Musik

Die Beatles haben während ihrer musikalischen Karriere eine beachtliche Anzahl von Rekorden aufgestellt, von denen einige bis heute Bestand haben.

Obwohl sie nur über einen Zeitraum von acht Jahren Plattenaufnahmen machten, sind die Beatles die Gruppe mit den meistverkauften Tonträgern der Welt. Laut Angaben ihrer Plattenfirma EMI beläuft sich die Anzahl der verkauften Einheiten auf über eine Milliarde.[2]

Die Beatles haben mehr Multi-Platin-Auszeichnungen erhalten als jeder andere Künstler (13 in den USA).

Die Beatles hatten mehr Nummer-eins-Singles als alle anderen Gruppen oder Sänger (22 in den USA, 23 in Australien, 23 in den Niederlanden, 22 in Kanada, 21 in Norwegen, 18 in Schweden, 12 in Deutschland).

Die Beatles hatten mehr Nummer-eins-Alben als andere Einzelkünstler und Gruppen (19 in den USA und 15 in Großbritannien).

Die Beatles verbrachten die meisten gezählten Wochen auf Platz 1 in den Album-Charts (132 in den USA und 174 in Großbritannien).

Die erfolgreichste erste Woche von Verkäufen für ein Doppelalbum erreichten die Beatles mit The Beatles Anthology Volume 1. Im Zeitraum vom 21. November bis zum 27. November 1995 wurde das Album 855.797 Mal in den USA verkauft.[167]

Lennon und McCartney sind die bisher erfolgreichsten Komponisten der Popgeschichte mit 28 Nr.-1-Singles in den USA für McCartney und 21 für Lennon (19 Titel wurden gemeinsam geschrieben). Lennon war verantwortlich für 21 Nummer-eins-Singles in Großbritannien, und McCartney hatte dort 23 Erfolge (18 Titel wurden gemeinsam geschrieben).

Während der ersten Aprilwoche 1964 hielten die Beatles die ersten fünf Plätze der Billboard Hot 100, was niemandem zuvor gelungen war. Die fünf Titel waren Can’t Buy Me Love, Twist and Shout, She Loves You, I Want to Hold Your Hand und Please Please Me.[59]

In der Woche vom 11. bis zum 17. April 1964 hielten die Beatles 14 Plätze in den Billboard Hot 100.[59] Vor den Beatles war neun die höchste Anzahl von gleichzeitigen Titeln eines Interpreten in den Hot 100 (Elvis Presley, 19. Dezember 1956).

Die Beatles waren die einzigen, die sich selbst zweimal auf dem ersten Platz der Billboard Hot 100 ablösten. Dieses Kunststück gelang ihnen Anfang des Jahres 1964. Dem Titel I Want to Hold Your Hand folgte She Loves You, und nach dieser Single kam Can’t Buy Me Love auf Platz 1. Boyz II Men, OutKast und Elvis Presley gelang es jeweils einmal, sich selbst direkt mit einem eigenen Titel von Platz 1 abzulösen.

Die Beatles waren die ersten, deren Liveauftritt weltweit im Fernsehen übertragen wurde. Diese Übertragung fand unter Beteiligung von 26 Ländern am 25. Juni 1967 unter dem Titel Our World statt und hatte weltweit 600 Millionen Zuschauer. Jedes Land lieferte einen Beitrag. So konnte man zum Beispiel eine Geburt in Mexiko miterleben. Und man war dabei, als in England die Beatles den Song All You Need Is Love live spielten, nur ein Teil der Instrumentierung war Playback. Viele Freunde der Beatles sangen am Ende des Songs mit, als dieser langsam ausgeblendet wurde, z. B. Mick Jagger, Keith Richards, Marianne Faithfull, Eric Clapton und Keith Moon. Der Auftritt fand im Studio 1 der Abbey Road Studios statt, wo sie von 1962 bis 1970 die meisten ihrer Titel aufnahmen.

In den USA wurden sie am 14. Juni 2005 zum sechsten Mal mit einem Diamond Award ausgezeichnet, den die Recording Industry Association of America (RIAA) für mehr als zehn Millionen in den USA verkaufte Alben verleiht. Die im Jahr 2000 erschienene Greatest-Hits-Compilation 1 hatte diese imposante Zahl überschritten. Das in den USA bestverkaufte Beatles-Album ist noch immer das 1968 erschienene „Weiße Album“ The Beatles. Insgesamt belaufen sich die Verkäufe von Tonträgern der Beatles in den USA auf 183 Millionen Alben (Stand: Juli 2021).[168]

Musikalische Bedeutung

Anzüge der Beatles. 2005 im neuen Hard Rock Café in NYC
Höfner 500/1-E-Bass, Gretsch-Country-Gentleman-E-Gitarre und Vox AC30-Gitarrenverstärker

Die Beatles, die sich innerhalb kürzester Zeit zu erfolgreichen Hookline-Komponisten entwickelt hatten,[169] werden vielfach als wichtigste Popband der 1960er Jahre bezeichnet[170] und haben nahezu alle Genres der Pop-/Rockmusik nachhaltig beeinflusst. Bis zum Jahr 2012 haben sie mehr als 600 Millionen Tonträger verkauft.[1] Anfänglich standen sie namensgebend für die Musikrichtung des Beats. Dies war ein gitarrenlastiger Musikstil, der sich durch schnellen 44-Takt und eingängige Melodien auszeichnete. Seine Bedeutung liegt darin, dass er zum ersten Mal einen eigenständigen Rockstil in Großbritannien etablierte und damit eine musikalische Unabhängigkeit von den US-amerikanischen Vorbildern ermöglichte.

Ab 1964 begannen die Beatles sich musikalisch weiterzuentwickeln und mit anderen Musikstilen zu experimentieren. So zeigt das Album Beatles for Sale deutliche Einflüsse aus der Folk- und Country-Musik. Das folgende Album Help! enthält erstmals Gastmusiker, und zwar – wie nachfolgend regelmäßig – aus dem klassischen Bereich: Unter anderem ist mit der Ballade Yesterday ein Stück zu hören, in dem der Sänger (McCartney) neben seiner Akustikgitarre nur von einem Streichquartett begleitet wird. Auf dem 1965 veröffentlichten Album Rubber Soul wurden erstmals indische Einflüsse hörbar. Das 1966er Album Revolver beeindruckte durch eine breite Palette unterschiedlichster Pop-Derivate. Darin zeigte sich eine wesentliche Stärke der Beatles: Sie vermochten verschiedenste Geschmäcker zu bedienen, ohne dabei ihren eigenen Charakter zu verlieren.

Mit dem Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von 1967 legten sie eines der ersten Konzeptalben der Popgeschichte vor, das auch von Pet Sounds der Beach Boys inspiriert ist.[171] Sgt. Pepper war auch die erste Platte in der Popgeschichte, auf deren Cover die Texte der Lieder abgedruckt waren. Mit der Doppel-LP The Beatles – wegen des Covers gemeinhin „White Album“, das „Weiße Album“, genannt – demonstrierten die Beatles noch einmal ihr gesamtes musikalisches Spektrum, unter anderem mit Helter Skelter, einem der ersten Hard-Rock-Stücke der Rockgeschichte.[172][173]

Somit bediente die Musik der Beatles Stilrichtungen von Rock ’n’ Roll, Beat und Balladen über Country, Folk, Music Hall und Blues bis zu Psychedelic Rock, klassischer Musik und auch Hardrock. Großes, teils überschwängliches Lob erhielten die Musiker auch von Pierre Boulez[174] und anderen „E-Musikern“.

Die Musikzeitschrift Rolling Stone wählte die Beatles im Jahr 2004 auf den ersten Platz der 100 größten Musiker aller Zeiten.[175]

Bedeutung für die Popkultur

Die vier Mitglieder (Seiyū) des japanischen Manga- bzw. Medien-Franchises Milky Holmes spielen vor den Abbey Road Studios in London das Plattencover von Abbey Road nach, das eine Art Mem der Popkultur wurde

Bis zu den Beatles hatten lediglich Frank Sinatra in den 1940er sowie in den 1950er Jahren Elvis Presley eine ähnliche Welle der Begeisterung und fanatischen Verehrung ausgelöst. Dabei nahmen die Beatles, geprägt von Presley und Chuck Berry ebenso wie von anderen schwarzen (wie Fats Domino) bzw. von Schwarzen beeinflussten weißen Musikern (wie Buddy Holly und Carl Perkins),[176] gegenüber den Rolling Stones die Rolle der „braven Jungs“ ein und blieben auch textlich noch recht lange dem harmlosen Schlager treu. Doch im Rahmen der geistigen und gesellschaftlichen Veränderungen der späten 1960er Jahre änderten die Beatles ihren Stil. Ab 1965 wurden die Texte, inspiriert durch Bob Dylan,[177] allmählich tiefgründiger und persönlicher. Die Kompositionen und Arrangements wurden zunehmend komplexer.

In Liedern wie She Said, She Said verarbeiteten sie die ab 1966 gemachten Erfahrungen mit LSD. Sie beschäftigten sich mit indischer Spiritualität und bekannten sich 1967 zu dem Guru Maharishi Mahesh Yogi und seiner Meditationstechnik. Letztlich verstanden es die Beatles meisterhaft, sich den jeweiligen gesellschaftlichen Strömungen anzupassen, ohne sich zu sehr zu exponieren. So experimentierten sie zwar 1967 mit psychedelischen Elementen in der Musik, blieben dabei aber wesentlich gemäßigter als etwa Pink Floyd zur selben Zeit. Nicht zuletzt durch ihre Filme – insbesondere durch Yellow Submarine (1968) – übten sie einen nachhaltigen Einfluss auf die Popkultur aus und trugen zur Entwicklung des Musikvideos bei, da sie zeitweise kurze Filme speziell für ihre neuen Single-Erscheinungen drehten und diese an die Fernsehsender schickten. Ihre Clips für Paperback Writer, Rain, Strawberry Fields Forever und Penny Lane waren somit die ersten Musikvideos der Popgeschichte, in denen die Band nicht einfach ihren Song spielte, sondern in denen auch andere Dinge passierten. Allerdings waren sie damals noch auf Film aufgenommen und nicht auf Video. Starr und Harrison sagten später dazu, sie hätten diese Filme gedreht, um ihre Titel nicht mehr live in Fernsehstudios präsentieren zu müssen.[178]

Die Beatles hatten auch hinter dem Eisernen Vorhang ihre Fangemeinde, obschon die Behörden generell die westliche Rock-Musik als subversiv einstuften; Artemy Troitsky, ein Kulturreporter, erklärte die Wirkung der Songs der Band sei tief gegangen. Nikolai Wasin brachte als selbst wohl bekanntester Fan in Russland ein Buch heraus, das diesen kulturellen Einfluss beschrieb. Der Titel des Buches, Rock auf russischen Knochen, ist eine Anspielung auf die Untergrundtechnik der Herstellung von Schallplatten aus alten Röntgenbildern.[179] In Donezk wurde im April 2018 eine seit 2006 existierende Beatles-Skulptur abgebaut.[180][181]

Diskografie

Die Diskografie der Beatles variierte bis Ende der 1980er Jahre weltweit, was dem Umstand einer international unterschiedlichen Veröffentlichungspolitik geschuldet ist. Seit dem Jahr 1987, in dem alle Beatles-Alben erstmals auf CD veröffentlicht wurden, ist die Diskografie einem sogenannten „Beatles-Kanon“ unterworfen, das heißt, international werden die Studioalben der Beatles einheitlich so veröffentlicht, wie sie ursprünglich in Großbritannien erschienen.

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel Katalog-Nr.
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Musiklabel Katalog-Nr., Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen, Titelliste)
AnmerkungenTitelliste
 DE AT CH UK USTemplate:Charttabelle/Wartung/Charts inexistent
1963Please Please Mead
• DE: HZE 117 (Mono), SHZE 117 (Stereo), Odeon ZTOX 5550
• CH: Odeon ZTOX 5550
• UK: Parlophone PMC 1202 (Mono), PCS 3042 (Stereo)
DE4
(7 Mt.)DE
AT75e
(1 Wo.)AT
CH74e
(2 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(76 Wo.)UK
US155j
Platin
Platin

(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. März 1963
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 1.915.000
With the Beatlesd
• DE: Odeon O 83658 (Mono), STO 83658 (Stereo)
• CH: Odeon O 83658 (Mono), STO 83658 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1206 (Mono), PCS 3045 (Stereo)
DE1
Gold
Gold

(13 Mt.)DE
CH73f
(2 Wo.)CH
UK1
Gold
Gold

(57 Wo.)UK
US179j
Gold
Gold

(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. November 1963
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 7.522.500
1964A Hard Day’s Nightabd /
Yeah! Yeah! Yeah! A Hard Day’s Night (Alternativtitel in DE)
• DE: Odeon O 83739 (Mono), STO und SMO 83739 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1230 (Mono), PCS 3058 (Stereo)
• US: United Artists UAL 3366 (Mono), UAS 6366 (Stereo)
DE1
(7 Mt.)DE
AT66e
(1 Wo.)AT
CH60e
(3 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(46 Wo.)UK
US1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(56 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Juni 1964
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 5.110.000
Beatles for Saled
• DE: Odeon SMO 83 790 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 983 790 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1240 (Mono), PCS 3062 (Stereo)
DE1
(10 Mt.)DE
AT68e
(1 Wo.)AT
CH65e
(3 Wo.)CH
UK1
Gold
Gold

(50 Wo.)UK
US
Platin
Platin
US
Erstveröffentlichung: 13. November 1964
Neuauflage: 26. Februar 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 2.760.000
1965Help!b
• SHZE 162 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 84 008 oder SMO 984 008 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1255 (Mono), PCS 3071 (Stereo)
• US: Capitol MAS 2386 (Mono), SMAS 2386 (Stereo)
DE1
(46 Wo.)DE
AT62e
(2 Wo.)AT
CH53e
(3 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(44 Wo.)UK
US1
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(46 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. August 1965
Neuauflage: 30. April 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 3.635.000
Rubber Soulc
• DE: Odeon SMO 84 066 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 984 066 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 1267 (Mono), PCS 3075 (Stereo)
• US: Capitol T 2442 (Mono), ST 2442 (Stereo)
DE1
Gold
Gold

(41 Wo.)DE
AT53e
(2 Wo.)AT
CH51e
(3 Wo.)CH
UK1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(59 Wo.)UK
US1
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(70 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. Dezember 1965
Neuauflage: 30. April 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 7.880.000
1966Revolverc
• DE: SHZE 186 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 74 161 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 7009 (Mono), PCS 7009 (Stereo)
• US: Capitol T 2576 (Mono), ST 2576 (Stereo)
DE1
(45 Wo.)DE
AT2g
(11 Wo.)AT
CH4g
(13 Wo.)CH
UK1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(67 Wo.)UK
US1
Fünffachplatin
×5
Fünffachplatin

(85 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Juli 1966
Neuauflage: 30. April 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 28. Oktober 2022 (Remix)
Verkäufe: + 6.010.000
1967Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band
• DE: SHZE 401 (Stereo)
• CH: Odeon SMO 81 045 (Stereo)
• UK: Parlophone PMC 7027 (Mono), PCS 7027 (Stereo)
• US: Capitol MAS 2653 (Mono), SMAS 2653 (Stereo)
DE1
Platin
Platin

(70 Wo.)DE
AT3h
(17 Wo.)AT
CH2h
(19 Wo.)CH
UK1
18-fach-Platin
×18
18-fach-Platin

(274 Wo.)UK
US1
Diamant + Platin
Diamant + Platin
Diamant + Platin

(233 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Mai 1967
Neuauflage: 1. Juni 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 26. Mai 2017 (Remix)
Verkäufe: + 32.000.000[182]
Magical Mystery TourEP
• DE: SHZE 327
• UK: Parlophone PCTC 255
• US: Capitol MAL 2835 (Mono), SMAL 2835 (Stereo)
DE8
(20 Wo.)DE
AT59e
(1 Wo.)AT
CH64e
(3 Wo.)CH
UK31
Platin
Platin

(10 Wo.)UK
US1
Sechsfachplatin
×6
Sechsfachplatin

(93 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. November 1967
Neuauflage: 1. Juli 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 7.207.500
1968The Beatles (auch bekannt als: The White Album)
• DE: Apple SMO 2051/52 (Stereo)
• UK: Apple PMC 7067-7068 (Mono), PCS 7067-7068 (Stereo)
• US: Apple SWBO 101
DE1
(26 Wo.)DE
AT4g
(13 Wo.)AT
CH6g
(16 Wo.)CH
UK1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(40 Wo.)UK
US1
Doppeldiamant + Vierfachplatin
×2
Doppeldiamant + Vierfachplatin
×4
Doppeldiamant + Vierfachplatin

(215 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 22. November 1968
Neuauflage: 24. August 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 9. November 2018 (Remix)
Verkäufe: + 14.160.000
1969Yellow Submarine
• DE: Apple SMO 74 585 (Stereo)
• UK: Apple PMC 7070 (Mono), PCS 7070 (Stereo)
• US: Apple SW 153
DE5
(4 Mt.)DE
CH69i
(1 Wo.)CH
UK3
Gold
Gold

(10 Wo.)UK
US2
Platin
Platin

(25 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. Januar 1969
Neuauflage: 25. August 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Verkäufe: + 1.447.500
Abbey Road
• DE: Apple 1C 062-04 243
• UK: Apple PCS 7088, PCS 7070 (Stereo)
• US: Apple SO 383
DE1
Platin
Platin

(74 Wo.)DE
AT2g
(21 Wo.)AT
CH3g
(28 Wo.)CH
UK1
Dreifachplatin
×3
Dreifachplatin

(142 Wo.)UK
US1
Diamant + Doppelplatin
Diamant + Doppelplatin
×2
Diamant + Doppelplatin

(490 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. September 1969
Neuauflage: 20. Oktober 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 27. September 2019 (Remix)
Verkäufe: + 30.000.000[183]
1970Let It Be
• DE: Apple 1C 062-04 433
• UK: Apple PCS 7096
• US: Apple AR 34001
DE3
(34 Wo.)DE
AT3e
(10 Wo.)AT
CH3e
(10 Wo.)CH
UK1
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUK
US1
Vierfachplatin
×4
Vierfachplatin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS
Erstveröffentlichung: 8. Mai 1970
Neuauflage: 20. Oktober 1987 (CD)
Neuauflage: 9. September 2009 (Remaster)
Neuauflage: 15. Oktober 2021 (Remix)
Verkäufe: + 5.045.000

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

a 
Erschien in Deutschland zunächst unter dem alternativen Titel Die zentrale Tanzschaffe der weltberühmten Vier aus Liverpool.
b 
Erschien in den USA als Soundtrack zum gleichnamigen Film; in der US-Version nicht enthaltene Lieder sind in der Tabelle mit , in anderer Form enthaltene mit markiert.
c 
Erschien in den USA mit teilweise abweichender Titelliste; in der US-Version nicht enthaltene Lieder sind in der Tabelle mit markiert.
d 
Die ersten vier Alben der Beatles sind in der britischen Originalversion in den USA erst im Jahr 1987 veröffentlicht worden, die Lieder erschienen in den USA auf Kompilationsalben.
EP 
Erschien in Großbritannien und Deutschland zunächst als Doppel-EP gleichen Titels. Die Daten für diese Länder beziehen sich auf die Doppel-EP. Die Titelliste ist die der umfassenderen LP; auf der Doppel-EP nicht enthaltene Lieder sind mit markiert.
e 
Charteinstieg Österreich: 25. September 2009, Schweiz: 20. September 2009. Chartlistung Alben Österreich/Schweiz erst ab 1973/1983.
f 
Charteinstieg Schweiz: 20. September 2009. Chartlistung Alben Schweiz erst ab 1983.
g 
Charteinstieg Österreich: 18. September 2009, Schweiz: 6. Oktober 2019, Höchstplatzierung Österreich: 8. November 2022, Schweiz: 6. November 2022. Chartlistung Alben Österreich/Schweiz erst ab 1973/1983.
h 
Charteinstieg Österreich: 15. September 1978, Schweiz: 20. September 2009. Chartlistung Alben Österreich/Schweiz erst ab 1973/1983.
i 
Charteinstieg Schweiz: 27. September 2009. Chartlistung Alben Schweiz erst ab 1983.
j 
Charteinstieg USA: 4. Dezember 2010.

Der Kernkatalog

Der sogenannte „Kernkatalog“[184] der Beatles besteht aus den zwölf Studioalben der Band und der Doppel-EP Magical Mystery Tour in einer für den US-amerikanischen Markt erweiterten LP-Fassung. Diese Zusammenstellung enthält einen Großteil, aber nicht alle Lieder der Beatles. Es fehlen unter anderem Songs, die in Großbritannien auf dem Kompilationsalbum A Collection of Beatles Oldies veröffentlicht wurden, darunter etwa die Erfolgssingles She Loves You, I Want to Hold Your Hand, I Feel Fine und Paperback Writer. Ergänzt man den Kernkatalog um die Past-Masters-Kompilationen, wird die komplette Studioarbeit der Fab Four abgedeckt, die bis zur Auflösung der Band veröffentlicht wurde – insgesamt 226 Songs. Davon sind allerdings auf dem Album Yellow Submarine die sieben auf Seite 2 von George Martin komponierten beziehungsweise arrangierten Filmmusiktitel sowie die Songs Yellow Submarine und All You Need Is Love abzuziehen, da bereits auf früheren Alben enthalten. Außerdem gibt es von Love Me Do, Across the Universe, Get Back und Let It Be zwei unterschiedliche Versionen, sodass sich eine Zahl von 213 verschiedenen Beatles-Songs ergibt, davon 188 Eigenkompositionen – einschließlich deutschsprachiger Aufnahmen von She Loves You und I Want to Hold Your Hand – sowie 25 Coverversionen. Mit der Anthology-Reihe und den beiden Doppel-Alben Live at the BBC und On Air – Live at the BBC erschienen weitere Lieder.

Vor Parlophone

Die britische Musikzeitschrift Mersey Beat berichtete in ihrer Ausgabe vom 20. Juli 1961, dass die Beatles einen Plattenvertrag mit Polydor Records in Hamburg geschlossen hatten. Mark Lewisohn zufolge sei Vertragsbeginn der 1. Juli 1961 gewesen,[185] obwohl am 22. Juni 1961 die erste Studiosession für Polydor stattfand. Tatsächlich wurde der Vertrag am 1. Juli 1961 zwischen den Beatles und der Bert Kaempfert Produktion geschlossen und war bis zum 30. Juni 1962 gültig.[186] Vor dem 1. Juli 1961 wurden die vier Beatles, John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Pete Best, lediglich von der Schallplattengesellschaft Deutsche Grammophon als Studiomusiker entlohnt.[187]

Am 22. und 23. Juni 1961 waren auf der Bühne der Aula des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Hamburg-Harburg – einer als Konzerthalle dienenden Aula und kein Tonstudio – von Tony Sheridan & The Beat Brothers unter Produktionsregie von Bert Kaempfert Aufnahmen von insgesamt acht Titeln geplant, wovon als Single My Bonnie / The Saints (Polydor NH 24673) ausgewählt wurde.[188] Sie erschien in Deutschland am 23. Oktober 1961, in Großbritannien am 5. Januar 1962 (dort Polydor NH 66 833). Von acht Aufnahmen waren die Beat Brothers bei sechs die Begleitband von Tony Sheridan, lediglich bei Cry for a Shadow (Instrumental) und Ain’t She Sweet erscheint Sheridan nicht auf der Besetzungsliste.[189]

Folgende Lieder wurden mit einem tragbaren Zweispur-Tonbandgerät aufgenommen, die Produktionsleitung übernahm Bert Kaempfert, Toningenieur war Karl Hinze:

05 My Bonnie (Ansage in Deutsch),
06 My Bonnie (My Bonnie Lies Over the Ocean),
07 The Saints (When the Saints Go Marching In),
08 Why (Can’t You Love Again),
09 Cry for a Shadow,
10 Nobody’s Child.
11 Ain’t She Sweet,
12 Take Out Some Insurance on Me.

Von der Single My Bonnie/The Saints wurden rund 20.000 Exemplare in Deutschland verkauft.

Am 21. Dezember 1961 nahm Tony Sheridan für sein Album My Bonnie zehn weitere Lieder ohne die Beatles auf. Am 24. Mai 1962 entstanden die Musikspuren zu Sweet Georgia Brown und Swanee River mit Roy Young (Klavier), die am 7. Juni 1962 durch Tony Sheridan besungen wurden. Während Sweet Georgia Brown auf der Sheridan-EP Ya Ya (Katalognummer EPH 21 485)[190] enthalten ist, die im Oktober 1962 in Deutschland erschien, ist Swanee River nicht mehr archiviert und bisher unauffindbar. Das Masterband für das am 21. Dezember 1961 aufgenommene Album My Bonnie (Polydor 237 112) wurde am 26. März 1962 fertiggestellt. Da die LP im April 1962 veröffentlicht wurde, kann das hierauf enthaltene Swanee River nicht die am 24. Mai 1962 aufgenommene Version sein.

Im April 1964 wurden die acht Polydor-Aufnahmen der Beatles auf dem Album The Beatles’ First veröffentlicht.

Veröffentlichungen in Großbritannien

1962

Am 4. Juni 1962 erhielten die Beatles ihren Vertrag bei Parlophone und nahmen am 4. September desselben Jahres ihre erste Single auf. Ungewöhnlich für die damalige Zeit war, dass die erste Veröffentlichung einer unbekannten Gruppe zwei Eigenkompositionen enthielt. Love Me Do und P.S. I Love You stammten beide von Lennon/McCartney. Die Single, die am 5. Oktober 1962 erschien, erreichte zwar nicht die obersten Plätze der Hitparade – und es heißt, Brian Epstein habe eine große Menge selbst erworben, um der Schallplatte zum Erfolg zu verhelfen;sie verkaufte sich aber gut genug, um eine zweite Single mit den Beatles auf den Markt zu bringen.

1963

George Martin hatte für die zweite Single das von Mitch Murray komponierte Lied How Do You Do It ausgewählt, von dem auch eine Aufnahme entstand, aber die Beatles waren der Auffassung, es entspräche nicht ihrem Stil und wollten deshalb wieder eigenes Material aufnehmen. Die Beatles schlugen das von Lennon geschriebene Please Please Me vor und nachdem es überarbeitet worden war, wurde es die A-Seite der zweiten Single, die am 11. Januar 1963 auf den Markt kam. Die B-Seite Ask Me Why stammte ebenfalls von Lennon und McCartney. Die Platte verkaufte sich mehr als 300.000 Mal in Großbritannien, kam in den Hitparaden auf die obersten Plätze und wurde mit einer Silbernen Schallplatte ausgezeichnet.

Am 22. März 1963 erschien das Debütalbum, das nach der erfolgreichen Single den Namen Please Please Me erhielt. Das Album stieg am 27. März 1963 auf Platz 9 in die britische Albumhitparade ein und erreichte am 8. Mai 1963 den ersten Platz, wo es sich 29 Wochen halten konnte. Es wurden mehr als 500.000 Exemplare des Albums verkauft.

Die dritte Single der Gruppe erschien am 11. April 1963. From Me to You (B-Seite: Thank You Girl) erreichte Platz 1 der Hitparade und wurde mehr als 250.000 Mal verkauft.

Am 12. Juli 1963 erschien die erste EP der Beatles. Die Platte trug den Titel Twist and Shout und enthielt vier Stücke, die alle vom Album Please Please Me stammten. Die EP verkaufte sich so gut, dass sie es bis auf den vierten Platz der Single-Hitparade schaffte.

Am 23. August 1963 wurde die vierte Single She Loves You (B-Seite: I’ll Get You) veröffentlicht. Für die Single lagen Vorbestellungen in Höhe von 500.000 Exemplaren vor und She Loves You erreichte am 4. September Platz 1 der Hitparade. Bis zum Ende des Jahres 1963 waren 1,3 Millionen Singles verkauft worden. Damit war She Loves You die erfolgreichste Veröffentlichung des Jahres 1963.

Die zweite EP der Beatles kam am 6. September 1963 auf den Markt. The Beatles’ Hits enthielt die drei A-Seiten ihrer ersten Singles und die B-Seite der dritten Single.

Im November 1963 wurden drei weitere Schallplatten der Beatles veröffentlicht. Den Anfang machte The Beatles (No. 1), die dritte EP, die am 1. November erschien. Sie enthielt vier Stücke des Albums Please Please Me. Am 22. November 1963 kam With the Beatles, das zweite Album der Beatles, auf den Markt. Am 27. November stieg das Album auf Platz 1 in die britische Albumhitparade ein, wobei es Please Please Me ablöste. Am 29. November 1963 erschien I Want to Hold Your Hand (B-Seite: This Boy), die fünfte Single der Gruppe. Für diese Single gab es kurz vor ihrer Veröffentlichung mehr als 940.000 Vorbestellungen. Sie stieg auf Platz 1 in die Hitparade ein und hielt die Spitzenposition für sechs Wochen.

1964

Am 7. Februar erschien die vierte EP mit dem Titel All My Loving. Sie enthielt je zwei Stücke der Alben Please Please Me und With the Beatles. Das erste neue Material fand sich auf der sechsten Single Can’t Buy Me Love (B-Seite: You Can’t Do That) vom 20. März 1964. Die enorme Popularität der Beatles spiegelte sich in der bis dato nie erreichten Zahl von einer Million Vorbestellungen allein in Großbritannien für diese Single wider, die wie ihre Vorgängerin sofort den ersten Platz der Single-Hitparade einnahm, wo sie vier Wochen lang verblieb. Long Tall Sally, die fünfte EP der Beatles, erschien am 19. Juni 1964. Im Gegensatz zu den anderen EPs der Gruppe enthielt sie bislang unveröffentlichtes Material. Enthalten waren Coverversionen der Rock-’n’-Roll-Stücke Long Tall Sally, Slow Down und Matchbox sowie die Eigenkomposition I Call Your Name. Die EP kam bis auf den ersten Platz der EP-Hitparade, wo sie sich sieben Wochen halten konnte. Knapp einen Monat später, am 10. Juli, erschien die siebte Single mit dem Titelstück zum ersten Spielfilm der Beatles. A Hard Day’s Night (B-Seite: Things We Said Today) tat es ihren beiden Vorgängerinnen gleich und übernahm sofort den Spitzenplatz der Hitparade. Am 10. Juli kam das Album A Hard Day’s Night auf den Markt. Seite 1 enthielt Stücke, die im Spielfilm zu sehen gewesen waren. In kurzem Abstand veröffentlichte die EMI zwei EPs, die auf Titel des Albums zurückgriff. Anfang November erschien Extracts from the Film A Hard Day’s Night, die dem Namen entsprechend vier Lieder des Films von Seite 1 des Albums enthielt. Später erschien Extracts from the Album A Hard Day’s Night mit vier Liedern von Seite 2. Die intensive Vermarktung desselben Materials war weitaus weniger erfolgreich, als bei den vorigen EPs. Beide EPs kamen nicht in die Top-30 der Singles-Charts.

Die achte Single erschien am 27. November 1964. I Feel Fine (B-Seite: She’s a Woman) knüpfte an die Erfolge der vorherigen Singles an und kam auf Platz 1. Bis zum Dezember waren eine Million Exemplare verkauft worden, womit die Beatles fünf Singles in Folge mehr als eine Million Mal in Großbritannien verkaufen konnten. In den USA waren 1964 60 Prozent[191] aller verkauften Singles Beatles-Produktionen.

Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft brachte die EMI am 4. Dezember 1964 das vierte Album der Beatles auf den Markt. Beatles for Sale übernahm sofort den ersten Platz der Album-Hitparade – den bis dahin A Hard Day’s Night besetzt hatte.

1965

Am 6. April 1965 kam die EP Beatles for Sale auf den Markt. Sie enthielt vier Stücke, die bereits 1964 auf dem gleichnamigen Album erschienen waren. Am 9. April 1965 folgte mit Ticket to Ride (B-Seite: Yes It Is) die erste Single des Jahres. Sie erreichte – wie ihre vier Vorgänger – sofort Platz 1 der britischen Hitparade und hielt diese Position für fünf Wochen. Am 4. Juni 1965 griff man wieder ins Archiv und stellte die EP Beatles for Sale (No. 2) zusammen, für die man erneut auf Stücke des Albums aus dem Jahr zuvor zurückgriff.

Knapp eine Woche vor der Premiere des zweiten Spielfilms wurde am 23. Juli 1965 das Titelstück Help! (B-Seite: I’m Down) als Single veröffentlicht. Erneut erreichte eine Beatles-Single direkt den obersten Platz der britischen Hitparade. Für die Single hatten Vorbestellungen in Höhe von 300.000 Exemplaren vorgelegen. In der ersten Woche nach Veröffentlichung wurden eine halbe Million Tonträger verkauft. Am 6. August 1965 erschien das Album zum Spielfilm. Help! platzierte sich umgehend auf dem ersten Platz der britischen Album-Hitparade.

Parlophone brachte am 3. Dezember 1965 gleichzeitig die dritte Single und das zweite Album des Jahres auf den Markt. Day TripperWe Can Work It Out war die erste Doppel-A-Seiten-Single der Beatles. Auch diese Single schaffte es sofort auf den Spitzenplatz der Hitparade.

Rubber Soul, das sechste Album der Beatles in Großbritannien, folgte dem Beispiel der Single und übernahm Platz 1 der Album-Hitparade, den es die nächsten zwölf Wochen behaupten konnte.

Die letzte Veröffentlichung im Jahr 1965 war die EP The Beatles’ Million Sellers, auf der sich vier Lieder befanden, von denen als Single jeweils mehr als eine Million Exemplare verkauft worden waren.

1966

Fans der Beatles mussten bis zum 4. März 1966 auf die erste Veröffentlichung des Jahres der Gruppe warten. An diesem Tag kam Yesterday, die elfte EP der Beatles, auf den Markt. Diese EP beinhaltete keine neuen Aufnahmen, sondern vier Titel des Albums Help!: Yesterday, Act Naturally, You Like Me Too Much und It’s Only Love.

Die zwölfte Single der Beatles erschien am 10. Juni 1966. Auf der A-Seite befand sich die McCartney-Komposition Paperback Writer, auf der B-Seite das von Lennon stammende Rain. Die Single stieg auf Platz 2 in die Hitparade ein und erreichte am 22. Juni 1966 Platz 1.

Nicht ganz einen Monat später, am 8. Juli 1966 wurde Nowhere Man, die zwölfte Beatles-EP, veröffentlicht. Erneut fanden sich ausschließlich bekannte Stücke auf dem Tonträger, dieses Mal stammten die vier Lieder aus dem Album Rubber Soul: Nowhere Man, Drive My Car, Michelle und You Won’t See Me.

Am 5. August 1966 kamen die Beatles-Single Eleanor RigbyYellow Submarine sowie das siebte Studioalbum Revolver auf den Markt. Eleanor RigbyYellow Submarine war die 13. Single und gleichzeitig die zweite Doppel-A-Seiten-Single der Gruppe. Revolver war das erste Album mit Geoff Emerick als Toningenieur, der Norman Smith, den langjährigen Mitarbeiter von George Martin ablöste. Single und Album erreichten die ersten Plätze der Hitparaden, wobei das Album direkt auf Platz 1 einstieg und diese Position sieben Wochen lang behaupten konnte.

Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft erschien am 10. Dezember 1966 die Kompilation A Collection of Beatles Oldies. Dieses Album blieb die einzige Greatest-Hits-Zusammenstellung der Beatles, die während der aktiven Zeit der Gruppe veröffentlicht wurde. Das Album brachte für die Käufer in Europa einen bis dato nur in den USA erschienenen Titel, eine Coverversion des Rock-’n’-Roll-Stücks Bad Boy von Larry Williams. A Collection of Beatles Oldies kam bis auf Platz 6 der britischen Hitparade und war damit das erste Beatles-Album, das nicht die Spitzenposition erreichte.

1967

Es war das erste Jahr, in dem die Beatles sich ganz auf ihre Arbeit im Aufnahmestudio konzentrierten, da sie nach ihrer USA-Tournee im August 1966 beschlossen hatten, keine Konzerte mehr zu geben.

Am 17. Februar 1967 erschien die 14. Single der Beatles. Penny LaneStrawberry Fields Forever war die dritte Doppel-A-Seiten-Single. Ursprünglich für das kommende Album geplant, wurden diese beiden Stücke vorab veröffentlicht. Da beide Seiten getrennt gezählt wurden, erreichte diese Beatles-Single nicht den ersten Platz der Hitparade, sondern nur Platz 2.

Das Resultat der intensiven Zeit, die sich die Beatles im Studio genommen hatten, wurde am 1. Juni 1967 veröffentlicht. Das achte Album der Beatles, Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, war ein Meilenstein im Schaffen der Gruppe und beeinflusste zahlreiche Musiker. In Großbritannien wurden bereits in der ersten Woche 250.000 Exemplare des Albums verkauft. Es stieg sofort auf Platz eins der britischen Album-Hitparade und hielt diese Position für 22 Wochen.

Nachdem die Beatles am 25. Juni 1967 Großbritannien bei der ersten weltweit ausgestrahlten Live-Fernsehsendung „Our World“ mit dem eigens dafür komponierten Stück All You Need Is Love vertreten hatten, kam kurz darauf am 7. Juli 1967 die 15. Beatles-Single auf den Markt: All You Need Is Love mit dem Lied Baby You’re a Rich Man auf der B-Seite. Die Single erreichte direkt den ersten Platz der Hitparade.

Die Beatles erhielten am 27. August 1967 die Nachricht vom Tod ihres langjährigen Managers Brian Epstein. Dessen Tod wirkte sich in der Folgezeit insbesondere bei der mangelhaften Organisation des Filmprojekts Magical Mystery Tour aus.

Es dauerte bis zum 24. November 1967, bevor ein neuer Tonträger der Beatles veröffentlicht wurde. Die Single Hello, Goodbye (B-Seite: I Am the Walrus) stieg auf dem dritten Platz in die Hitparade ein, erreichte eine Woche später die Spitzenposition und blieb dort die nächsten sechs Wochen.

Der Soundtrack zum Film Magical Mystery Tour kam am 8. Dezember 1967 in Form einer Doppel-EP mit sechs Titeln auf den Markt. Der Grund für dieses ungewöhnliche Format war, dass nicht genügend Stücke für ein Album vorhanden waren, aber zu viele für eine einzelne EP. Die EP enthielt außerdem ein 24-seitiges Begleitheft mit Bildern und Informationen zum Film. Beste Position in der Single-Hitparade war der zweite Platz – hinter der Beatles-Single Hello, GoodbyeI Am the Walrus.

1968

Dieses Jahr war stark beeinflusst vom Indienaufenthalt der Gruppe. Die Beatles waren im Februar mit ihren Frauen nach Rishikesh gereist, wo sie ihre Studien der Transzendentalen Meditation vertieften. In Indien entstanden zahlreiche neue Kompositionen, von denen die meisten später im Jahr veröffentlicht wurden.

Am 15. März 1968 erschien die Single Lady Madonna (B-Seite: The Inner Light). Die Beatles hatten die Single bereits vor ihrer Abreise nach Indien aufgenommen. Die B-Seite The Inner Light stammte von George Harrison. Es war die erste Harrison-Komposition, die auf einer Beatles-Single veröffentlicht wurde. Die Single stieg auf Platz 6 in die britische Hitparade ein und stieg dann auf den ersten Platz.

Es dauerte bis zum 26. August 1968, bevor mit der Single Hey JudeRevolution ein weiterer Tonträger auf den Markt kam. Diese Single war die erste Beatlesveröffentlichung auf ihrem neugegründeten Apple-Label. Sieht man von der Collage Revolution 9 ab, ist Hey Jude mit einer Laufzeit von über sieben Minuten der Beatles-Titel mit der längsten Spieldauer. Die Single stieg auf dem dritten Platz in die britische Hitparade ein und übernahm dann für drei Wochen den obersten Platz.

Das zehnte Album der Gruppe wurde am 22. November 1968 veröffentlicht. Es trug den schlichten Titel The Beatles, erhielt aber schon bald wegen des weißen Covers den inoffiziellen Namen White Album (‚Weißes Album‘). Wegen der großen Anzahl neuer Kompositionen entschieden sich die Beatles für ein Doppelalbum. Das Album erreichte den ersten Platz der britischen Hitparade und hielt diese Position für neun Wochen. Es war das erste Doppelalbum, das den ersten Rang erreichte.

1969

Nachdem es bereits 1968 zu Spannungen innerhalb der Gruppe gekommen war, setzte sich diese Entwicklung fort. Den Anfang des Jahres verbrachten die Beatles mit den Arbeiten an ihrem Projekt Get Back, wo die Konflikte weiter eskalierten und zum zeitweiligen Ausstieg von George Harrison führten.

Die erste Veröffentlichung des Jahres war das Album Yellow Submarine, das am 17. Januar 1969 – mit Verspätung, ursprünglich sollte es im Dezember 1968 erscheinen – auf den Markt kam. Es war der Soundtrack zum Zeichentrickfilm Yellow Submarine. Das Album enthielt lediglich vier neue Stücke der Beatles. In der Hitparade war ein dritter Platz die höchste Position.

Die Arbeiten am Projekt Get Back waren am 31. Januar 1969 vorerst beendet worden. Zwei der Stücke, die während der Aufnahmen zu diesem Projekt entstanden waren, erschienen am 11. April 1969 auf der Single Get Back (B-Seite: Don’t Let Me Down), die sich fünf Wochen auf dem ersten Platz der britischen Hitparade hielt.

Am 30. Mai 1969 folgte die zweite Beatles-Single dieses Jahres: The Ballad of John and Yoko (B-Seite: Old Brown Shoe). Das Stück auf der A-Seite stammte von Lennon, der darauf seine Hochzeit mit Yoko Ono und die folgenden Aktionen für den Frieden – wie beispielsweise Bagism – während ihrer Flitterwochen beschrieb. Auf der B-Seite fand sich erneut eine Komposition von George Harrison. Es war die erste Single der Beatles, die ausschließlich als Stereoversion veröffentlicht wurde. Die Single war für zwei Wochen auf Platz 1 der Hitparade.

Der konfliktreichen Arbeit zu Beginn des Jahres und den produktionstechnisch einfach gehaltenen Aufnahmen – die Band verzichtete fast komplett auf Overdubs und spielte die Stücke live ein –, die während des Get-Back-Projekts entstanden, folgte die letzte Zusammenarbeit der Beatles als Gruppe. Am 26. September 1969 wurde das Resultat der Bemühungen unter dem Titel Abbey Road veröffentlicht. Das Album stieg auf Platz 1 in die britische Album-Hitparade ein und hielt diese Position 18 Wochen lang.

Auf Drängen des neuen Beatles-Managers Allen Klein wurde am 31. Oktober 1969 die Single SomethingCome Together veröffentlicht. Es handelte sich um eine Doppel-A-Seiten-Single, sodass sich erstmals ein Stück von George Harrison auf der A-Seite einer Beatles-Single fand. Position 4 war die beste Platzierung in der britischen Hitparade.

1970

Das Material stammte mit einer Ausnahme aus den Aufnahmen, die zu Beginn des Jahres 1969 entstanden waren. Das Projekt, dessen Titel nun Let It Be lautete und ein Dokumentarfilm mit zugehörigem Soundtrack geworden war, verzögerte sich weiter. In der Zwischenzeit hatten sich die Differenzen in der Gruppe verstärkt. Am 3. und 4. Januar 1970 kamen McCartney, Harrison und Starr ein letztes Mal gemeinsam in den Abbey Road Studios zusammen, um Overdubs für den Soundtrack des Films Let It Be aufzunehmen. Noch vor der Premiere des Films verkündete Paul McCartney seinen Ausstieg aus der Gruppe und damit das faktische Ende der Beatles.

Am 6. März 1970 erschien Let It Be mit der B-Seite You Know My Name (Look Up the Number), die letzte Single der Beatles in Großbritannien. Ihre beste Hitparadenplatzierung war ein zweiter Platz.

Das letzte Album der Beatles wurde am 8. Mai 1970 veröffentlicht. Let It Be war der Soundtrack zum gleichnamigen Film. Das Album war insgesamt sechs Wochen auf Platz 1 der britischen Album-Hitparade.

Veröffentlichungen in den Vereinigten Staaten

1963

1963 wurden in den Vereinigten Staaten drei Singles der Beatles veröffentlicht. Da sich Capitol Records in den USA, nicht aber in Kanada, weigerte, Aufnahmen der Beatles zu veröffentlichen, erschienen die ersten Tonträger auf dem US-Label Vee-Jay Records.

Am 25. Februar 1963 kam mit der Single Please Please Me/Ask Me Why der erste Tonträger der Beatles auf den US-amerikanischen Markt. Die Single kam nicht in die Hitparade. Am 27. Mai 1963 veröffentlichte Vee-Jay die zweite Single. From Me to You/Thank You Girl war ebenso erfolglos wie die Vorgängerin.

Die dritte amerikanische Single war She Loves You/I’ll Get You und erschien am 16. September 1963. Diese Single wurde auf dem US-Label Swan Records veröffentlicht. Zunächst genauso erfolglos wie alle vorherigen Beatles-Veröffentlichungen in den USA, stieg die Single im Februar 1964 – nach dem Durchbruch der Gruppe in Amerika – auf Platz 1 der US-Charts.

Am 26. Dezember 1963 erschien mit I Want to Hold Your Hand/I Saw Her Standing There die erste Single der Beatles bei Capitol Records. Ursprünglich war geplant, diese Single erst am 13. Januar 1964 auf den Markt zu bringen. Nachdem I Want to Hold Your Hand von zahlreichen Radiostationen bereits seit Mitte Dezember 1963 ins Programm genommen worden war, zog man den Termin nach vorne. Die Single stieg am 18. Januar 1964 auf Platz 45 in den Billboard Charts ein. Zwei Wochen später führte I Want to Hold Your Hand die Hitparade an. Es war der Durchbruch der Beatles in den USA.[192]

1964

Unter dem Titel Introducing… The Beatles erschien am 10. Januar 1964 das erste amerikanische Album der Beatles. Die Titelzusammenstellung glich größtenteils dem britischen Debütalbum Please Please Me, mit dem Unterschied, dass die Lieder der ersten US-Single zunächst nicht auf das Album kamen. Kurz nach der Veröffentlichung leitete Capitol Records rechtliche Schritte ein, um Vee-Jay Records den Vertrieb von Beatles-Tonträgern zu untersagen. Eine leicht veränderte Fassung des Albums Introducing… The Beatles erschien etwa am 10. Februar 1964. Vee-Jay hatte nicht die erforderlichen Lizenzen für die Lieder Love Me Do und P.S. I Love erhalten und tauschte diese Stücke gegen Please Please Me und Ask Me Why aus. Introducing… The Beatles erreichte den zweiten Platz der Billboard-Albumhitparade.[193]

Zehn Tage später nach der Veröffentlichung des Albums Introducing… The Beatles erschien das Album Meet the Beatles!. Schon am 10. April 1964 folgte das dritte Album The Beatles’ Second Album, das aus der Sicht von Capitol Records das zweite Album der Beatles war.

Vom 7. bis zum 22. Februar 1964 begaben sich die Beatles auf eine Werbetour in die USA. Am 7. Februar 1964 landeten die Beatles auf dem New Yorker Flughafen, wo 5000 Fans und 200 Journalisten sie auf dem Rollfeld empfingen. Am 9. Februar 1964 traten die Beatles mit fünf Liedern in der populären Ed Sullivan Show auf. 73,7 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten verfolgten die Live-Sendung. Am 11. Februar 1964 erfolgte das erste Konzert der Beatles in den USA, im Washington Coliseum (Washington, D.C.), das zweite Konzert erfolgte in der New Yorker Carnegie Hall, gefolgt von einem weiteren Auftritt in der Ed Sullivan Show am 16. Februar, der im Deauville Hotel in Miami Beach stattfand.

Es folgte am 26. Juni 1964 noch A Hard Day’s Night, es enthält nur Musik aus dem gleichnamigen Film. Da United Artists den ersten Film der Beatles finanziert hatte, bekam die Filmgesellschaft für die USA auch das Recht den Soundtrack zu vertreiben, sodass die sieben Lieder der Seite eins des britischen Originalalbums sowie der Titel I’ll Cry Instead verwendet wurde. Es war Capitol Records erlaubt, Lieder des Albums A Hard Day’s Night auf ihren eigenen Alben zu veröffentlichen, so lange sie es nicht als Soundtrackalbum vermarkteten, so wurde am 20. Juli 1964 das Album Something New veröffentlicht. Capitol Records entschied sich kurz vor Weihnachten des Jahres 1964 mit Beatles ’65 , ein weiteres eigenständiges Album zu veröffentlichen, das im Wesentlichen auf dem britischen Album Beatles for Sale basiert.

Insgesamt erschienen in den USA im Jahr 1964 einschließlich des Dokumentationsalbums The Beatles’ Story sechs Alben der Beatles, die von Capitol Records veröffentlicht wurden. Vee-Jay Records verwertete das Album Introducing… The Beatles noch unter den Albentiteln Songs, Pictures & Stories of the Fabulous Beatles und The Beatles vs. The Four Seasons. Am 26. Februar 1964 brachte Vee-Jay noch das Album Jolly What! The Beatles & Frank Ifield on Stage auf den Markt, es enthielt vier bereits zuvor veröffentlichte Studioaufnahmen der Beatles. Die restlichen Titel waren Liveaufnahmen von Frank Ifield. Im November 1964 erschien in den USA von Vee-Jay Records zudem ein Interview-Album mit dem Titel Hear the Beatles Tell All.

Vom 19. August bis 20. September 1964 absolvierten die Beatles ihre erste große und kommerziell sehr erfolgreiche US-Tournee.

Im Jahr 1964 erreichten die Beatles mit folgenden sechs Liedern den ersten Platz der US-amerikanischen Billboard Charts: I Want to Hold Your Hand, Love Me Do, She Loves You, Can’t Buy Me Love, A Hard Day’s Night und I Feel Fine.

Bis heute unerreicht ist die musikalische Dominanz, mit der die Beatles im April 1964 die Hitlisten beherrschten: In den USA besetzten sie am 4. April[59] die ersten fünf Plätze der Single-Charts (an der Spitze die am 16. März 1964 mit 1,7 Millionen Vorbestellungen veröffentlichte Single Can’t Buy Me Love), zudem war die Gruppe mit sieben weiteren Stücken in den US-Top 100.

1965

Am 22. März 1965 erschien ein Ersatz für das Album Introducing… The Beatles, mit dem Titel The Early Beatles , da Vee-Jay Records aus rechtlichen Gründen nur bis zum 15. Oktober 1964 Beatles-Platten veröffentlichen durfte. Am 14. Juni 1965 wurde das Album Beatles VI veröffentlicht, es enthält die sechs Lieder des britischen Albums Beatles for Sale, die nicht auf dem Album Beatles ’65 erschienen sind, weiterhin enthält das Album drei Lieder des britischen Albums Help!. In den USA erschien dann am 13. August 1965 die US-amerikanische Version des Albums Help!. Im Gegensatz zur britischen Fassung enthält dieses Album nur Musik aus dem gleichnamigen Film, die sieben Lieder der ersten Seite des britischen Albums Help!, als auch die Instrumentalstücke die nicht von den Beatles oder George Martin, sondern von Ken Thorne aufgenommen wurden.

Im August gingen die Beatles in die Vereinigten Staaten wieder auf Tournee. Am 15. August 1965 spielte die Gruppe im ausverkauften New Yorker Shea Stadium vor 55.600 Zuschauern den größten Live-Auftritt ihrer Karriere. Es war das erste Mal, dass eine Popgruppe in einem offenen Stadion auftrat und die bis dahin größte zahlende Zuschauermenge bei einem Konzert. Der Lärmpegel der weiblichen Fans war während der 30-minütigen Show so hoch, dass weder die Zuschauer noch die Beatles die Musik hören konnten.

Die US-amerikanische Version von Rubber Soul erschien am 6. Dezember 1965 und enthält statt 14 nur zwölf Lieder, von denen zwei bereits auf der britischen Veröffentlichung des Albums Help! enthalten waren.

Im Jahr 1965 erreichten die Beatles mit folgenden fünf Liedern den ersten Platz der US-amerikanischen Billboard Charts: Eight Days a Week, Ticket to Ride, Help!, Yesterday sowie We Can Work It Out.

1966

Im Juni 1966 wurde für den US-amerikanischen Markt das zusammengestellte Album Yesterday and Today veröffentlicht, es enthält eine Auswahl von bis dato in den USA nicht veröffentlichten oder bisher nur auf Single erhältlichen Liedern.

Am 12. August 1966 starteten die Beatles in Chicago ihre vierte US-Tournee. Die Vorkommnisse in Asien und die Tatsache, dass durch den enormen Lärmpegel während der Auftritte kaum noch Musik zu hören war, sorgten bei den Gruppenmitgliedern zunehmend für Unzufriedenheit. Neue Aufregung entstand durch die Veröffentlichung einer Bemerkung John Lennons aus einem früheren Interview, wonach die Beatles „schon jetzt populärer als Jesus“ seien. Nach nervenaufreibenden Pressekonferenzen, öffentlichen Plattenverbrennungen und Demonstrationen des Ku-Klux-Klans entschloss sich die Gruppe, nicht mehr auf Tournee zu gehen und ihre Arbeit ausschließlich ins Studio zu verlegen. Die Tournee endete am 29. August 1966 mit einem Konzert vor 25.000 Zuhörenden (Eintrittspreis damals fünf US-Dollar) im Candlestick Park von San Francisco.

Die US-amerikanische Version von Revolver enthält nur elf statt 14 Lieder, da drei Titel, auf Wunsch von Capitol Records bereits auf dem US-amerikanischen Album Yesterday and Today veröffentlicht worden waren.

Die Single Paperback Writer erreichte den ersten Platz der Charts.

1967

In den USA wurde mit dem Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, das im Juni 1967 veröffentlicht wurde, erstmals ein britisches Studioalbum ohne wesentliche Abweichungen übernommen.

Im November 1967 erschien in den USA Magical Mystery Tour, da Capitol Records mit einer EP -Veröffentlichung, wie in Europa, nicht einverstanden war. Die fehlenden Titel für eine Albumveröffentlichung wurden durch fünf Lieder, die 1967 zuvor nur als Single erschienen waren, ergänzt.

Die Lieder Penny Lane, All You Need Is Love und Hello, Goodbye erreichten den ersten Platz der Charts.

1968

Im November 1968 erfolgte die Veröffentlichung des Doppelalbums The Beatles.

Die Single Hey Jude platzierte sich auf Platz eins der US-amerikanischen Charts.

1969

Im Januar 1969 erschien das Soundtrackalbum Yellow Submarine, das im Gegensatz zur britischen Veröffentlichung geringe Veränderungen in der Covergestaltung aufwies. Abbey Road wurde in den USA am 1. Oktober veröffentlicht.

Die beiden Lieder Get Back und Come Together erreichten die Nummer-eins-Position in den US-amerikanischen Charts.

1970

Im Februar 1970 erschien das Album Hey Jude; es enthält Lieder, die bis dahin nicht auf einem in den USA veröffentlichten Album von Capitol Records erschienen waren. Am 18. Mai folgte das Album Let It Be. Es war das 14. Album der Beatles, das Platz eins der US-amerikanischen Charts erreichte, nach deren Trennung erreichten noch fünf weitere Kompilationsalben dort den ersten Platz.

Die letzten beiden Nummer-eins-Hits in den USA waren die Songs Let It Be und The Long and Winding Road, damit erreichten die Beatles zwischen 1964 und 1970 insgesamt 20-mal diese Position.

Auszeichnungen (Auswahl)

Stern der Beatles auf dem Hollywood Walk of Fame
The-Beatles-Skulpturengruppe in Liverpool

Filme

United Artists war für den Kinovertrieb dieser Filme zuständig. Der Vertrieb des Soundtracks des Filmes A Hard Day’s Night erfolgte in den USA und Kanada exklusiv durch dessen Tochterunternehmen United Artists Records und unterschied sich in der Titelliste deutlich von der britischen Version.

Videospiele

Zeitlinie der Mitglieder der Beatles

Siehe auch

Literatur

Bücher mit Songtexten

Sachbücher

Comics

Zeitschrift

Weblinks

Commons: The Beatles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Apple – Press Info – The Beatles Now on iTunes (Memento vom 8. Dezember 2011 im Internet Archive)
  2. a b Coldplay 2008's biggest act at World Music Awards. In: Reuters. 10. November 2008 (reuters.com).
  3. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 248.
  4. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 270.
  5. Pete Shotton, Nicholas Schaffner: The Beatles, Lennon, and Me. Stein and Day, New York 1984, ISBN 0-8128-8072-2, S. 85–88.
  6. Pete Shotton, Nicholas Schaffner: The Beatles, Lennon, and Me. Stein and Day, New York 1984, John Coltrane Johnny Cash King Gizzard & The Lizard Wizard Marillion Metallica Miles Davis Motörhead Neil Young Nick Cave Nils Frahm Nirvana Pink Floyd PJ Harvey Prince Queen Rammstein Red Hot Chili Peppers Taylor Swift The Beatles The Rolling Stones The Wailers The Who Various Yello