Alice Coltrane ¦ The Carnegie Hall Concert

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2LP (Album, Gatefold)

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Veröffentlichung The Carnegie Hall Concert:

2024

Hörbeispiel(e) The Carnegie Hall Concert:

The Carnegie Hall Concert auf Wikipedia (oder andere Quellen):

The Carnegie Hall Concert ist ein Jazzalbum von Alice Coltrane. Die am 21. Februar 1971 in der New Yorker Carnegie Hall entstandenen und bislang unveröffentlichten Live-Aufnahmen erschienen am 22. März 2024 auf Impulse! Records.

Hintergrund

1971 trat Alice Coltrane (1937–2007) mit einer eigens zusammengestellten Band in der New Yorker Carnegie Hall auf; mit der Pianistin und Harfenistin spielten Pharoah Sanders und Archie Shepp an den Saxophonen, Jimmy Garrison und Cecil McBee an den Bässen, Ed Blackwell und Clifford Jarvis am Schlagzeug sowie (auf einem Teil der Titel) Kumar Kramer am Harmonium und Tulsi Reynolds an der Tambura. Das Konzert war ein Benefizkonzert für das Integral Yoga Institute und beinhaltete auch Auftritte von Laura Nyro und The Rascals; Nyro und der Bandleader der Rascals, Felix Cavalieri, waren ebenso wie Alice Coltrane Anhänger des Gründers des Instituts, Swami Satchidananda.[1]

Coltrane und ihre Gruppe spielten an diesem Abend vier Stücke mit insgesamt 80 Minuten Musik. Das Impulse-Label hatte den Auftritt aufgezeichnet, der mit 15-minütigen Versionen von zwei Melodien aus Coltranes damals erschienenen Album Journey in Satchidananda begann: dem Titelstück und „Shiva-Loka“. Es folgen „Africa“ und schließlich ein knapp 22-minütiges „Leo“. „Shiva-Loka“ wurde auch als digitale Single veröffentlicht.

Der Titel „Africa“ wurde bereits 2018 auf dem Tonträger Carnegie Hall ’71 als einziger Track auf dem Label Hi Hat veröffentlicht.

Titelliste

  • Alice Coltrane: The Carnegie Hall Concert[2]
  1. Journey in Satchidananda – 15:02
  2. Shiva-Loka – 14:40
  3. Africa (John Coltrane) – 28:09
  4. Leo (John Coltrane) – 21:34

Wenn nicht anders vermerkt, stammen die Kompositionen von Alice Coltrane.

Rezeption

Die Musik sei großartig, schrieb Phil Freeman in Ugly Beauty/Stereogum, auch wenn der Mitschnitt etwas rau klinge – ab und zu würde es statisches Rauschen geben, und der Applaus zwischen dem ersten und dem zweiten Titel sei seltsam verzerrt und geloopt, als hätten die Tontechniker ihn ausgeschnitten und eingefügt, um irgendeinen Defekt zu verbergen – aber im Großen und Ganzen sei der Klang ziemlich gut. Diese Aufnahme aus der Carnegie Hall klinge auf jeden Fall besser als einige der Live-Alben von John Coltrane, die in den letzten Jahren aus dem Nachlass veröffentlicht wurden, so der Autor. Aber es würde auf der Welt bei weitem nicht genug Musik von Alice Coltrane geben; daher sei dies ein Muss, eine der wichtigsten Archivveröffentlichungen des bisherigen Jahres 2024.[1]

Die Band, mit der Coltrane 1971 in der Carnegie Hall aufgetreten sei, sei eine Geschichte für sich, mit zwei Bassisten, zwei Schlagzeugern und zwei Saxophonisten, urteilte Phil Johnson in seiner Besprechung des Albums in London Jazz News. „Journey to Satchidananda“ enthalte ein wunderschönes und sanft klingendes Harfensolo, das man fast schon als Ambient bezeichnen könnte, unterstützt von den Holzbläsern sei es himmlisch. „Shiva-Loka“ setze den östlich klingenden Ambient-Modus fort. Dann sei es Zeit für den harten Stoff, mit „Africa“ und „Leo“, die einige unglaublich intensive Improvisationen der Bläser bieten würden. Es gebe auch immer wieder lange Schlagzeug- und Bass-Soli, die zwar immer interessant seien, aber vielleicht der Grund dafür, dass der Mitschnitt nicht als kommerziell genug angesehen wurde, um ihn früher zu veröffentlichen. Besser spät als nie, scheine das Urteil nun zu lauten. „Wahrscheinlich brauchen Sie The Carnegie Hall Concert.“[3]

Kamasi Washington, 2019

In den letzten zwei Jahrzehnten sei Alice Coltranes Werk neu bewertet und neu kontextualisiert worden, schrieb Antonio Poscic (The Quietus), sowohl dank ihrer spirituellen Rolle, die vielfältige Zuhörer anzog, als auch einer jüngeren Generation von Künstlern wie Angel Bat Dawid und Kamasi Washington, die neue Interpretationen des Erbes des spirituellen Jazz ermöglichten. Es dauere nicht lange, bis sich das Ensemble auf eine mitreißende gemeinsame Darbietung einlasse, denn die ersten abstrakten Phrasen würden zu einer Walking-Basslinie verschmelzen, die das Hauptthema von „Journey in Satchidananda“ darlege. Von hier an werde es geschäftiger, aber es bleibe eine Atmosphäre sanfter Glückseligkeit und Hochstimmung erhalten. Es sei faszinierend, diese besonderen Aufnahmen zum ersten Mal zu hören, denn sie zeigten, wie tief und sicher Coltrane und ihre Mitarbeiter in die Musik und den hingebungsvollen Fluss, der sie befeuert, eintauchten.[4]

Für die verbleibenden zwei Titel greife Coltrane auf Kompositionen ihres Mannes zurück und treffe einige interessante Entscheidungen, so Antonio Poscic. Das erste hier vorgestellte Stück von John Coltrane sei „Africa“ aus Africa/Brass von 1961, einem Bigband-Album – und sein erstes für Impulse! – kündigte die Zukunft seiner Karriere an. Gespielt von einem kleineren Ensemble als dem, das auf der ursprünglichen Albumaufnahme erschien, nehme die Musik eine turbulente, energiegeladene Stimmung an, purzle ungestüm dahin und wechsle zwischen hochfliegendem Saxophonspiel und absolut umwerfenden Kontrabass-Soli von Garrison und McBee.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Phil Freeman: The Black Art Jazz Collective Rolls On. In: Ugly Beauty: The Month In Jazz. Stereogum, 19. März 2024, abgerufen am 22. März 2024 (englisch).
  2. Alice Coltrane: The Carnegie Hall Concert (Discogs)
  3. Phil Johnson: Alice Coltrane – ‘The Carnegie Hall Concert’ – Rec. 1971. In: London Jazz News. 17. März 2024, abgerufen am 23. März 2024 (englisch).
  4. a b Antonio Poscic: Alice Coltrane: The Carnegie Hall Concert. In: The Quietus. 6. Januar 2024, abgerufen am 22. März 2024 (englisch).

Artist(s)

Veröffentlichungen von Alice Coltrane die im OTRS erhältlich sind/waren:

Journey In Satchidananda ¦ The Carnegie Hall Concert

Alice Coltrane auf Wikipedia (oder andere Quellen):

Alice Coltrane (2006)

Alice Coltrane (* 27. August 1937 in Detroit, Michigan als Alice McLeod; † 12. Januar 2007 in Los Angeles, Kalifornien) war eine US-amerikanische Jazzmusikerin. Sie spielte Piano, Orgel und Harfe. Ihr Pianospiel war wie ihr Harfenspiel durch Arpeggien geprägt, ihr Orgelspiel durch lang liegenbleibende Töne.

Leben und Wirken

Alice McLeod studierte klassische Musik, kam durch ihren Bruder, den Bassisten Ernie Farrow, zum Jazz und lernte bei Bud Powell Jazz-Piano, als sie mit ihrem ersten Ehemann Kenneth „Pancho“ Hagood (Heirat 1960), einem Bebop-Scat-Sänger, von dem sie sich bald darauf scheiden ließ, in Paris war. In Detroit spielte sie mit ihrem Trio oder bei Sessions mit dem Jazzgitarristen Kenny Burrell und dem Saxophonisten Lucky Thompson. 1962 bis 1963 spielte sie in der Band des Vibraphonisten Terry Gibbs. Auf einer Tournee lernte sie den Tenorsaxophonisten John Coltrane kennen, lebte mit ihm zusammen und heiratete ihn 1966, nachdem er sich von seiner ersten Frau Naima hatte scheiden lassen. Ab 1965 hatte sie in Coltranes Quartett McCoy Tyner ersetzt.

Nach dem Tod ihres Ehemanns im Juni 1967 arbeitete sie mit dessen Musikern weiter, wie mit Pharoah Sanders, Jimmy Garrison, Elvin Jones und Rashied Ali. In ihren eigenen Ensembles wirkten aber auch Charlie Haden oder Carlos Santana (Illuminations) mit. Anfang der 1970er Jahre wandte sie sich wieder der Orgel zu, um einen möglichst kontinuierlichen, meditativen Klang zu erzeugen. Ihre Alben wie A Monastic Trio (1968), Ptah, the El Daoud (1970) oder Astral Meditations (1966/71) erschienen auf dem Label Impulse!, nachdem sie sich mit der Leitung von ABC-Paramount darauf verständigt hatte, das unveröffentlichte Material aus dem Nachlass John Coltranes bei Impulse! zu veröffentlichen. 1972 erschien das Album Universal Consciousness, das 1998 in die Liste „100 Records That Set the World on Fire (While No One Was Listening)“ von The Wire aufgenommen wurde. Sie spielt dort auf der Wurlitzer-Orgel und die Streicher-Arrangements sind von Ornette Coleman. Ab Mitte der 1970er Jahre wechselte sie zu Warner Brothers und nahm vier Alben auf.

John und Alice Coltrane hatten drei gemeinsame Kinder: den 1982 bei einem Autounfall tödlich verunglückten Schlagzeuger John Coltrane Jr. (* 1964) und die Saxophonisten Ravi (* 1965) und Oran Coltrane (* 1967). Gelegentlich arbeitete sie auch zusammen mit ihrer Tochter aus der Ehe mit Hagood, der Sängerin Miki Coltrane (Michelle Coltrane).[1] Seit etwa 1969 hatte sie sich östlichen Religionen zugewandt, nannte sich nun Swami Turyasangitananda oder Turiya und lebte die meiste Zeit zurückgezogen in einem Ashram. Ihr Guru war ab 1970 Swami Satchidananda und später Sathya Sai Baba. Sie gründete ein eigenes Vedanta-Zentrum in San Francisco, das sie später in die Agoura Hills nordwestlich Los Angeles verlagerte. Gelegentlich trat sie mit ihrem Sohn Ravi auf. Seit 1980 sind nur noch wenige Aufnahmen erschienen, die meist stark durch indische Musik beeinflusst waren, wie das 2004 bei Impulse veröffentlichte Translinear Light, an dem neben Jack DeJohnette, Charlie Haden und James Genus auch ihre Söhne Ravi und Oran Coltrane mitwirkten. Ihre Aufnahmen vertrieb sie ab 2004 nur noch privat und für religiöse Zwecke.

Alice Coltrane war auch entscheidend an der Wiederentdeckung von Aufnahmen des späten John Coltrane (etwa Interstellar Space oder Stellar Regions) beteiligt. Sie wurde zu Beginn des Jahres 2007 mit Lungenproblemen in ein Krankenhaus in Los Angeles eingeliefert, wo sie starb.

Diskographische Hinweise

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. Miki Coltrane wurde 1960 geboren, lernte klassische Violine, zog Anfang der 1990er Jahre nach Los Angeles, wo sie als Jazz-Sängerin mit dem Pianisten Scott Hiltzik zusammenarbeite und ein Album veröffentlichte, I Think of You (Chartmaker Records 1997). 1996 trat sie mit dem McCoy Tyner Trio auf dem Jazzfestival in Montreux auf. Jazztimes zu Miki Coltrane, 5. Januar 1998. Später heiratete sie und nannte sich Michelle Carbonell-Coltrane.

Alice Coltrane ¦ The Carnegie Hall Concert
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