Paavo Järvi & Tonhalle-Orchester Zürich ¦ Tchaikovsky: Symphonies Nos. 2 & 4
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Release
Veröffentlichung Tchaikovsky: Symphonies Nos. 2 & 4:
2021
Hörbeispiel(e) Tchaikovsky: Symphonies Nos. 2 & 4:
Tchaikovsky: Symphonies Nos. 2 & 4 auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Die Sinfonie Nr. 2 c-Moll op. 17 (Kleinrussische) ist eine 1872 komponierte Sinfonie des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Der Beiname beruht auf Tschaikowskis Verwendung ukrainischer Volksmelodien in dieser Sinfonie. 1879/80 entstand eine zweite Fassung, die heute für gewöhnlich aufgeführt wird.
Entstehung
Die Sinfonie entstand im Jahre 1872 während eines Urlaubsaufenthalts Tschaikowskis bei seiner Schwester in Kamjanka in Kleinrussland, der heutigen Ukraine.
Zur Musik
Orchesterbesetzung
Piccoloflöte, zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, vier Waldhörner, zwei Trompeten, drei Posaunen, Tuba, Pauken, Streichinstrumente, sowie im letzten Satz Becken, Große Trommel, Tamtam.
Satzbezeichnungen
- Andante sostenuto – Allegro vivo
- Andantino marziale quasi moderato
- Scherzo. Allegro molto vivace
- Finale. Moderato assai
Analyse
Im ersten Satz erklingt als Hornsolo, begleitet von zwei rhythmischen Themen in den Holzbläsern, das Volkslied Drunten bei der Mutter Wolga (dessen Titel sich jedoch nicht belegen lässt). Im dreiteiligen zweiten Satz erklingt im ersten und dritten Teil der Hochzeitszug aus Tschaikowskis Oper Undine (die der Komponist nach Kritikerverrissen vernichtet hatte); im zweiten Teil verwendet Tschaikowski das Volkslied Spinn, meine Spinnerin. Im dritten Satz folgt nach einem stürmischen Teil ein Trio im 2/8-Takt, in dem ein ukrainisches Scherzlied verarbeitet wird. Der vierte Satz orientiert sich an Ludwig van Beethovens dritter Sinfonie, der Eroica. Im mittleren Teil, dem Allegro vivo, wird das Volkslied Der Kranich variiert.
Wirkung
Die Uraufführung fand am 26. Januar 1873 in Moskau statt; Dirigent war der mit Tschaikowski befreundete Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein. Sowohl Publikum als auch Kritik werteten die Sinfonie als „nationale Errungenschaft“. In den Jahren 1879/1880 erfuhr die Sinfonie eine gründliche Umarbeitung durch Tschaikowski. In dieser Form erklang sie erstmals 1881 in St. Petersburg.
Der Musiker Hans von Bülow lobte an der Sinfonie, ebenso wie bereits vorher bei Tschaikowskis erster Sinfonie, deren Melodienreichtum. Trotzdem stehen die ersten drei Sinfonien des russischen Komponisten im Schatten[1] des Erfolges von Tschaikowskis „drei Großen“, nämlich der vierten, fünften und sechsten Sinfonie.
Belege
- Christoph Hahn, Siegmar Hohl (Hrsg.): Bertelsmann Konzertführer. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1993, ISBN 3-570-10519-9.
- Elfi M. Haller(?): 2. Sinfonie c-Moll op. 17. In: Harenberg-Konzertführer. Harenberg Kommunikation, Dortmund 1996, ISBN 3-611-00535-5, S. 870–871.
- Begleitheft der Doppel-CD Tchaikovsky – Symphonies Nos. 1-3, Philips Classics, 1995.
Weblinks
- 2. Sinfonie (Tschaikowski): Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
Einzelnachweise
- ↑ Damit ging auch eine Vernachlässigung der 2. Sinfonie in der Konzertführer-Literatur einher: So wurde beispielsweise in Reclams Konzertführer, 11. Auflage 1978, in vier Zeilen lediglich ihre Existenz knapp verzeichnet. Nach einer Neubearbeitung widmet dasselbe Werk in der 16. Auflage 1998 immerhin etwa eine Seite dieser Sinfonie. – Hans Renner, Klaus Schweizer: Reclams Konzertführer. Orchestermusik. 11. Auflage. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1978, ISBN 3-15-007720-6, S. 381. – Arnold Werner-Jensen: 2. Sinfonie c-Moll op. 17. In: Klaus Schweizer, Arnold Werner-Jensen (Hrsg.): Reclams Konzertführer. Orchestermusik. 16. Auflage. Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1998, ISBN 3-15-010434-3, S. 484–485.
Der russische Komponist Pjotr Iljitsch Tschaikowski schrieb seine Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 im Jahr 1877. Parallel zur Oper Eugen Onegin entstand die Sinfonie zu der Zeit, als Tschaikowskis Korrespondenz zu seiner Gönnerin Nadeschda von Meck begann und er unter der unglückseligen Ehe mit der Konservatoriumsschülerin Antonina Iwanowna litt. Tschaikowski schrieb „unsere Sinfonie“, die er im Januar 1878 vollendete, „a mon meilleur ami“ (auf deutsch: „meinem besten Freund“; gemeint war Frau von Meck). Die Sinfonie wurde am 10. Februar 1878 in Moskau uraufgeführt; Dirigent war Nikolai Rubinstein.
Aufbau der Sinfonie
- Satz: Andante sostenuto – Moderato con anima – Moderato assai, quasi Andante – Allegro vivo
- Satz: Andantino in modo di canzona
- Satz: Scherzo: Pizzicato ostinato – Allegro
- Satz: Finale: Allegro con fuoco
Die Besetzung der Sinfonie besteht aus Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotti, 4 Hörnern, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Triangel, Becken, Große Trommel und Streichinstrumente.
Tschaikowskis 4. Sinfonie, die dieser „mit echter Inspiration vom Beginn bis zum Ende“ sowie „mit Liebe und glühender Begeisterung“ schrieb, gilt unter Tschaikowskis Werken als das mit der größten autobiographischen Nähe (inwieweit sein eigenes Programm, das er an Frau von Meck schickte, für die Musik bindend ist, ist jedoch umstritten).
Zu Beginn des ersten Satzes (der laut Tschaikowski „den Kern der ganzen Sinfonie, ohne Zweifel ihren Hauptgedanken erhält“) verkündet die Fanfare der Hörner und Fagotte das unausweichliche Fatum. Das von einem Walzerthema und einem Klarinettensolo angedeutete Glück währt nur kurz. Reprise und Durchführung dieses Satzes werden eins.
Ein lyrisches Solo der Oboe leitet den zweiten Satz ein und wird vom Orchester aufgegriffen.
Ein Pizzicato der Streicher huscht durch den dritten Satz und wird in der Reprise von den Bläsern begleitet.
Über den dritten Satz bricht stürmisch der ein Volksfest schildernde vierte Satz ein. „Wenn Sie in sich selbst keinen Anlaß zur Glücksseligkeit finden, blicken Sie auf andere. Gehen Sie unter das Volk“, riet Tschaikowski. Unheil verkündend taucht das Fatum-Motiv des ersten Satzes wieder auf, doch kehrt, davon unbeeindruckt, die Volksfeststimmung wieder. „Freue dich an der Freude anderer - und das Leben ist doch zu ertragen“, schreibt Tschaikowski.
Im vierten Satz verarbeitet Tschaikowski ein Thema aus der Ouvertüre über drei russische Themen von Mili Alexejewitsch Balakirew.
Wirkung
Frau von Meck schrieb an Tschaikowski ein Telegramm, aus dessen „Ton und Worten“ Tschaikowski entnahm, „dass Sie mit dem Werk zufrieden sind“. Tschaikowski zufolge berichtete Rubinstein, „daß die Sinfonie sehr gut gespielt wurde“, verlor aber „kein Wort über ihren Wert“.
Heute gehört die 4. Sinfonie zusammen mit der 5. Sinfonie und der 6. Sinfonie zu den beliebtesten von Tschaikowskis Sinfonien.
Die britische Rockband Pink Floyd zitiert auf ihrem Album Wish You Were Here (1975) eine kurze Sequenz aus dem 4. Satz. Bevor im Titelsong die Sologitarre einsetzt, ist die Sendersuche auf einem Radio zu hören, wobei zunächst menschliche Stimmen und dann der 3. und der 4. Takt vom Beginn des 4. Satzes in Orchesterbesetzung zu vernehmen sind.[1][2]
Diskografie (Auswahl)
- Leonard Bernstein, Boston Symphony Orchestra, 1957
- Jewgeni Mrawinski, Leningrad Philharmonic Orchestra, 1960
- Gennadi Roschdestwenski, Das Große Rundfunk-Sinfonieorchester der UdSSR, 1972
- Herbert von Karajan, Berliner Philharmoniker, 1976
- Michail Pletnew, Russisches Nationalorchester, DGG 459 596 CD 1996
Weblinks
- 4. Sinfonie (Tschaikowski): Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- Erläuterungen zur Entstehungsgeschichte der 4. Sinfonie einschließlich ihres Programms aus Tschaikowskis Brief an Frau von Meck (englisch)
- 4. Sinfonie Pyotr Ilyich Tschaikowski (russisch, Text)
- Robin Passon: Einführung in die 4. Sinfonie und Interpretation auf Werktextblog
Einzelnachweise
- ↑ Orchesteraufführung des 4. Satzes zum Vergleichen mit dem Pink-Floyd-Zitat
- ↑ IV. Finale (Memento vom 23. September 2016 im Internet Archive) (PDF)
Artist(s)
Veröffentlichungen von Paavo Järvi die im OTRS erhältlich sind/waren:
Tchaikovsky: Symphonies Nos. 2 & 4 ¦ Tchaikovsky: Symphony No. 5 / Francesca Da Rimini ¦ Haydn: London Symphonies Nos. 101 & 103 ¦ Bruckner: Symphony No. 8 ¦ Tubin, Bacewicz, Lutosławski: Kratt
Paavo Järvi auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Paavo Järvi (* 30. Dezember 1962 in Tallinn, Estnische Sozialistische Sowjetrepublik, UdSSR) ist ein estnischer Dirigent.
Leben
Paavo Järvi ist Sohn des Dirigenten Neeme Järvi und seiner Frau Liilia. Seine Geschwister Kristjan (* 1972) und Maarika Järvi (* 1964) sind ebenfalls Musiker. Sein Studium (Schlagzeug und Dirigieren) begann er in Tallinn. Järvi spielte zu jener Zeit Schlagzeug in Erkki-Sven Tüürs kammermusikalischem Rockensemble In Spe; diese Formation entwickelte sich zu Beginn der 1980er Jahre zu einer der beliebtesten Rockgruppen in Estland. 1980 reiste Järvi mit der gesamten Familie in die USA aus. Dort setzte er seine Ausbildung am Curtis Institute of Music bei Otto-Werner Mueller und am Los Angeles Philharmonic Institute bei Leonard Bernstein fort.
Seine Karriere als Dirigent begann er – zusammen mit Andrew Davis – als Leiter des Kungliga Filharmoniska Orkestern in Stockholm (1995–1998). 2001 bis 2011 war Järvi Chefdirigent des Cincinnati Symphony Orchestra, dem er inzwischen als Conductor Laureate verbunden ist. 2004 wurde er Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. 2006 bis 2013 war er als Nachfolger von Hugh Wolff Chefdirigent, inzwischen Conductor Laureate, des hr-Sinfonieorchesters in Frankfurt am Main. Zusätzlich wurde er für die Saison 2010/11 zum Chefdirigenten des Orchestre de Paris in Nachfolge von Christoph Eschenbach bestimmt. 2012 wurde Järvi vom NHK Symphony Orchestra zum neuen Chefdirigenten ab der Spielzeit 2015/16 ernannt. Ende Mai 2017 wurde er zum Chefdirigenten und künstlerischen Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich per Saison 2019/20 ernannt.[1]
Im Jahre 2009 spielte die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvis Leitung Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie auf Urtext-Basis ein. Diese Aufnahme wurde, wie auch die Aufnahmen der restlichen Beethoven-Symphonien, von der Kritik mit großem Lob bedacht.[2] 2012 erhielt Järvi den Paul-Hindemith-Preis der Stadt Hanau.[3]
Im Rhein-Main-Gebiet rief Järvi zusammen mit dem Hessischen Rundfunk das Music Discovery Project ins Leben. Im Rahmen dieses Projekts kommt jährlich ein Konzert zur Aufführung, bei dem das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks gemeinsam mit DJs und anderen Pop-Künstlern auftritt. Paavo Järvi war ab 2007 an den ersten drei Konzerten beteiligt.
Auszeichnungen
- 2012: Commandeur des Ordre des Arts et des Lettres[4]
- Orden des Weißen Sterns III. Klasse
Literatur
- Alexander Gurdon: Järvi, Paavo. In: Julian Caskel, Hartmut Hein (Hrsg.): Handbuch Dirigenten. 250 Porträts. Bärenreiter, Kassel 2015, ISBN 978-3-7618-2174-9, S. 214–216.
Film
- Drei Stardirigenten, eine Familie – Die Järvis und ihr Musikfestival in Estland. WDR/ARTE 2019, 43 min, Regie: Isabel Hahn / Holger Preuße, Produktion: Sounding Images
Weblinks
- Werke von und über Paavo Järvi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Paavo Järvi bei IMDb
- Paavo Järvi bei Discogs
- Paavo Järvi auf der Website des hr-Sinfonieorchesters
- Website von Paavo Järvi
- Eine besondere Beziehung – Seite über Järvi bei der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (Memento vom 27. Juni 2014 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Peter Hagmann: Tonhalle Zürich – Ein Mann mit Eigenschaften. In: Neue Zürcher Zeitung, 30, Mai 2017.
- ↑ Kai Luehrs-Kaiser: Beethovens Neunte – Update für die Ewigkeit. In: Spiegel Online. 4. November 2009, abgerufen am 30. Mai 2017.
- ↑ Musik: Dirigent Paavo Järvi erhält Paul-Hindemith-Preis. In: Focus Online. 28. September 2012, abgerufen am 30. Mai 2017.
- ↑ Paavo Järvi zum Commandeur de l'ordre de Arts et Lettres ernannt. In: klassik.com. Abgerufen am 10. November 2021.
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Personendaten | |
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NAME | Järvi, Paavo |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Dirigent |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1962 |
GEBURTSORT | Tallinn, Estnische SSR |
Veröffentlichungen von Tonhalle-Orchester Zürich die im OTRS erhältlich sind/waren:
Tchaikovsky: Symphonies Nos. 2 & 4 ¦ Tchaikovsky: Symphony No. 5 / Francesca Da Rimini ¦ Celebrating 150 Years Tonhalle Orchestra Zurich ¦ Bruckner: Symphony No. 8
Tonhalle-Orchester Zürich auf Wikipedia (oder andere Quellen):
Das Tonhalle-Orchester Zürich wurde im Jahr 1868 gegründet. Im Jahr 1895 zog es in die neue Tonhalle Zürich.
Die «Neue Tonhalle», der Hauptspielort des Orchesters, wurde im Jahr 1895 nach Vorbild des Palais du Trocadéro in Paris errichtet und schliesslich im Jahr 1937 im sogenannten Landistil teilweise abgebrochen und erweitert.[1]
Orchester
Das Orchester besteht heute aus rund hundert Musikern. Unzählige Gastdirigenten und Solisten musizieren im Verlauf der Jahre mit dem Orchester, das seit einigen Jahren zur Weltklasse zählt; auch dank der Tätigkeit seines langjährigen Chef- und heutigen Ehrendirigenten David Zinman.
Intendantin ist seit 2014 Ilona Schmiel,[2] seit 2019 Chefdirigent samt künstlerischer Leitung Paavo Järvi.[3]
Das Orchester unterhält eine eigene Orchesterakademie: Studienplätze für Streicher stehen zur Verfügung.
Chefdirigenten
- Friedrich Hegar (seit der Gründung, vorher beim Orchester der AMG)
- 1906–1949: Volkmar Andreae
- 1949–1957: Erich Schmid
- 1957–1962: Hans Rosbaud
- 1965–1972: Rudolf Kempe
- 1975–1980: Gerd Albrecht
- 1982–1986: Christoph Eschenbach
- 1987–1991: Hiroshi Wakasugi
- 1991–1995: vakant, ständiger Gastdirigent: Claus Peter Flor
- 1995–2014: David Zinman
- 2014–2018: Lionel Bringuier
- ab 2019: Paavo Järvi
Creative chairs
- 2014–2015: Esa-Pekka Salonen
- 2015–2016: Jörg Widmann
- 2016–2017: Péter Eötvös
- 2017–2018: Brett Dean
- 2018–2019: Matthias Pintscher
- 2019–2020: Erkki-Sven Tüür[4]
- 2020–2021: Arvo Pärt[5]
- 2021–2022: John Adams
- 2022–2023: Toshio Hosokawa[6]
Vorgeschichte
Um 1600 wurde die Musikgesellschaft «zum Chorherresaal» gegründet, 1613 die Musikgesellschaft «ab dem Musiksaal beim Kornhaus» und 1679 diejenige «zum Fraumünster». 1812 schlossen sich diese alten Zürcher Musikgesellschaften in der «Allgemeinen Musikgesellschaft» (AMG) zusammen. Das Orchester der AMG, ein mit Amateuren und Berufsmusikern besetztes Orchester, prägte entscheidend das kulturelle Leben der Stadt.
Das Orchester der AMG wurde von folgenden Chefdirigenten geleitet:
- 1821–1846: Casimir von Blumenthal
- 1846–1852: Franz Abt
- ab 1850: Richard Wagner als ständiger Gastdirigent des Orchesters
- 1865–1906: Friedrich Hegar (seit der Gründung Dirigent des Tonhalle-Orchesters)
Diskographie der neueren Zeit
- Antonín Dvořák: Violinkonzert / Julia Fischer, Tonhalle-Orchester Zürich, David Zinman, 2012 (Decca)[8]
- Arthur Honegger: Pacific 231 / Sinfonie Nr. 2 u. a. sinfonische Werke
- Wolfgang Amadeus Mozart: Violinkonzerte 1–5 / Haffner Serenade (Solistin: Pamela Frank)
- Joseph Haydn/Johann Nepomuk Hummel/Ferdinand David/Georg Christoph Wagenseil: Trompeten- und Posaunenkonzerte (Jeffrey Segal, Michael Bertoncello)
- Ibert/Khachaturian: Flötenkonzerte (Solist: Emmanuel Pahud)
- Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg & Lionel Baldenweg: '180°' Original Motion Picture Soundtrack, Tonhalle-Orchester Zürich, David Zinman
- Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg & Lionel Baldenweg: 'Eye to the World - Zurich Film Festival Suite', Tonhalle-Orchester Zürich, Paavo Järvi
- Ludwig van Beethoven: Sinfonien 1–9
- Ludwig van Beethoven: Ouvertüren
- Ludwig van Beethoven: Missa solemnis
- Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte 1–5 (Solist: Yefim Bronfman)
- Ludwig van Beethoven: Violinkonzert / Violinromanzen Nr. 1 und Nr. 2 (Solist: Christian Tetzlaff)
- Ludwig van Beethoven: Tripelkonzert / Septett (Solisten: Yefim Bronfman, Gil Shaham, Truls Mørk)
- Johannes Brahms: Sinfonien 1–4
- Richard Strauss: Don Juan; Till Eulenspiegels lustige Streiche; Also sprach Zarathustra (Primož Novšak)
- Richard Strauss: Sinfonia domestica; Parergon
- Richard Strauss: Don Quixote (Thomas Grossenbacher, Michel Rouilly); Celloromanze; Bläserserenade
- Richard Strauss: Metamorphosen; Vier letzte Lieder (Melanie Diener); Oboenkonzert (Simon Fuchs)
- Richard Strauss: Ein Heldenleben (Primož Novšak); Tod und Verklärung
- Richard Strauss: Alpensinfonie; Festliches Präludium
- Richard Strauss: Aus Italien; Macbeth
- Robert Schumann: Sinfonien 1–4
- Gustav Mahler: 1. Sinfonie; mit Blumine
- Gustav Mahler: 2. Sinfonie
- Gustav Mahler: 3. Sinfonie
- Gustav Mahler: 4. Sinfonie
- Gustav Mahler: 5. Sinfonie
- Gustav Mahler: 6. Sinfonie
- Gustav Mahler: 7. Sinfonie
- Gustav Mahler: 8. Sinfonie
- Gustav Mahler: 9. Sinfonie
- Gustav Mahler: 10. Sinfonie
- Gustav Mahler: Das Lied von der Erde; mit Busoni: Berceuse élégiaque
- Maurice Ravel: Klavierkonzert G-Dur und Klavierkonzert für die linke Hand D-Dur (Solistin: Yuja Wang)
- Maurice Ravel: Sämtliche Orchesterwerke, Lionel Bringuier, 2015 (DGG)
- Piotr Ilych Tschaikowski: Sämtliche Sinfonien, 2021
Auszeichnungen
- 2007: Midem Classical Award für CD mit Beethovens Violinkonzert (Christian Tetzlaff)
- 1999: Preis der deutschen Schallplattenkritik für CDs mit Beethovens Sinfonien
Film
Das Tonhalle-Orchester, Forum Filmmusik und das Zurich Film Festival (ZFF) organisieren seit 2012 gemeinsam den Internationalen Filmmusikwettbewerb. Dieser richtet sich an Komponisten weltweit. Die Aufgabe besteht darin, einen Kurzfilm zu vertonen. Die drei besten Einreichungen werden im Rahmen eines Filmmusikkonzertes am Zurich Film Festival uraufgeführt. Eine internationale Fachjury vergibt das mit 10'000 CHF dotierte Goldene Auge für die beste internationale Filmmusik. Die Veranstaltung findet jährlich im Rahmen des ZFF statt.
2021 spielte das Tonhalle-Orchester, noch vor der offiziellen Wiedereröffnung, in der renovierten Tonhalle die ZFF-Suite Eye to the World (komponiert von Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg und Lionel Vincent Baldenweg) ein.
Erstmals in seiner Geschichte hat das Tonhalle-Orchester Zürich unter dem Chefdirigenten David Zinman, zusammen mit den Komponisten Diego Baldenweg mit Nora Baldenweg und Lionel Vincent Baldenweg, im Herbst 2009 einen aufwendigen Soundtrack für einen Kinofilm (180°-AMOK) aufgenommen.[9] Dieses Projekt wurde 2010 am Internationalen Filmfestival Locarno mit dem SUISA-Preis für die «beste Filmmusik» honoriert.
Literatur
- Walter Reitz: Porträtskizzen Schweizerischer Tonkünstler. In: Die Schweiz – schweizerische illustrierte Zeitschrift. Band 24, 1920, S. 399–407.
- Rudolf Schoch: Hundert Jahre Tonhalle Zürich 1868–1968. Atlantis Verlag, Zürich.
- Laurenz Lütteken (Hrsg.): Zwischen Tempel und Verein. Musik und Bürgertum im 19. Jahrhundert. Zürcher Festspiel-Symposium 2012. Bärenreiter, Kassel 2013, ISBN 978-3-7618-2154-1. (Rezension)
- «Ein Saal, in dem es herrlich klingt», hundert Jahre Tonhalle Zürich. Hrsg. von René Karlen, Andreas Honegger, Marianne Zelger-Vogt. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 1995, ISBN 3-85823-568-7.
- Tonhalle Zürich 1895–2021. Hrsg. von Inga Mai Groote, Laurenz Lütteken, Ilona Schmiel. Bärenreiter Verlag, Kassel 2021, ISBN 978-3-7618-2608-9; darin bes.: Ulrike Thiele: Casino, Kornhaus und Komponistenhimmel, die musikalische (Vor-) Geschichte der Zürcher Tonhalle. S. 18–31, englisch S. 32–39.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vier Bauetappen - Saisonschwerpunkte - Tonhalle Orchester Zürich. Abgerufen am 28. Oktober 2022.
- ↑ Thomas Ribi: Ilona Schmiel bleibt | NZZ. Abgerufen am 15. April 2021.
- ↑ Peter Hagmann: Tonhalle Zürich – Ein Mann mit Eigenschaften. In: Neue Zürcher Zeitung. 30, Mai 2017.
- ↑ Thomas Schacher: Paavo Järvi in Zürich: Der Steuermann geht an Bord In: Neue Zürcher Zeitung, 11. April 2019. Abgerufen am 1. September 2019
- ↑ Arvo Pärt – Creative Chair 2020/21 - Entdecken. In: Tonhalle-Orchester Zürich. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Toshio Hosokawa – Creative Chair - Saisonschwerpunkte - Tonhalle Orchester Zürich. Abgerufen am 15. August 2022.
- ↑ Chartquellen: CH
- ↑ Hörproben
- ↑ Quelle: Werbewoche
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