Tom Jones (2018)

Tom Jones (eigentlich Sir Thomas John Woodward OBE, * 7. Juni 1940 in Pontypridd) ist ein britischer Sänger. Sein Repertoire umfasst unter anderem Popmusik, R&B, Country-Musik, Soul und Gospel. In seiner mehr als 55 Jahre dauernden Karriere hat er über 100 Millionen Tonträger verkauft.

Er hatte 36 Top-40-Erfolge in Großbritannien und 19 in den Vereinigten Staaten. Zu den größten Hits des Grammy-Preisträgers gehören It’s Not Unusual, What's New Pussycat?, Green, Green Grass of Home, Delilah und Sex Bomb.

Privatleben

Tom Jones wurde 1940 im Stadtteil Treforest der walisischen Stadt Pontypridd als Sohn des Bergmanns Thomas Woodward (1910–1981) und Freda Jones (1914–2003) geboren.

1957 heiratete er Melinda Rose „Linda“ Trenchard; ihr gemeinsamer Sohn wurde im selben Jahr geboren. Melinda starb im April 2016 an den Folgen einer Krebserkrankung.[1] Aus einer Affäre mit einem US-amerikanischen Model hat er einen 1988 geborenen Sohn.[2][3]

Karriere

Tom Jones und Janis Joplin (1969)
Tom Jones’ Fußabdruck auf dem Walk of Fame Europe in Rotterdam

Er arbeitete zunächst als Staubsaugervertreter, versuchte aber schon 1963 eine Karriere als Sänger mit der Beat-Band Tommy Scott and the Senators. In diesem Jahr nahm er sieben Stücke in Joe Meeks Studio auf, die aber erst 1965 nach seinem ersten großen Erfolg veröffentlicht wurden. Die Band war nicht sehr erfolgreich, und so entschloss sich Jones zu einer Solokarriere.

Als Clubsänger tingelte er zunächst abends unter dem Pseudonym „Tiger Tom“ (der Spitzname „Tiger“ ist bis heute geblieben) durch die walisischen Arbeiterkneipen und ab 1964 durch die Londoner Bars. Dort fiel er dem Manager Gordon Mills auf, der mit ihm Platten produzierte und ihm den neuen Künstlernamen „Tom Jones“ verpasste (nach dem damals populären Film über einen Frauenhelden). Die erste Single Chills and Fever floppte, doch schon der Nachfolgetitel It’s Not Unusual landete als Nummer 1 in den britischen Charts. Es folgten viele Hits.

1965 sang er die Titelsongs zu den Filmen Was gibt’s Neues, Pussy? (What’s New, Pussycat?) und Feuerball (Thunderball). Auch in Deutschland hatte er große Erfolge. Er kam 1968 mit Delilah und Help Yourself zweimal auf Platz 1 der deutschen Hitlisten. Er spielte erfolgreich mit seinem Sexappeal, trat in hautengen Hosen und mit weit geöffneten Hemden auf, die seine üppige Brustbehaarung zeigten. Seine Live-Konzerte waren ausverkauft und mit kreischenden Mädchen und Frauen überfüllt.

Anfang der 1970er Jahre zog Jones nach Las Vegas, wo er in Clubshows auftrat. In jener Zeit hatte er sich auf Country-Pop spezialisiert, was ihm einige Hits einbrachte. Danach wurde es etwas stiller um ihn. 1987 tauchte er mit dem Song A Boy from Nowhere erneut in der britischen Hitparade auf. 1988 coverte er zusammen mit den Electronic-Avantgardisten Art of Noise die Prince-Komposition Kiss. 1991 sang er im Duett mit Van Morrison Carrying a Torch. 1993 hatte er in der NBC-Fernsehserie Der Prinz von Bel-Air (Staffel 3, Folge 18) einen Gastauftritt als Carltons Schutzengel.

1994 moderierte Jones die ersten MTV Europe Music Awards in Berlin, und 1996 hatte er einen selbstironischen Auftritt in dem Film Mars Attacks! von Tim Burton. 2000 landete er den von Mousse T. geschriebenen und produzierten Hit Sex Bomb und bot mit dem Album Reload 1999/2000 eine Mischung von Duetten, so mit Nina Persson von den Cardigans, Robbie Williams, den Stereophonics und den Manic Street Preachers. Die Coverversion des Talking-Heads-Titels Burning Down the House zusammen mit Nina Persson wurde international erfolgreich und erreichte Platz 10 in den britischen Charts.

Jones wurde 2006 von Königin Elisabeth II. zum Knight Bachelor geschlagen; durch diese Nobilitierung lautet seine Anrede seitdem Sir Thomas. Im November 2008 veröffentlichte Jones sein 25. Studioalbum, 24 Hours. Für dieses Album war er erstmals selbst als Songschreiber tätig. Kara DioGuardi steuerte mit Give a Little Love ein Stück bei, und mit The Hitter von Bruce Springsteen findet sich ein weiterer Coversong auf dem Album. Jones ist seit der ersten Staffel 2012 Jurymitglied und Coach in der britischen Gesangs-Castingshow The Voice UK, die auf BBC One ausgestrahlt wird.

Filmografie (Auswahl)

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4][5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
1965Along Came Jones
It’s Not Unusual (nur US)
UK11
Gold
Gold

(5 Wo.)UK
US54
(42 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Mai 1965
US-Version enthält 11 der 16 Titel des UK-Albums plus einen zusätzlichen Titel
What’s New, Pussycat?US114
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1965
1966A-tom-ic JonesUK23
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 14. Januar 1966
From the HeartUK23
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1966
1967Green, Green Grass of HomeDE35
(2 Wo.)DE
UK3
Silber
Silber

(49 Wo.)UK
US65
Gold
Gold

(45 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. März 1967
13 Smash HitsDE6
(8 Wo.)DE
UK5
(49 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Dezember 1967
1968DelilahDE2
(7 Wo.)DE
UK1
(29 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. Juli 1968
The Tom Jones Fever ZoneUS14
Gold
Gold

(82 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1968
Help YourselfDE7
(5 Wo.)DE
UK4
(9 Wo.)UK
US5
Gold
Gold

(54 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1968
1969This Is Tom JonesDE9
(4 Wo.)DE
UK2
(20 Wo.)UK
US4
Gold
Gold

(43 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1969
1970TomUK4
(18 Wo.)UK
US6
Gold
Gold

(26 Wo.)US
Erstveröffentlichung: April 1970
I Who Have NothingUK10
(10 Wo.)UK
US23
Gold
Gold

(40 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1970
1971She’s a LadyDE34
(2 Wo.)DE
UK9
(7 Wo.)UK
US17
Gold
Gold

(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Mai 1971
1972Close UpUK17
(4 Wo.)UK
US64
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1972
1973The Body and Soul of Tom JonesUK31
(1 Wo.)UK
US93
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1973
1977Say You’ll Stay Until TomorrowUS76
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1977
1978I’m Coming HomeUK12
Gold
Gold

(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1978
1981Darlin’US179
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1981
1989At This MomentUK34
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1989
After DarkUK46
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1989
1991Carrying a TorchUK44
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1991
1994The Lead and How to Swing ItDE81
(5 Wo.)DE
AT35
(3 Wo.)AT
UK55
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1994
1999ReloadDE3
Platin
Platin

(47 Wo.)DE
AT3
Platin
Platin

(38 Wo.)AT
CH5
Platin
Platin

(39 Wo.)CH
UK1
Fünffachplatin
×5
Fünffachplatin

(69 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. September 1999
2002Mr. JonesDE78
(1 Wo.)DE
AT58
(3 Wo.)AT
CH62
(6 Wo.)CH
UK36
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 10. Dezember 2002
2004Tom Jones & Jools HollandUK5
Gold
Gold

(15 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 27. September 2004
mit Jools Holland
200824 HoursDE70
(3 Wo.)DE
AT61
(2 Wo.)AT
CH94
(1 Wo.)CH
UK32
Gold
Gold

(7 Wo.)UK
US105
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2008
2010Praise & BlameDE37
(7 Wo.)DE
AT9
(8 Wo.)AT
CH51
(4 Wo.)CH
UK2
Gold
Gold

(15 Wo.)UK
US79
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2010
2012Spirit in the RoomDE95
(1 Wo.)DE
AT60
(3 Wo.)AT
UK8
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2012
2015Long Lost SuitcaseUK17
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2015
2021Surrounded by TimeDE24
(2 Wo.)DE
AT13
(2 Wo.)AT
CH14
(3 Wo.)CH
UK1
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 23. April 2021

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Literatur

  • Tom Jones: Over the Top and Back: Die Autobiografie. Heyne Verlag, 2016, ISBN 978-3-453-20112-5.
  • Lucy Ellis, Bryony Sutherland: Tom Jones, der Tiger aus Wales (engl. Tom Jones close up). Hannibal Verlag, 2000, ISBN 3-85445-183-0.

Weblinks

Commons: Tom Jones – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Tom Jones' wife Lady Melinda Rose Woodward dies, The Guardian vom 11. April 2016
  2. Tom Jones admits he is father of US singer. In: Wales Online. 14. Dezember 2008, abgerufen am 8. April 2021.
  3. Jetzt packt Tom Jones' obdachloser Sohn (30) über seinen Vater aus. In: rtl.de. 8. Juni 2008, abgerufen am 8. April 2021.
  4. Chartquellen: DE AT CH UK US
  5. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.