Marteria ‎¦ Zum Glück In Die Zukunft

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2LP (Album, Gatefold) + CD

Nicht vorrätig

GTIN: 0886977573118 Artist: Genre & Stil:

Zusätzliche Information

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Inhalt

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Release

Veröffentlichung Zum Glück In Die Zukunft:

2010

Hörbeispiel(e) Zum Glück In Die Zukunft:




Zum Glück In Die Zukunft auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Zum Glück in die Zukunft ist das vierte Soloalbum des Rostocker Rappers Marteria. Es erschien am 20. August 2010 über das Label Four Music. Obwohl es das vierte Album des Rappers ist, erscheint erst zum zweiten Mal ein Album unter dem Künstlernamen Marteria. Die beiden anderen Alben erschienen unter dem Pseudonym seines Alter Egos Marsimoto. Das Album wurde auch in einer Doppel-CD-Version veröffentlicht. Auf der zweiten CD befinden sich alle Stücke als instrumentale Version sowie drei zusätzliche Lieder.

Hintergrund

Parallel zum Beginn an den Arbeiten für das Album, arbeitete Marteria zusammen mit den Produzenten The Krauts an dem Album „The Sweetest Hangover“ von Miss Platnum.[1] Die Produktionskosten für „Zum Glück in die Zukunft“ überstiegen den Vorschuss, den Marteria von Four Music erhielt, so dass The Krauts nach Aufbrauch des Vorschusses die weiteren Kosten übernahm. Insgesamt habe die Entstehung des Tonträgers zweieinhalb Jahre gedauert.[2]

Im Interview mit dem Hip-Hop-Magazin Backspin beschreibt Marteria den Albentitel „Zum Glück in die Zukunft“ damit, dass es zwei Definitionsmöglichkeiten dafür gäbe, die das Album beschreiben würden: Zum einen die Aussage „Zum Glück“, die dafür stände, dass er hoffe auch in Zukunft Glück zu haben. Zum anderen „Zum Glück geht es dorthin…“, was eine Weiterentwicklung beschreibt, wo man sich an den aktuellen Sounds orientiert.[3]

Marteria selbst beschreibt die Arbeit an einem Album als „Findungsprozess“, bei dem man nicht unter Zeitdruck die einzelnen Titel fertigstellen solle, da das Ergebnis nicht das Beste sei. Ein Label würde zwar wollen, dass das Album zu einem bestimmten Termin fertig sein soll, allerdings müsse da ein „fähiges Management“ das Label ausbremsen, wenn man als Künstler nicht mit dem Tonträger zufrieden sei. Als Referenzplatten für „Zum Glück in die Zukunft“ dienten Marteria Alben von Flying Lotus, Rick Ross, Jay-Z und Kanye West, bei denen es um Ästhetik, sowie einen prägnanten Sound ginge.[1] Zudem hätten seine Alben nie ein vorgegebenes Konzept, jedoch sei es wichtig gewesen, dass es keine Lückenfüller auf dem Album, in Form von Parts und Tracks geben würde.[3]

Die Texte, sowie die Musik von „Zum Glück in die Zukunft“ entstanden in Berlin, wo Marteria die soziale und lautstärkemäßige Situation seiner Wahlheimat als Grundlage dienten, sowie eine zweiwöchige Reise mit The Krauts nach Dänemark. An der Endproduktion in Berlin waren neben The Krauts auch Robot Koch und Dead Rabbit beteiligt, da es Marteria wichtig war, die Meinung anderer Leute zu hören, denen er vertraut.[4]

Seine Herangehensweise an die Texte und die Musik beschrieb Marteria beim Interview mit der Zeitschrift Juice damit, dass er sich nach seinen Stärken orientiert, alles hinterfrage und damit, dass er sich zudem frage was er gut könnte und wofür ihn die Leute „feiern“ würden. Weiterhin sei der richtige Einsatz der Stimmlage an den richtigen Stellen wichtig und dass die Stimme von der jeweiligen Melodie „getragen“ werde.[5]

Des Weiteren betont Marteria, dass die Gastbeiträge von Peter Fox, Miss Platnum, Yasha, Casper und Jan Delay nicht eingekauft wurden, sondern als Resultat der Freundschaft zu den Künstlern entstanden seien.[3]

Ursprünglich gab es 15 Musikstücke für das Album, von denen drei wegfielen, weil sie Marterias Meinung nach nicht zum Album passten, so enthält „Zum Glück in die Zukunft“ nur 12 Songs.[6]

Stil

Professionelle Bewertungen
Kritiken
QuelleBewertung
laut.deSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
rap.deSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]

Das Album wurde im Gegensatz zu den vorherigen Alben von dem Produzenten-Trio The Krauts produziert. Der Stil unterscheidet sich von den vorangegangenen Alben deutlich, jedoch ist sicherlich der typische Stil Marterias hörbar. So betont einerseits laut.de in der Rezension des Albums, Marteria agiere "in musikalischer wie inhaltlicher Hinsicht […] völlig frei von Genre-üblichen Scheuklappen".[9] Andererseits formuliert Marteria den Stil des Albums selbst folgendermaßen: „Auf jeden Fall ist die Platte sehr düster. Sie ist schon irgendwie witzig, aber nicht nach dem Motto ‚Ich mach jetzt einen Witz‘, sondern es ist sarkastisch oder bitterer Humor. […] Vom Grundtenor her ist es auf jeden Fall kein fröhliches, leichtes Album.“[10] Im Interview mit Falk "Hawkeye" Schacht machte Marteria detaillierte Aussagen zur Produktion. Er habe mit den Produzenten The Krauts zum Teil gemeinsam Beats entwickelt, zumindest sei auf seine Vorgaben geachtet worden. Die Kürze des Albums, es erschien mit zwölf Titeln, erklärte er damit, er habe sich nach seinen vergangenen Alben geärgert, dass die Anordnung und Länge der Alben unausgeglichen gewesen sei.[11]

Titelliste

#TitelFeature(s)Länge
1Endboss3:44
2VerstrahltYasha3:32
3Amys Weinhaus3:24
4Du willst streiten3:33
5Wie mach ich dir das klarJan Delay3:57
6Marteria Girl3:30
7Louis3:45
8Kate Moskau3:26
9Alles verbotenCasper3:48
10Veronal (Eine Tablette nur)Miss Platnum3:43
11Seit dem Tag als Michael Jackson starb5:10
12SekundenschlafPeter Fox3:34

Bonussongs der Limited-Edition

#TitelFeature(s)Länge
13Zum König geboren3:39
14Neue Nikes3:08
15Maradona Shirt2:49

Informationen zu den Liedern

In den Titeln des Albums werden persönliche Geschichte und die weitere Entwicklung Marterias beschrieben, bei denen Marterias alter Ego „Marsimoto“ mehrfach zu hören ist.[9]

Die beiden Titel „Wie mach’ ich dir das klar“ und „Louis“ enthalten Anleihen von Samples des Schlagers, Chansons und Souls,[9] bei erstgenanntem Song handelt es sich um den gleichnamigen Titel eines Liedes von Salvatore Adamo (1969).[12]

Der Song Endboss ist die erste Singleauskopplung des Albums, bei dem Computerspiel-Klänge verwendet werden.[9] Marteria bezeichnet es gegenüber der Backspin als einzigen komplett autobiografischen Titel auf dem Album, in dem es um sein Leben, seinen Werdegang und seine Zukunft bis hin zum Tod ginge.[3]

Für die zweite Single Verstrahlt wurden „wabernde Synthiesounds“ verwendet.[9] Bei dem Titel handelt es sich um einen "Interpretations-Song", bei dem es darum geht, dass jemand einen einzigartigen Moment erlebt und der Hörer für sich entscheiden kann, was dieser Moment ist. Die Single verkaufte sich 40.000-mal.[13][3]

Die Videos zu Endboss und Verstrahlt wurden unter der Regie von Daniel Franke gedreht.[14] Das Video zu Endboss wurde offiziell zuerst auf dem Online Videomagazin mixeryrawdeluxe.tv veröffentlicht.

In „Amys Weinhaus“ wird ein Puff beschrieben, in den Männer gehen, um zu reden und sich auszuheulen. Marteria beschreibt ihn als ernsten Song, der ursprünglich nicht so geplant gewesen sei. Er gibt im Interview mit der Backspin an, dass Männer, die im Leben sehr hart sein müssten, ein Ventil benötigten, um ihre Probleme rauszulassen.[3]

„Du willst streiten“ ist ein Titel, bei dem es um Streitereien mit einer Frau geht, in die man sich am Ende doch verliebt. Der Titel wurde mit einer „Dubstep-Bassline“ unterlegt.[3]

Der Titel „Wie mach ich dir das klar“ enthält ein Feature von Jan Delay und handelt davon wie schwer es sein kann, einem anderen gegenüber ehrlich zu sein.[3]

In „Marteria Girl“, in dem ein Groupie besungen wird, werden Hip-Hop-Bässe mit Pop vermischt.[9] Der Titel beschreibt, wie die perfekte Frau sein sollte.[3]

„Louis“ ist für Marteria der wichtigste Song des Albums, da er von seinem Sohn handelt. In der ersten Strophe wird die Sichtweise einer einzelnen Samenzelle beschrieben, die zweite Strophe beschreibt das Heranwachsen des Kindes im Bauch der Mutter. In der dritten Strophe wird Marterias Sicht beschrieben und dass er seinen Sohn sehr liebt und oft sieht, obwohl das Kind bei Marterias Ex-Freundin lebt.[3]

Bei „Kate Moskau“ wird eine reiche Russin in Berlin besungen, die alles bezahlen würde und am Ende kein Geld mehr hätte, weil die Chinesen die neuen Reichen wären. Marteria beschreibt den Titel als Abfeier-Song.[3]

In „Alles verboten“ ist Casper zu hören. Marteria und Casper erzählen in dem Titel, was sie alles scheiße finden würden, obwohl es im Endeffekt egal sei, was irgendwer machen würde. Nach dem Motto „Alles verboten, trotzdem machen, scheiß drauf was andere sagen.“.[3]

„Veronal (eine Tablette nur)“ enthält einen Gastbeitrag von Miss Platnum und handelt von Schlaflosigkeit und wie man sich dadurch fühlt. Marteria beschreibt im Interview mit der Backspin seine Wahlheimat Berlin-Kreuzberg und wie es sei dort mit den ganzen Partys und den Lärm zu leben. Das Titelgebende Veronal ist ein in den 70er Jahren verbotenes Schlafmittel, das zu Todesfällen führte.[3]

„Seit dem Tag als Michael Jackson starb“ handelt nicht von Michael Jackson selbst, sondern behandelt die Schocksituationen an sich. Dass Dinge passieren, die einen schocken und das selbst nach Tagen diese Wirkung nicht vorbei sei, sondern erst nach längerer Zeit.[3]

Der letzte Titel des Albums „Sekundenschlaf“ enthält ein Feature von Peter Fox und handelt vom Älterwerden, sowie davon, dass man in jeder Alters-Epoche „abfeiern“ sollte. Marteria äußerte sich gegenüber der Backspin dazu, dass Kritiker, die behaupten würden, er könne mit 27 Jahren noch nicht übers Älterwerden reden, durch das Feature des 10 Jahre älteren Peter Fox der Wind aus den Segeln genommen und der Song dadurch schlüssiger klingen würde. Die Single verkaufte sich über 15.000 mal.[15][3]

Konzerte

Für Konzerte zum Album wurde von Marteria eine Liveband zusammengestellt, da sich seiner Meinung nach Streicher oder eine Geige aus dem Keyboard nicht gut anhören würden, selbiges gelte auch für Chöre. Er betonte, dass sich dies zwar finanziell nicht lohne, aber für „Zum Glück in die Zukunft“ der Aufwand erforderlich sei.[2]

Erfolg

In einem Interview mit hiphop.de am 15. Juli 2013 hat Materia bekanntgegeben, dass das Album Gold-Status erreicht hat. Das Album hat sich somit über 100.000 Mal verkauft.[16]

Quellen

  1. a b Stephan Szillus: Marteria – Berlin in Love. In: Alexander Lacher, piranha media GmbH (Hrsg.): Juice – HipHop Music, Styles and Culture Nr. 9–10/2010. piranha media GmbH, 2010, S. 19.
  2. a b Stephan Szillus: Marteria – Berlin in Love. In: Alexander Lacher, piranha media GmbH (Hrsg.): Juice – HipHop Music, Styles and Culture Nr. 9–10/2010. piranha media GmbH, 2010, S. 20.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o Simon: Zwischen den Zeilen: Marteria. In: backspin-media.de. 12. August 2010, archiviert vom Original am 27. Mai 2014; abgerufen am 27. Mai 2014.
  4. Stephan Szillus: Marteria – Berlin in Love. In: Alexander Lacher, piranha media GmbH (Hrsg.): Juice – HipHop Music, Styles and Culture Nr. 9–10/2010. piranha media GmbH, 2010, S. 23.
  5. Stephan Szillus: Marteria – Berlin in Love. In: Alexander Lacher, piranha media GmbH (Hrsg.): Juice – HipHop Music, Styles and Culture Nr. 9–10/2010. piranha media GmbH, 2010, S. 22.
  6. staiger: Marteria – Auf der Suche nach dem "Marteria-Girl". In: rap.de. 17. August 2010, archiviert vom Original am 21. August 2010; abgerufen am 29. August 2010.
  7. Bewertung: laut.de
  8. Bewertung: rap.de (Memento vom 31. Januar 2014 im Webarchiv archive.today)
  9. a b c d e f Dani Fromm: laut.de-Kritik; Marteria: Zum Glück In Die Zukunft. In: laut.de. laut.de, abgerufen am 28. August 2010.
  10. staiger: Marteria – Auf der Suche nach dem "Marteria-Girl". In: rap.de. 17. August 2010, archiviert vom Original am 21. August 2010; abgerufen am 29. August 2010.
  11. Marteria Interview auf mixeryrawdeluxe.tv
  12. Salvatore Adamo - Wie mach´ ich Dir das klar? auf YouTube, abgerufen am 12. April 2021.
  13. https://www.oljo.de/download-charts/deutsche-singles-top40.html
  14. Daniel Franke bei Crew United, abgerufen am 24. Februar 2021.
  15. https://www.oljo.de/chartarchive/download-single-charts-archiv.html
  16. Marteria bekommt Gold für "Zum Glück in die Zukunft"

Weblinks

Artist(s)

Veröffentlichungen von Marteria die im OTRS erhältlich sind/waren:

Zum Glück In Die Zukunft ¦ 5. Dimension ¦ Scheiss Ossis

Marteria auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Marteria bei Rock am Ring 2017

Marteria (* 4. Dezember 1982 in Rostock; bürgerlich Marten Laciny) ist ein deutscher Rapper sowie Popsänger, auch unter dem Namen Marsimoto bekannt. Sein Künstlername geht auf die Anfangsbuchstaben seines Vornamens zurück sowie auf „Materia“, das lateinische Wort für Stoff oder Materie.[1]

Leben

Marten Laciny ist das jüngste Kind einer Lehrerin und eines Seemanns.[2] Er wuchs mit einem acht Jahre älteren Bruder und einer vier Jahre älteren Schwester bei seiner alleinerziehenden Mutter[3] im Rostocker Stadtteil Groß Klein auf.[4] Der begabte Fußballer war Kapitän aller Jugendmannschaften von Hansa Rostock, zu dem er heute noch eine enge Verbindung pflegt. Als Rechtsverteidiger war er Stammspieler der U-15-, U-16- und U-17-Nationalmannschaft.[5]

Als er 1999 bei einer Reise nach New York von einem Modelscout entdeckt wurde, nahm er von dort aus Modelaufträge in der ganzen Welt an. Bei seinem ersten Fotoshooting arbeitete er als männliches Model für Claudia Schiffer, danach unter anderem für Diesel und Hugo Boss. Seine Fußballkarriere gab er zugunsten der Modelkarriere in den USA auf.[3] 2003 stieg er jedoch wieder aus und ging zurück nach Deutschland, um fortan eine Rap-Karriere zu verfolgen.

2003 zog er nach Berlin-Friedrichshain, bevor er nach Berlin-Kreuzberg umzog.[6] Hier absolvierte er eine Ausbildung zum Schauspieler an der Schauspielschule Reduta-Berlin. Laciny ist Vater des 2007 geborenen Jungen Louis, dem sowohl das Lied Louis auf dem Album Zum Glück in die Zukunft als auch das Lied Gleich kommt Louis in dem Album Zum Glück in die Zukunft II gewidmet ist und der seit 2023 unter dem Künstlernamen Luzey ebenfalls als Rapper aktiv ist.[7] Am 20. Februar 2015 heiratete er die Musikerin Jadu Freydank.[8] Sie trennten sich 2019 wieder.[9]

Im März 2015 wurde Marteria in ein Krankenhaus eingeliefert. Zuvor hatte er bei einem Benefizspiel von Hansa Rostock Fußball gespielt und zwei Stunden nichts getrunken. Es drohte ein akutes Nierenversagen. Nach der erfolgreich verlaufenen Dialyse zog er sich zunächst aus der Öffentlichkeit zurück. Er verließ Berlin und zog zurück an die Ostseeküste. Laut eigenen Angaben habe der Vorfall sein Leben verändert. So gab er unter anderem den Konsum von Alkohol und anderen Drogen auf. Stattdessen geht er in seiner Freizeit angeln.[10] Nach einer Anzeige der Tierrechtschutzorganisation PETA im Sommer 2017 aufgrund des in einem YouTube-Video festgehaltenen Praktizierens des so genannten Fangens und Freilassens akzeptierte Marteria im Februar 2018 eine Bußgeldzahlung in Höhe von 5.000 Euro wegen Tierquälerei.[11] Im März 2023 wurde Marteria in North Carolina unter Arrest gestellt, nachdem es in einem Hotel zu einer Auseinandersetzung mit seiner Lebensgefährtin kam und er der Körperverletzung beschuldigt wurde.[12] Im Folgemonat wurde die Anklage fallen gelassen und das Verfahren zugunsten des Rappers eingestellt.[13]

Musikkarriere

Marteria (2011)

Im Alter von 16 Jahren hatte Marteria als Mitglied der Hip-Hop-Gruppe Underdog Cru auf dem Label P.O.sin-music seine erste Veröffentlichung auf dem Album Maximum. Mit 18 Jahren unterschrieb er den ersten Solovertrag bei Punchline, einem Label von SPV. Er lieferte dort sein Debütalbum ab, das wegen der Insolvenz der Plattenfirma nie veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2002 ging er als Teil von Underdog Cru auf Europatour mit Mark B & Blade (England), den Delinquent Habits und Flowmarkt aus Hannover. 2001 bis 2003 war er als Teil der Underdog Cru live auf dem größten Hip-Hop-und-Reggae-Festival Europas splash! auf der Bühne zu sehen.

Sein Erstlingswerk Halloziehnation, das von Dead Rabbit produziert wurde, wurde von der Presse gelobt und vom Szenemagazin Juice mit 4½ von 6 Kronen ausgezeichnet. Auch sein zweites Album Base Ventura erhielt diese Bewertung. Diese beiden Alben veröffentlichte er bei dem Label Magnum12, wo er den Grundstein für seine Karriere legte. Im Spätherbst 2007 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Musikverlag Nesola. Im Dezember 2007 begleitete er Jan Delay unter seinem zweiten Künstlernamen Marsimoto im Vorprogramm der Tournee. Im Frühjahr 2008 unterzeichnete er einen Label-Deal bei Four Music,[14] wo er seither veröffentlicht.

Im Februar 2009 trat er für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Titel Zum König geboren beim Bundesvision Song Contest 2009 an und belegte den zwölften Platz. Im August 2010 erschien das Album Zum Glück in die Zukunft, an dem neben Yasha, Miss Platnum und Jan Delay auch Casper und Peter Fox mitwirkten. Bei der Echoverleihung 2011 trat Marteria mit dem Titel Niemand (Was wir nicht tun) gemeinsam mit Joy Denalane, Max Herre und Klaus Doldinger auf.

Marteria bei Rock im Park 2014

Marteria war im Jahr 2012 als Co-Autor an verschiedenen Musikstücken des Albums Ballast der Republik der Punkrockband Die Toten Hosen beteiligt.[3] Im selben Jahr startete er mit Yasha und Miss Platnum das Projekt Lila Wolken. Am 14. September 2012 erschien unter diesem Titel eine EP mit fünf gemeinsamen Liedern, der Titelsong schaffte es auf Anhieb auf Platz 1 der deutschen Charts.

Am 31. Januar 2014 erschien das Album Zum Glück in die Zukunft II, welches Platz 1 in den deutschen Albumcharts erreichte und mit Platin ausgezeichnet wurde.[15] Drei Singles daraus wurden bereits im Dezember 2013 veröffentlicht: Bengalische Tiger, Kids (2 Finger an den Kopf) und OMG![16] Ende Januar 2014 stellte Marteria an acht verschiedenen Orten in Deutschland Fotos, Videos und Geschichten einer dreiwöchigen interkontinentalen Reise unter dem Titel „Weltreise mit Marteria“ vor, die ihn zusammen mit dem Fotografen Paul Ripke unter anderem von Europa über Südamerika und Alaska bis nach Asien geführt hatte.[17] Der Abschluss der Promo-Tour fand passend zum Thema im Zeiss-Großplanetarium in Berlin statt.[18][2]

Beim zehnten Bundesvision Song Contest am 20. September 2014 trat Marteria mit seiner Heimathymne Mein Rostock an und erreichte den vierten Platz.[19][20] Im Juni 2015 spielte er in seiner Heimatstadt Rostock ein Open-Air-Konzert vor 20.000 Zuschauern.

Marteria agierte in der deutschen Version des Charity-Songs Do They Know It’s Christmas von Band Aid mit, der am 21. November 2014 Weltpremiere feierte. Im Mai 2017 trat er erneut als Mitautor verschiedener Musikstücke auf dem Album Laune der Natur der Band Die Toten Hosen in Erscheinung.[21]

Am 26. Mai 2017 erschien sein siebtes Soloalbum Roswell, das den zweiten Platz der deutschen Albumcharts erreichte.[22] Am 7. Juni 2017 wurde ein eng mit dem Album verknüpfter Film mit dem Titel Antimarteria veröffentlicht.

Auf dem Kosmonaut Festival 2018 kündigten Marteria und Casper ein gemeinsames Album mit dem Titel 1982 an, welches am 31. August 2018 erschien.,[23] Am 31. Mai 2019 begannen Materia und Casper ihre gemeinsame Tour mit dem Titel "Champions Sounds Open Air" auf dem Expo Plaza in Hannover[24] während der sie im Sommer 2019 auf verschiedenen Festivals und bei Open-Air-Konzerten auftraten.[25]

Am 1. September 2018 trat Marteria vor 32.000 Zuschauern im Rostocker Ostseestadion auf. Neben Casper waren als Gäste auch Arnim Teutoburg-Weiß, Miss Platnum und Feine Sahne Fischfilet dabei. Das Konzert war das erste Solo-Konzert eines deutschen Rappers, das in einem Stadion stattfand. Marteria erfüllte sich damit einen „Kindheitstraum“.[26] Zwei Tage später war Marteria einer der Künstler, der im Rahmen der Aktion #wirsindmehr nach fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Chemnitz vor 65.000 Besuchern bei einem kostenlosen Konzert gegen Rechtsextremismus auftrat.[27]

Am 15. Oktober 2021 erschien das Studioalbum 5. Dimension.[28]

Marsimoto

Marteria als Marsimoto beim splash! 2012

Neben seinem Künstlernamen Marteria ist er auch unter dem Pseudonym Marsimoto bekannt. Marsimoto entstand als Hommage an das Alter Ego Quasimoto des US-amerikanischen Rappers Madlib. Beide fallen durch ihre gepitchte Stimme auf. Marterias Idee, Marsimoto als Alter Ego zu erschaffen, entstand aus einer Spielerei mit Effekten eines Aufnahmewerkzeugs. Wegen der positiven Resonanz entschloss er sich, als Marsimoto ein Album zu veröffentlichen.

Marteria veröffentlichte als Marsimoto seine Soloalben Halloziehnation (2006), Zu zweit allein (2008), Grüner Samt (2012), Ring der Nebelungen (2015)[29] und Verde (2018). Zudem machte er unter diesem Namen ein Feature mit Sido und Genetikk zur Single Maskerade.

Diskografie

Studioalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH
2006HalloziehnationDE73
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 7. Juli 2006
als Marsimoto
2007Base Ventura
Erstveröffentlichung: 28. September 2007
2008Zu zweit alleinDE84
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 17. Oktober 2008
als Marsimoto
2010Zum Glück in die ZukunftDE7
Gold
Gold

(13 Wo.)DE
AT35
(1 Wo.)AT
CH67
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. August 2010
Verkäufe: + 100.000
2012Grüner SamtDE3
(4 Wo.)DE
AT25
(1 Wo.)AT
CH13
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Januar 2012
als Marsimoto
2014Zum Glück in die Zukunft IIDE1
Platin
Platin

(37 Wo.)DE
AT2
(12 Wo.)AT
CH3
(12 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 31. Januar 2014
Verkäufe: + 200.000
2015Ring der NebelungenDE3
(10 Wo.)DE
AT4
(5 Wo.)AT
CH6
(6 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 13. Januar 2015
als Marsimoto
2017RoswellDE2
Gold
Gold

(30 Wo.)DE
AT2
(7 Wo.)AT
CH4
(10 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 26. Mai 2017
Verkäufe: + 100.000
2018VerdeDE3
(5 Wo.)DE
AT7
(2 Wo.)AT
CH17
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 27. April 2018
als Marsimoto
20215. DimensionDE4
(6 Wo.)DE
AT6
(3 Wo.)AT
CH7
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. Oktober 2021

Auszeichnungen

1 Live Krone

  • 2014: in der Kategorie Bester Live-Act
  • 2015: in der Kategorie Bester Künstler
  • 2018: in der Kategorie Bestes Album (mit Casper)
  • 2018: in der Kategorie Bester Hip-Hop-Act (mit Casper)
  • 2019: in der Kategorie Bester Live-Act (mit Casper)
  • 2021: in der Kategorie Bester Künstler

Deutscher Musikautorenpreis

  • 2016: in der Kategorie Komposition Hip-Hop

Hiphop.de Awards

Preis für Popkultur

  • 2016: in der Kategorie Lieblings-Solokünstler

Trivia

  • Die Single Verstrahlt wurde im Soundtrack zum Spiel FIFA 12 verwendet.[32]
  • Als Sponsor unterstützte Marteria bis 2021 das Beachsoccer-Team der Rostocker Robben, das 2013, 2014, 2015, 2017, 2018 und 2019 Deutscher Meister wurde.[33]
  • Cameo-Auftritt in der letzten Folge der Fernsehserie Der Tatortreiniger[34] in der 13:37 Minute.
  • In einer Folge der NDR-Sendung „Rute raus, der Spaß beginnt“ gehen die Moderatoren der Sendung mit Marteria auf Rügen angeln.[35]

Weblinks

Commons: Marteria – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Interview mit Marteria am 8. November 2010. Abgerufen am 20. Oktober 2011.
  2. a b Michael Pilz: Das Leben ist kein Computerspiel. In: Welt am Sonntag, 2. Februar 2014, Seite 18
  3. a b c Jenke – ich bleibe über Nacht, RTL vom 23. November 2014
  4. Als Rapper Marteria auf den Boulevard ging. In: Berliner Morgenpost, 7. September 2011
  5. Marteria: Früher Abwehrspieler, heute Chartstürmer. dfb.de, 19. November 2012, abgerufen am 28. April 2023.
  6. Marteria im Interview. 25. November 2010, abgerufen am 26. September 2020 (deutsch).
  7. Toni Kroos vs Marteria – Zwei Hansa-Youngster starten durch. Abgerufen am 9. Oktober 2012.
  8. Marteria hat geheiratet! In: Bravo.de. 23. Februar 2015, abgerufen am 11. Juli 2017.
  9. Marteria und Jadu haben sich getrennt: »Die Liebe hat sich zu einer Freundschaft entwickelt« - DER SPIEGEL. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
  10. Dennis Pohl: Rapper Marteria – Aliens aus Ostdeutschland. In: Spiegel Online. Abgerufen am 29. Mai 2017.
  11. Deutsche Presse-Agentur: „Fischquälerei“: Rapper Marteria muss Geldstrafe zahlen. Nürnberger Nachrichten, 2. Februar 2018, abgerufen am 5. Juni 2018.
  12. Anna Ernst: Marteria äußert sich zu Polizei-Vorfall und Gewaltvorwürfen in USA. 19. Mai 2023, abgerufen am 16. August 2023.
  13. Verfahren gegen deutschen Rapper Marteria in den USA eingestellt. In: Der Spiegel. 18. April 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. April 2023]).
  14. Renzo Wellinger: Four Music signt Rapper Marteria. In: Musikmarkt.de. 1. Juli 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Januar 2016; abgerufen am 6. Januar 2016.
  15. Marteria: Zum Glück in die Zukunft II. Mit Tracklist. In: 16bars.de. Abgerufen am 13. Dezember 2013.
  16. Marteria: Vorgeschmack aufs neue Album. In: yaez.de. 11. Dezember 2013, abgerufen am 13. Dezember 2013.
  17. Florian Levenig: Kleines Kino: Marteria am Dienstag im Cinema/Karten nur via EinsLive, In: Hallo Münster, 22. Januar 2014, Ausgabe 6/2014, S. 11
  18. Stefan Strauss: Marteria unterm Sternenhimmel. In: Berliner Zeitung, 26. Januar 2014, abgerufen am 31. Januar 2014
  19. Marteria will Image von Rostock verbessern. In: Schweriner Volkszeitung, 10. September 2014
  20. BSC 2014 – Auftritt von Marteria
  21. „Laune der Natur“: Die Toten Hosen präsentieren ihr neues Album in Köln. Abgerufen am 8. Mai 2017.
  22. David Molke: Charts: Die Position von Marterias "Roswell" steht fest. In: hiphop.de. 2. Juni 2017, abgerufen am 1. Februar 2022 (deutsch).
  23. Casper und Marteria sorgen auf Festival für gleich mehrere Riesen-Überraschungen. Abgerufen am 9. Juli 2018.
  24. Riesenparty mit Marteria und Casper auf der Expo-Plaza. Abgerufen am 4. September 2019.
  25. Felix Goth: MARTERIA & CASPER kündigen „Champion Sound Open Airs“ für 2019 an. Abgerufen am 4. September 2019.
  26. Stefanie Büssing: Marteria: Spektakel der Superlative im Ostseestadion Artikel der Ostsee-Zeitung vom 3. September 2018
  27. Oliver Marquart: #Wirsindmehr: Casper, Marteria, Nura, Trettmann & K.I.Z. gegen Rechts. In: rap.de. 3. September 2018, abgerufen am 1. Februar 2022 (deutsch).
  28. Yannick Niang: Marteria zieht uns mit seinem neuen Album in die „5. Dimension“. In: DIFFUS Magazin. 15. Oktober 2021, abgerufen am 1. Februar 2022 (deutsch).
  29. Marsi macht immobil. In: The Gap, 12. Juni 2015. Abgerufen am 25. August 2015.
  30. a b Hiphop.de Awards 2012 – Die Preisverleihung. 11. Februar 2013, abgerufen am 1. Januar 2017.
  31. a b Jonas Lindemann: Hiphop.de Awards 2014: Alle Gewinner im Überblick. 15. Januar 2015, abgerufen am 1. Januar 2017.
  32. FIFA 12-Tracklist: Diese 39 Songs kriegt ihr zu hören. In: goal.com, 13. September 2011
  33. Vielen Dank, Marteria! www.rostockerrobben.de, 19. April 2021, abgerufen am 28. April 2023.
  34. NDR: Einunddreißig. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  35. Rute raus, der Spaß beginnt - Mit Marteria auf Rügen. NDR, 7. Oktober 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.