Brandee Younger ¦ Somewhere Different

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GTIN: 0602438109340 Artist: Genres & Stile: , , ,

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Veröffentlichung Somewhere Different:

2021

Hörbeispiel(e) Somewhere Different:




Somewhere Different auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Somewhere Different ist ein Jazzalbum von Brandee Younger. Die 2020 im Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, New Jersey entstandenen Aufnahmen erschienen am 13. August 2021 auf Impulse! Records. Es ist das Major-Label-Debüt der Harfenistin.

Hintergrund

Nach ihrer Veröffentlichung Force Majeure im Jahr 2020 mit dem Bassisten Dezron Douglas, das COVID-19-bedingt im Heimstudio des Paars stattfand, bestehend aus Live-Streams, die die beiden während des Lockdowns aus ihrer Wohnung spielten und sendeten, nahm die Harfenistin Brandee Younger im Verlauf desselben Jahres ihr Debütalbum für Impulse! auf. In ihrer Band spielten Maurice „Mobetta“ Brown an der Trompete, Chelsea Baratz am Tenorsaxophon, Anne Drummond an der Flöte, Rashaan Carter am Bass (obwohl auch Dezzron Douglas, der das Album produziert hat, und Ron Carter (in „Black Is Beautiful“ und „Olivia Benson“) ebenso auftreten) und Allan Mednard und Marcus Gilmore am Schlagzeug. Als Gastvokalistin wirkte Tarriona „Tank“ Ball von der Band Tank and the Bangas in dem Stück „Pretend“ mit.[1]

Titelliste

  • Brandee Younger: Somewhere Different (Impulse! 00602438298617)[2]
  1. Reclamation (Brandee Younger) 6:42
  2. Spirit U Will (Dezron Douglas) 7:11
  3. Pretend (Tarriona 'Tank' Ball, Brandee Younger) 4:31
  4. Somewhere Different (Dezron Douglas, Brandee Younger) 5:21
  5. Love & Struggle (Brandee Younger) 5:41
  6. Beautiful Is Black (Brandee Younger) 7:05
  7. Olivia Benson (Dezron Douglas, Brandee Younger) 4:01
  8. Tickled Pink (Brandee Younger) 3:01

Rezeption

Youngers Komposition „Beautiful is Black“ erhielt 2021 eine Grammy-Nominierung in der Kategorie Best Instrumental Composition.[3]

Phil Freeman zählte das Album zu den besten Neuveröffentlichungen des Monats und meinte in Stereogum weiter, „Reclamation“ sei ein perfekter Auftakt für das Album, da das Stück sanft beginne, mit einem weichen Single-Note-Pattern von der Harfe, bevor der Bass und das Schlagzeug einsetzen, zuerst einen sanften, kopfnickenden Beat spielen, bevor die Bläser sich zu einem Crescendo erheben. Obwohl sie die Bedeutung von Alice Coltrane bei der Schaffung der Position der Harfe im Jazz und Coltranes Einfluss auf ihre eigene Arbeit anerkenne, wirke Younger hier eher wie die Schülerin einer anderen Jazz-Harfenistin, nämlich Dorothy Ashby, in deren Musik gefühlvolle Grooves und melodische Hooklines gegenüber spiritueller Atmosphäre im Vordergrund standen. Brandee Younger hätte leicht Mitte der 1970er-Jahre für CTI aufnehmen können, so Freeman; ihre Musik habe „eine Bodenständigkeit, die es schafft, sich gleichzeitig orchestral anzufühlen, obwohl keine Streicher vorhanden sind“.[4]

Nach Ansicht von Jim Hymes (Glide Magazine) hat Younger sicherlich nicht viel Konkurrenz, wenn sie ein Instrument spielt, das häufiger mit klassischer Musik in Verbindung gebracht werde, aber Tatsache sei, dass sie wie ihr Labelkollege Shabaka Hutchings gegenwärtig eine der angesehensten Künstlerinnen der afroamerikanischen Musik sei. Obwohl es verlockend sein mag, sie mit der anderen berühmten Frau des Instruments, Alice Coltrane, zu vergleichen, spiele Younger völlig anders, obwohl beide einen experimentellen Ansatz hätten. Nachdem man Brandee Younger bei ihrem Auftritt auf dem Newport Jazz Festival erleben konnte, wo sie eine einnehmende Präsenz gezeigt und ein vielseitiges Programm präsentiert hätte, zeige sie [mit dem vorliegenden Album] ein verheißungsvolles [Label]-Debüt.[1]

Gordon Rutherford (Louder Than War) lobte und meinte, diese unglaubliche Fusion aus Jazz, Soul und R&B-Soundtracks passe perfekt zu unserem Sommer. „Nur wenige Dinge im Leben sind für das Ohr angenehmer als dieser kräuselnde, schimmernde Klang, der mit der Klarheit von Kristall fließt.“ Genau wie Alice Coltrane, genau wie Shabaka Hutchings, meide Younger die Orthodoxie des Genres. Sicher, die Harfe mag für ihre Rolle in der klassischen Musik bekannt sein, aber das bedeute nicht, dass sie im Jazz, Hip-Hop oder Soul keine Verwendung finden könne. Somewhere Different sei ein unglaublich kreatives und geschicktes Beispiel für Fusion und das Aufbrechen konventioneller Grenzen. Im Ganzen betrachtet fühle sich das Album sehr leicht (aber nie substanzlos) und luftig an. Es sei ein üppiger, gefühlvoller Sommergroove, der den perfekten Soundtrack biete, um einen durch die langen, faulen Sonnentage bis zum Sonnenuntergang zu führen.[5]

Nach Ansicht von Chris Pearson, der das Album in The Times rezensierte, könne man in der Geschichte der Harfe im Jazz nach Dorothy Ashby, die das Instrument in den 1950er-Jahren als improvisatorische Stimme etabliert hatte, und Alice Coltrane, die ein Jahrzehnt später ihre ätherischen Qualitäten genutzt hatte, um spirituelle Musik zu schaffen, einen dritten Namen hinzufügen, nämlich Brandee Younger. Auf dem sanften, aber gigantischen Album Somewhere Different sei ihr Spiel wie „der zarte Faden, der einen Teppich aus wechselnden Klängen und Genres zusammenfügt.“ Younger wirke hier oft als der ruhige, klassische Kontrast zu rockig-unruhigen Rhythmen. Auf dem Titeltrack lasse der Nachhall ihr Instrument eher wie ein Cembalo klingen, da sie süße barocke Melodielinien mit Allan Mednards Hip-Hop-Beats verbinde.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Jim Hymes: Harpist Brandee Younger Blends Genres, Makes Impulse! Debut with ‘Somewhere Different’ (ALBUM REVIEW). In: Glide. 6. August 2021, abgerufen am 23. August 2021 (englisch).
  2. Brandee Younger: Somewhere Different bei Discogs
  3. Grammy Nominations 2022
  4. Phil Freeman: The Month In Jazz – August 2021. Stereogum, 20. August 2021, abgerufen am 23. August 2021 (englisch).
  5. Gordon Rutherford: Brandee Younger: Somewhere Different – album review. Louder Than War, 4. August 2021, abgerufen am 23. August 2021 (englisch).
  6. Chris Pearson: Brandee Younger: Somewhere Different review — a heavenly trip from a great harpist. The Times, 11. August 2021, abgerufen am 23. August 2021 (englisch).

Artist(s)

Veröffentlichungen von Brandee Younger die im OTRS erhältlich sind/waren:

Somewhere Different ¦ Brand New Life

Brandee Younger auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Brandee Younger (rechts, mit Dezron Douglas auf dem Harlem Arts Festival 2013)

Brandee A. Younger (* 1. Juli 1983 in Hempstead, New York) ist eine US-amerikanische Jazzmusikerin (Harfe, Komposition), die sich auch in musikalischen Bereichen wie Rhythm & Blues, Hip-Hop und der klassischen Musik betätigt. „Mit Brandee Younger am Ruder gewinnt das Instrument ein wenig an Seele, da sie sich um das musikalische Erbe von Harfenisten wie Dorothy Ashby und Alice Coltrane kümmert und seinem Repertoire mit ihren eigenen Kompositionen neues Leben einhaucht,“ schrieb The New Yorker.[1]

Leben und Wirken

Younger wuchs in Hempstead und in Uniondale auf. Sie studierte zunächst an der University of Hartford, an der sie den Bachelorabschluss in Harfenspiel und in Musik-Management erwarb. Ihr Masterstudium absolvierte sie in Musikinterpretation und Komposition an der Steinhardt School der New York University. In New York arbeitete sie ab Mitte der 2000er-Jahre u. a. mit Ravi Coltrane, Camille Thurman, Marcus Strickland, Jeremy Pelt, Jane Monheit, Robert Glasper, Christian McBride, Kassa Overall, ferner mit der Formation Brooklyn Raga Massive (Coltrane Raga Tribute) und mit dem Brian Landrus Orchestra.[2]

Zudem leitete Younger ihr eigenes Brandee Younger 4Tet. Nach ihrer Debüt-EP Prelude und einem Livealbum (Live at the Breeding Ground) legte sie 2017 das Album Wax & Wane (Disk Union) vor; er folgten ihre Beteiligung an der Kompilation A Day in the Life: Impressions of Pepper (2018) und (im Selbstverlag 2019) die Produktion Soul Awakening, an dem u. a. Chelsea Baratz, Ravi Coltrane, Sean Jones, Dezron Douglas, Antoine Roney, E. J. Strickland und Corey Wilcox mitgewirkt hatten. Das Album erhielt eine positive Rezensionen im National Public Radio[3] und The New Yorker.[1] Im Bereich des Jazz war sie zwischen 2006 und 2020 an 23 Aufnahmesessions beteiligt,[2] unter anderem mit Makaya McCraven (Universal Beings, 2018, und In These Times 2022), Joel Ross (Who Are You?), Jeremy Pelt (Griot: This Is Important!, 2021) und auf Amaro Freitas’ Album Y’Y (2024).

Ihr (kompositorisches) Schaffen ist von Alice Coltrane und Dorothy Ashby beeinflusst. Younger unterrichtet an der Adelphi University, an der Hartt School und an der Greenwich House Music School. 2019 wurde sie in der Kategorie Selten gespielte Instrumente für den JJA-Award der Jazz Journalists Association nominiert. Beim Down Beat Critics Poll 2020 wurde sie Siegerin als Rising Star in der derselben Kategorie.

John Lewis schrieb im Guardian, Younger habe ein Jazzvokabular für die Harfe entwickelt, das auf den Leistungen von Adele Girard, Dorothy Ashby, Alice Coltrane und Zeena Parkins aufbaue.[4]

Auf dem Duo-Album Force Majeure mit ihrem Ehemann, dem Bassisten Dezron Douglas (International Anthem Recording Company, 2020) finden sich neben mehreren Titeln von John und Alice Coltrane überwiegend weitere Cover-Stücke etwa von Kate Bush, Sting oder Joe Raposo.[4] Auf dem Soloalbum Somewhere Different (2021) hingegen, das dem Genre Smooth Jazz zugehört, finden sich neben einer Komposition des Album-Produzenten Dezron Douglas ausschließlich Stücke von Brandee Younger.[5][6]

Diskographische Hinweise

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Brandee Younger Manifests Her Own Vision of the Harp’s Potential. >The New Yorker, 20. Mai 2019, abgerufen am 16. Juli 2019 (englisch).
  2. a b Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen am 19. Juli 2020)
  3. a b Brandee Younger Plucks And Shimmers A 'Soul Awakening'. National Public Radio, 30. Mai 2019, abgerufen am 17. Juli 2019 (englisch).
  4. a b John Lewis: Brandee Younger and Dezron Douglas: Force Majeure review – perfect marriage of harp and bass. The Guardian, 20. November 2020, abgerufen am 7. Dezember 2020 (englisch).
  5. Brandee Younger – Somewhere Different erschienen am 13. August 2021, Discogs, abgerufen am 24. September 2021.
  6. Inspiriert: Die Harfenistin Brandee Younger mit „Somewhere Different“ (Memento des Originals vom 24. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de, SWR2, erschienen und abgerufen am 24. September 2021
  7. Besprechung (Dave Sumner)
  8. Olaf Maikopf: Brandee Younger Brand New Life Impulse! In: Jazz thing. 30. März 2023, abgerufen am 11. April 2023.

Brandee Younger ¦ Somewhere Different
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